Wikipedia:Kurier/Ausgabe 12 2022
12.138 Punkte!
Um Mitternacht vom 21. zum 22. ging der diesjährige WikiCup zu Ende. Zum elften mal seit 2012 maßen sich Autoren und Autorinnen bei diesem nun schon traditionellen Jahreswettbewerb. Der Sieg ging am Ende an den Cup-Neuling Maphry, der mit 12.138 Punkten den Jahreshöchstwert und Fabelrekord von 11.282,8 Punkten aus dem Jahr 2020 von Squasher nun noch etwas überbot. Squasher selbst kam in diesem Jahr nach Siegen 2017 und 2020 wie im Vorjahr auf dem Bronzerang ein. 2.067,5 in der vierten und letzten Jahresrunde reichte aus, um den Berichterstatter, der sich kurzzeitig einmal ein wenig Hoffnung auf einen Podestplatz machte, auf den Platz zu verweisen. Die Endrunde, die am Ende den Sieg brachte, gewertet wird ja nicht die Jahrespunktzahl, konnte Maphry mit 5.300 Punkten gewinnen. 2017 wäre man mit diesem Wert Jahresbeste/r geworden. überhaupt dominierte Maphry das gesamte Jahr und gewann alle vier Quartalswertungen, wobei er sich von Quartal zu Quartal steigerte und mit dem neuen Rekordwert endete. In der Jahresgesamtwertung platzierte sich zum vierten mal in Folge Voyager, der 2014 den Cup gewinnen konnte. Mit Botbln hatte selbst der Letztplatzierte der Finalrunde noch mehr als 800 Punkte erschrieben. Es wird von Jahr zu Jahr schwieriger, in diesem erlauchten Kreis zu bestehen.
Inhaltlich bestätigte sich 2022 der Trend der Vorjahre: nachdem in den Anfangsjahren des Wettbewerbs noch Biologie und Politik den Ton angaben, ist es mittlerweile ganz klar der Sport. So widmete sich Maphry ganz besonders dem Cricket, daneben etwas dem Netball, Voyager hatte sich den Rugby verschrieben, Squasher arbeitet sich quer durch die Olympischen Sommerspiele. Auch Geher und Snookerado haben einen klaren Sportfokus, womit es sechs der acht Finalisten waren. Der Berichterstatter lässt ja keine Gelegenheit aus, um auf sein Steckenpferd, den Beachhandball, zu verweisen. Einzig Gripweed ist erfrischend generalistisch. Botbln hielt als Einziger den alten Biologie-Fokus hoch, ihm verdanken wir zuletzt die Erweiterungen von Artikeln wie Runzeliger Rapsdotter oder Straußblütiger Gilbweiderich.
Das Schöne am Wettbewerb ist, dass er nicht einzig auf Neuanlagen oder auf Reparaturen und Ergänzungen setzt, auch nicht auf Spitzenartikel. Nein, der Wikicup versucht all diese Bereiche der Wikipedia, die alle auf ihre Weise wichtig und richtig sind, zu berücksichtigen. Zudem wird auch ein wenig auf die Bedeutung von Artikeln geachtet, so gibt es Extra-Punkte für zentrale Themen sowohl in der deutschsprachigen Wikipedia als auch im internationalen Vergleich. Und obwohl bei fast allen Finalisten die Neuanlagenpunkte überwiegen, gibt es Keine/n, der sich nicht auch dem Artikelausbau widmete und Sonderpunkte für zentrale Themen sammelte. Einzig bei den Sonderpunkten für ausgezeichnete Artikel fallen nur zwei der Finalisten auf, Voyager schaffte sogar drei ausgezeichnete Artikel im letzten Quartal zu schreiben.
Vielen dank an die Mitstreiter in allen vier Runden. Es war einmal mehr ein sehr intensives, aber auch schönes und befriedigendes Wettkampfjahr ist nun vorbei. Und „die Zeit zwischen den Jahren“ ist nur eine kurze Erholungsphase. Im Januar startet die 12. Auflage, der WikiCup 2023 beginnt. Mal schauen, wer es dann in das Finale schafft, wer gewinnt und ob Jemand es schafft, 5.300 Punkte in einem Quartal oder 12.138 Punkte in einem Jahr zu überbieten. Für alle die das nicht schaffen und auch nicht wollen, am Ende ist auch dieser Wettbewerb einer, den man nur gegen sich selbst führt. Gewinnen kann man nur Freude, immerwährenden Ruhm und „Ehre“, mehr als ein Bild für die eigene Nutzerseite gibt es nicht. Was bleibt ist der Spaß an der Freude. Am Ende ist dabei sein alles.MC 22.12.
Persönlichkeitsrechte höher gewichten
Was in Wikipedia-Artikeln steht, sollte korrekt sein. Das ist nicht nur unser persönlicher Anspruch an diese Enzyklopädie, sondern auch ein Anspruch aus dem Persönlichkeitsrecht der jeweils beschriebenen Personen. Darauf wird auch in unseren Richtlinien für Artikel über lebende Personen deutlich hingewiesen – und trotzdem missachten wir regelmäßig die Persönlichkeitsrechte der von uns beschriebenen Personen.
Anlass für diesen Artikel ist Emily St. John Mandel, die vor zwei Tagen eine Reihe von Tweets absetzte [1], weil sie in der Wikipedia fälschlicherweise als verheiratet bezeichnet wurde. Ihr Problem: Eine Aktualisierung würde nur akzeptiert werden, wenn die Tatsache ihrer vor Monaten erfolgten Scheidung in einem Interview o.Ä. veröffentlicht wird. Vermutlich hat sie mit ihrem Tweet primär an den englischsprachigen Wikipedia-Artikel gedacht, aber da es davon nunmal auch eine deutschsprachige Version gibt, existiert ihr Problem auch bei uns, wie sich direkt zeigte:
Eine IP versuchte ihren deutschsprachigen Artikel mit Verweis auf den Tweet ihres verifizierten Accounts zu ändern [2] – und wurde prompt revertiert, weil Twitter WP:Q nicht genügen würde [3]. Erst als ein Journalist ihrem Wunsch entsprach und mit ihr ein herrlich absurdes Interview führte [4] – ausschließlich mit dem Zweck, ihre Scheidung öffentlich festzuhalten – gelang es, den deutschsprachigen Wikipedia-Artikel zu aktualisieren [5]. In der englischsprachigen Wikipedia wurde der Tweet übrigens durch den Administrator Henry Flower als ausreichende Quelle eingestuft [6].
Das ist kein Einzelfall. Regelmäßig verzweifeln Lemmapersonen daran, dass sie zwar irgendwann mal in der Lokalzeitung von ihrer Ehe gesprochen haben, aber die Wikipedia (=wir Autoren) das Ende der Ehe mangels Quelle nicht akzeptieren möchte. Gleiches gilt für Änderungen bei der Zahl der Kinder, Wohnort und vielen weitere Angaben aus dem Privatleben.
Immer geht es um einen Konflikt zwischen WP:Q und WP:BIO: Während letzteres verlangt, dass wir Persönlichkeitsrechte achten, verlangt ersteres zulässige Belege, die es aber häufig nicht gibt – gerade bei Personen, die nicht so exzessiv in der Öffentlichkeit stehen wie irgendwelche Filmstars.
Was können wir tun?
Zunächst sollten wir WP:BIO#Im Zweifel für die Privatsphäre ernster nehmen. Nur weil sich irgendwo in den Ecken des Internets ein Beleg finden lässt, heißt das nicht, dass Infos aus dem Privatleben auch in den Wikipedia-Artikel gehören. Beispiel: Wenn ich 2005 damit einverstanden war, in einer Lokalzeitung, die primär in meiner Kleinstadt gelesen wird, kurz was zu meiner Ehe zu sagen, bedeutet das Vorhanden sein einer digitalisierten Archivversion nicht, dass das nun einem Millionenpublikum in der Wikipedia zugänglich gemacht werden muss.
Wenn wir weniger private Details veröffentlichen – insbesondere bei Personen, die nicht andauernd in den Medien stehen – haben wir auch weniger Probleme mit fehlenden Quellen bei nötigen Aktualisierungen.
Außerdem sollten wir über einen anderen Umgang mit sozialen Medien nachdenken. Wenn wir den Lebenslauf auf der persönlichen Website von Lemmapersonen regelmäßig als Quelle akzeptieren, sollten wir auch akzeptieren, dass Profile bei Twitter, Instagram & Co heutzutage immer häufiger als Website-Ersatz dienen.
