Stephanie Falkenstein
Stephanie Falkenstein (geb. 1964 in Nürnberg als Stephanie Nomayo) ist eine deutsche Historikerin und Archäologin. Sie studierte Klassische Archäologie, Kunstgeschichte, Alte Geschichte und Vor- und Frühgeschichte in Regensburg und Würzburg. Von 2002 - Dez. 2020 war sie die Leiterin des Städtischen Museums Kitzingen. 2021 bis Sept. 2022 war sie die Leiterin des Stadt- und Museumshauses Waldheim. Seit Oktober 2022 ist sie die Leiterin des Waldmuseums Zwiesel. Sie ist Autorin und Herausgeberin zahlreicher Publikationen zur Geschichte, Kunstgeschichte und Archäologie in Mainfranken, Sachsen und Niederbayern.
Address: Waldmuseum Zwiesel
Address: Waldmuseum Zwiesel
less
InterestsView All (47)
Uploads
Papers
Im Rahmen der Kleinen Gartenschau 2011 konzipierte das Städtische Museum den sogenannten Siedboldgarten, der bis heute auf der Etwashäuser Mainseite besteht und vom Stadtmuseum bis zu seiner endgültigen Schließung im Jahr 2020 als Veranstaltungsort für Feste, Konzerte und Vorträge genutzt wurde. In dem mit japanischen Bäumen und Stauden bepflanzten Gartenareal befindet sich auch ein Mahnmal zur Katastrophe von Fukushima, die während des Gartenbaus im Frühjahr 2011 hereinbrach.
Als zentrales Heimatmuseum dokumentiert es sowohl die nahezu 1275 Jahre zurückreichende Stadtgeschichte Kitzingens, als auch die bis in die frühe Altsteinzeit zurück reichende Siedlungsgeschichte des Kitzinger Landes. Auf 650 Quadratmetern zeigt das Museum seit seiner Neueröffnung im Jahr 2007 in seiner permanenten Ausstellung ca. 2500 Exponate auf zwei Etagen. Im Untergeschoss wird die politische sowie die Wirtschafts- und Gesellschaftsgeschichte Kitzingens thematisiert, eine weitere Abteilung zur Siedlungsgeschichte und Archäologie des Kitzinger Landes schließen sich an. Im Obergeschoss bildet, ausgehend von der Dokumentation zu Person und Wirken des Chemikers und Apothekers Johann Rudolph Glauber, die Alchemie und ihre Grundlagen das Schwerpunktthema. Die historische Rüdenhäuser Schlossapotheke bildet allein mit ca. 700 Exponaten, darunter chemische Substanzen und pharmazeutischen Edukten aus dem 19. Jahrhundert, hierfür den räumlichen Hintergrund. Ein Teilbereich des ebenfalls im Hause untergebrachten Museumsmagazins war lange Zeit als Schaudepot für die Öffentlichkeit zugänglich. Es beherbergt eine Gemäldesammlung mit Stadt- und Ortsansichten Kitzingens sowie Portraits von Persönlichkeiten der Kitzinger Stadtgeschichte.
Was den Kitzinger Museumsbestand interessant macht, ist die Tatsache, dass Dank des Kitzinger Sammlungskonzeptes, mit wenigen Ausnahmen, alle eingelagerten Objekte aus den Haushalten von Kitzinger Bürgern oder aus Familien der näheren Umgebung Kitzingens stammen. Sie bilden einen einmaligen, gewachsenen Bestand und damit einen besonders glaubwürdigen Spiegel der Kitzinger Sachkultur, der in dieser Qualität beachtenswert ist.
Am 8. November 2011 jährte sich der Geburtstag des Reformators zum 500. Mal. Aus diesem Anlass wurde Paul Eber vom Städtischen Museum Kitzingen eine Sonderausstellung gewidmet. Im Rahmen dieser Präsentation waren neben der Paul Eber Bibel auch Autografen, Schriften und Briefe von und an Paul Eber mit weiteren Exponaten aus dem Melanchthon-Haus in Bretten und dem Landeskirchlichen Archiv in Nürnberg sowie dem Forschungsinstitut in Gotha zu sehen.
