"Das Gesicht ist ein Abbild der Seele." - Cicero, Orator ad M. Brutum (Der Redner) XVIII, 60
"Das Gesicht selber sagt nichts, ob es gleich hübsch ist, und redet nicht zum Herzen." - Immanuel Kant, Über das Gefühl des Schönen und Erhabenen, dritter Abschnitt, A 66
"Den Strick der Reaktion um den Hals und das Brandmal der Schande auf dem Gesicht werdet ihr [die Frankfurter Nationalversammlung] zu uns herüberschauen, die wir unentehrt und kampfbereit euren Ruin abwarten, um über eure Leiber in die Burg der Freiheit einzudringen." - Gustav Struve, Geschichte der drei Volkserhebungen in Baden, Bern 1849
"Der Körper ist der Einband des Geistes, das Gesicht der Titel und das Auge der Name des Verfassers." - Johann Wilhelm Ritter, Fragmente aus dem Nachlass eines jungen Physikers
"Ein Gesicht, dem das Lachen fehlt, ist nicht willkommen." - Martial, Epigramme VII, 25, 6
"Engelgleiches Antlitz // ist ihnen eigen meine Dame: // Oh Gott, wie gewagt // war mein Verlangen." - Guido Cavalcanti aus Rime - Fresca rosa novella
"Es gibt eine Menge Menschen, aber noch viel mehr Gesichter, denn jeder hat mehrere." - Rainer Maria Rilke, Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge, Erstes Bändchen, Insel-Verlag, Leipzig 1918, S. 5, alo
"Es kennen dich viele von Haar und Gesicht, // Von Wuchs und Stimme, Beruf und Pflicht. // Du wirst geachtet, wirst geehrt, // Es halten dich manche besonders wert. // Doch selbst in der nächsten Freunde Verein // Im Innersten bist du allein." - Wilhelm Jensen, Gedichte, Auf dem Wege, Projekt Gutenberg
"Herr, wenn der heilige Antonius in der Wüste // ein so anmutiges Gesicht, // mit diesem lächelnden halb geöffneten Mündchen gesehen hätte, // wäre er entweder auf der Stelle tot umgefallen // oder hätte mit all seinen Organen durcheinander // bestimmt auf das Paradies gepfiffen!" - Giorgio Baffo, aus Poesie, Seite 114
"Ich bin froh, dass ich mit meiner Breite aus den Einheitsgesichtern im Fernsehen heraussteche. Mit mir können sich die Leute viel besser identifizieren als mit einem Schönling." - Ottfried Fischer, Interview im Reader's Digest, August 2005
"Jeder Mensch trägt einen Zauber im Gesicht: irgend Einem gefällt er." - Friedrich Hebbel, Sämtliche Werke: Tagebücher, 4. Band. 5874 (1861). Hist.-krit. Ausgabe besorgt von Richard Maria Werner. Berlin: Behr, 1905. S. 184 Internet Archive
"Manche Finanzinvestoren verschwenden keinen Gedanken an die Menschen, deren Arbeitsplätze sie vernichten - Sie bleiben anonym, haben kein Gesicht, fallen wie Heuschreckenschwärme über Unternehmen her, grasen sie ab und ziehen weiter. Gegen diese Form von Kapitalismus kämpfen wir." - Franz Müntefering, Bild, 16. April 2005
"Manche Leute verneigen // Sich gern vor Leuten, die ernsten Gesichts // Langdauernd schweigen.." - Joachim Ringelnatz, aus Schweigen
"Sage mir, welches Gesicht du dem Unglück gezeigt hast, und ich werde Dir sagen, wer Du bist." - Napoléon III., in einem Brief vom 8. Juni 1841 aus der Gefangenschaft in Ham an Hortense Cornu, aus: Joachim Kühn, Napoleon III, Ein Selbstbildnis in ungedruckten und zerstreuten Briefen, Napoleon-Museum Arenenberg 1993, ISBN 3-85809-086-7 A, S. 253
"Was wir im Westen konsumieren, verändert das Gesicht dieses Planeten; denn unsere Produkte, unsere Lebensart und unsere Eßgewohnheiten kolonialisieren die ganze Welt." - Oliviero Toscani, Die Werbung ist ein lächelndes Aas, Mannheim 1996, S. 167
"Weil er ein Affengesicht euch zeigte, zerschlagt ihr den Spiegel. // Nun aus den Scherben dafür gucken der Affen noch mehr." - Daniel Sanders, Xenien der Gegenwart
"Wenn ich nur dieses Gesicht kämmen könnte, dachte ich, aber das geht nicht." - Charles Bukowski, Der Mann mit der Ledertasche. Deutsch von Hans Hermann. Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln 1974. Auflage von 1992. ISBN 3-462-02185-0. Seite 114.
"Wir sind als Menschen gleich […], einfach durch die Tatsache, dass wir alle Menschenantlitz tragen… Wir sind verschieden voneinander durch unsere individuellen Begabungen, die aber unserer Innerlichkeit angehören." - Rudolf Steiner, GA 192, S. 39f.
"Wir sind doch thörichte Menschen! Wie oft durchkreuzt die Furcht vor dem Lächerlichwerden unsere innigsten, zartesten Gefühle! Man schämt sich der Thräne und - spottet; man schämt sich des fröhlichen Lachens und - schneidet ein langweiliges Gesicht. - Wilhelm Raabe, Die Chronik der Sperlingsgasse. Berlin, 1897. S. 161