Viola König
Die etwas andere Völkerschau
Die Nuxalk auf Tour in Deutschland 1885–1886
Vorbemerkung
Die Geschichte der einjährigen Tour der Nuxalk – bzw. damals noch Bella Coola – durch Deutschland
vom Sommer 1885 bis 1886 ist mehrfach erzählt und dokumentiert worden. Es gibt darüber hinaus
teils unveröffentlichtes, teils selektiv ausgewertetes und publiziertes Material insbesondere im
MARKK, dem ehemaligen Hamburgischen Museum für Völkerkunde. Douglas Cole veröffentlichte
1985 auf der Basis dieser „Jacobsen Papers“ eine englischsprachige Zusammenfassung (Cole 1984:
68-72), gefolgt von der deutschsprachigen Zusammenfassung von Hilke Thode-Aurora (1985, 1989).
Am ausführlichsten sind jedoch die beiden Aufsätze von Wolfgang Haberland: 1988 erschien der
umfangreiche Beitrag “‘Diese Indianer sind falsch‘. Neun Bella Coola im Deutschen Reich 1885/86“
(Haberland 1888). Bereits zuvor, 1987 war eine englische Fassung erschienen: „Nine Bella Coolas in
Germany (Haberland 1987). Die jüngste Dokumentation ist eine filmische. Barbara Hager produzierte
2005 den Film „From Bella Coola to Berlin”.1
Hager, die Kanadierin indianischer Abstammung ist, verfolgte akribisch Spuren auf beiden Seiten des
Atlantiks. Ich war damals Direktorin des Ethnologischen Museums in Berlin. Hier drehte sie im Sommer 2005 und interviewte den Kurator der Nordamerikasammlung. Ich hielt mich gerade für einige
Wochen an der Nordwestküste auf und hatte keine Ahnung, weder über Hagers Projekt, noch ihren
Besuch im Museum. Erstmalig erfuhr ich von der Produktion anlässlich der Vorbereitung meines
Vortrags für die Lübecker Völkerschau-Tagung im Oktober 2020, d. h. fünfzehn Jahre später. Hager
kannte daher meine persönliche Verbindung zu den Nachkommen der Nuxalk-Gruppe, die ich im
Sommer 1979 in Deutschland traf, nicht. Diese Begegnung ist jedoch der Grund für meine Beschäftigung mit den Sammlungen von der Nordwestküste bis heute. Leider sind die in dem Interview mit
dem Kurator geäußerten persönlichen Meinungen geeignet, bei den Nuxalk ein falsches Bild von der
Haltung des Museums zu den Sammlungen in Berlin vermitteln, das ich damals leitete. Sie dürfen so
nicht stehen gelassen werden.
Im vorliegenden Beitrag werde ich einen Ansatz von Haberland wieder aufgreifen, die Tour aus der
Perspektive der Nuxalk zu denken. Leider gibt es von den Teilnehmern selbst nur wenige indirekte
Aussagen, und man ist auf die Analyse von den multimedialen Daten im Archiv und den Sammlungen
angewiesen. Dazu zählen schriftliches Material, Objektsammlungen und vor allem die aufschlussreichen Fotos. Vorab seien kursorisch die bekannten und publizierten Details der Tour
zusammengefasst.
Hintergrund der Tour
Der norwegische Sammler Adrian Jacobsen, der 1881-83 allein für das Ethnologische Museum in
Berlin 7.000 Objekte an der Nordwestküste Amerikas und in Alaska sammelte, war mit dem Hamburger Zoodirektor Carl Hagenbeck sowohl geschäftlich als auch privat eng verbandelt. Als Adrian nach
Beendigung seiner großen Sammelreise nicht die erhoffte Anstellung im Berliner Museum für Völkerkunde fand und zu einer neuen Sammelreise nach Sibirien aufbrach, wurde zunächst sein Bruder
Hager 2005; https://barbarahager.ca/#https://barbarahager.ca/portfolio/from-bella-coola-to-berlin/, Letzter
Aufruf: 29.11.2020
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Fillipp damit beauftragt, eine Gruppe von „Indianern“ an der amerikanischen Nordwestküste für eine
Völkerschau zu rekrutieren. Als das misslang, übernahm Adrian auf einer geänderten Rückroute via
der amerikanische Nordwestküste die Aufgabe selbst. Es gelang ihm, neun jüngere Nuxalk-Männer,
Angehörige einer indigenen Gruppe in Britisch Kolumbien, die nördlich von Vancouver lebt und
damals von den Europäern noch als 'Bella Coola' bezeichnet wurde, unter Vertrag zu nehmen und
nach Deutschland zu bringen, wo sie in verschiedenen Städten auftraten.