Die Ausstellung wurde in zwei Teilen gezeigt. Im Obergeschoss des Museumsgebäudes wurde eine Dokumentation zu Leben und Werk des Kitzinger Reformators sowie Autographen, Bücher und Einzeldrucke präsentiert, während in der evangelischen Stadtkirche eine Ausstellung zu den protestantischen Glaubensgrundsätzen und zur Illustration der „Lutherbibeln“ des Städtischen Museums zu sehen war. Zudem konnte das Städtische Museum im Vorfeld der Ausstellung eine Bibel aus dem Jahr 1551 als Leihgabe einwerben. Das aus einem fränkischen Privathaushalt stammende Buch ist mit über 100 qualitativ hochwertigen und gut erhaltenen Holzschnitten von Hans Brosamer und Georg Lemberger ausgestattet. Beide waren Schüler von Lucas Cranach d. Ä., dem bedeutendsten Maler der Reformation.
einschneidenden historischen Ereignissen gehören zum einen die Zerstörung des Kitzinger
Frauenklosters und das damit verbundene Strafgericht der Blendung von 60 Bürgern im Jahr 1525
und 1540 die endgültige Säkularisierung des Kitzinger Benediktinerinnenklosters. Doch der Schließung des Klosters geht zwei Jahre vorher ein vergleichbarer Einschnitt in das
religiöse bürgerliche Bewusstsein voraus, der nicht übersehen werden sollte: die Auflassung des
Friedhofes im Jahr 1542 und seine Verlegung vor die äußere Stadtmauer.
Rathauses, im dortigen Sitzungssaal. Diese ehemalige Ratsstube ist mit einer Wandvertäfelung
und einer schweren, mit perspektivischen Fantasielandschaften verzierten Tür ausgestattet, die
den hohen Stand der Kitzinger Schreinerkunst im 16. Jahrhundert erkennen lassen.
Der Tucherschrank, der sich bis ins frühe 20. Jahrhundert noch dort befunden haben soll, ist
in seiner Ausführung etwas älter als dieses Vertäfelungswerk. Er ist als nicht höfisches und
für eine öffentliche Funktion konzipiertes Möbel Ausdruck eines gesteigerten bürgerlichen
Selbstbewusstseins, welches das gängige Repertoire des antiken Formenkanons offenbar genauso
kennt, wie es hohes kunsthandwerkliches Können freizusetzen vermag.
sogenannten Schmerzensmannes. Christus ist als Halbfigur sitzend wiedergegeben. Das Haupt ist
von einem goldenen Strahlennimbus umgeben und nach der rechten Schulter geneigt, die Hände
sind im Schoß übereinander gelegt. In der linken Armbeuge lehnt sein Marterwerkzeug, die Rute. Im
Schoß hält er die gekreuzten Geisseln. Im Mai 2002 war der Verfasserin (S. Falkenstein) das Gemälde im südwestlichen Raum des
Museumsgebäudes aufgefallen (1). Eine Recherche ergab, dass das Gemälde zwar in den ältesten
Inventarblättern des Kitzinger Stadtmuseums verzeichnet ist, und dort auch der Verdacht geäußert
wird, dass es sich um ein Gemälde aus dem Umfeld Lucas Cranachs handeln könnte, aber es war in
den Verzeichnissen kein Hinweis auf die Herkunft, bzw. das Zugangsdatum des Bildes zu finden.
Im Rahmen der Kleinen Gartenschau 2011 konzipierte das Städtische Museum den sogenannten Siedboldgarten, der bis heute auf der Etwashäuser Mainseite besteht und vom Stadtmuseum bis zu seiner endgültigen Schließung im Jahr 2020 als Veranstaltungsort für Feste, Konzerte und Vorträge genutzt wurde. In dem mit japanischen Bäumen und Stauden bepflanzten Gartenareal befindet sich auch ein Mahnmal zur Katastrophe von Fukushima, die während des Gartenbaus im Frühjahr 2011 hereinbrach.
