Rebecca Horn in München :
Tanz von Technik und Poesie

Von Brita Sachs
Lesezeit: 3 Min.
Für sie hängt der Himmel nicht voller Geigen: Rebecca Horns „Turm der Namenlosen“, 1994 in Wien den Geflüchteten des Balkankrieges gewidmet
Hinter der Leichtigkeit stehen bei ihr stets höchste Energie und Konzentration: Das Münchner Haus der Kunst würdigt Rebecca Horn mit einer großen Retrospektive.

Mit den Beinen nach oben hängt ein Konzertflügel unter der Decke. Plötzlich öffnet sich der Deckel, und das Instrument erbricht seine Tasten. Es scheint sozusagen die Schnauze voll zu haben von Tonleitern und Virtuosen. Aber nur kurz lässt Rebecca Horn dieses „Concert for Anarchy“ über die Stränge schlagen, dann werden die Tasten zu dissonanten Tönen wieder ordentlich eingezogen, der Deckel klappt zu. Es ist vieles in Bewegung in der großen Retrospektive, die das Münchner Haus der Kunst der schon seit Langem international gefeierten Künstlerin ausrichtet, die vor wenigen Wochen ihren achtzigsten Geburtstag feierte, es fließt und schwingt, blitzt und klingt.

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