Der Aufenthalt der Nuxalk unterschied sich in vielerlei Hinsicht von den übrigen Völkerschauen in
Europa, die die Indigenen, teils zwangsrekrutierten zur Schau gestellten „exotischen Menschen“ nicht
immer überlebten und teils grausame Schicksale erlitten. Die selbstbewussten Nuxalk entsprachen in
vielerlei Hinsicht nicht dem Klischee der "Wilden“, ja nicht einmal den typischen „Rothäuten“, die
man aus den Karl May Romanen kannte und die zeitgleich in der Buffalo Bill Show in Deutschland
auftraten. Die Nuxalk wurden mal für Japaner oder Chinesen gehalten, mal für Polynesier, in jedem
Fall aber waren sie zur Freude der weiblichen deutschen Besucherinnen (und Leid der männlichen
Besucher) gutaussehend und ihr Benehmen und Auftreten waren unerwartet tadellos.
Eine Jubiläumsschau im Mai 1979 in Hamburg und der Besuch der Nachkommen der NuxalkGruppe in Hamburg und Lübeck
Anlässlich der großen Feier anlässlich seines 100jährigen Bestehens eröffnete das damalige Hamburgische Museum für Völkerkunde (heute MARKK) am 3. Mai 1979 die große Sonderausstellung
„Donnervogel und Raubwal“. Der Kurator und Vizedirektor Wolfgang Haberland (1922-2015) gab
dazu den gleichnamigen Katalog heraus (Haberland 1979). Der Eröffnung der Ausstellung ging eine
mehrjährige Vorbereitung voraus, die damals in mehrfacher Hinsicht innovativ und ungewöhnlich
war. Haberland akquirierte ein Sponsoring von der Firma Interversa, kooperierte eng mit der kanadischen Botschaft, führte eine Reise an die Nordwestküste durch und erwarb vor Ort Werke damals
noch unbekannter junger Künstler, die er mit einer internationalen Geldkarte bezahlte. Doch er
erwarb nicht nur zeitgenössische Kunst für das MARKK und stellte sie aus, sondern er nahm systematisch Kontakt mit den Nachfahren der Gruppen auf, bei denen Adrian und Fillipp Jacobsen ab den
1881ern ihre riesigen Sammlungen erworben hatten. Ein besonders intensiver Kontakt wurde mit der
Familie Hunt hergestellt, aber auch mit den Nachkommen der Bella Coola bzw. Nuxalk, die 1885 bis
1886 durch Deutschland getourt waren.
Durch die oben erwähnten Kooperationen und das Sponsoring war Haberland imstande, eine Gruppe
Kwakwaka'wakw (damals noch unter der Bezeichnung Kwakiutl bekannt) nach Hamburg einzuladen,
darunter als Star den Meisterschnitzer Calvin Hunt (*1956), der bei der Eröffnungsfeier in dem von
ihm für das Museum hergestellten Donnervogel-Kostüm tanzte (Zwernemann 1980: 7).
In traditionellen Kostümen traten auch die übrigen Teilnehmer der Gruppe auf und führten Tänze
auf. Calvin blieb noch vier Wochen und schnitzte vor den Augen der Besucher im Sonderausstellungsraum, wo das Innere eines Hauses von der Nordwestküste mit zentraler Feuerstelle nachgebaut
worden war. Noch heute erinnert Calvin Hunts Website mit einer Abbildung des „Thunderbird
costume Hamburg Museum of Anthrolology 1979” an das Ereignis:
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Abb. 1: Eröffnung der Ausstellung „Donnervogel und Raubwal“ anlässlich des 100jährigen Jubiläums des MARKK: der
Kwakwaka'wakw Künstler Calvin Hunt tanzt in im neuen Donnervogelkostüm, seinem Geschenk für das Museum. Foto im
Bestand MARKK Hamburg © Museum am Rothenbaum – Kunst und Kulturen der Welt, Hamburg
“Dance Outfits by Calvin Hunt. There are 12 full dance outfits that I have created which are
housed in various museums around the world. For further information, feel free
to contact us.
These are unique dance costumes which are typically commissioned and displayed in museums. They are costumes that I have worn in many of our ceremonies. They are large and
complex; some masks open four ways, and others do not open at all. There are not many
contemporary outfits in existence, except the ones that I have been fortunate enough to
have been commissioned to make. A Calvin Hunt dance costume would add great depth to
any collection.”2
Im Mai 1979 hatte ich soeben meinen ersten Monat als Volontärin im MARKK abgeschlossen. Drei
Monate später traf erneut Besuch von der Nordwestküste in Hamburg ein:
„Eine Gruppe von 7 Bella Coola, meist Frauen, darunter einige Nachfahren von Tom Henry,
der 1885/86 eine in Deutschland reisende Bella-Coola Gruppe angeführt hatte, besuchte das
Museum und die Ausstellung Ende Juli. Während dieses Besuches hielt Mr. Grant Edwards
einen Vortrag in englischer Sprache über das Leben der Bella-Coola Indianer“ (Zwernemann
1980: 7).