Als zentrales Heimatmuseum dokumentiert es sowohl die nahezu 1275 Jahre zurückreichende Stadtgeschichte Kitzingens, als auch die bis in die frühe Altsteinzeit zurück reichende Siedlungsgeschichte des Kitzinger Landes. Auf 650 Quadratmetern zeigt das Museum seit seiner Neueröffnung im Jahr 2007 in seiner permanenten Ausstellung ca. 2500 Exponate auf zwei Etagen. Im Untergeschoss wird die politische sowie die Wirtschafts- und Gesellschaftsgeschichte Kitzingens thematisiert, eine weitere Abteilung zur Siedlungsgeschichte und Archäologie des Kitzinger Landes schließen sich an. Im Obergeschoss bildet, ausgehend von der Dokumentation zu Person und Wirken des Chemikers und Apothekers Johann Rudolph Glauber, die Alchemie und ihre Grundlagen das Schwerpunktthema. Die historische Rüdenhäuser Schlossapotheke bildet allein mit ca. 700 Exponaten, darunter chemische Substanzen und pharmazeutischen Edukten aus dem 19. Jahrhundert, hierfür den räumlichen Hintergrund. Ein Teilbereich des ebenfalls im Hause untergebrachten Museumsmagazins war lange Zeit als Schaudepot für die Öffentlichkeit zugänglich. Es beherbergt eine Gemäldesammlung mit Stadt- und Ortsansichten Kitzingens sowie Portraits von Persönlichkeiten der Kitzinger Stadtgeschichte.
Was den Kitzinger Museumsbestand interessant macht, ist die Tatsache, dass Dank des Kitzinger Sammlungskonzeptes, mit wenigen Ausnahmen, alle eingelagerten Objekte aus den Haushalten von Kitzinger Bürgern oder aus Familien der näheren Umgebung Kitzingens stammen. Sie bilden einen einmaligen, gewachsenen Bestand und damit einen besonders glaubwürdigen Spiegel der Kitzinger Sachkultur, der in dieser Qualität beachtenswert ist.
Am 8. November 2011 jährte sich der Geburtstag des Reformators zum 500. Mal. Aus diesem Anlass wurde Paul Eber vom Städtischen Museum Kitzingen eine Sonderausstellung gewidmet. Im Rahmen dieser Präsentation waren neben der Paul Eber Bibel auch Autografen, Schriften und Briefe von und an Paul Eber mit weiteren Exponaten aus dem Melanchthon-Haus in Bretten und dem Landeskirchlichen Archiv in Nürnberg sowie dem Forschungsinstitut in Gotha zu sehen.
Die Ausstellung wurde in zwei Teilen gezeigt. Im Obergeschoss des Museumsgebäudes wurde eine Dokumentation zu Leben und Werk des Kitzinger Reformators sowie Autographen, Bücher und Einzeldrucke präsentiert, während in der evangelischen Stadtkirche eine Ausstellung zu den protestantischen Glaubensgrundsätzen und zur Illustration der „Lutherbibeln“ des Städtischen Museums zu sehen war. Zudem konnte das Städtische Museum im Vorfeld der Ausstellung eine Bibel aus dem Jahr 1551 als Leihgabe einwerben. Das aus einem fränkischen Privathaushalt stammende Buch ist mit über 100 qualitativ hochwertigen und gut erhaltenen Holzschnitten von Hans Brosamer und Georg Lemberger ausgestattet. Beide waren Schüler von Lucas Cranach d. Ä., dem bedeutendsten Maler der Reformation.
einschneidenden historischen Ereignissen gehören zum einen die Zerstörung des Kitzinger
Frauenklosters und das damit verbundene Strafgericht der Blendung von 60 Bürgern im Jahr 1525
und 1540 die endgültige Säkularisierung des Kitzinger Benediktinerinnenklosters. Doch der Schließung des Klosters geht zwei Jahre vorher ein vergleichbarer Einschnitt in das
religiöse bürgerliche Bewusstsein voraus, der nicht übersehen werden sollte: die Auflassung des
Friedhofes im Jahr 1542 und seine Verlegung vor die äußere Stadtmauer.
Rathauses, im dortigen Sitzungssaal. Diese ehemalige Ratsstube ist mit einer Wandvertäfelung
und einer schweren, mit perspektivischen Fantasielandschaften verzierten Tür ausgestattet, die
den hohen Stand der Kitzinger Schreinerkunst im 16. Jahrhundert erkennen lassen.
