Arbeiten in einer kleinen Wohnung: Sechs Ideen, um auch in Mini-Apartments einen Arbeitsplatz einzurichten.
Die meisten Menschen stellen sich ihr Traumbüro mit einem repräsentativen Schreibtisch aus Massivholz vor, dazu eine elegante Tischleuchte, ein Bücherregal im Hintergrund und natürlich darf der Ausblick über eine Metropole nicht fehlen. Jedoch wird die Quadratmeterzahl, die man sich in den meisten Großstädten bei einem durchschnittlichen Monatslohn leisten kann, immer geringer. Es gibt viele Menschen, die in Einzimmerwohnungen oder Studios wohnen und trotzdem die Möglichkeit haben wollen, effektiv von Zuhause aus zu arbeiten. Denn die Option aus dem Homeoffice zu arbeiten ist mittlerweile zum Standard geworden. Die Voraussetzung dafür ist aber ein durchdachter Arbeitsplatz und dafür sind bei begrenztem Wohnraum clevere Tricks gefragt. Ein Schreibtischklassiker ist hier vielleicht der Sekretär. Der ist schmaler als ein gewöhnlicher Schreibtisch und hat im Homeoffice einen klaren Vorteil: Er ist herrlich diskret – denn (nicht) erledigte Arbeit verschwindet am Abend hinter verschlossenen Türen. Wir zeigen Ihnen noch weitere Möglichkeiten, wie Sie Ihren Arbeitsplatz in Ihrer kleinen Wohnung gestalteten können und verraten smarte Tipps und Tricks.
Arbeitsplatz einrichten: die besten Tipps für kleine Wohnungen
In einer Wohnung in Paris, die aus zwei Zimmern auf 50 Quadratmetern besteht, wollte die Architektin für die Bewohnerin, die viel im Homeoffice arbeitet, ein separates Büro einrichten. Das Schlafzimmer wurde durch eine schwarze „Box“ ergänzt, in der das Arbeitszimmer untergebracht ist. Eine Glasscheibe schafft in dem Kubus eine offene Raumstruktur und lässt natürliches Licht einfallen. Um das Arbeitszimmer zu akzentuieren, wählte die Architektin ein tiefes Schwarz, das sich deutlich vom hellen Rest der Wohnung abhebt. Textilien sucht man hier vergebens, der Hintergedanke ist: Das Arbeitszimmer sollte nicht zu gemütlich sein.
Bei diesem kleinen Apartment in Berlin, ein Projekt von Dax I, wünschten sich die Bauherr:innen vor allem ein offenes Ambiente. Im Wohnbereich sollte zusätzlich eine Nische entstehen, die ein zurückgezogenes und ruhiges Arbeiten ermöglicht, ohne den Raum dadurch kleiner wirken zu lassen. Und ein gemütlicher Schlafplatz für Gäste wäre auch schön! Das brachte die Architekt:innen auf die großartige Idee, eine zweite Ebene zu bauen, die entstandene Nische darunter ermöglicht nun geschütztes Arbeiten – ohne das Tageslicht zu blockieren, das nun durch das große Fenster in beide Bereiche fällt. Die Korkwand ist ein cleveres Feature um wichtige Dokumente aufzuhängen oder ein Moodboard mit inspirierenden Bildern daraus zu machen.
In diesem Apartment schufen die Eigentümer durch eine kluge Raumaufteilung und ehrliche Materialien eine gemütliche Atmosphäre. Der Arbeitsplatz ist in ein maßgefertigtes Schranksystem integriert – eine kleine und geschützte Arbeitsnische. Der Schreibtisch bietet nur Platz für das Wichtigste, denn eine essenzielle Regel im Homeoffice ist: Ordnung. Post oder Rechnungen sollten ohnehin möglichst sorgsam verwahrt werden und Ordner und anderer Papierkram verschwindet in den verschlossenen Schränken.
In diesem Mikroapartment in Berlin ist Multifunktionalität das Zauberwort. Auf der Treppe gelangen die Gäste nicht nur auf die Hochebene zum Schlafen, die langgezogenen Stufen dienen zugleich als Arbeitsplatz und Essgelegenheit. Die letzten drei Stufen der Treppe dienen zudem als flexibler Sitzhocker, der sich je nach Bedarf individuell platzieren lässt. Das monochrome Farbkonzept lässt den Raum nach Angaben der Gestalterinnen größer, luftiger und insgesamt harmonisch wirken. „Mit der einheitlichen Farbgebung entsteht eine klare und minimalistische Ästhetik, die das Mikroapartment zu einem einladenden und ruhigen Rückzugsort macht“, findet die Architektin Kerrin Wendtland.
In dieser kleinen Wohnung mit 17 Quadratmetern setzte die Architektin auf multifunktionale Möbel. Der hölzerne Schreibtisch ist mit der angrenzenden Couch verbunden. Durch seine organische Form fügt er sich optimal in den Raum ein, die Wandregale sorgen für zusätzliche Stauraummöglichkeiten. „In kleinen Räumen würde ich auf niedrige Möbel setzen“, empfiehlt die Interiordesignerin Nora Witzigmann.
Hier machte sich die Architektin die ursprüngliche Raumhöhe von 4,3 Metern zunutze und zog ein Zwischengeschoss für den Schlafbereich ein: „Als wir die abgehängte Decke entfernt hatten, gewannen wir über 1,5 Meter an Raumhöhe, die perfekt war für den Einbau einer neun Quadratmeter großen Ebene zum Schlafen und Arbeiten.“ Das ermöglichte eine klare Trennung der unterschiedlichen Bereiche, was ideal ist, wenn man auf sehr kleinem Raum wohnen und arbeiten möchte. Eine Platte dient als Schreibtisch und lässt sich hochklappen. Das hohe Bücherregal und der Thonet-Stuhl mit Sitzfläche aus Wiener Geflecht komplettieren den Arbeitsplatz.