Der knappe Text, die Gruppe sei „in Deutschland gereist“, verschleiert völlig den Anlass der Reise,
d. h. eine Völkerschau: Unerwartet erfuhr ich jedoch mehr darüber, als Haberland mir die Aufgabe
2
https://www.calvinhunt.com/dance-outfits, letzter Aufruf: 5.11.2020
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einer Touristenführerin der Nuxalk in Hamburg und nach Lübeck übertrug. „Meist Frauen“ waren
Damen mittleren Alters, die längere Fußwege wohl nicht gewöhnt waren sowie ein stets hungriger,
16jähriger junger Mann, der klagte, in Hamburg (!) nicht den Fisch, an den er gewohnt war, zu bekommen. Er war jedoch gerettet, als wir im Hamburger Dammtorbahnhof auf den ersten McDonald’s
in der Stadt stießen: auf einmal ging es gut auch ohne Fisch. Während der häufigen Verschnauf- und
Kaffeepausen auf unserer Sightseeing-Tour gab es viel Zeit zu Gesprächen, und als sich die Gruppe
verabschiedete, war mein Interesse an ihrer Heimat, der Nordwestküste und ihrer Kultur für den Rest
des Lebens erweckt. Es erstaunt jedoch, dass weder Haberland, noch die in dem Ort Bella Coola
Befragten, den Besuch der sieben Nuxalk in Deutschland im Jahr 1979 in Barbara Hagers Filminterviews erwähnten. So ist denn der vorliegende Beitrag wohl das einzige Dokument, das daran
erinnert.
Der Besuch der sieben Nuxalk im Jahre 1979 sollte nicht der letzte Besuch in Deutschland sein, auch
nicht der letzte öffentliche Auftritt und nicht die letzte Kooperation. Genau 20 Jahre später, im Juli
1999, kam wieder junge Nuxalk-Männer nach Deutschland. Doch diesmal hatte ihre, durch die Umweltorganisation Greenpeace unterstützte, bundesweite Tour durch 15 Städte, darunter Berlin und
Hamburg, eine Mission: Auch sie schnitzten, wie schon ihre Vorfahren vor 114 Jahren, öffentlichkeitswirksam Totempfähle, um damit auf die Zerstörung des Regenwaldes in ihrer Heimat
aufmerksam machen, auf die Tatsache, dass das Holz aus dem Kahlschlag in Deutschland verarbeitet
und wirtschaftlich genutzt wurde. Wieder fanden sie ein dankbares Publikum, vor allem aber, die
Mission war erfolgreich: „2006 wurden rund ein Drittel des Regenwalds unter Schutz gestellt und
FSC-zertifiziert“.3
Die Ausstellung „Donnervogel und Raubwal“ wurde in Deutschland zwar rasch vergessen, doch blieb
sie vor allem an der Nordwestküste im Gedächtnis jener Künstler präsent, die von Haberland gefördert worden waren. Der Katalog wurde, obgleich nur in deutscher Sprache und in einer limitierten
Anzahl erschienen, in den kommenden Jahrzehnten ein Standardwerk der Künstler der Nordwestküste. Ich sah ihn zwischen Vancouver, BC, Kanada und Haines, Alaska in den Werkstätten erfahrener,
inzwischen international bekannter, aber auch jüngerer Künstler.
Die Anwerbung von neun Nuxalk im Jahre 1885
Was war ihre Motivation nach Deutschland zu reisen?
Die Anwerbung der neun Bella Coola bzw. Nuxalk durch Adrian und Fillipp Jacobsen erfolgte, nachdem wiederholte Versuche Adrians, eine Gruppe mit Kwakiutl, heute Kwakwaka'wakw nach
Deutschland zu holen, gescheitert war. Es gibt unterschiedliche Versionen wie die Nuxalk-Gruppe die
Jacobsens kennenlernte, darunter eine mit einer durchaus plausiblen Erklärung dafür, warum die
neun Männer in so kurzer Zeit überzeugt werden konnten, die lange Reise nach Deutschland anzutreten: Als sie die Jacobsens in Victoria trafen, waren sie ohnehin auf dem Weg in die USA, um dort
Hopfen zu pflücken, d. h. auf Arbeitssuche (Haberland 1988, S. 6-8). Doch das Angebot der Jacobsens
lag weit über dem, was sie als Erntearbeiter hätten verdienen können (Haberland in Hager 2005;
Birchwater 2015, S. 4). Entsprechend ihrem jungen Lebensalter dürften jedoch auch eine gewisse
Abenteuerlust und Neugier auf Europa bzw. Deutschland eine Rolle gespielt haben.
Am 25. Juli 1885 wurde der Vertrag in Victoria unterzeichnet, beaufsichtigt von Israel Powell, Superintendent of Indian Affairs. Später bedauerte man, dass keine einzige Frau dabei war. Als Gage
wurden 20 $ im Monat vereinbart sowie festgeschrieben, dass die neunköpfige Gruppe komplett
https://www.greenpeace.de/themen/ueber-uns/umweltschutz-zum-anfassen, letzter Aufruf: 10.11.2020;
http://www.nuxalk.net/html/germany.htm, letzter Aufruf: 10.11.2020
3
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nach einem Jahr nach British Columbia zurückzukommen hatte. Jacobsen musste als Garantie sogar
eine Kaution von 1000 $ hinterlegen.
Diese Rahmenbedingungen und die Tatsache, dass man mit der englischen Sprache und Kultur
grundsätzlich bekannt war, und sei es durch Reisen außerhalb des eigenen Wohngebiets, ließen das
Engagement wohl weniger riskant erscheinen als es aus heutiger Perspektive erschienen sein mag.