Der Tucherschrank, der sich bis ins frühe 20. Jahrhundert noch dort befunden haben soll, ist
in seiner Ausführung etwas älter als dieses Vertäfelungswerk. Er ist als nicht höfisches und
für eine öffentliche Funktion konzipiertes Möbel Ausdruck eines gesteigerten bürgerlichen
Selbstbewusstseins, welches das gängige Repertoire des antiken Formenkanons offenbar genauso
kennt, wie es hohes kunsthandwerkliches Können freizusetzen vermag.
sogenannten Schmerzensmannes. Christus ist als Halbfigur sitzend wiedergegeben. Das Haupt ist
von einem goldenen Strahlennimbus umgeben und nach der rechten Schulter geneigt, die Hände
sind im Schoß übereinander gelegt. In der linken Armbeuge lehnt sein Marterwerkzeug, die Rute. Im
Schoß hält er die gekreuzten Geisseln. Im Mai 2002 war der Verfasserin (S. Falkenstein) das Gemälde im südwestlichen Raum des
Museumsgebäudes aufgefallen (1). Eine Recherche ergab, dass das Gemälde zwar in den ältesten
Inventarblättern des Kitzinger Stadtmuseums verzeichnet ist, und dort auch der Verdacht geäußert
wird, dass es sich um ein Gemälde aus dem Umfeld Lucas Cranachs handeln könnte, aber es war in
den Verzeichnissen kein Hinweis auf die Herkunft, bzw. das Zugangsdatum des Bildes zu finden.
Glaubers Wohnhaus in Kitzingen wurde dabei wiederentdeckt, die Taufurkunde seines als Maler berühmt gewordenen Sohnes aufgefunden, auch die Heilquelle bei Wiener Neustadt in Österreich identifiziert, an der seine erste Begegnung mit dem Glaubersalz stattfand. Breiten Raum im Buch nehmen die Positionen Glaubers in den verschiedensten Zusammenhängen ein: in der Wirtschaftsförderung seines Kitzinger Förderers, des Landesherrn Johann Philipp von Schönborn, im Strom des sich allmählich verändernden alchemistischen Theoriegebäudes, in den gesamteuropäischen Forschungsbemühungen zur Enträtselung des chinesischen Porzellans oder der arabischen Lüsterkeramik.
Aber es geht auch um ganz alltägliche Fragen: Wo hat Glauber in Kitzingen gewohnt? Mit welchen Forschungsprojekten hat er sich damals befasst? Welche Art von Laborräumen hat er für seine Forschungen benötigt? Wie müsste sein Garten ausgesehen haben? Glaubte er noch ans Goldmachen, und hat er vielleicht sogar…?
Und schließlich: Wie wirkt die Alchemie bis in die Gegenwart hinein, wo ist sie in Kunst, Musik, Medizin noch spürbar, wie entwickelte sich aus ihr die Chemie? Kann man die damaligen Vorstellungen vielleicht sogar in der Chemiedidaktik anwenden?
Den Leser erwartet eine spannende Zusammenstellung verschiedenster Aspekte aus Glaubers Leben und aus der Alchemie im Allgemeinen. Das Buch ist noch auf eine andere Weise intensiv mit Kitzingen verbunden.
Die Forschungen gehören zu einer Reihe von Aktivitäten, die eine Ausstellung zu Glaubers 400tem Geburtstag im Städtischen Museum Kitzingen begleitet haben: Vorträge, öffentliches Experimentieren, eine Veranstaltung zur Chemielehrer-Fortbildung, die Produktion von Gewürzwein und Duftwasser nach Glaubers Original-Rezepten in Zusammenarbeit mit dem Armin-Knab-Gymnasium. Die Schüler entwarfen sogar im Kunstunterricht Etiketten für die Produkte und erarbeiteten Texte für einen Audioguide für die Glauberausstellung des Museums. Dieser Teil des Projektes zeigt: Geschichte ist etwas zum Anfassen, kann zum Leben erweckt werden, man muss nur neugierig sein und Fragen stellen.
Das Museum unter der Leitung von Frau Stephanie Nomayo M. A. hat dabei gezeigt, dass es internationalen Standards gerecht wird. Der Bezirk Unterfranken und die Stadt Kitzingen haben diese vielfältigen und großenteils ehrenamtlichen Aktivitäten durch finanzielle Förderung des Buches unterstützt.
richtig und falsch, wahr und unwahr? Oder wird der Mensch bestimmt und fremdgesteuert von höheren
Mächten, der Natur, seinen Genen? Ist er am Ende nichts anderes als ein biochemischer Apparat, ausgeliefert der Korruption, der Heuchelei und der Gewalt?
