Kunst und Architektur

Über dem Taufstein schwebend: Jörg Oswalds animierte Videosequenz „Marien Discoball“, in dem sich ein Kreuz ständig neu zusammensetzt.

Videoinstallation in Kirche:
Gegenüber Gottes Auge

Schwebender Beistand: Jörg Oswald lässt in der Berliner Kirche St. Marien auf dem Alexanderplatz ein Kreuz als Videoinstallation tanzen.

Er hatte eine Art Vetorecht, um zu verhindern, dass Werke wie Andy Warhols „Do it yourself (Seascape)“ und „Ten-foot flowers“ von 1962 und 1967 sowie Cy Twomblys „Empire of Flora“ von 1961 das Museum verlassen: Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz

Bildverkäufe aus Marx-Sammlung:
Ein unnötiges Ausbluten des Museumsbestandes

Der Fall Parzinger und kein Ende: Wie der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz das Ansehen seines Amtes verspielte.
Blick auf das 1951 errichtete Lektionsgebäude der ehemaligen FDJ-Hochschule am Bogensee. Seit mehr als 20 Jahren stehen die Häuser leer.

Einstige Goebbels-Villa:
Unbequemes Denkmalerbe in Not

Am Bogensee, rund 40 Kilometer nördlich von Berlin, verrottet ein Denkmalensemble von herausragendem Zeugniswert, das an beide deutschen Diktaturen erinnert. Der drohende Abriss wäre ein geschichtspolitischer Skandal.
Ehern, doch mit dynamischem Blick: Das Haupt von David d’Angers’ bronzenem Gutenberg-Denkmal in Straßburg von 1840

Museum in Straßburg:
Eine Statue für den Meister der Drucktechnik

Der einstige Streit um das Straßburger Gutenberg-Denkmal David d’Angers’ ist einem Plädoyer fürs Zusammenleben gewichen. Das Historische Museum der Stadt zeigt es.
Wohnraum für große Formate: Im Museum Bensheim hängen neben kleinen Zeichnungen auch monumentale Arbeiten Neo Rauchs.

Neo Rauch in Bensheim:
Der bekennende Romantiker

Eintrag ins Goldene Buch, Riesenrummel und eine Liebeserklärung: Das Museum der eher kleinen Stadt Bensheim zeigt Malerei und Grafik des großen Malers Neo Rauch.
Der Haupteingang der Komischen Oper an der Behrenstraße nach dem Entwurf von Kunz Nierade aus den Sechzigerjahren. Damals war die erhaltene historische Fassade beseitigt worden.

Komische Oper Berlin:
Gefährliches Pausenzeichen aus dem Berliner Senat

Die Sanierung der Komischen Oper in Berlin ist gefährdet. Darauf deuten Äußerungen von Kultur- und Bausenator hin. Die Intendanten befürchten, dass das Schillertheater vom Interim zum Dauersitz werden könnte.
Das trinkfeste Pferd stammt aus einer Serie zum Kunstreiten, geschaffen 1845 in Berlin.

Zinnfiguren:
Dieses Baby trägt eine silberne Windel

Spielzeug und Miniaturwelt: Wie Zinnfiguren die Zeitgeschichte, den „Struwwelpeter“ und sogar die Kolonialkriege zu den Deutschen nachhause brachten, zeigt eine Ausstellung in Nürnberg.

Die Päpstin

Der Swift-Kult kennt keine Grenzen

Komme Regen oder Sonne

Poldi, Klinsi und der „Rechtsruck“

Morbider Humor in Wien

Ein enges Feld


Nichts wirkt stärker als der weiße Riesen-Wäscheberg: Ana Lupas’ „Humid Installation“, 1970

Ana Lupas in Amsterdam:
Von der Widerstandskraft feuchter Bettwäsche

Mantel, Mantel, du musst wandern: Das Stedelijk Museum zeigt die erste große Retrospektive der subversiven rumänischen Installationskünstlerin Ana Lupas, die unter Ceaușescu Vielen und Vielem eine eigene Identität verlieh.
Mitarbeiter von FACE und die lokale Bevölkerung beim Aufbau eines Khudi Baris.

Ganges-Delta:
Ein Stockwerk Sicherheit

Pragmatisch und innovativ: Die Architektin Marina Tabassum hat auf dem Vitra Campus ein mobiles Haus aus Bambus und Metall errichtet. Im Ganges-Delta könnte es Menschenleben retten.
Blick auf das Fridericianum mit dem Friedrichsplatz im Jahr 2022

Nach langer Suche in Kassel:
Sechs Köpfe für die Documenta

Hoffnungsvoll: Nach dem Rücktritt der alten Findungskommission präsentiert die Documenta-Geschäftsführung ihr neues Team. Die sechs Kuratoren haben den weiten Blick in die Welt der Kunst.
Drei Menschen und ein Schwein: Die Szene wurde nach neusten Erkenntnissen vor mindestens 51.200 Jahren gemalt.