Klar, wenn Komiker wie Jan Böhmermann oder Witzfiguren wie Donald Trump etwas auf Twitter von sich geben, wäre ich auch vorsichtig. Aber wenn verifizierte Profile von seriösen Autor*innen, Wissenschaftler*innen o.Ä. Updates zu ihrem Privatleben geben, sollten wir das durchaus akzeptieren können. Das Interview, was nun die Scheidung von Emily St. John Mandel belegt, wirkt übrigens nicht, als hätte der Journalist diese Info in irgendeiner Form verifiziert. Wir verlassen uns da also genauso auf ihr Wort, wie wir das mit ihrem Tweet hätten tun können.
Und wenn wir Twitter & Co weiterhin so sehr als Quelle ablehnen, sollten wir zumindest eines tun: Informationen vollständig aus dem Artikel entfernen, wenn begründete Zweifel an deren Korrektheit bestehen. Wenn die Ehe belegt ist, aber der verifizierte Twitter-Account von Scheidung spricht, ist es besser, die Infos zur Ehe ganz zu entfernen, als weiterhin die Ehe im Artikel stehen zu lassen. Gleiches sollten wir auch tun, wenn sich Lemmapersonen bei uns mit durch dem Support verifiziertem Account melden, aber ebenfalls keine Quelle für so eine Änderung vorweisen können.
Bei Emily St. John Mandel gibt es nun einen gültigen Beleg, weil ein Journalist ihr einen Gefallen getan hat, aber wir können doch nicht ernsthaft allen Lemmapersonen zumuten, für Aktualisierungen Interviews geben zu müssen.
Zuletzt stellt sich die Frage, wie Betroffene von Persönlichkeitsrechtsverletzungen besser Hilfe bekommen können:
WP:BIO verlangt von uns, „jede Person, die eine Beschwerde über ihre Darstellung in unseren Projekten vorbringt, mit Geduld, Freundlichkeit und Respekt“ zu behandeln (was auch Gebot menschlicher Höflichkeit sein sollte). Trotzdem wird auf unbeholfene Versuche von Neulingen, Artikel über sich selbst zu korrigieren, oft eher unfreundlich („Selbstdarsteller“) reagiert oder die Änderung mit Verweis auf WP:Q revertiert, ohne auf die Person zuzugehen und dabei zu helfen, dass die Information korrekt dargestellt wird. Hier müssen wir besser werden – und als Admins ggf. stärker auf angemessenes Verhalten gegenüber Neulingen hinwirken.
Auch der Support kann regelmäßig nicht helfen, wenn keine geeignete Quelle für eine Aktualisierung vorliegt. Über das Problem hat Gnom mit uns bei der WikiCon diskutiert, in Fortsetzung der Diskussion von 2021. Vielleicht schaffen wir es spätestens bei der WikiCon 2023 einen mehrheitsfähigen Vorschlag zu erarbeiten, wie wir mit Thema besser umgehen? J89 19.12.
Fünf Thesen, warum das Team Schutz und Beratung scheitern musste
Versetzen wir uns zwei Wochen zurück. Es ist Montag, der 5. Dezember. Zwei Tage zuvor erschien im Kurier unter dem Titel „Schutz vor Team Schutz und Beratung“ ein Beitrag, in dem einem Mitglied des von Wikimedia Deutschland (WMDE) auf der diesjährigen WikiCon gestellten Awareness-Teams vorgeworfen wurde, regelwidrig ein Foto einer Teilnehmerin angefertigt zu haben. Anschließend soll das Team Schutz und Beratung Nachfragen abgebügelt und einseitig die Klärung des Vorfalls für abgeschlossen erklärt haben. In der Folge war eine hitzige Diskussion entbrannt, mit zahlreichen Rufen nach Aufklärung durch WMDE-Mitarbeitende und ‑Verantwortliche. Stellen wir uns also vor, an diesem Montagmorgen erschiene ungefähr folgender Beitrag des WMDE-Vorstandsvorsitzenden Christian Humborg auf der Diskussionsseite des Kuriers:
- Guten Morgen zusammen. Erst einmal möchte ich Zartesbitter um Entschuldigung bitten. Ohne damit unserer sorgfältigen Prüfung vorwegzugreifen: Es darf nicht vorkommen, dass ein Community-Mitglied den Eindruck hat, WMDE würde ein Anliegen, das an das Team Schutz und Beratung herangetragen wird, nicht ernstnehmen oder versuchen, Fehlverhalten eigener Mitarbeitender unter den Teppich zu kehren. Ich hoffe, dass du, Zartesbitter, unsere Entschuldigung annehmen kannst und wir die Enttäuschung wiedergutmachen können. Gerne würde ich mich im Namen von WMDE auch noch einmal in einem persönlichen Gespräch bei dir entschuldigen.
- Ich habe großes Vertrauen unsere Mitglieder des Awareness-Teams und des Teams Schutz und Beratung. Sie alle sind, teils schon seit vielen Jahren, mit viel Engagement, Sorgfalt und Fingerspitzengefühl dabei, unsere Veranstaltungen zu einem Ort zu machen, an dem sich alle wohlfühlen und WMDE zu einer verlässlichen Anlaufstelle für Wikipedianer*innen zu machen. Hätten wir auch nur geringste Zweifel daran, dass sie die richtigen für diese wichtige Aufgabe sind, würden wir ihnen diese nicht übertragen.
- Ich selbst habe schon kurz nach der WikiCon von dem Vorfall erfahren und es ist allein mein Fehler, dass ich dem nicht weiter nachgegangen bin. Das werde ich nun so schnell wie möglich nachholen. Habt Verständnis dafür, dass ich bis dahin nichts zu konkreten Abläufen sagen oder eine Bewertung abgeben kann.
- Als Vorstand stehen Franziska und ich euch gegenüber für Fehler unserer Mitarbeitenden ein, das ist unsere Verantwortung. Ihr wisst, dass wir zu Personalangelegenheiten grundsätzlich keine Auskunft geben können. Daher möchte ich euch bitten, auf Nachfragen und Spekulationen zu Konsequenzen für einzelne Mitarbeitende zu verzichten.
- Ich habe das Team Schutz und Beratung gebeten, sich an der Diskussion hier zu beteiligen. Wir möchten zunächst vor allem Zuhören und Rückfragen stellen. Sobald ich die Gelegenheit hatte, mit allen Beteiligten zu sprechen und mir selbst ein genaues Bild zu machen, werdet ihr natürlich auch von mir wieder hören. Habt Verständnis, wenn wir bis dahin manche Frage offen lassen müssen. Falls ihr mir zwischenzeitlich noch Informationen zukommen lassen möchtet, die ihr nicht öffentlich in die Kurier-Diskussion schreiben möchtet, bin ich selbstverständlich per Wikimail erreichbar.
Die folgende Diskussion wäre wohl deutlich anders verlaufen.
Dieser Artikel geht der Frage nach, warum es sich nicht so zugetragen hat und stattdessen auf der Diskussionsseite des Kuriers erst Tage später Beiträge erscheinen, die bei vielen Mitlesenden aus der Wikipedia-Community und WMDE-Kreisen große Enttäuschung und Frustration hervorgerufen haben. Dabei versucht er in Gestalt von fünf Thesen zu beleuchten, warum es mit der angestrebten vertrauensvollen Zusammenarbeit von hauptamtlichen WMDE-Mitarbeitenden und Wikipedia-Community allzu oft nicht so recht klappen mag. Langjährige Kurier-Leser*innen erinnern sich etwa an die Eskalation beim GLAM-Treffen 2019 oder den mehrfach aufgeflammten Konflikt um die Kulturbotschafter*innen. Auch zwischen verschiedenen Lokalen Räumen und der WMDE-Geschäftsstelle ist es in den letzten Jahren immer wieder zu Streitigkeiten gekommen, die bis auf höchste Ebene bei WMDE eskalierten.
These 1: Es scheitert jedenfalls nicht am Geld
Den guten Willen, Wikipedianer*innen zu unterstützen, kann man WMDE nun wahrlich nicht absprechen. Im aktuellen Jahr waren ursprünglich 3,5 Millionen Euro, etwa ein Viertel des Vereins-Budgets, für das „Handlungsfeld Freiwillige“ vorgesehen, in der unterjährig aktualisierten Wirtschaftsplanung immerhin noch knapp 3 Millionen. 2023 sollen sogar 3,8 Millionen Euro zur Unterstützung der Wikimedia-Communities ausgegeben werden. Während es beispielsweise in vielen Vereinen und gemeinnützigen Organisationen Usus ist, dass Mitglieder Reisekosten selbst tragen oder nur Zuschüsse erhalten, ist es bei WMDE seit Jahren Praxis, dass -- unabhängig von einer Vereinsmitgliedschaft -- nicht nur Fahrt- und Hotelkosten übernommen, sondern auch Verpflegungspauschalen ausgezahlt werden.
