Videoinstallation in Kirche :
Gegenüber Gottes Auge

Lesezeit: 4 Min.
Über dem Taufstein schwebend: Jörg Oswalds animierte Videosequenz „Marien Discoball“, in dem sich ein Kreuz ständig neu zusammensetzt.
Schwebender Beistand: Jörg Oswald lässt in der Berliner Kirche St. Marien auf dem Alexanderplatz ein Kreuz als Videoinstallation tanzen.

Vor anderthalb Jahrzehnten hatte Jörg Oswald ganze Autokaskaden durch den Dachstuhl der Berliner Kirche St. Marien auf dem Alexanderplatz fahren lassen. Natürlich nur per Video: als auf ­Initiative des damaligen Pfarrers die Renovierung des Gotteshauses genutzt wurde, um von dem Raumkünstler Rainer Düvell eine „Wahrnehmungswerkstatt“ im zeitweilig gerüstgefüllten Hauptschiff ausrichten zu lassen. Noch ein Geschoss höher lief damals Oswalds zehnminütiger Loop „toflo“, der auf Grundlage mehrerer über­einander­gelegter Filmsequenzen mit Aufnahmen vom Scheinwerferspiel auf nächtlichen Autobahnen entstanden war (F.A.Z. vom 18. Juli 2009). Die Wirkung dieser stillen Projektion im dunklen Balkenherzen des vor mehr als einem halben Jahrtausend ­errichteten Kirchgebäudes war ­magisch.

Exklusiv
zur US-Wahl

Zugang zu allen FAZ+ Beiträgen
5 Monate für 5 € pro Monat testen

Zugang zu allen FAZ+ Beiträgen
5 Monate für 5 € pro Monat testen

  • Mit einem Klick online kündbar