Höhlenmalerei:
Fünfzigtausend Jahre vor Obelix

Eine indonesische Höhlenmalerei wurde auf ein Alter von mindestens 51.200 Jahren datiert. Damit ist sie das früheste bekannte figürliche Kunstwerk.
Alles präzise abgezirkelt, doch nicht im Positiven: Blakes „Urizen“, das Frontispiz von „Europa, eine Prophezeiung“

William Blake in Hamburg:
Anarchistischer Rebell und Künder esoterischer Visionen

Bis heute ist er eine Inspiration nicht nur für Schwarzromantiker: Der englische Künstler William Blake zieht in der Kunsthalle Hamburg mit seinen düsteren Visionen in den Bann.
Fülle des Wohllauts: Darets „Gitarrespieler“ von 1636

Barockmaler Jean Daret:
Ein Musterbeispiel europäischer Gesinnung

Für ihn rief der Sonnenkönig sogar seine Garde zur Ordnung: Der wenig bekannte französische Barockmaler Jean Daret wird mit einer Ausstellung im Musée Granet in Aix geehrt.
Malt Neo-Rokoko mit weiblichem Blick: Flora Yukhnovich in ihrem Atelier

Angesagte Künstlerinnen:
Wie junge Malerinnen alte Meister deuten

Weltweit reißen sich Sammler um die Bilder von Flora Yukhnovich, Ewa Juszkiewicz und Jesse Mockrin. Die drei Künstlerinnen deuten die männlich dominierte Kunstgeschichte neu und treffen damit einen Nerv.
Ein Schelm in Wort und Bild: Reinartz’ belgische „Lenkersmahlzeit, Spa“, 1969

Ausstellung des Foto-Chronisten Dirk Reinartz:
Klingeln, um hereingelassen zu werden

Der Fotograf als Held der Printmedien: Dirk Reinartz im Bonner Landesmuseum
Der Form den Vorrang zu geben, das ist ganz nach dem Geschmack des Fotografen Marcel Chassot: Santiago Calatravas Bibliothek des Rechtswissenschaftlichen Institutes der Universität Zürich

Architekturfotografie:
Mit Licht bauen

Der Jäger des gebauten Schatzes: Der Schweizer Fotograf Marcel Chassot weiß, wie man Architektur in eine angemessene Bildsprache übersetzt.
Das Grand Hotel Rex an der rumänischen Schwarzmeerküste errichtete Georges Cantacuzino in den Jahren 1936 bis 1938.

Der Architekt Cantacuzino:
Ein rumänischer Weltbürger

Er war der Doyen der modernen rumänischen Architektur und hatte teil an der europäischen Avantgarde in der Zwischenkriegszeit: Georges Cantacuzino muss endlich wiederentdeckt werden.
Auch die kunstvoll nacherzählte Geschichte braucht bisweilen Auffrischung: Reinigungsarbeiten im Jahr 2017 an Werner Tübkes Bauernkriegspanoramabild in Bad Frankenhausen

Historienmalerei-Geschichte:
Warum Hitler sich selbst einmal lächerlich fand

Sie galt einmal als höchste aller Künste, doch dann kam sie im zwanzigsten Jahrhundert auf den Hund: Ein Gastbeitrag zu Glanz und Elend der Historienmalerei.
Frauenfußball kurz vor der Katastrophe des Krieges: Joan Mirós seherisches Bild „Junges Mädchen mit halb braunen, halb roten Haaren, das auf dem Blut gefrorener Hyazinthen eines brennenden Fußballfeldes ausrutscht“ von 1939

11 Bilderfreunde sollt ihr sein!:
Mirós Ahnung von Schicksal

In unserer EM-Serie stellen wir 11 Bilder der Ausstellung „In Motion. Art & Football“ des Deutschen Fußballmuseums Dortmund vor. Heute: Joan Mirós Ausrutscher auf einem brennenden Fußballfeld von 1939.
„Arbeitsanstalt“ in Klostermauern: Blick auf die Präsentation der neuen Gedenkstätte in der Abtei Brauweiler

1000 Jahre Abtei Brauweiler:
Unter dem Maulbeerbaum

Glanz und Elend: Die bedeutende rheinische Abtei Brauweiler feiert ihren tausendsten Geburtstag. In ihrer bewegten Geschichte war sie Kunst und Wissensspeicher, Arbeitsanstalt und KZ – und ist nun Gedenkstätte
Eines von mindestens fünf Meisterwerken, die der Gross-Bericht nicht mehr auszustellen rät: Paul Cézannes flirrend impressionistische „Landschaft“, um 1879

Versäumte Restitution:
Verschleierung und Verdrängung in Zürich

Werke, die durch Geschäfte mit dem NS-Regime finanziert sind und Raubkunst: Seit 2002 fährt das Kunsthaus Zürich mit seiner Sammlung Bührle einen Verschleierungskurs. Das setzt sich beim Abschlussbericht von Raphael Gross fort.
Bietet den Passagieren Kunstausstellungen: der konstruktivistische Bahnhof der russischen Textilstadt Iwanowo.