Die Teilnehmer wurden mit ihren Nuxalk Namen aufgelistet: Ham-chick, Pooh Pooh, Kah-che-lis,
Huck-mulshe, Ick-Iehoneh, Elk-qut, Isk- ka-lusta, Ya Coutlas und Que-no (Haberland 1888, S. 9).
Abb. 2: Gruppenfoto „Bella Coola Indianer”, Carl Günther, Fotograf, Berlin 1885/1886, Ident.Nr. VIII E Nls 1929, ehem.
Bestand Berliner Anthropologische Gesellschaft, im Besitz SMB-PK, Ethnologisches Museum
Wie Haberland berichtet, waren diese Namen 1978 bei seinem Besuch bei den Nuxalk „nicht mehr
bekannt, d. h. man konnte nicht mehr feststellen, zu welchen Familien, die auf den zahlreichen
vorhandenen Fotos abgelichteten Männer gehören“ (Haberland 1987, S. 9). Von höchstens drei
Teilnehmern sind die neuen englischen Namen bekannt. Sicher ist, dass der Anführer der Gruppe, Ya
Coutlas („little chief“) mit Tom Henry identisch ist. Ham-Chick war eventuell Alex Davis bzw. Kimsquit
Alex, und der letzte Überlebende Billy Jones – er verstarb in den 1940ern - war wohl Ick-Iehoneh
(Haberland 1988, S. 9-10). Es ist zu vermuten, dass die übrigen Teilnehmer erst nach ihrer Rückkehr
englische Namen angenommen haben, und die Nuxalknamen nicht mehr verwendet und schließlich
vergessen wurden.
Es erstaunt, dass ausgerechnet der Anführer der Gruppe, Tom Henry, dem ein zusätzliches Honorar
für seine Übersetzungsdienste zugesichert wurde, seine Reisebegleiter geradezu animierte, auf einer
Tour mitzuwirken, die ihn dazu verpflichtete, in der Tracht und mit den Requisiten seiner Vorfahren
„heidnische“ Tänze aufzuführen. Erst zwei Jahre zuvor, im Jahre 1883, war Tom Henry zum Christentum übergetreten und hatte nachts im Beisein eines Priesters, alle „heidnischen“ Insignien, Kleidung
und indigenen Objekte verbrannt, das heißt das gesamte materielle und somit auch geistige Erbe
26
seiner Vorfahren (Kopas 1970, S. 216). Seine Funktion als Anführer der Gruppe vermittelte Tom
Henry in seinem Auftreten und seinen Reden, selbst seine deutsche Freundin war angeblich aus
reichem und adligem Hause (s. u.). Gleichwohl stellt sich aber die Frage, ob der ehemalige Ya Coutlas
die theatralischen Auftritte in seiner alten Tradition trotz Konversion zum Christentum genoss, ob es
ihm egal war, oder ob er einfach ein guter Schauspieler war?
Zum Beispiel, wie ernst war es ihm mit dem Versuch, den Tänzer Pooh Pooh umzubringen, der während des „Wintertanzes“ in Berlin am 25. Januar 1886 gestürzt war, was der Tradition zufolge, eine
unmittelbare Tötung des Gestrauchelten zufolge haben musste, und was angeblich nur mit Mühe von
Adrian Jacobsen verhindert werden konnte? (Haberland 1988 S. 37 und S. 64 Fußnote 49). Cole
erinnert, dass der Vorfall erst im Anschluss an eine Aufführung, nachdem das Publikum bereits Krolls
Etablissement verlassen hatte, stattfand. Der gefürchtete „Winter-“ oder „Adlertanz“ durfte nur
unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Doch merkwürdigerweise war tags zuvor im Berliner
Tageblatt ein Artikel von Franz Boas erscheinen, in dem eben dieser gefährliche Tanz erwähnt wurde.
Es lässt sich nicht mehr klären, ob es sich um eine vorbereitete Inszenierung gehandelt hat und mit
was für einer inneren Haltung der Tomahawk schwingende, scheinbar tötungswillige Tom Henry alias
Ya Coutlas speziell diesen Tanz wie auch alle übrigen Aufführungen (Cole 1985, S. 70–71) vollzog.
Diese Frage stellt sich natürlich auf die übrigen Teilnehmer bezogen ebenso.
Ein Jahr Theater in Deutschland – (kein) Job wie jeder andere?
Die lange Reise begann am 28. Juli 1885 in Portland und endete in Bremen am 15. August, gefolgt
von einem knappen Monat der Vorbereitung in Hamburg. Man darf annehmen, dass die Mitglieder
der Truppe ähnliche Sightseeing Programme durchführten wie ich 94 Jahre später mit ihren Nachkommen. Doch dann folgten Schlag auf Schlag und zum Teil im Zickzack quer durch Deutschland
Auftritte an mindestens 22 verschiedenen Stationen, auch mehrfach an denselben Orten. Darunter
waren fünf Zoos bzw. Tiergärten, ansonsten Theater, Panoptika, öffentliche Säle, Hotels und Restaurants (Hess 2020, S. 63).