Dass dies möglich ist, daran hat der heutige Vorstandsvorsitzende Christian Humborg einen nicht unerheblichen Anteil. Als zuständiger Bereichsleiter unter dem früheren Vorstand Abraham Taherivand hat er maßgeblich dazu beigetragen, die WMDE unabhängig von der jährlichen Mittelverteilung durch die Wikimedia Foundation zu machen und trotzdem eine Steigerung der Ausgaben von knapp 5 Millionen Euro im Jahr 2015 auf knapp 15 Millionen Euro im Jahr 2023 zu ermöglichen. Genug finanzieller Spielraum, um mehrere Teams aufzustellen, die neben der naturgemäß eher passiven Erstattung von Reise- und Projektkosten die Wikipedia-Community auch auf anderen Wegen unterstützen.
Das 2022 eingerichtete „Team Schutz und Beratung“ ist das jüngste dieser Teams und hat zum Ziel, Wikipedianer*innen, die sich Bedrohungen und Angriffen im realen Leben ausgesetzt sehen, zu unterstützen. Dies umfasst sowohl Vorfälle innerhalb des Wikimedia-Universums, etwa bei Veranstaltungen, als auch zum Beispiel Doxing, Stalking und juristische Angriffe von außenstehenden Akteur*innen. Große Ziele, für die nach jahrelanger Vorarbeit gleich eine Handvoll neue Planstellen geschaffen wurden. Und jetzt läuft es gleich auf und nach der Veranstaltung, in der das Team sein „Fürsorgekonzept“ den versammelten Community-Mitgliedern vorstellt, auf gleich mehreren Ebenen gehörig schief. Wie konnte es dazu kommen?
These 2: Wikimedia Deutschland „kann es einfach nicht“?
Die Antwort auf die Frage, warum am 5. Dezember keine schnelle Wortmeldung erschien, lautet wohl: Weil man auf die Situation nicht vorbereitet war. Ganz so, als ob es das erste Mal in der Geschichte gewesen wäre, dass ein Konflikt zwischen WMDE-Mitarbeitenden und Community-Mitgliedern eskaliert. Als ob es undenkbar wäre, dass Mitarbeitenden Fehler unterlaufen. Als ob man nicht ganze Teams von Wikipedia-Community- und Kommunikationspezialist*innen beschäftigen würde. Schon ein Blick in den leider dünnen Artikel Krisenkommunikation (Öffentlichkeitsarbeit) reicht aus, um die handwerklichen Fehler zu erkennen. „Die können es einfach nicht“ fasste mehr als ein*e Gesprächspartner*in des Kuriers für diesen Artikel die eigene Resignation zusammen. Aber es wäre wohl zu einfach, sich darauf zurückzuziehen.
Klar: Kommunikation im Meta-Bereich ist schwierig, in Konfliktsituationen gleich doppelt und dreifach. Sie erfordert Kenntnisse der Gepflogenheiten, Befindlichkeiten, Meta-Ebenen. WMDE sollte diese Komplexität jedoch gut bekannt sein, hat man doch in den vergangenen Jahren ein Projekt zur Kommunikationskultur durchgeführt und versucht seit vielen Jahren, neue Ehrenamtliche an die Wikipedia heran- und in die Community hineinzuführen. Verwerfen wir also die Idee, das unbeholfene Agieren des WMDE-Vorstands auch in der jüngsten Kurier-Diskussion und die immer wieder zu beobachtende Versuche, eine öffentliche Diskussion nach Tradition der Wikipedia-Community zu unterbinden, seien auf mangelnde Kenntnisse zurückzuführen.
These 3: Wikimedia Deutschland hat kein ernsthaftes Interesse an einem Austausch mit der Community
Nicht nur die letzten zwei Wochen, auch dieser Artikel hätte bedeutend schöner sein können. Der Autor bat, nachdem so gut wie alle Fragen unbeantwortet blieben und die Gerüchteküche brodelte, bereits am Freitag, 9. Dezember, die WMDE-Pressestelle um Stellungnahme zu verschiedenen Sachverhalten. Nachdem zunächst von der Pressesprecherin signalisiert wurde, dass man sich den Fragen umgehend annehmen werde, kam kurz vor der erbetenen Frist am Montagabend die Information von der zuständigen Bereichsleitung, man sehe sich außer Stande, die Fragen in der kurzen Zeit sorgfältig zu beantworten. Dankbar nehme man „den Impuls“ auf, bis Januar anhand der Fragen eine Zusammenfassung der Kurier-Diskussion für das Präsidium des Vereins zu erstellen, die man gerne auch veröffentlichen würde. Auf Rückfrage bestätigte man noch einmal, vor Januar sei zu keiner Frage eine Äußerung möglich. (Transparenzhinweis: Die gestellten Fragen, sofern sie sich auf öffentliche oder mit der gebotenen Sorgfalt überprüfte Informationen stützen, lassen sich hier einsehen.)
Zum anhaltenden Schweigen passt, dass Mitarbeitende von WMDE praktisch nicht mit der Community in Kontakt sind. Soweit der Kurier ermitteln konnte, waren die heutigen Mitarbeitenden des „Team Schutz und Beratung“ in den letzten Jahren (mit Ausnahme von Stippvisiten bei AdminCons und den WikiCons) bei keiner Veranstaltung anwesend, die sie nicht selbst organisiert hatten. (WMDE wollte diese Information weder bestätigen noch korrigieren.) Die einzigen beiden Beiträge der Teamleitung zur Kurier-Diskussion rund um das neue Team im Frühsommer waren Verweise auf WMDE-Publikationen sowie das einige Zeit später selbst veranstaltete Community-Forum. Rückfragen zu den zahlreichen inhaltlichen Beiträgen oder Antworten auf von Wikipedianer*innen gestellte Fragen sucht man vergebens.
Diese Beobachtung hat nicht nur für dieses Team, sondern allgemein Gültigkeit. Da wäre etwa der digitale Themenstammtisch, ein in der Corona-Pandemie entstandenes, erfolgreiches Format, wo regelmäßig Themen mit direktem Bezug zur Arbeit diverser WMDE-Teams vorgestellt und diskutiert werden. Warum ausweislich der öffentlich sichtbaren Anmeldelisten WMDE-Mitarbeitende die Gelegenheit nicht intensiv und systematisch nutzen, bequem aus dem eigenen Büro oder Arbeitszimmer heraus zu erfahren, was die Wikipedia-Community umtreibt und an den eigenen Themen interessierte Community-Mitglieder zumindest virtuell kennenzulernen, bleibt für Beobachter*innen rätselhaft.
These 4: Den Mitarbeitenden von Wikimedia Deutschland fehlt der nötige Rückhalt
In der umseitigen Diskussion um den Begriff der Fürsorge wurde häufig auf die Fürsorgepflicht von Arbeitgebenden verwiesen. Nicht zuletzt deshalb fällt auf, dass keine der offiziellen WMDE-Wortmeldungen der letzten zwei Wochen sich den Mitarbeitenden widmet. Wie regelmäßigen Leser*innen der Kurier-Diskussion nicht verborgen bleibt, finden sich einige von ihnen nicht zum ersten Mal im Zentrum der Kritik wieder. Kommen bestimmte Namen zur Sprache, wird on- wie offline von ungelösten Konfliktfällen berichtet, werden Geschichten über vermeintliche Fehltritte ausgetauscht und werden Gerüchte weitergetragen, von denen man annehmen muss, dass sie zwar vielleicht einen wahren Kern haben, sich aber im Laufe der Zeit verselbständigt haben. Auch direkte persönliche Angriffe einzelner Community-Mitglieder, die bei jeder halbwegs passenden Gelegenheit als Seitenhiebe platziert werden, gab und gibt es.