Konstruktivismus in Russland:
Wo Zahnradblumen mit Sägeblättern blühen

Bahnhof der Künste, Fabrikküche mit Bildern: Russland begeistert sich für die Architektur der eigenen Avantgarde. In Samara wurde ein Schlüsselwerk restauriert, in Iwanowo der größte konstruktivistische Bahnhof des Landes.
Auf jeden Fall nach Vorlage des auf die Seite gekippten Laokoon-Sohns und vielleicht eine symbolische Liebeserklärung an den Freund Tommaso de’ Cavalieri: Michelangelos „Bestrafung des Tityos“

Austellung in London:
Michelangelos persönlicher Kreuzweg

Ein Künstler sieht sich christusgleich: Die fulminant konzipierte Ausstellung im British Museum zu Leben, Werk und Denken des späten Michelangelo.
Fingerring mit Kameo: Kopf der Medusa

Frauen in der Antike:
Wonder Woman als Feldherrin

Als Göttinnen und Zauberinnen wurden sie verehrt und gefürchtet, als brave Ehefrauen hielten sie den Kriegern den Rücken frei: Eine Ausstellung in Berlin zeigt Frauenbilder in der Antike.
„Mönch am Meer“ in Beton: Jorge Macchis „All the words in the world“

Triënnale aan Zee:
Gut ein Drittel bleibt erhalten

Wo Himmel und See vom Genter Altar im Sand gerahmt werden: Die Triennale Beaufort lockt mit gut durchlüfteten Genuss von Dünen und Kunst.
Für sie hängt der Himmel nicht voller Geigen: Rebecca Horns „Turm der Namenlosen“, 1994 in Wien den Geflüchteten des Balkankrieges gewidmet

Rebecca Horn in München:
Tanz von Technik und Poesie

Hinter der Leichtigkeit stehen bei ihr stets höchste Energie und Konzentration: Das Münchner Haus der Kunst würdigt Rebecca Horn mit einer großen Retrospektive.
Das Adelsheimer Schloss wurde kurzerhand zum galaktischen Portal umfunktioniert.

Videokunst in Adelsheim:
Wann hebt Major Noah ab?

Die diesjährige Ausgabe der Veranstaltungsreihe „Adelsheim leuchtet“ präsentiert in der baden-württembergischen Provinz dadaistisch-surrealistische Videoinstallationen.
Seit die Pariser Weltausstellung eröffnet worden ist, möchten Édouard Manets Spaziergänger am liebsten jeden Tag hingehen – um dann doch in einem Abstand zum Gelände zu verweilen, der das Studium farbiger und atmosphärischer Valeurs erlaubt.

Impressionismus und Salon:
Nie gibst du Rechenschaft

Wie sich die Kunst dem Urteil entzog: Das Wallraf-Richartz-Museum in Köln schildert zum hundertfünfzigsten Geburtstag der Impressionisten ihre Emanzipation vom Pariser Salon.
Kampfposition statt anonymer Kleiderständerei: Naomi Campbell auf dem Ausstellungsposter des V&A in London

Schau zu Naomi Campbell:
Die Schöne und das Biest

Eine so schicke wie oberflächliche Ausstellung über Naomi Campbell im Londoner V&A erzählt die Geschichte ihres sagenhaften Aufstiegs nur am Rand.
Selbstbildnis mit Sektglas: Mit Max Beckmanns Werk von 1919, das der Städelverein, die Ernst von Siemens Kunststiftung und die Bundesrepublik Deutschland nun gemeinsam besitzen, hat das Städel 2020 – nach fast zehn Jahren der Leihgabe – ein Schlüsselwerk  bekommen. Damit ist auch eine historische Lücke geschlossen worden. Beckmanns Gemälde wurde von den Nationalsozialisten aus dem Museum entfernt.

125 Jahre Städelverein:
Jedes Mitglied ist ein Teil des Museums

Mit der Schenkung von Bugattis „Fressendem Löwen“ knüpft der Städelverein auch an die eigene Geschichte an. Mit den Impressionisten hat alles begonnen.
Delons Nimmersatt: Rembrandt Bugattis „Fressender Löwe“ gehört nun dem Städel Museum in Frankfurt.

Städel Museum:
Ein Löwe für Frankfurt

Er schaute den geschmeidigen Überdehnungen der Raubkatzen im Zoo genau zu: Der Städelsche Museums-Verein feiert sein 125-jähriges Bestehen mit dem Kauf einer Plastik von Rembrandt Bugatti.
Speere und Wurfhölzer aus Schöningen

Serie „Spur der Steine“:
Wie man Steinzeitkinder vor Säbelzahnkatzen warnt

Vor 300.000 Jahren wurden im heutigen Niedersachsen Jagdwaffen am Ufer eines Sees deponiert. Sie dienten der Jagd auf Elefanten, Auerochsen und andere Tiere. Wer waren diese Jäger?