Rebecca Horn in München : Tanz von Technik und Poesie
Von Brita Sachs
Lesezeit: 3 Min.
Mit den Beinen nach oben hängt ein Konzertflügel unter der Decke. Plötzlich öffnet sich der Deckel, und das Instrument erbricht seine Tasten. Es scheint sozusagen die Schnauze voll zu haben von Tonleitern und Virtuosen. Aber nur kurz lässt Rebecca Horn dieses „Concert for Anarchy“ über die Stränge schlagen, dann werden die Tasten zu dissonanten Tönen wieder ordentlich eingezogen, der Deckel klappt zu. Es ist vieles in Bewegung in der großen Retrospektive, die das Münchner Haus der Kunst der schon seit Langem international gefeierten Künstlerin ausrichtet, die vor wenigen Wochen ihren achtzigsten Geburtstag feierte, es fließt und schwingt, blitzt und klingt.
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