Seit Schönberg gab es keine Steigerung mehr
Vielen gilt Arnold Schönberg bis heute als Inbegriff der „Neuen Musik“ und der schrägen, dissonanten und unschönen Klänge. Tatsächlich ist die Bedeutung des Jubilars enorm.
Vor 150 Jahren wurde der Komponist Arnold Schönberg geboren. Seine Zwölftontechnik steht für die Strenge der Neuen Musik in der klassischen Moderne. Seine Tochter Nuria Schönberg Nono erlebte ihn aber zu Hause nachgiebig und verspielt.
Vielen gilt Arnold Schönberg bis heute als Inbegriff der „Neuen Musik“ und der schrägen, dissonanten und unschönen Klänge. Tatsächlich ist die Bedeutung des Jubilars enorm.
Jeremy Eichler widmet sich auf beeindruckende Weise musikalischen Vergegenwärtigungen der Grausamkeiten des vorigen Jahrhunderts.
Lucinda Childs ist eine Ikone des postmodernen Tanzes. Ihr Auftritt beim Kampnagel-Sommerfestival in Hamburg beweist, dass sie auch mit 84 Jahren zu den Größten ihrer Kunst gehört.
Kunst verhilft dem Ungelebten zu intensiver Gegenwart: Beim Liederabend von Matthias Goerne und Markus Hinterhäuser und beim Konzert des Leonkoro Quartetts kann man es in Salzburg hören.
Tollkühn: Die Geigerin Patricia Kopatchinskaja widmet sich in Dresden drei Tage lang sechs großen Violinkonzerten der Jahre 1930 bis 1940.
Kent Nagano schafft mit Olivier Messiaens „Saint François d’Assise“ seinen Befreiungsschlag als Operndirigent. Doch die szenische Umsetzung von Georges Delnon in der Hamburger Elbphilharmonie ist eine Zumutung.
Musikgeschichtlich ist die Epoche des Free Jazz seit den 1980er Jahren abgeschlossen. Während des Kalten Kriegs jedoch war der charakteristische Eigensinn dieser Musik eine Klammer zwischen West und Ost. Ein Gastbeitrag.
Gefeiert, verfemt, vergessen: Der Komponist und Dirigent Alexander Zemlinsky prägte von 1911 bis 1927 das Neue Deutsche Theater in Prag. „Musica non grata“ macht dieses deutsch-jüdische Leben in Tschechien neu bewusst.
Wenn toxische Weiblichkeit sich in Opfererzählungen flüchtet: Die Oper Wuppertal kombiniert „Erwartung“ von Arnold Schönberg mit „Der Wald“ von Ethel Smyth. Das ist szenisch denkwürdig und musikalisch brillant.
Autobiografische Bezüge sind offensichtlich: In der nun in Frankfurt erstmals inszenierten Oper „Der Traumgörge“ von Alexander Zemlinskys wechselt das Spiel zwischen Traum und Wirklichkeit. Am Ende steht „Das unsichtbare Königreich“.
Vor hundert Jahren wurde George Gershwins „Rhapsody in Blue“ uraufgeführt. Gegen sie wird heute der Vorwurf „kultureller Aneignung“ erhoben. Dabei war die Synthese aus Blues, Jazz und klassischem Konzert ungeheuer fruchtbar.
Zwei Unbeugsame, die ihre Epoche maßgeblich beeinflussten: Eine fesselnde Wiener Ausstellung erinnert an die Verbindung von Arnold Schönberg und Karl Kraus.
Hier wird erläutert und musiziert: Das Heidelberger Streichquartettfest widmet sich Johannes Brahms.
Seinen Traum, Dirigent zu werden, hat Bertrand Bonello nicht verwirklicht. Nun aber dramatisiert er an der Philharmonie de Paris diverse Stücke von Arnold Schönberg.
Auf einmal tauchen drei der Protagonisten in SA-Uniformen zur Probe auf: Die Wiener Volksoper zeigt zum 125-Jahr-Jubiläum unter dem Titel „Lass uns die Welt vergessen“ ein dunkles Kapitel der eigenen Geschichte.
Er schreibt engagierte Musik, die neue Wege einschlagen will - frei nach Arnold Schönberg. Jetzt führt der Frankfurter Komponist „Deutschland, erwache“ auf.