Urlaub in dem Sinne gab es nicht, doch betätigten sich die Teilnehmer der Gruppe zwischen den
Auftritten und Reisen als Schnitzer, wobei sie nicht nur neue Requisiten für ihre Auftritte anfertigten,
sondern auch Produkte zum direkten Verkauf. Diese zusätzlichen Einnahmen ermöglichten es ihnen,
Anschaffungen in Deutschland zu tätigen, wobei sie besonderen Wert auf qualitätvolle westliche
Kleidung legten, wie noch vorhandene – für die damalige Zeit recht hohe - Rechnungen belegen
(Haberland 1988, S. 60). Offensichtlich keineswegs ungern ließen sie sich in diesen Anzügen und
Mänteln fotografisch porträtieren. Dies ist interessant vor dem Hintergrund, dass bereits während
der ersten Kontaktphase mit den Europäern europäische Kleidung, insbesondere Uniformen, ein
wichtiges Handelsgut im Pelzhandel waren.4
Schon Malaspina berichtet, dass bei seiner Ankunft an der nördlichen Nordwestküste im Jahre 1791, die
Yakutat solche Mengen Kleidung mit den spanischen Seeleuten handelten, dass man angesichts ihrer Kostümierung glauben könnte, dass die Indianer die gesamte Mannschaft eines spanischen Schiffes umgebracht und
sich ihre Uniformen angezogen hätten (Malaspina 1825 9, S. 177 zitiert nach Grinev 2005, S. 96).
4
27
Abb. 3: „Kroll‘s Etablissement. Bella-Coola-Indianer“, Plakat, 1885 Berlin, Druckerei Adolph Friedländer, Hagenbeck-Archiv,
Hamburg
Die Aufführungen und Tänze sind bei Haberland ausführlich beschrieben (Haberland 1988, S. 17).
Erwähnenswert ist, dass die Teilnehmer sehr darauf bedacht waren, nur Tänze aufzuführen, für die
sie auch eine Berechtigung besaßen. Bei der Ausstattung war man dagegen lockerer, indem man
auch in der Kleidung von Angehörigen anderer Gruppen, die Jacobsen an der Nordwestküste gesammelt hatte, auftrat. Unübersehbar vor allem Outfits im Stil der Tlingit, wie. z. B. Chilkatdecken, gewänder, -beinkleidung etc., z. B. beim „Potlatch“ und dem „Häuptlingstanz“. Sie wurden offensichtlich auch außerhalb des Wohngebietes der Tlingit in Alaska, in British Columbia angeboten.
Die Rollen waren festgelegt. Ham-chick, trat als „Schamane“ im Schamanentanz auf. Pooh-Pooh war
der Tänzer des Hamatsa im Menschenfressertanz, weshalb er Bisswunden trug.5 Im Laufe der Tournee kreierten die Nuxalk in Eigeninitiative für das langweilig werdende Programm neue Einlagen, z. B.
den „Donnertanz“. Die Kritik erwähnte dies lobend, wie auch die Authentizität der Aufführung gepaart mit der schauspielerischen Begabung. Zu einem Höhepunkt für das Publikum wird jedoch die
„Freiwillige Verbrennung eines Schamanen bzw. Zauberers“. Eine Erläuterung, wie die so real wirkende Verbrennung unter Einsatz echten Feuers vonstatten ging, erhielt Haberland bei seinem
Aufenthalt in Bella Coola:
„Als ich einen der Berichte 1978 den Bella Coola übersetzte, rief er große Heiterkeit hervor,
da es sich um einen sehr alten Trick handelt, der dort allgemein noch bekannt ist: Normalerweise wird er im Inneren eines Hauses mit Hilfe eines unterirdischen Ganges ausgeführt, hier
wahrscheinlich nur mit einer Grube und feuchten Decken“ (Haberland 1988, S. 21).
5
Narben und Körpertattoos werden auch bei den übrigen Teilnehmern beschrieben (Hager 2005).
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Abb. 4: „Die Bella-Coola Indianer von der Nordwestküste Amerikas im Zoologischen Garten zu Leipzig: Ein Kannibalentanz.
Originalzeichnung von Fritz Waibler“, aus: Illustrierte Zeitung Nr.-2207, 17. Oktober 1885, S. 387
Neben der Darbietung von Tänzen, Gesängen und Ritualen wurden noch Spiele, Sportarten wie der
Schneeschuhlauf sowie die Fertigkeiten in der Schnitzkunst vorgeführt.
In Berlin waren die Teilnehmer der Gruppe Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen, darunter
Körpermessungen durch Rudolf Virchow und die erste Sprachaufnahme des Carl Stumpf. Franz Boas
wissenschaftliches Interesse an den Glaubenssystemen der Nordwestküste wurde nachhaltig geweckt. Davon ist ausreichend berichtet worden, doch was die Nuxalk selbst bei diesen Prozeduren
empfunden haben, ist nicht bekannt, auch nicht die Bedingungen: Gab es womöglich Sonderhonorare, oder aus welchen Gründen ließen sie sich darauf ein?