Die beiden Installationsprojekte sind Versuche der Annäherung an Antworten auf menschliche Daseinsfragen. Doch durchweg scheinen es die einzelnen Kunstschaffenden darauf angelegt zu haben, dass jeder Erklärungsversuch hilflos endet, weil gleichzeitig eine Kette neuer Fragen aufgeworfen wird.
Bildende Kunst wird hier zum Geburtshelfer jener Erkenntnis, dass es sie nicht gibt:
die schnellen Antworten,
die allgemeinen Wahrheiten,
und die „einfachen“ Lösungen!
Eine Erkenntnis, die vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse wichtiger ist denn je!
herausgegeben von Stephanie Falkenstein
Schriftenreihe des Städtischen Museums Kitzingen, Band 13
Seine Werke belegen, dass es sich bei Richard Rother, dem späteren Würzburger und Kitzinger Kulturpreisträger, in der Zeit zwischen 1933 und 1945 um einen willfährigen NS-Profiteur gehandelt hat. Dennoch hatte Richard Rother nach dem 2. Weltkrieg die Gelegenheit erhalten, im Schuldienst weiter zu wirken. In Kitzingen wurde die Richard-Rother-Realschule nach ihm benannt. Seine Gesinnung wurde nicht erst, wie in letzter Zeit gerne behauptet, seit der gründlichen Archivrecherche in neu geöffneten Archiven bekannt. In seinem Werk lassen sich die ideologischen Tendenzen unschwer erkennen. Im Rahmen der damaligen Richard-Rother-Ausstellung stellte sich für das Team des Kitzinger Museums die Frage, warum es der Gesellschaft so schwer fällt, den Künstler Richard Rother als den zu sehen, der er war: ein von Grund auf überzeugter Nationalsozialist. Der Schlüssel für die tiefe Verehrung, die Richard Rother auch heute noch entgegen gebracht wird, liegt tatsächlich in seinem Werk selbst. Richard Rother hat als "Zugezogener" die Unterfranken charmant skizziert und mit beißender Ironie in ihrer "urfränkischen" Winzer-und Häcker-Mentalität getroffen...
Die Ausstellung präsentierte eine Dokumentation der historischen Quellen sowie kostbare und seltene Exponate, zum Teil aus eigenen Beständen. Darunter befinden sich mit Elfenbein eingelegte, historische Jagdwaffen, kunstvoll gestaltete Pulverflaschen, Skulpturen, Illustrationen, Blankwaffen und Trophäen, aber auch Klassiker der Jagdliteratur, so ein wertvolles Faksimile des berühmten Jagdbuches Kaiser Maximilians I.
Die Anwesenheit von Angehörigen über 90 verschiedener Kulturen und die angesichts der glo-balen Lage zunehmende Präsenz von Immigranten auch in der Stadt Kitzingen und der Region Mainfranken veranlassten das Städtische Museum Kitzingen im Jahr 2016 eines der klassischen Durchzugsgebiete für den Fernhandel (Salz, Gewürze, Heilkräuter, Tuchwaren), aber auch die erste Horroretappe der Flüchtlinge aus Zentralafrika, die Sahara, näher zu betrachten. Schlepper überlassen Flüchtlinge immer wieder in der Wüste ihrem Schicksal, wo sie aufgrund von Wasser- und Nahrungsmangel sterben. Viele, die es zur Küste schaffen, ertrinken dann im Mittelmeer auf dem Weg nach Europa. Neben den gegenwärtigen Problemen des Menschen-, Waffen-, Antiken- und Drogenhandels hat die Ausstellung aber auch die Kultur- und Naturgeschichte, sowie die Archäologie der Sahara in den Fokus genommen.
Regelmäßig mit von der Partie waren: die Gruppe Rotte und Harfe mit Renaissance-Tänzen, Landhandwerker aus dem Kirchenburgmuseum Mönchsondheim, der Reenacter „Aulus“ (Oliver Aumüller) und die „Kampf“-Gruppe „Fränkische Flanke“, Der „Schäfer Kitz“ und die Häckerbühne mit Szenen der Kitzinger Gründungssage und dem Klassiker aus der Kitzinger Chronik: Die „Erbauung des Falterturms“. Weiterhin waren auch der Kitzinger Musiker Florian Meierott und der Jongleur Dan Willis aus Würzburg regelmäßig dabei.
herausgegeben von Stephanie Falkenstein
Schriftenreihe des Städtischen Museums Kitzingen, Band 13