Er prägte die New Economy, die damals noch deutsches Wirtschaftswunder hieß. Der Computerpionier hatte alles, was viele seiner Nachfolger fünf Jahrzehnte später vermissen ließen: Er blieb bescheiden, zeigte Geduld, bis er an die Börse ging – und verspürte soziale Verantwortung. Kurzum: Heinz Nixdorf war ein echter Unternehmer.
Das heißt nicht, dass er immer alles richtig machte. Und schon gar nicht, dass er das war, wofür ihn noch heute viele halten: ein Tüftler oder gar Erfinder. Dieser oft verbreiteten Mär widersprach bereits Klaus Kemper in seinem Buch Heinz Nixdorf – Eine deutsche Karriere. Gleichwohl zeugt die Biografie von großer Bewunderung für den Unternehmer und sein Lebenswerk. Sie erschien 1986, also in jenem Jahr, als Heinz Nixdorf überraschend starb. Er werde "in seinem Unternehmen fortleben und so wahrscheinlich noch lange die Entwicklung einer der zukunftsträchtigen Branchen beeinflussen", lautet Kempers letzter Satz. In diesem Punkt irrte er.