Insgesamt wurden die Nuxalk allerorten mit Respekt behandelt, höflich und freundlich. Deutsche
Künstler sahen in ihnen Kollegen (Haberland 1988, S. 43). Es gab private Auftritte auf der Basis von
extra Honoraren sowie Dinner-Einladungen, bei denen die Nuxalk bewiesen, dass Ihnen europäische
Tischsitten ganz offensichtlich nicht fremd waren. „Die Begrüßungen und Ansprachen erwiderte der
Häuptling in längerer, in heimatlichem Idiom gehaltener Rede, die er mit rhetorischem Geschick und
Anstand vom Stapel ließ“ (ebenda).
Auch wenn leider keine Äußerungen bekannt sind, was die Nuxalk von all dem hielten, so lud die
Gruppe Ihre Gastgeber zu Gegenbesuchen in ihre Heimat ein. Einige lernten ein wenig deutsch, was
die Kommunikation, vor allem die Kontaktaufnahme mit Frauen erleichterte.
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Die Gruppendynamik innerhalb der Gruppe schien über die vielen Monate zu stimmen, Berichte über
Streitigkeiten und Zwischenfälle sind nicht bekannt geworden, was sicherlich an der Führungsstruktur lag: der kleine Häuptling Ya Coutlas alias Tom Henry hielt die Gruppe beisammen - getoppt noch
von der unangefochtenen Autorität des Adrian Jacobsen. Täglich gab es eine Lagebesprechung im
Anschluss an die Vorstellungen. Mehrfach wird erwähnt, dass streng darauf geachtet wurde, dass die
Nuxalk auf keinen Fall mehr als zwei Gläser Bier pro Tag tranken, da sie davon einen Rausch bekämen
(Haberland 1888, S. 50-51). Es muss also durchaus vorgekommen sein.
Zurück an der Nordwestküste – und was blieb?
Eigentlich gar nichts. Ab Juni 1885, dem 10. Monat ihres Aufenthaltes, ist die Luft raus. Tom Henry
kränkelt, liegt angeblich vor Heimweh flach. Die übrigen sind misslaunig, zunehmend ungeduldiger,
unkonzentriert bei den Auftritten, äußern gar die Befürchtung man wolle sie dabehalten. Zeit für die
Heimreise – und alle Beteiligten sind froh darüber, denn die Unternehmung hatte sich für Jacobsen
und Hagenbeck als ein wirtschaftlicher Flop erwiesen. Am 21. Juli 1886 schifft sich die Gruppe begleitet von Fillipp Jacobsen in Bremerhaven ein, am 16. August 1886 kommt sie in Victoria, B.C. an. Zwei
Tage später, am 18., berichtet der „Daily British Colonist“ knapp: „All the group say they spent ‘a nice
time’ and intended to live like white men in the future” (Cole 1985, S. 72).
Tatsächlich wurde ausgerechnet der Erfolg bei den deutschen Frauen zum einzigen Aspekt der Reise,
von dem bekannt ist, dass mindestens ein Teilnehmer ihn explizit erwähnte und an den man sich in
Bella Coola in den 1970ern noch daran erinnerte.
„’German women followed us around’, Billy Jones, one of the Indians said years later in Bella
Coola. ‘They wanted to marry us but the big German tyee says we could not stay in Germany.
So we came back without our German girls. … But one Indian dancer, Alec Davis, rather than
consorting with many women, associated with only one, and from her he learnt to speak the
German language, gaining an amazing fluency in it that he had for the rest of his life. … And a
millionaire German woman wanted to Chief Tom Harry to marry her, but the chief said no.
He had a wife back in Bella Coola and he was going back to her” (Kopas 1970, S. 236).
Haberland kommentiert:
„Danach waren unsere Bella Cola große Frauenhelden. Auch bei meinem Besuch in Bella Coola 1978 war von deutschen Freundinnen immer wieder die Rede. Es war das einzige Detail,
das noch unter den heutigen Bewohnern bekannt war. Ich hielt diese Erzählungen damals für
die Erinnerungen männlicher Heimkehrer, bis ich später unter den in Berlin aufgenommenen
Fotos eines fand, das Isk-ka-luska mit seiner deutschen Freundin zeigt. Etwas Wahres muss
also hinter den Geschichten stehen“ (Haberland 1988, S. 46).
Interessant ist Haberlands Bemerkung im Filminterview mit Hager, dass Chief Henry tatsächlich eine
Beziehung mit einer Angehörigen aus der höheren Gesellschaft „nobility“ hatte, die ihn heiraten
wollte („and she was going to pay the fee that he would go off with her“), sich jedoch schlussendlich
gegen sie entschied. Dabei mag seine frische christliche Missionierung und die Verpflichtung, die
zehn Gebote einzuhalten, eine Rolle gespielt haben.6 Lässt sich daraus schließen, dass er gar nicht
wegen Heimwehs unter depressiven Anfällen litt und darniederlag, sondern in Wirklichkeit mit der
Hagers Film geht auf Tom Henrys Schicksal nach der Rückkehr aus Deutschland und seinen Einfluss als Christ
in seiner Gemeinde Bella Coola näher ein.
