Tricks der Kremlpropaganda :
„Russland ist groß! Und du bist ein Nichts“

Von Anna Narinskaya
Lesezeit: 8 Min.
Heute lebt sie im Exil. 2019 protestierte die russische Autorin Anna Narinskaya in Moskau gegen die Inhaftierung eines Journalisten, dem Drogen untergeschoben wurden. Damals war das in Russland noch möglich, jetzt käme man dafür ins Gefängnis.
Wer in Russland zum „Inoagenten“ degradiert wird, dem ergeht es schlecht: Wie ich – und andere exilierte Putingegner – von Kremlprovokateuren hereingelegt wurden. Ein Gastbeitrag.

Mitte April zeigte das russische Staatsfernsehen den Film „Ino­agenty“ (abgekürzt für „ausländische Agenten“), gedreht von dem Propagandisten Arkadij Mamontow. Das titelgebende Wort bezeichnet einen rechtlichen Status, mit dem in Russland heute Regimegegner „ausgezeichnet“, besser gesagt: diskriminiert werden. Es soll Menschen stigmatisieren, die, nach einem Wort Putins, „wie Schakale zu (ausländischen) Botschaften rennen“, sich also vom Westen füttern lassen. Es reicht, als öffentliche Person gegen den Krieg zu sein, um als unter ausländischem Einfluss stehend gekennzeichnet zu werden. Dieser Status bringt viele Verbote und bürokratische Auflagen mit sich.

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