Schlanke Sandratte

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Schlanke Sandratte
Systematik
Familie: Langschwanzmäuse (Muridae)
Unterfamilie: Rennmäuse (Gerbillinae)
Tribus: Gerbillini
Untertribus: Rhombomyina
Gattung: Sandratten (Psammomys)
Art: Schlanke Sandratte
Wissenschaftlicher Name
Psammomys vexillaris
Thomas, 1925

Die Schlanke Sandratte (Psammomys vexillaris) ist ein Nagetier in der Unterfamilie der Rennmäuse, das in Nordafrika vorkommt.[1]

Mit einer Kopf-Rumpf-Länge von 115 bis 130 mm und einer Schwanzlänge von 80 bis 120 mm ist die Art etwas kleiner als die Fette Sandratte (Psammomys obesus). Sie hat 30 bis 35 mm lange Hinterfüße und 10 bis 12 mm lange Ohren. Gewichtsangaben fehlen. Auf der Oberseite kommt helles orangebraunes Fell vor, während die Unterseite von cremefarbenen bis weißem Fell bedeckt ist. An der Spitze des behaarten Schwanzes befindet sich eine dunkle Quaste.[2] Stellenweise ist die Unterseite der Füße mit Haaren bedeckt. Es kommen dunkle Krallen vor.[3]

Die Art hat einen diploiden Chromosomensatz mit 46 Chromosomen (2n=46, FN=78).[2]

Das Verbreitungsgebiet der Schlanken Sandratte reicht vom Nordosten Algeriens über Tunesien bis in den Nordwesten Libyens. Sie hält sich in Gebieten mit sparsamem Bewuchs auf, der oft aus Fuchsschwanzgewächsen (Amaranthaceae) besteht.[4] Der Untergrund ist meist sandig. Mehrere Funde stammen von Straßenrändern.[2]

Dieses Nagetier ist nachtaktiv. Es ernährt sich vorwiegend von Fuchsschwanzgewächsen. Die Exemplare ruhen am Tage in einem unterirdischen Bau. Vermutlich entspricht das Fortpflanzungsverhalten der Fetten Sandratte.[2]

Klimaveränderungen beeinflussen das Nahrungsangebot vermutlich negativ. Andere Bedrohungen sind nicht bekannt. Da die Art oft mit der Fetten Sandratte verwechselt wird, ist die Bestandsgröße unbekannt. Die IUCN listet die Schlanke Sandratte mit ungenügende Datenlage (Data Deficient).[4]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. A taxonomic and geographic Reference. 3. Auflage. 2 Bände. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD 2005, ISBN 0-8018-8221-4 (englisch, Psammomys vexillaris).
  2. a b c d Don E. Wilson, Thomas E. Lacher Jr., Russell A. Mittermeier (Hrsg.): Handbook of the Mammals of the World. Volume 7 - Rodents II. Lynx Edicions, 2017, ISBN 978-84-16728-04-6, S. 646 (englisch).
  3. Jonathan Kingdon (Hrsg.): Mammals of Africa. III, Rodents, Hares and Rabbits. A&C Black, 2014, S. 346 (Pale Sand Rat).
  4. a b Psammomys vexillaris in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2017. Eingestellt von: Granjon, L., 2016. Abgerufen am 14. August 2020.