Kulturkämpfe in Großbritannien :
Die Engländer haben die Nase voll von Identitätspolitik

Von Eva Ladipo, London
Lesezeit: 6 Min.
Keep calm and carry on: Die Briten kehren zurück zu ihrer  alten Besonnenheit.
Die Briten schwören der Identitätspolitik ab. Im Wahlkampf spielt sie fast keine Rolle mehr. Fragen der sexuellen Identität, des Geschlechts und der Hautfarbe besitzen nicht mehr die spalterische Sprengkraft.

Noch ist es nicht vorbei. Noch gibt es die Aufreger, die die Zeitungsspalten füllen und Wut provozieren. Aber nur noch wenig im Vergleich zu dem, was zu Hochzeiten der Kulturkämpfe in England los war. Damals wäre der Streit um Mary Poppins hysterisch diskutiert worden. Das fliegende Kindermädchen hätte die Erwachsenenwelt so aufgewühlt wie einst Roald Dahl, als dessen Bücher im Sinne der politischen Korrektheit zensiert werden sollten. Damals stieg sogar Salman Rushdie in den Ring. Die Queen schien zu erkennen zu geben, not amused zu sein. Auch Stephen Spielberg hatte eine Meinung dazu, und Premier Sunak schaltete sich ein.

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