Nach Informationen des Kuriers verfolgt WMDE keine systematischen Maßnahmen, um Mitarbeitende vor Anschuldigungen und Gerüchten in Schutz zu nehmen. (WMDE wollte dies weder dementieren noch bestätigen.) In der vergangenen Woche dagegen konnten die aktuellen sowie potentielle zukünftige Mitarbeitende von WMDE verfolgen, wie ihre Vorgesetzten auch nach mehrfachen Wortmeldungen Vorwürfe gegen die eigenen Kolleg*innen weiterhin unwidersprochen im Raum stehen lassen. Für alle Menschen weltweit einsehbar und für alle Zeiten konserviert. Nicht wenige Mitarbeitende erinnern sich zudem daran, dass der erste Wikipedia-Beitrag nach Amtsantritt des heutigen Vorstandsvorsitzenden die öffentliche Bekanntgabe des offenbar kurzfristigen Ausscheidens eines langjährigen WMDE-Mitarbeiters war. Das war nicht nur ob der Form, sondern auch der an den Tag gelegten Eifrigkeit bei der Umkategorisierung der Benutzerseite und anschließender Babel-Korrektur höchst ungewöhnlich. Ein Halbsatz Dank für den „Einsatz“, gefolgt von einer Reihe Ankündigungen hinsichtlich der eigenen Organisationsentwicklung, lässt Wertschätzung und Respekt für über zehn Jahre Pionierarbeit jedenfalls nicht zwingend erkennen.
These 5: Die Führung von Wikimedia Deutschland erkennt gravierende Probleme nicht
Gleichzeitig gelingt es dem Vorstand von WMDE auch nicht, auf Fehler der eigenen Mitarbeitenden öffentlich angemessen zu reagieren und ihre Tragweite rechtzeitig zu erkennen. Dem Syndikus von WMDE John Weitzmann wird seit längerem vorgeworfen, bereits vor einiger Zeit die Kontaktinformationen von Wikipedianer*innen (E-Mail-Adresse, Benutzerkonten und Klarnamen) in einem von ihm betreuten Verfahren ohne deren Zustimmung an andere beteiligte Parteien weitergegeben zu haben. Er selbst räumte allem Anschein nach im Frühsommer diesen Jahres diesen Fehler in einer Kurier-Diskussion öffentlich ein und bezeichnete ihn dabei als einen „Lapsus [s]einerseits“. Ob mit dieser Formulierung tatsächlich der Vorfall gemeint ist, ob wie in der jüngsten Kurier-Diskussion behauptet tatsächlich der Datenschutzbeauftragte des Vereins einbezogen wurde und wenn ja, zu welchem Ergebnis eine mögliche Überprüfung gehabt hat -- zu all diesen Fragen vermag WMDE sich nach eigener Aussage nicht vor Januar zu äußern. Wie mittlerweile bekannt wurde, hat ebenjener Mitarbeiter das unerwünschte Foto geschossen, das die aktuelle Kommunikationskrise ins Rollen brachte. (Dem Kurier wurde dieser Sachverhalt von verschiedenen unabhängigen Quellen bestätigt, WMDE wollte die Information weder bestätigen noch dementieren.)
Dem Syndikus kommt nicht erst seit der Einführung des Fürsorgekonzepts eine zentrale Rolle zu, wenn es um den Schutz von Wikipedianer*innen vor Angriffen aller Art geht. Er bewertet, ob ein Vorfall justiziabel sein könnte und rechtliche Schritte Aussicht auf Erfolg haben. Er organisiert und steuert die rechtliche Vertretung. Kurzum: Er hat Einblick in hochsensible Daten und Vorgänge und bekleidet eine Position, die unbedingtes Vertrauen erfordert. Wer würde sich in einer Notlage einem Menschen anvertrauen, der offenbar die Weitergabe persönlicher Daten als „Lapsus“ bezeichnet und es mit den seit jeher geltenden Regeln zur Fotografie auf WMDE-Veranstaltungen nicht so genau nimmt? Jeder Zweifel an der Integrität dieser Schlüsselperson müsste also im Vorstand von WMDE die Alarmglocken schrillen lassen. Wie aus der umseitigen Diskussion bekannt, wurde der Vorstand von WMDE in Person des Vorstandsvorsitzenden spätestens am 13. Oktober von einem Community-Mitglied per E-Mail informiert. Geschehen ist daraufhin nach Informationen des Kuriers nichts. (WMDE wollte diese Information weder dementieren noch bestätigen.)
„Es ist keine schlechte Leistung, Probleme zu sehen. Es ist aber schlechte Leistung, wenn etwas hochploppt, und wir haben die Warnsignale nicht gesehen.“ So brachte jüngst Mark Branson, der im Nachgang des Wirecard-Skandals aus der Schweiz an die Spitze der BaFin wechselte, gegenüber tagesschau.de die Haltung auf den Punkt, die er seiner Behörde zu vermitteln versucht. Sie würde wohl auch WMDE beim Umgang mit Hinweisen gut zu Gesicht stehen.
Wie weiter?
Dieser Artikel war schon über mehrere Monate in Vorbereitung, ursprünglich angelegt als kritischer Anstoß für eine hoffentlich konstruktive Diskussion. Nun dient die aktuelle Situation als Anlass und Brennglas. Aus über zehn Jahren teilnehmender kritischer Beobachtung von WMDE (Transparenzhinweis: zwischenzeitlich als Mitglied des WMDE-Präsidiums, dem ehrenamtlichen Aufsichtsgremium des Vereins) meint der Autor, zu wissen, dass der von ihm geteilte Wunsch des derzeitigen Wikimedia-Vorstands, „verloren gegangenes Vertrauen wieder herzustellen“, nicht durch eine Diskussion über „Vorschläge zu angepassten Prozessen“ gelingen kann. Die umseitige Diskussion über den Begriff der „Fürsorge“ zeigt in seinen Augen, dass eine Auseinandersetzung darüber, welche Haltung WMDE einnehmen möchte, welche Botschaft bei verschiedenen Community-Mitgliedern ankommt und welche Haltung sich diese wünschen würden, unbedingt lohnt und ein guter Auftakt sein könnte.
Der Autor dankt all denjenigen, die den Mut hatten, sich öffentlich zu äußern und ist dankbar für das Vertrauen derjenigen, die ihn über die letzten Monate mit Hintergrundinformationen und Hinweisen versorgt haben. (Cd, 18.12.)
GLAM-on-Tour Montreux Jazz Archive
Das Montreux Jazz Festival findet alljährlich im Juli statt und zählt zu den renommiertesten Musikfestivals der Welt. Hier fand vom 24. bis 27. November die GLAM-on-Tour Montreux Jazz Archive statt. Sie führte uns Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Orte, die musikbegeisterte Herzen höher schlagen lassen: Die ehemaligen Mountain Studios im Casino von Montreux, in denen Queen einige Alben aufgenommen haben. Das Chalet von Festivalgründer Claude Nobs, in dem er internationale Stars bewirtete und beherbergte. Im Nebenhaus, durch das uns der Leiter des Montreux Jazz Archives Thierry Amsallem führte, ist der Nachlass zum Montreux Jazz Festival untergebracht. Da Nobs von Anfang an Wert darauf legte, alle Festivalkonzerte mit den besten technischen Mitteln in Ton und Bild aufzuzeichnen, entstand seit 1967 eine einzigartige Sammlung. 2013 wurde das Archiv in das Weltdokumentenerbe-Register der Unesco aufgenommen.
Der Partner dieser GLAM-on-Tour war das Cultural Heritage & Innovation Center (CHC) der École polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL). Während der gesamten GLAM-on-Tour betreute uns Alain Dufaux von der EPFL mit großem Engagement und viel Herz.
Wir, 25 Wikipedianerinnen und Wikipedianer, durften an einem zentralen Ort des Festivalgeschehens vier Tage lang recherchieren und schreiben: im 1975 neu erbauten Casino, in dem das Festival stattfand, bis es 1993 in das grössere Montreux Music & Convention Centre umzog. In einem Saal des Casinos, der uns als Arbeitsbereich zur Verfügung stand, hatten wir direkten Zugriff auf bereits digitalisierte Bestände des Montreux Jazz Archives und konnten uns legendäre Konzertaufnahmen von Aretha Franklin, Nina Simone, Les McCann, Eddie Harris, Ella Fitzgerald, Ten Years After, Led Zeppelin, Santana, Roberta Flack und vielen mehr anhören und -sehen. Wir schrieben mit großer Begeisterung Artikel für die französische und deutsche Wikipedia, dokumentierten fotografisch Orte rund um das Festival und ergänzten Wikidata. Die Ausbeute dieser Veranstaltung kann sich sehen lassen. Wie auf der Projektseite ersichtlich, ist eine Vielzahl neuer Artikel und Artikelerweiterungen in der französischen und der deutschsprachigen Wikipedia entstanden.
Weitere Stationen unseres Aufenthaltes waren das Historische Museum von Montreux und seiner Region und das Montreux Jazz Café an der EPFL, wo die Bestände des Festival-Nachlasses digitalisiert werden. Das Programm wurde durch eine Stadtführung mit Stephan Perrinjaquet abgerundet, der mit dem Festival persönliche Erinnerungen verbindet. Eine Station der Führung war das Hôtel des Alpes-Grand Hôtel, in dessen Foyer Deep Purple nach dem Casinobrand 1971 mit dem mobilen Tonstudio der Rolling Stones das Album Machine Head aufnahmen.
