Konstruktivismus in Russland :
Wo Zahnradblumen mit Sägeblättern blühen

Von Kerstin Holm
Lesezeit: 5 Min.
Bietet den Passagieren Kunstausstellungen: der konstruktivistische Bahnhof der russischen Textilstadt Iwanowo.
Bahnhof der Künste, Fabrikküche mit Bildern: Russland begeistert sich für die Architektur der eigenen Avantgarde. In Samara wurde ein Schlüsselwerk restauriert, in Iwanowo der größte konstruktivistische Bahnhof des Landes.

Spät, aber umso durchschlagender ist in Russland die Architektur und die Ästhetik des Konstruktivismus Kult geworden. In Moskau führen Mitarbeiter des Garage-Museums täglich – und am Wochenende mehrmals am Tag – Fangruppen durch das 2020 wissenschaftlich restaurierte Narkomfin-Haus von Moissej Ginsburg aus dem Jahr 1930, dessen Sanierung nach langer Verwahrlosung der Enkel des Erbauers, Alexej Ginsburg, leitete. Kundig und unermüdlich erklären die Museumsexperten den Gästen das revolutionäre Wohnexperiment mit Gemeinschaftsräumen und zweistöckigen, vom Bauhaus-Farbspezialisten Hinnerk Scheper speziell kolorierten Appartements, von denen einige rekonstruiert wurden und begehbar sind.

Ohne Abo weiterlesen
Dies ist kein Abo. Ihre Registrierung ist komplett kostenlos, ohne versteckte Kosten.
Oder 3 Monate für 1 € pro Monat Zugang zu allen FAZ+ Beiträgen erhalten und immer aktuell informiert bleiben.