Er sei ein Hetzer und Spalter, hat jemand im Internet über ihn geschrieben. Er solle sich in seine "bescheuerte Wessi-Stadt" zurückziehen, fordert ein anderer, und: "Bei Leuten wie ihm könnte man echt rechtsradikal werden."
Dies ist die Geschichte eines Missverständnisses. Es geht um einen deutschen Schriftsteller, der nicht deutsch aussieht und daher Angst hat, nach Thüringen oder Sachsen zu reisen. Es geht um das Klischee des braunen Ostens und darum, wie Medien dieses Klischee mit den immer gleichen Bildern nähren. Steven Uhly wurde wohl ein Opfer dieser Maschinerie. Er wollte die Menschen im Osten für seine Angst sensibilisieren. Und bemerkte zu spät, dass er nur alte Vorurteile bediente.