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Zahnradbahnfahrt zum Chalet
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Aussicht aus Claude Nobs’ Arbeitszimmer
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Führung durch die Archivbestände
Bei dieser Veranstaltung trafen unterschiedliche Kulturen aufeinander. Die Kulturschaffenden und -bewahrenden des Archivs ticken ganz anders als wir Wikipedianer:innen, im Austausch miteinander entstanden für beide Seiten Denkanstöße und Anregungen. Auf der anderen Seite lernten sich hier Wikipedia-Beitragende aus zwei Sprachversionen und aus mehreren Ländern, u.a. Benin, kennen. Es wurde wild durcheinander auf Französisch, Englisch, Deutsch und Schwyzerdütsch geredet. Die vielfältigen Eindrücke haben wir gerne mit nach Hause genommen. Was bleibt, sind gute Erinnerungen und persönliche Kontakte. 11.12. LR, K
Update zur Movement-Charter-Konsultation
Liebe alle,
Am 20. November begann das Entwurfskomitee der Movement Charter (MCDC) mit der ersten Runde der Konsultationen der Communitys. Acht regionale Gesprächsrunden waren weltweit angesetzt, dazu vorab drei Einführungsveranstaltungen, die letzte (Ost- und Südostasien) fand heute morgen statt. Über 200 Teilnahmen aus den Communitys, davon 17 aus der deutschsprachigen Community, haben das Feedback reichhaltig sein lassen und bieten reichlich Stoff, um die Arbeit des Komitees zu befördern. Neben diesen "offiziellen" Veranstaltungen unterstützen zahlreiche Freiwillige als Movement Charter Ambassadors ihre Communities und veranstalten dort ebenfalls Gesprächsrunden.
Drei Teile der Movement Charter werden als Entwurf erörtert, nämlich Präambel, Werte & Prinzipien und Rollen und Verantwortungsbereiche. Die Arbeitsatmosphäre in den Konsultationen war ausgesprochen konstruktiv, was sowohl der Bedeutung der Movement Charter als auch der Offenheit aller Beteiligten geschuldet sein dürfte.
Wenn auch die Gesprächsrunden jetzt vorüber sind - die Konsultation läuft noch weiter bis zum 18. Dezember. Die Möglichkeit, dem Komitee die eigenen Gedanken und Meinungen zum Inhalt der Entwürfe mitzuteilen, besteht bis dahin weiter und nach wie vor bittet das Komitee alle Interessierten darum, sich zu beteiligen.
Wer ein Interesse daran hat, dass Entscheidungen im “Movement” anders getroffen werden als bisher, dem sei dringend ans Herz gelegt werden, sich den Moment zu nehmen. Denn nach wie vor gilt, dass dieser Prozess zwar das ganze Wikiversum auf den Kopf stellen kann - aber nicht ohne die entsprechenden Wortmeldungen möglichst vieler Menschen. (Wer mehr darüber lesen möchte, den verweise ich auf meinen unten stehenden Beitrag zum Thema Movement Charter).
Nicht zuletzt sei noch erwähnt: diese Runde war nur ein erster Schritt. Wohl im zweiten Quartal 2023 wird eine weitere Konsultationsrunde stattfinden, darin wird es um eine konkrete Fassung des Abschnitts zu Rollen & Verantwortungsbereichen sowie zum Globalen Rat und zu Entscheidungsprozessen im “Movement” gehen.
Wie kannst du dein Feedback abgeben?
Die derzeit besprochenen Entwürfe findest du hier:
Ihr könnt dem Komitee Euer Feedback über folgende Kanäle mitteilen:
- Wer sich anonym beteiligen möchte, kann sich im Rahmen einer offenen Umfrage beteiligen (natürlich auch auf Deutsch).
- Wer sich lieber on-wiki äußern mag, kann das auf den entsprechenden Diskussionsseiten auf Meta tun (natürlich auch auf Deutsch):
- Schickt dem Komitee eine E-Mail an movementcharter@wikimedia.org (natürlich auch auf Deutsch)
Für Eure Beteiligung wäre ich Euch sehr verbunden, D.B.(WMF) 9.12.
Glas – Vorsicht zerbrechlich!
Die UNESCO hat 2022 zum International Year of Glass (IYOG) ausgerufen. In den letzten Monaten gab es weltweit Sonderausstellungen, Fachkongresse und Veranstaltungen rund um den Werkstoff Glas, in dem alle Facetten des meist transparenten und faszinierenden Materials gezeigt wurden. Das Thema ist so vielfältig und spannend, dass es einfach dazu einlädt, sich auch in der Wikipedia einmal intensiv damit zu beschäftigen und einen Schreibwettbewerb Glas zu starten.
Natürlich fragt man sich erst einmal, was kann ich denn überhaupt zum Thema Glas beitragen, aber ein Blick in unseren Artikelbestand offenbart einige, z.T. auch gewaltige Lücken. Das Spektrum von Glas ist überaus vielseitig: von natürlichen, mineralischen Gläsern, über Gebrauchs- und Kunstglas bis hin zu technischen Gläsern und Glasrecycling. Also werden Artikel bzw. Artikelüberarbeitungen zu antiken bis modernen Glasformen, Glaskünstler*innen und -designer*innen, Glashütten und – museen sowie bedeutenden Glasfachschulen, natürlichen Gläsern, Werkzeugen zur Herstellung von Glas sowie dessen Anwendung im Alltag, der Wissenschaft und Technik gesucht.
Vielleicht liegen Euch technische Artikel nicht wirklich, dafür liegen die Interessen eher auf kunsthistorischen Aspekten. Es gibt zahlreiche ikonische Gläser und Vasen, die Bestandteil zahlreicher bedeutenden Glassammlungen in Design- und Kunstmuseen der Welt sind, die einen Wikipedia-Artikel verdient haben. Erinnert sei an u.a. an Alvar Aaltos Vasen Savoy, Wilhelm Wagenfelds Glasserie Kubus oder Anton Kothgassers Ansichtengläser. Zahlreiche Künstler*innen haben ihren Werken Gläser als zentrales Objekt inszeniert und dargestellt. Auch diese Gemälde und Stillleben warten noch auf ihre Artikel.
Um den faszinierenden Werkstoff noch besser zu veranschaulichen, findet zeitgleich dazu ein Fotowettbewerb zum gleichen Thema statt. Obwohl der olympische Gedanke zählt, wird es natürlich auch wieder kleine Preise zu gewinnen geben. Und wir können schon mal spoilern: die Preise werden etwas mit dem Werkstoff des Hauptthemas zu tun haben.
Die Regularien für die Wettbewerbe sind einfach und bewährt, sie orientieren sich an dem etablierten Miniaturenwettbewerb und an den Fotowettbewerben, wie Wiki Loves Eierbecher Achja: Vielleicht sucht ihr ja auch noch eine Idee für eine spannende Biografie für die #100 woman days? Viele bekannte und erfolgreiche Glaskünstlerinnen und -designerinnen haben leider bisher noch keinen Artikel in der deutschsprachigen Wikipedia … Geolina 03.12
Treffen der Jungwikipedianer in Berlin
Vor etwas mehr als einer Woche war es endlich soweit: Nach vier Jahren fand endlich wieder ein Treffen der Jungwikipedianer statt. Uns erwartete ein abwechslungsreiches Programm aus Vorträgen, Workshops, einem Besuch im Technikmuseum und natürlich auch Zeit für Sightseeing und zum Spaßhaben. Am Freitagabend spielten wir erstmal ein paar Kennenlernspiele, da sich die meisten bisher nur digital kannten. Am Samstagmorgen erwartete uns dann ein Vortrag von XanonymusX zum Thema Urheberrecht. Wir lernten grundsätzliche Fakten über das Urheberrecht und zu den Lizenzen in den Wikimediaprojekten im Speziellen. Außerdem erfuhren wir viel über Musikplagiate, vor allem die Schwierigkeiten diese zu identifizieren. Danach hielten Johannnes89 und SDKmac einen Vortrag über Vandalismusbekämpfung. Uns wurden die Grundlagen, wichtige Regeln und nützliche Tools erklärt, und von einigen im Anschluss auch ausprobiert. Anschließend fuhren wir ins Technikmuseum, wo wir eine Führung zum Thema Druck- und Papiertechnik bekamen. Wir machten fleißig Notizen und Fotos, um dazu etwas schreiben zu können, allerdings arbeiten wir noch an der Liste der möglichen Artikel(ausbauten), manches wie die Columbia-Handpresse ist aber schon entstanden.