6
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anstehenden Entscheidung rang, sich zwischen der heiratswilligen reichen deutschen Frau oder der
Ehefrau daheim zu entscheiden? Wir wissen es nicht.
Es gibt auch skurrile Geschichten:
„In 1934, Cliff Kopas took a photograph of the last surviving member of the group, Billy Jones.
As the Second World War erupted into its fury, someone joking around asked Billy Jones if
Adolph Hitler might have been his son. Billy’s only reply was, “Maybe.” Some careful math
reveals the impossibility of this however, as the German Fuhrer was born in 1889, and Billy
Jones and his Nuxalk colleagues returned to Canada in August 1886” (Birchwater 2015, S. 5).
Es war durchaus üblich, dass die „exotisch“ und „wild“ aussehenden Darsteller der Völkerschauen
von ihren deutschen Verehrerinnen angehimmelt wurden, man ihnen von Ort zu Ort folgte und die
Frauen – sehr zum Ärger der Impresarios wie Jacobsen - versuchten, an die Männer heranzukommen.7
Von den Nuxalk sind jedenfalls nicht nur die verschiedenen Varianten von stabileren Beziehungen bis
zu wechselnden Verhältnissen bekannt geworden, sondern sie waren das einzige, das man noch
Jahrzehnte nach der Rückkehr nach Kanada in Bella Coola erinnerte. Es kann darüber spekuliert
werden, ob die Möglichkeit, länger in Deutschland zu bleiben oder die deutschen Freundinnen an die
Nordwestküste mitzubringen, etwas nachhaltig verändert hätte.
Fazit
Sowohl die Fotografien, also auch die zeitgenössischen detaillierten Berichte von Zeitungsreportern,
Gastgebern, Briefen der Eheleute Jacobsen und anderen Beobachtern, aber auch die Rechnungen
über teure europäische Anzüge, belegen, dass es sich bei der Tour der neun Nuxalk weniger um eine
Völkerschau im klassischen Sinn, sondern eher eine Theatertournee nach heutigem Verständnis
gehandelt hat. Alle Teilnehmer unterzeichneten Verträge über Honorar, Dauer der Reise, Einsätze
sowie den Inhalt der Auftritte. Behandlung, Unterkunft und Verpflegung waren tadellos, der Umgang
mit Partnern und Publikum fand auf Augenhöhe statt. Die Darsteller legten die Details der Ausgestaltung des Programms teils selbständig fest, sicherlich in enger Absprache mit Jacobsen. In deutschen
Künstlerkreisen wurden sie als Kollegen angesprochen. Zusätzliche Verdienstmöglichkeiten, wie
Schnitzen, Privatvorstellungen und eventuell der Einsatz für deutsche Wissenschaftler verbesserten
das vereinbarte Honorar.
Leider sind die Informationen aus der Zeit nach der Rückkehr nach Kanada äußerst spärlich, weder
bestätigen noch widerlegen sie den Eindruck, den die Dokumente vermitteln. Wir können aber sicher
davon ausgehen, dass die neun Nuxalk zuhause direkt im Anschluss an ihre Rückkehr über ihre Erfahrungen berichteten. Es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass die Reise ihnen physisch oder psychisch
geschadet hätte.
Das deutsche Publikum aber lernte, dass die indigene Bevölkerung Nordamerikas diverser ist, als es
das Image des typischen Prärieindianers und Grönlandeskimos aus den bis dato bekannten Völkerschauen suggerierte.
7
Hilke Thode-Aurora im Interview: Hager 2005.
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Die in Deutschland speziell für die Auftritte und den Verkauf angefertigten Objekte verblieben in
Deutschland, verteilt auf mehrere Orte und Institutionen.8 Es handelt sich hierbei nicht um heilige
Requisiten, ebenso wenig wie die neu ins Programm aufgenommenen Tänze, z. B. die Schamanenverbrennung, keine heiligen oder geheimen Rituale inszenierten. Daher ist es von großer Bedeutung,
dass die aufbewahrenden Museen ihre Sammlungen entsprechend deklarieren. Differenzierung ist
jedoch wichtig. Die Aussage des von Barbara Hager interviewten Kurators im Ethnologischen Museums, dass die von Adrian Jacobsen an der Nordwestküste erworbenen Gegenstände nicht „sacred“
gewesen seien, weil man an Jacobsen so etwas angeblich gar nicht verkaufte, entspricht schlicht
nicht den Tatsachen und wurde von ihm selbst noch einige Jahre früher ganz anders dargestellt (Bolz
und Sanner 1999, S. 183). Es ist nie ein Geheimnis gewesen, dass Jacobsen seine Ankäufe ggf. unter
Gewaltandrohung vornahm und er sich mehrfach als Grabräuber betätigte, was er im Übrigen in
seinem Tagebuch selbst publizierte (König 2013, S. 12).
