Streit um religiöse Symbole :
Maria und der Erzengel Michael sollen weichen

Von Niklas Bender, Straßburg
Lesezeit: 4 Min.
Über sie wurde gestritten: Statue des Erzengels Michael im französischen Les Sables-d’Olonne.
Zwischen Kulturkampffolklore und Machtpolitik: In Frankreich wird wieder einmal über religiöse Symbole im öffentlichen Raum gestritten.Von einer befriedeten Laizität ist das Land weit entfernt.

Sie muss entfernt werden: So hat nicht nur das Verwaltungsgericht in Poitiers vergangenen März, sondern aktuell auch das Berufungsgericht in Bordeaux entschieden. Die Urteile markieren eine weitere Station in der Debatte über das Religiöse im öffentlichen Raum. Bescheidener Stein des Anstoßes ist eine Marienstatue an einer Kreuzung von La Flot­te-en-Ré, eine Gemeinde auf der Île de Ré, der beliebten Urlaubsinsel bei La Ro­chelle. Das Werk war nach dem Zweiten Weltkrieg von einer Familie in Auftrag gegeben worden, als Dank für die Rückkehr von Vater und Sohn. 1983 hatte sie es der Gemeinde geschenkt, seitdem führte die Jungfrau ein unscheinbares Dasein an besagter Kreuzung, bis 2020 ein Autofahrer dagegen fuhr und sie beschädigte.

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