Während des Museumsbesuchs fing es an zu schneien, und wir besichtigten im winterlichen Berlin die wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Nach der obligatorischen Currywurst sind wir wieder zum WikiBär und überlegten uns, was wir als Jungwikipedianer tun könnten, um junge Menschen für die Mitarbeit hier zu begeistern. Wir wollen einen Versuch mit einer Schule starten, bei denen Schüler an die Wikipedia herangeführt werden sollen. Solche Projekte wurden schon mal durchgeführt, wir denken aber, dass von Teenager zu Teenager die Jugendlichen sich mehr darauf einlassen. Am Sonntag fand dann der Workshop Qualitativ hochwertiges Arbeiten für JWP von Kenny McFly statt, bei dem wir lernten, was gute Artikel ausmacht und wie wir selber welche schreiben können.
Nun noch kurz etwas Eigenwerbung: Wir freuen uns immer über neue Mitglieder, jeder aktive Wikipedianer unter 21 kann einfach auf dieser Seite einen Aufnahmeantrag stellen. Zuletzt wollen wir uns noch bei WMDE und New York-air für die Organisation des Treffens, den Verantwortlichen des WikiBärs für den Raum und die Snacks, bei den Vortragenden und beim Technikmuseum Berlin für die Führung bedanken. 958s 01.12
Dankeskampagne startet Neujahr
Ab dem 1. Januar 2023 bedankt sich Wikimedia Deutschland erneut im Rahmen einer Dankeskampagne bei allen Menschen, die in den letzten Wochen gespendet haben. Diese Unterstützung zeigt die weiterhin bestehende Bedeutung besonders der Wikipedia für sehr viele Menschen in Deutschland; nicht wenige haben sich auch ausdrücklich bei den Freiwilligen für die tolle enzyklopädische Arbeit mit einem Kommentar bedankt. Weitere Informationen zur Dankeskampagne findet ihr im Fundraiser-Portal. Hier wird es auch bald Informationen zur geplanten Revision unserer (mittlerweile fünf Jahre alten) Fundraising-Prinzipien geben. Guten Rutsch! TM, 31.12.2022
Volle Hundert!
Benutzer:Hans Chr. R. ist den verfügbaren Informationen zufolge der älteste lebende Wikipedianer unserer Sprachversion. Er wurde heute vor einhundert Jahren, am 30. Dezember 1922 geboren und hat nach eigenem Bekunden nicht die Absicht, demnächst „den Löffel abzugeben“. Leider ist er seit einigen Monaten nicht mehr aktiv; es gab wohl einen Vorfall, der ihn verärgert hat, erfuhr ich per Email. Der Kurier wünscht dennoch Kraft, Gesundheit und Glück für den weiteren Lebensabschnitt. MaB 30.12.
Kaputt, aber nicht allein: Digitaler Themenstammtisch
Wikimedia Commons ist kaputt. Oder? Zu unserem Themenstammtisch am 5. Januar kommen Gäste von der Wikimedia Foundation. Was wird gerade gemacht? Was wird verbessert?
Um 19.00h (MEZ) fängt es an. Die erste Stunde ist auf Deutsch, zur zweiten kommen die englischsprachigen Gäste hinzu. Wir werden zumindest über die Chatfunktion etwas übersetzen.
Wenn es geht, tragt euch doch in die Liste der Interessierten ein.Z. 28.12.
Wieder ein Wikipedianer festgenommen
Offenbar [7] [8] ist am 26. Dezember mit Чаховіч Уладзіслаў schon wieder ein aktiver Wikipedianer aus Weißrussland festgenommen worden: er hat immerhin 880.000 globale Edits bisher, davon 263.000 auf weißrussischer Wikipedia (dort ist er der User mit den meisten Edits sowie Admin), 120.000 auf Commons. Vladislav soll Oppositioneller sein und u.a. den Ukraine-Krieg verurteilt haben. Ob die Festnahme (auch) irgendwas mit seinen Wikipedia-Aktivitäten zu tun hat, ist bislang nicht bekannt. Ebensowenig ist bekannt, wieso sein Twitter mit zuletzt gut 1.300 Followern derzeit gesperrt ist.
Im März war bereits ein anderer weißrussischer Wikipedianer (Mark Bernstein) verhaftet und später dann auch verurteilt worden. asv 27. Dez.
Stewards gesucht
Aus Reihen der Stewards gibt es Klagen über eine zu geringe Anzahl an Stewards und länger werdende To-Do-Listen. Man hofft auf viele Kandidaten im Januar bei den nächsten Wahlen auf meta:Stewards/Elections. Frist zur Bewerbung ist vermutlich der 30. Januar 2023. Bis dahin kann ja jeder mal ein paar geeignete Leute drängen bis sie genervt ihre Kandidatur einreichen. DWI 24. Dez.
Drum prüfe, wer sich an die Wikipedia bindet
Im März 2021 wurde eine interessante Studie über die Medienkompetenz der Bevölkerung veröffentlicht, die uns helfen könnte, unsere eigene im Blick zu behalten und uns nicht über uns selbst zu täuschen. Sie wurde vorgelegt von Anna-Katharina Meßmer, Alexander Sängerlaub und Leonie Schulz und trägt den Titel „Quelle: Internet“? Digitale Nachrichten- und Informationskompetenzen der deutschen Bevölkerung im Test. Wer die Studie lesen mag, findet sie hier. Frohe Weihnachten! ad., 24.12.
Tschüss und Auf Wiedersehen
Meine Zeit als Werkstudierender bei den Technischen Wünschen geht nun zu Ende und ich möchte mich an dieser Stelle verabschieden. Es war mir ein Vergnügen, in den Wikis und persönlich auf WikiCons in Kontakt zu sein und gemeinsam Überlegungen anzustellen, wie das Leben in technischer Hinsicht erleichtert werden könnte. Die freie Stelle wird demnächst ausgeschrieben und das Technische Wünsche Team freut sich über Bewerbungen! Fragen dazu gern an Johanna. Alles Gute für die Zukunft und schöne Feiertage! tv (wmde), 22.12.
Zeitverschwendung Wikipedia! Und: Den Roman würde ich gern lesen!
ChatGPT heißt der tollle Chatbot, der eigenständig Wikipedia-Artikel erstellt. Zumindest auf Befehl. Ich habe zwei Versuche gemacht: Erstens habe ich einen großartigen Text über James Krüss erhalten. Mit Allerweltsinformationen ("Timm Thaler") hält er sich gar nicht auf. Stattdessen erfahre ich etwas über den Roman "Der Möhrenprinz", den das gesamte übrige Internet verschweigt! Leider ist die Inhaltsangabe etwas dürftig: "In "Der Karottenprinz" zum Beispiel erzählt Krüss die Geschichte eines jungen Prinzen, der von einer bösen Hexe in eine Karotte verwandelt wird. Der Prinz muss sich dann auf eine Reise begeben, um einen Weg zu finden, wieder ein Prinz zu werden."
Zweitens habe ich etwas über Bumerangs erfahren wollen. Meine Gedanken zu diesem Meisterstück an AI-Artikel habe ich in einem Video veröffentlicht. (Englisch mit deutschen Untertiteln.) Eigentlich verschwenden wir ab jetzt, wegen ChatGPT, mit Artikelschreiben nur noch unsere Zeit, oder? Z., 21.12.
Abwesenheit Team Communitys und Engagement
Vielen Dank für eure Aktivitäten in den Wikimedia-Projekten im ausgehenden Jahr wünscht das Team Communitys und Engagement von Wikimedia Deutschland! 2022 war von wieder mehr gemeinsamem Austausch im echten Leben geprägt. Wir freuen uns darauf, auch im kommenden Jahr diesen und anderen Einsatz für Freies Wissen zu unterstützen. Auf eine gute Zusammenarbeit und einen guten Start ins Jahr 2023!
Wir wünschen erholsame Feiertage und sind zwischen dem 23. Dezember 2022 und dem 2. Januar 2023 großteils im Urlaub und nur eingeschränkt erreichbar.MR(WMDE), 21.12.
