Stasimuseum
Ansicht des Hauses 1 | |
Daten | |
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Ort | Berlin-Lichtenberg, Normannenstraße 20, Haus 1, 10365 Berlin |
Eröffnung | 1990 |
Betreiber |
Antistalinistische Aktion Berlin-Normannenstraße e. V. (ASTAK)
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Leitung | |
Website | |
ISIL | DE-MUS-892819 |
Das Stasimuseum (Forschungs- und Gedenkstätte Normannenstraße) ist eine von einem Verein getragene Einrichtung zur Information über die Tätigkeit der Staatssicherheit, über Widerstandsbewegungen und Opposition in der DDR und über Aspekte des politischen Systems der DDR.
Standort
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Museum befindet sich im Haus 1 auf dem Gelände der ehemaligen Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS, Stasi) in Berlin-Lichtenberg. Erbaut wurde das Gebäude in den Jahren 1960/61 und war Dienstsitz von Erich Mielke, der als Minister für Staatssicherheit sein Amt von 1957 bis 1989 innehatte. In den ehemaligen, im Original erhaltenen Arbeitsräumen des Ministers Erich Mielke und seiner Mitarbeiter wurde eine ständige Ausstellung (Stasimuseum) eingerichtet. Das Museum bietet heute Einblicke in die Arbeitsweise des MfS und die Überwachungspraxis in der DDR und spielt eine wichtige Rolle bei der Aufarbeitung der SED-Diktatur.[1]
Trägerschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Träger der Gedenkstätte ist der Verein Antistalinistische Aktion Berlin-Normannenstraße e. V. (ASTAK), den Bürgerrechtler im Sommer 1990 in Berlin gegründet haben. Sein Ziel ist die Förderung des Ausbaus der Gedenkstätte als Zentrum zur Sammlung, Bewahrung, Dokumentation, Aufarbeitung und Ausstellung von Sachzeugnissen sowie themenbezogener Forschungsarbeit zur DDR.[2] Leiter der Forschungs- und Gedenkstätte ist Sven Behrend, Vorstandsvorsitzender des Trägervereins ist Jörg Drieselmann.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 15. Januar 1990 wurde die Zentrale des MfS in Berlin besetzt. Vorausgegangen waren ähnliche Besetzungen von Stasi-Niederlassungen in verschiedenen Städten der DDR, darunter Erfurt und Leipzig, bereits im Dezember 1989. Die Besetzungen hatten das Ziel, die Vernichtung von Aktenmaterial zu verhindern, die von Mitarbeitern des MfS seit dem Herbst 1989 im Zuge der friedlichen Revolution nach dem Mauerfall am 9. November 1989 systematisch durchgeführt wurde. Durch den Sturm auf die Stasi-Zentrale in der Normannenstraße 1990 in Berlin konnten zahlreiche Dokumente gerettet werden, die für die Aufarbeitung der SED-Diktatur und die juristische Verfolgung von Stasi-Verbrechen von großer Bedeutung waren.[3] Die ASTAK eröffnete am 7. November 1990 die „Forschungs- und Gedenkstätte Normannenstraße“ mit der Ausstellung Wider den Schlaf der Vernunft. Seitdem ist das Haus 1 als Museum für die Öffentlichkeit zugänglich.
Ausstellungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dauerausstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit dem Januar 2015 wird die Dauerausstellung Staatssicherheit in der SED-Diktatur gezeigt, die von ASTAK und der Stasi-Unterlagen-Behörde erarbeitet wurde.
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Korridor in Haus 1
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Ausstellungsraum
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Ausstellungsraum
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Ausstellungsraum
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Stasi-Telefonzentrale
Amts- und Arbeitsräume Mielkes
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Teil der Dauerausstellung sind auch die ehemaligen Amts- und Arbeitsräume des Ministers für Staatssicherheit Erich Mielke und weitere Räumlichkeiten zu besichtigen.
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Arbeitsplatz von Erich Mielke
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Arbeitsplatz von Erich Mielke
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Mielkes Vorzimmer in der Stasi-Zentrale
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Besprechungstisch in Mielkes Büro
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Freizeit- und Erholungsbereich
Außenausstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf den ehemaligen Parkplätzen vor Haus 1 wurde eine Außenausstellung der Robert-Havemann-Gesellschaft mit verschiedenen Text- und Bildtafeln errichtet. Sie trägt den Titel Revolution und Mauerfall und wurde am 15. Juni 2016 eröffnet. Inhaltlich befasst sie sich mit den geschichtlichen Ereignissen und Hintergründen von der Spätphase der DDR bis hin zur Wiedervereinigung.[4][5]
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Tafel der Außenausstellung
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Tafel der Außenausstellung
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Tafel der Außenausstellung
Urbane Kunst
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der Gebäuderenovierung wurde ein „urbanes Kunstwerk“ durch den italienischen Künstler Francesco Apuzzo vom Raumlabor Berlin gestaltet. Das dem Verwaltungsstempel „EINGEGANGEN am .....“ nachempfundene Bildmotiv (zum Teil auf dem Vorplatz, zum Teil auf dem Dach des Gebäudes) ist aus der Vogelperspektive im Ganzen zu erkennen.[6]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Stasimuseum
- Campus für Demokratie
- Ausstellung zum Stasi-Unterlagen-Archiv: Einblick ins Geheime
- Stasimuseum - Forschungs- und Gedenkstätte Normannenstraße
- Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste: Dienstkomplex der Zentrale des MfS
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ ASTAK e.V: Stasimuseum. Abgerufen am 14. August 2024.
- ↑ Jonathan Bach: Materielle Kultur und die Entstehung der „Ostalgie“. In: Gute Erinnerungen an schlechte Zeiten? Wie nach 1945 und nach 1989 rückblickend über glückliche Momente in Diktaturen gesprochen wurde. De Gruyter, Oldenbourg 2021, ISBN 978-3-11-073076-0, S. 121.
- ↑ Bundeszentrale für politische Bildung: Vor 30 Jahren: Die Besetzung der Stasi-Zentrale. 13. Januar 2020, abgerufen am 14. August 2024.
- ↑ Open-Air-Ausstellung, revolution89.de; Zugriff am 28. September 2023
- ↑ Öffnungszeiten, revolution89.de; Zugriff am 28. September 2023
- ↑ Website der Interessengemeinschaft raumlabor berlin
Koordinaten: 52° 30′ 52″ N, 13° 29′ 15″ O