Wenn also die während der Tour in Deutschland und für deutsche Abnehmer hergestellten Objekte
der Sammlung Jacobsen sicherlich nicht der Gegenstand für künftige Restitutionen sind, so trifft dies
nicht auf die auch nach europäischer Auffassung unrechtmäßig angeeigneten Objekte zu. Auch
diesbezüglich ist der Aussage des Kurators in Hagers Interview über die Nuxalk-Tour zu widersprechen, wenn er dort behauptet, dass Restitutionen des Ethnologischen Museums aufgrund
gesetzlicher Regelungen grundsätzlich nicht möglich seien (Hager 2005). Es gab während der Dreharbeiten in Berlin 2005 keine höhere Instanz, die Restitutionen verhindert hätte. Jedoch, um sie
überhaupt möglich zu machen, braucht es den Willen und akribische Recherchen seitens der Kuratoren, unrechtmäßig, unethisch oder durch Trickserei gesammelte Gegenstände zu identifizieren und
sie als solche gegenüber der nächsten Verantwortungsebene zu deklarieren.9
Dass die Völkerschau der Nuxalk in ihrem Ablauf korrekt durchgeführt wurde und zu einem guten
Abschluss kam, ist sicherlich nicht zuletzt den klugen Verträgen und der hohen Kaution zu verdanken,
die der Anwalt Powell zu ihrer Bedingung machte.
Ausblick: Es bleibt der Wunsch, noch lebende Teilnehmer der Nuxalk-Delegation von 1979 nach
Hamburg und Lübeck, darunter Nachkommen von Tom Henry, ausfindig zu machen. Dies sollte
zumindest bei dem jüngsten, ca. 1963 geborenen, nicht ganz unrealistisch sein.
Quellen und weiterführende Literatur
Serge Birchwater, Bella Coola to Berlin in 1885, in: The Stew (12.11/2015), S. 4–5 (PDF: http://thestew.ca/wpcontent/uploads/2015/12/2015-12STEWweb1.pdf, letzter Aufruf: 21.04.2021).
Peter Bolz, Hans-Ulrich Sanner, Indianer Nordamerikas. Die Sammlungen des Ethnologischen Museums Berlin,
Berlin 1999.
Douglas Cole, Captured Heritage. The Scramble for Northwest Coast Artifacts,
Vancouver 1985.
Andrei V. Grinev, The Tlingit Indians in Russian America, 1741–1867, Lincoln NE 2005.
Diese Objekte werden im Beitrag von Angela Hess ausführlich erläutert, s. auch Hess 2020.
So geschehen von 2015-2017, als die Restitution von Bestattungsbeigaben aus der Sammlung Jacobsen
vorbereitet und 2018 nach Alaska restituiert wurden (König 2020, S. 162-164; Labischinski 2018/19).
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Wolfgang Haberland, Donnervogel und Raubwal. Ausstellungskatalog, Hamburg 1979.
Wolfgang Haberland, Nine Bella Coolas in Germany, in: Christian F. Feest (Hrsg.), Indians and Europe. An Interdisciplinary Collection of Essays, Reprint Lincoln u. a. 1999 [1987], S. 337–374.
Wolfgang Haberland, „Diese Indianer sind falsch“. Neun Bella Coola im Deutschen Reich 1885/86, in: Archiv für
Völkerkunde Wien 42, 1988, S. 3–67.
Barbara Hager, From Bella Coola to Berlin. A One-Hour Documentary that Tells the Story of Nine Nuxalk Men
who Travelled to Germany in 1885/86 to Perform in Theatres and Zoos as Part of the Hagenbeck Volkerschau,
2006 (kostenpflichtig online: https://vimeo.com/ondemand/1491channel/235035770, letzter Aufruf:
21.04.2021).
Angela Hess, Revisiting the Relationship between Indigenous Agency and Museum Inventories. An Object
Centered Study of the Formation of Lübeck's Jacobsen Collection (1884/1885) from the Northwest Coast of
America, Leiden 2020.
Johan Adrian Jacobsen, Capitain Jacobsen's Reise an der Nordwestküste Amerikas, 1881–1883, zum Zwecke
ethnologischer Sammlungen und Erkundigungen, nebst Beschreibung persönlicher Erlebnisse, für den deutschen
Leserkreis bearbeitet von A. Woldt, Reprint mit einer Einleitung von Viola König, Hildesheim u. a. 2013 [1884].
Cliff Kopas, Bella Coola - A Story of Effort and Achievement, Vancouver 1970.
Viola König, Einleitung, in: Johann Adrian Jacobsen 2013.
Viola König, Germans in the North Pacific. Contributions to the Discovery and Exploration before 1867. A Publishing Project, in: Jan Borm and Joanna Kodzik (Hrsg.), German Representations of the Far North (17th–19th
Centuries). Writing the Arctic, Newcastle upon Tyne 2020, S. 149–169.
Ilja Labischinksy, Past, Present, and Future of the Chugach collection in the Ethnologisches Museum Berlin, in:
Baessler-Archiv 65, 2018/19, S. 135–150.
Hilke Thode-Arora, Für fünfzig Pfennig um die Welt. Die Hagenbeckschen Völkerschauen, Frankfurt a. M. und
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Jürgen Zwernemann, Das Hamburgische Museum für Völkerkunde 1979, in: Mitteilungen aus dem Museum für
Völkerkunde Hamburg N. F. 10, 1980, S. 7–14.
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