Gestern erreichte uns eine erschütternde Nachricht
Per Mail hatte sich ein Familienangehöriger unseres langjährigen und hochgeschätzten Kollegen Benutzer:Claude J mit der Nachricht an das Support-Team gewandt, dass Claude J verstorben sei. Diese Nachricht hat bei uns allen große Betroffenheit ausgelöst. Seit 2007 war Claude J ein sehr aktiver, kompetenter, freundlicher und fleißiger Wikipedianer, der die unglaubliche Zahl von fast 18.000 Artikeln neu angelegt hat. Er war regelmäßig einer der Autoren, der künftige Nobelpreisträger bereits mit einer Biografie versehen hatte, als diese selbst noch nichts von ihrem späteren Ruhm wussten. Dafür wurde er 2018 mit der WikiThemenEule ausgezeichnet und, wie uns das Familienmitglied schrieb, hat ihm diese Auszeichnung auch viel bedeutet. Ich denke, ich darf das so schreiben, auch nach der letzten umseitigen Diskussion: Wir verneigen uns vor Claude J. Es wurde eine Kondolenzliste angelegt. It (21.12.)
Technische Wünsche: Danke und schöne Feiertage
Zum Jahresende ein Gruß vom Team Technische Wünsche:
- 2022 ist viel rund um Geoinformationen passiert und mit diesem Jahr endet auch unsere Arbeit an diesem Thema. Einen herzlichen Dank an alle, die daran mitgewirkt haben – durch Feedback, Interviews, Hilfestellungen in der Kartensaison, und und und …
- 2023 geht es richtig los mit dem Schwerpunkt „Wiederverwendung von Einzelnachweisen vereinfachen“. Danke an alle, die so zahlreich Probleme hierzu notiert haben. Noch können weitere Probleme ergänzt werden. Wir freuen uns darauf, Anfang 2023 mit diesem Thema richtig loszulegen!
- Danke auch für die zahlreichen Gespräche jenseits der Themenschwerpunkte – auf der WikiCon, auf Workshops, im Wiki – und auch für das Feedback im Fragebogen zum Projekt Technische Wünsche.
Wir wünschen allen schöne Feiertage, einen guten Rutsch und freuen uns auf 2023! für das Projekt Technische Wünsche: js (wmde), 21.12.
WMDE-Sendung zu digitalem Ehrenamt online
Die 6. Ausgabe der WMDE-Gesprächsreihe "Wissen. Macht. Gerechtigkeit" in Kooperation mit Deutschlandfunk Kultur zu digitalem Ehrenamt wurde in der Nacht zum Sonntag im Radio ausgestrahlt und ist jetzt hier abrufbar. Es diskutieren Katarina Peranić, Vorständin Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt, Erik von Malottki und Alice Wiegand, Präsidiumsvorsitzende Wikimedia Deutschland e. V.. Im Ampel-Koalitionsvertrag ist festgeschrieben, dass speziell digitales Ehrenamt gestärkt werden soll. Welche Bedarfe digital Ehrenamtliche haben und wie sie gut unterstützt werden können, haben wir in der Sendung thematisiert. Die Gesprächsreihe „Wissen. Macht. Gerechtigkeit.“ beschäftigt sich mit Fragen der (Neu-)Verteilung von Wissen und damit Macht in der vernetzten Gesellschaft. Mit den Veranstaltungen wird die langjährige Gesprächsreihe „Wikimedia-Salon: Das ABC des Freien Wissens“ fortgesetzt. Lilli Iliev (WMDE)
Sieger beim Denkmal-Cup 2022
Vom 1. August bis 30. Oktober lief der diesjährige Denkmal-Cup, dabei schrieben die engagierten Teilnehmer und Teilnehmerinnen wie immer zahlreiche Artikel und Listen zu Bau- und Kulturdenkmalen und verbesserten den Artikelbestand. Neben den traditionellen Artikelzielgebieten in Österreich, der Schweiz und Deutschland sind in diesem Jahr auch viele Artikel zu Baudenkmalen in Frankreich, Japan, Schweden, Luxemburg und der Ukraine entstanden. Besonders schön ist es, dass es beim Wettbewerb jedes Jahr altbekannte Gesichter und auch neue Teilnehmer und Teilnehmerinnen antreten, um den Sieg zu erlangen.
In der Disziplin Artikel gewann Hallogen vor Schiplagerheide und Raugeier. ClausNe entschied die Disziplin Listen vor Cookroach und Kurator71.
Neben einer virtuellen Medaille bekommen die Sieger zusätzlich Büchergutscheine von Wikimedia Österreich. Wir danken allen Teilnehmern für ihre tollen Beiträge und allen Helfern und Unterstützern des Wettbewerbs und freuen uns auf zahlreiche weitere Teilnehmer im nächsten Jahr. Z t, 18.12.
Auch zum Jahreswechsel läuft die Wikipedia …
… und zwar wie schon viele Male zuvor einen Artikelmarathon. Gesucht werden Autoren, die an oder zwischen den Feiertagen viele kleine Lücken in unserer Enzyklopädie füllen wollen. Anforderung ist die Bereitschaft, inhaltlich aussagekräftige und ordentlich belegte Artikel zu schreiben, die unsere Qualitätsansprüche erfüllen. 3 Tage am Stück können Artikel angelegt werden, um in eine Etappenwertung einzugehen. Wer will, kann um das Siegertreppchen mitkämpfen oder den Wettbewerb einfach nur als Motivation nehmen, um die kleinen unerfüllten Vorhaben des ablaufenden Jahres noch zu erledigen. 6 Etappen werden vom 21. Dezember 2022 bis zum 8. Januar 2023 ausgetragen, da sollte für jeden etwas dabeisein. Wer sich informieren will und wer sich als Teilnehmer eintragen möchte, findet alles unter Wikipedia:Artikelmarathon. HvW 16.12.
Community Forum zur Ergänzung der Kurier-Diskussion
Bei der diesjährigen WikiCon in Stralsund kam es zu einer Verletzung der Wikicon-Foto-Policy durch eine Person von WMDE. Der Umgang mit der Beschwerde hat zu Kritik geführt. Wir möchten, als Ergänzung zur Diskussion im Kurier, ein Gespräch mit allen Interessierten in BBB anbieten. Die umseitige Kritik aufgreifend, posten wir hier das Angebot hier, im Terminkalender und im Community Forum: Wir möchten uns gern am Montag, den 19.12. von 18:30 bis 19:30 Uhr treffen, um darüber zu reden, was passiert ist und welche Ideen es für die Zukunft gibt. Hier ist der Link für Montag, den 19. Dezember, von 18:30 bis 19:30 Uhr Link zur Teilnahme am Treffen Einwahldaten für Telefonteilnahme: 1) Telefonnummer wählen: 02195 / 9449 964 2) PIN auf Anfrage eingeben: 766 795 947 F.H. (WMDE) 13.12.
Neu gewählte Community-Vertreter im WMF-Board
Die neu gewählten Community-Vertreter sind formell ins Board of Trustees der Wikimedia Foundation aufgenommen worden. Die Wahl gewannen Mike Peel (Mike Peel) und Esh77 (Shani Evenstein Sigalov). Letztere gehört dem Board schon seit 2019 in verschiedenen Funktionen an. Sie sind die beiden ersten, die nach dem neuen Modus als „community-and affiliate-selected trustees“ in einem hybriden Verfahren gewählt wurden: Die Wikimedia Affiliates trafen aus allen Bewerbern eine Vorauswahl, aus der wiederum die Wikimedia-Communities unmittelbar und direkt wählen konnten. Der Kurier-Autor wünscht den beiden Neu-Gewählten eine glückliche Hand bei ihren neuen Aufgaben! (A, 12.12.)
Nicht nur jammern: Bunter Abend zu Wikimedia Commons
Am 5. Januar 2023 ist es soweit: "Wie kaputt ist Wikimedia Commons?" fragt der Digitale Themenstammtisch. Aber wir wollen an jenem Donnerstagabend ab 19 Uhr nicht einfach herumjammern. Es gibt Hintergrund, Aktuelles und gern auch etwas Lustiges, wenn ihr wollt. Wenn es geht, tragt euch doch in die Liste der Interessierten ein.Z. 12.12.
Coolest Tool Award am 16.12. (online)
Digitale Themenstammtische im Dezember und Januar
Beim Digitalen Themenstammtisch treffen wir uns online, aber Wikipedianer (und seltener, aber auch, -innen) treffen sich auch offline: oft, regelmäßig, und über den Globus verstreut. An geselligen Stammtischen, produktiven Edithatons, sportlichen Tours-de-Vin und musikalischen Wacken-Besuchen lernen sich die Personen hinter den Nutzernamen kennen. Dieses Kennenlernen und die Teilnahme an diesen face-to-face Treffen bleiben nicht ohne Konsequenz für das Online-Verhalten. In diesem Themenstammtisch berichtet ASociologist aus ihrer Doktorarbeit Die Rolle von Offline-Beziehungen von Wikipedianern, in der sie den Fragen nachging, inwieweit sich diese Offline-Treffen auf das Editier- und Abstimmungsverhalten auswirken. Nach dem Vortrag ist Zeit für Fragen, Diskussionen und den Austausch von Erfahrungen. Wer Interesse hat am 15. Dezember (19 Uhr) teilzunehmen, bitte auf WP:DTS eintragen. Aufgrund zahlreicher Nachfragen könnte es sein, dass dieses Thema im Januar wiederholt wird (näheres auf der Diskussionsseite des Themenstammtischs).
