Aprilscherz des „Guardian“ :
BBC-Moderator Clarkson vom Testosteron verlassen

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Der gefeuerte BBC-Moderator Jeremy Clarkson fährt jetzt lieber Rad.
Im Guardian ist ein schöner Aprilscherz erschienen (auf den auch wir kurz hereingefallen sind): Der gefeuerte britische Motorsport-Moderator wirbt plötzlich für Tempolimits und Klimaschutz. Seine Fans verstanden die Welt nicht mehr.

Der gefeuerte BBC-Moderator Jeremy Clarkson dürfte viele seiner Anhänger kurzzeitig mit einem vermeintlichen Erweckungserlebnis verwirrt haben. Zum ersten April präsentierte ihn die britische Tageszeitung „Guardian“ als neuestes Gesicht ihrer Kampagne für eine Reduzierung der Nutzung fossiler Brennstoffe. Clarkson, der bis zuletzt mehr als 1,5 Millionen Britten hinter sich wusste, die in einer Online-Petition gegen seine Absetzung als “Top Gear“-Moderator wetterten, gilt eigentlich als Inbegriff des testosterongeladenen Mannes, dem kein Auto zu schnell und kein Motor zu viele PS haben konnte.

Nun verkaufte die Zeitung seine Wandlung vom Saulus zum Paulus in diesem Aprilscherz als eine Art Selbstreinigung, sogar in einem Video mit einem „Guardian“-Journalisten redete er darüber. Nach dunklen Stunden in den vergangenen Wochen sei er nun endlich zur Vernunft gekommen. Er wolle seine Zeit und sein Geld nun in nachhaltige Energie, Verkehrssicherheit und in den Weltfrieden investieren. Er hoffe dadurch das Vertrauen der britischen Öffentlichkeit zurückzugewinnen. Nach dem Missgeschick im vergangenen Monat, als er einen Mitarbeiter geschlagen hatte, weil es kein warmes Essen gab, habe er seine Prioritäten neu geordnet und zutiefst über Dinge wie sein Leben, sein Verhalten und den CO2-Fußabdruck nachgedacht.

Entlassung sei ein „Weckruf“ gewesen

Der 54 Jahre alte Moderator habe seine Entlassung als einen “Weckruf” verstanden, hieß es in dem Artikel weiter. Als erste konkrete Forderung kämpfe er nun dafür, die Geschwindigkeit auf fast allen britischen Straßen auf zwanzig Meilen je Stunde zu reduzieren, was etwa dreißig Stundenkilometern entspricht. Nur auf Autobahnen und Schnellstraßen dürfe seiner Vorstellung nach noch mit 45 Meilen je Stunde, etwa siebzig Stundenkilometern gefahren werden. Der britische Premier David Cameron soll angetan sein von diesem Vorschlag.

Top Gear sei einfach ein wilder Ritt für einen normalen Typen wie ihn gewesen, versuchte Clarkson seine vermeintliche 180-Grad-Wende zu erklären. Es komme irgendwann der Punkt im Leben eines jeden Mannes, an dem er sich frage, wofür er eigentlich stehe. „Für mich ist das nachhaltige Energie, Verkehrsberuhigung und das Ende von Fremdenfeindlichkeit und Vorurteilen“. Er sei der „Aushängeschild der Autofreaks“ gewesen, nun wolle er das „Gesicht der Kohlenstoff-Hasser“ werden. Auch wenn Clarkson seinen Job verloren hat, seinen Humor hat er immerhin behalten.