Man darf ruhig merken, wie schwer das ist: Bezüge jenseits der Musik und tiefe Einblicke in musikalische Arbeit zeichnen die Reihe des Ensemble Modern aus.
Von Béla Bartók bis Arnold Schönberg, von Louis Armstrong bis Bessie Smith: Tobias Bleek hat ein brillantes Buch über Musik und Gesellschaft im Jahr 1923 geschrieben.
Ein Wochenende mit Gustav Mahler: Das Rheingau Musik Festival widmet ihm vom 18. August an ein kleines Festival im großen.
Überall in der Musik will man die Schwellen senken. Dadurch wird aber nichts erreicht. Es gilt, sich auf das Abenteuer der Musik einzulassen. Ein Gastbeitrag.
Gut getroffen: Die Oper Frankfurt greift ihre eigene Geschichte auf mit „Der Zar lässt sich fotografieren“ von Kurt Weill und „Die Kluge“ von Carl Orff.
Als Schauspieler, Sänger, Akkordeonspieler, Pianist und Moderator hat Ulrich Tukur viel zu tun im neuen „Kiezpalast“ mit dem hr-Sinfonieorchester in der Frankfurter Alten Oper: Es geht um die Vermittlung klassischer Musik.
Im Refugium an der amerikanischen Westküste: Thomas Blubacher erzählt von bekannten und weniger bekannten deutschen Exilanten im kalifornischen Pacific Palisades.
Fröhliches Vogelgeschnatter und Einspruch gegen Menschenlärm: Der Schweizer Pianist Francesco Piemontesi hat die Klavierkonzerte von Ravel, Messiaen und Schönberg aufgenommen.
Gerhart Hauptmanns naturalistisches Drama „Michael Kramer“ wird selten gespielt. Am Staatstheater Wiesbaden ist es jetzt wieder einmal zu jetzt sehen.
Für ihr genreübergreifendes Projekt „Goldrausch“ hat die Junge Deutsche Philharmonie viel Aufwand betrieben. Die Idee dazu hatten einige ihrer Mitglieder schon lange. Das Ergebnis ist mehr als nur amüsant!
Kein anderer Drummer kann sein Schlagzeug so singen und swingen lassen wie er: ein Glückwunsch an Jack DeJohnette zum achtzigsten Geburtstag.
Alexander Steinbeis ist neuer Intendant des Kissinger Sommers. Wie macht man ein Programm für ein Musikfestival, das die Geschichte des Kurbads aufgreift und Bad Kissingen zugleich eine Zukunft gibt?
Vier Stücke von Arnold Schönberg und Frank Martin werden an der Oper Frankfurt durch David Hermann zu einem Abend verschmolzen. Überraschend wird das ein großer Wurf.
In Karlshagen auf Usedom schrieb Alexander Zemlinsky 1912 an einer Oper „Malva“ nach Maxim Gorki. Die Staatsoper Prag hat das Fragment aufführen lassen: psychologisch dichte, fein gewirkte Musik.
Die Staatsoper Unter den Linden zeigt „Così fan tutte“ als ästhetisierte 68er-Geschichte, an der Komischen Oper wird moralisches Theater zelebriert.
Auf einem Flug nach San Francisco entdeckte ich ein Video der isländischen Sängerin Björk – und wusste: So klingt die Stimme von Pierrot Lunaire. Zusammen führten wir Schönberg auf. Eine Erinnerung des Dirigenten Kent Nagano.
Überforderung ist in das Werk einkomponiert: Ricardo Muti dirigiert bei den Salzburger Festspielen erstmals Beethovens alle Extreme verschränkende „Missa Solemnis“.
Richard Strauss bleibt ein Faszinosum: Das zeigen Uraufführungen in Garmisch-Partenkirchen und ein Film des DSO mit Reinhold Messner.
Endlich: Das Horst-Janssen-Museum in Oldenburg widmet der Capri-Liebhaberin und Meisterin der fließenden Form Ilna Ewers-Wunderwald eine vielschichtige Retrospektive.
Im Frühsommer 1921 „erfand“ der Komponist Arnold Schönberg die Zwölftontechnik. Sie sorgte in der Musik für Ordnung, Kreativität und zugleich für Flurschäden bis heute.