Anfang Januar (5.1.) wird der eigentlich für Ende November geplante Themenstammtisch zum Thema „Wie kaputt ist Wikimedia Commons?“ nachgeholt.Salino01, (11.12.)
Süßer die Logos nie klingen
Die Abstimmung über ein Sound-Logo für Wikimedia hat begonnen! Zwischen dem 6. und 19. Dezember 2022 ist die weltweite Community eingeladen zu entscheiden, welcher markante Sound Wikimedia-Inhalte auf Audio-Geräten wiedererkennbar machen soll.
Zur Abstimmung: commons:Commons:Sound_Logo_Vote/de
Weitere Informationen auf Diff: [9]Ai 8.12.
Hand und Fuss - äh, Ball!
Frauen stehen (fast) gleichberechtigt neben den Männern, was leider außerhalb der Wikipedia nur selten der Fall ist. Und auch wenn natürlich aus Gründen (sowohl des persönlichen Interesses von Beitragenden als auch der Geschichte des Sports) der deutschsprachige Raum im Vergleich zu anderen Regionen stärker repräsentiert ist, sind auch viele andere Weltregionen vertreten. Zudem beschränken wir uns nicht nur auf den „olympischen Handball“, wie er mancherorts in der Welt heißt, also den Hallenhandball. Nein, auch der mittlerweile kaum noch gespielte Feldhandball ist gut vertreten, und zuletzt auch verstärkt das Steckenpferd des Korrespondenten, der Beachhandball, wo seit gut einer Woche beispielsweise alle weiblichen A-Nationalmannschaften, die bislang jemals aktiv waren, einen eigenen Artikel haben. Aber wie überall in der Wikipedia, es ist „Work in Progress“, fertig sind wir mit dem Handball noch lange nicht. So sind die 100 Wiki-Womens-Days für mehrere der Handball-Beitragenden hier ein Ansporn, noch ein wenig für biografischen Frauen-„Nachwuchs“ zu sorgen. MC 8.12.
Goldener Sonnenaufgang
Mir ist auf die Schnelle leider keine bessere Überschrift eingefallen, um folgende schöne Nachricht zu verkünden. Die internationalen Sieger und Siegerinnen von Wiki Loves Earth 2022 sind veröffentlicht. In den Top 10 sind auch zwei Bilder aus Deutschland. Im Bereich Landschaft auf Platz 10 Sonnenaufgang im Naturpark Westliche Wälder Augsburg von Daniel139601 und im Bereich Makro/Detail auf Platz 4 die Gemeine Goldwespe auf einer Wiese am Elbdeich bei Rühstädt im NSG Wittenberge Rühstädter Elbniederung vom Libellen- und Schmetterlingsfotospezialisten Sven Damerow.
Der Sonnenaufgang belegte ursprünglich im nationalen Wettbewerb Platz 5 und die Goldwespe gewann den nationalen Wettbewerb. Leider hat es kein Foto der beeindruckenden Aufnahmen aus Österreich in die internationalen Sieger geschafft. Es lohnt sich aber, die internationalen und die nationalen Siegerbilder noch einmal anzuschauen und zu genießen.
Herzlichen Glückwunsch an die erfolgreichen Fotografen und vielen Dank an alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen unserer Fotowettbewerbe. Ich freue mich auf die Einreichungen im nächsten Jahr. Z t 7.12.
WMDE veröffentlicht Forderungen zum Digitalen Ehrenamt
Heute ist Internationaler Tag des Ehrenamtes. Zu diesem Anlass fordert Wikimedia Deutschland die Ampelkoalition auf, digital Ehrenamtliche besser zu unterstützen. Wir haben sechs Maßnahmen formuliert, um die Ehrenamtsförderung zukunftsfähig zu machen und an die Anforderungen digitalen Engagements anzupassen. Diese sind in einer Pressemitteilung vom 30. November sowie im aktuellen Politikbrief von WMDE „Digitales Ehrenamt stärken! Forderungen für eine zeitgemäße Engagementförderung“ zu finden. Auch ein Blogbeitrag behandelt die Forderungen im Einzelnen. Teil des Politikbriefs ist ein Kurzinterview mit Katarina Peranić, im Vorstandsteam der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt. Lilli Iliev (WMDE)
Zusätzlich sei darauf hingewiesen, dass es in vielen deutschen Bundesländern die Möglichkeit gibt, eine Ehrenamtskarte zu beantragen, die vergünstigte oder kostenfreie Eintritte in öffentliche Einrichtungen wie Museen und Schwimmbäder, aber auch Rabatte für kulturelle Veranstaltungen gewährt. Für eine bessere Übersicht über die Angebote der einzelnen deutschen Bundesländer gibt es nun eine Unterseite im Förderportal. Klickt auf das Bundesland eures Wohnsitzes um herauszufinden, ob es dort eine Ehrenamtskarte gibt und wie sie beantragt werden kann. Für alle Fragen und Bestätigungen ehrenamtlicher Tätigkeiten steht das Team Communitys und Engagement von Wikimedia Deutschland gern unter communitywikimedia.de zur Verfügung.MR (WMDE), 5.12.
X. AdminCon im März
Schutz vor Team Schutz und Beratung
Das Team Schutz und Beratung war mit einem Awareness-Team auf der diesjährigen WikiCon in Stralsund vertreten. Dieses bestand nach Angaben des besagten Teams aus acht hauptamtlichen Personen und einer ehrenamtlich mitwirkenden Person. Diese Personen wurden nach dem Fürsorgekonzept von Wikimedia Deutschland für diese Tätigkeit geschult und entsprechend qualifiziert. Das Ganze ist noch nicht sehr ausgefeilt, da sich die Strukturen zum Thema Schutz und Fürsorge noch im Aufbau befinden. So ist es wohl auch verständlich, wenn ein Mitarbeitender dieses Awareness-Teams auf der WikiCon heimlich Wikipedianer*innen fotografiert, ohne darauf zu achten, ob diese ein entsprechendes Band, welches vor Ort als Foto-Erlaubnis verstanden wurde, trugen. (Eine Person im fotografierten Bereich trug ein No-Photo-Band.) Nach Meldung direkt vor Ort, sozusagen beim Kollegen, wurde vom betreffenden Mitarbeitenden gefordert, das Bildmaterial zu löschen. Ende. Auf eine nachträgliche Meldung des Vorfalls unter der angegebenen Mail-Adresse des Teams Schutz und Beratung wurde nicht auf die Frage eingegangen, welche Konsequenzen es für den WMDE-Mitarbeitenden, der zu diesem Zeitpunkt Teil des Awareness-Teams war, nun folgen. Wahrscheinlich keine. So stellt sich mir die Frage, wozu überhaupt ein Awareness-Team oder eine Abteilung mit dem Namen Team Schutz und Beratung schaffen, wenn dieses so unsensibel und relativierend mit Übergriffen von Personen aus dem eigenen Team umgehen? Das schafft kein Vertrauen und ich werde mich hüten, dieses Team, das sich auf ein sogenanntes Fürsorgekonzept stützt, das scheinbar nicht alle Mitarbeitenden verinnerlicht haben, zu wenden. ZaBi 3.12.
WMDE-Feedback zur Movement Charter
Wikimedia Deutschland hat jetzt Feedback zum ersten Entwurf der Movement Charter veröffentlicht und auch auf Deutsch übersetzt (Kontext: Denis' Kurier-Beitrag). Als Verein setzen wir uns für mehr Gerechtigkeit und mehr Nachhaltigkeit im Movement ein. Wir versprechen uns von der Charter eine Grundlage für mehr Repräsentation und Legitimation bei globalen Entscheidungen. Also bspw. klare Strukturen und Wege, wie sich die Communities und Organisationen in Entscheidungen einbringen können, die sie direkt oder indirekt betreffen. Momentan ist noch nicht viel Substanz in den Texten, und das MCDC hat natürlich noch viel mehr Fragen als Antworten. Die Antworten müssen wir geben, also die Communities und die Organisationen. Deswegen mein zarter Hinweis hier: Schaut doch mal rein. Nicole (WMDE)