Impressionismus und Salon :
Nie gibst du Rechenschaft

Lesezeit: 6 Min.
Seit die Pariser Weltausstellung eröffnet worden ist, möchten Édouard Manets Spaziergänger am liebsten jeden Tag hingehen – um dann doch in einem Abstand zum Gelände zu verweilen, der das Studium farbiger und atmosphärischer Valeurs erlaubt.

11 Bilder

Wie sich die Kunst dem Urteil entzog: Das Wallraf-Richartz-Museum in Köln schildert zum hundertfünfzigsten Geburtstag der Impressionisten ihre Emanzipation vom Pariser Salon.

Herrliche Aussicht! Man könnte sie stundenlang betrachten. Die Spaziergänger auf Édouard Manets Gemälde „Ansicht der Weltausstellung von 1867“ sind nur für einen Moment stehen geblieben, aber es treibt sie nichts zum Weitergehen. Es gibt für sie keine dringenden Geschäfte, alle ehrenvollen Aufgaben können warten. Der Maler gibt hier kein Gesellschaftspanorama der Berufsstände, deren Wege sich in der Hauptstadt kreuzen. Die Figuren sind auch zu klein und zu skizzenhaft, als dass man an ihrer Tracht die Attribute von Professionen oder auch von Lebensaltern erkennen könnte. An der Wiedergabe feiner Unterschiede ist Manet nicht interessiert.

Ohne Abo weiterlesen
Dies ist kein Abo. Ihre Registrierung ist komplett kostenlos, ohne versteckte Kosten.
Oder 3 Monate für 1 € pro Monat Zugang zu allen FAZ+ Beiträgen erhalten und immer aktuell informiert bleiben.