Paul Celan

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Paul Celan im Alter von 18 Jahren (Passfoto, 1938)

Paul Celan [paʊl ˈtselan][1] (geboren am 23. November 1920 in Czernowitz; gestorben vermutlich am 20. April 1970 in Paris) war ein deutschsprachiger Lyriker rumänischer, später französischer Staatsangehörigkeit. Er hieß ursprünglich Paul Antschel, später rumänisiert Ancel, woraus das Anagramm Celan entstand.

Paul Celan gilt als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Dichter des 20. Jahrhunderts (außerdem betätigte er sich auch als Übersetzer von fremdsprachiger Lyrik ins Deutsche). Sein Werk ist geprägt von der Reflexion über Sprache und Kommunikation und ihre Fähigkeit, das Erlebte zu bewahren und zu bezeugen, und ist ferner geprägt von der Verarbeitung von Grenzerfahrungen, insbesondere der Erfahrung des Holocaust (zum Beispiel in dem berühmten Gedicht Todesfuge). Celans Werk weist eine Entwicklung auf, in der sich anfangs auch relativ traditionelle Gedichtformen finden, deren Spätphase aber gekennzeichnet ist von einer „atemlosen Stille des Verstummens im kryptisch gewordenen Wort“ (H.-G. Gadamer).[2]

Celans Geburtshaus in Czernowitz. Mit seiner Familie lebte er hier 13 Jahre auf engstem Raum im Untergeschoss am rückwärtigen Garten (heute ein asphaltierter Hof, 2011)

Jugend: Czernowitz und Bukarest

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Celan wurde in Czernowitz, der Hauptstadt der Bukowina, die damals zum Königreich Rumänien gehörte, in eine deutschsprachige jüdische Familie geboren. Er war der einzige Sohn von Leo Antschel-Teitler (geboren 1890 in Schipenitz bei Czernowitz) und dessen Ehefrau Friederike (genannt „Fritzi“) geborene Schrager (geboren 1895 in Sadagora), die eine kleine Wohnung in der Wassilkogasse in Czernowitz bezogen.[3] Er besuchte 1926–1927[4] die deutsche, dann 1927–1930[4] die hebräische Grundschule, fünf Jahre das rumänische Staatsgymnasium (das frühere k.k. I. Staatsgymnasium Czernowitz) und schließlich das ebenfalls rumänischsprachige Gymnasium „Marele Voievod Mihai“ (Kronprinz-Michael-Gymnasium), wo er am 3. Juni 1938 das Abitur ablegte. Er begann noch im selben Jahr ein Medizinstudium in Tours bis zum PCB,[4] kehrte aber nach einem Jahr nach Czernowitz zurück, um dort Romanistik zu studieren.

Mitte 1940 wurde die nördliche Bukowina und somit am 28. Juni auch Celans Heimatstadt Czernowitz nach Inkrafttreten des Deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakts von der Sowjetunion besetzt. Celan konnte sein Studium zunächst fortsetzen. Als jedoch im Juni 1941 rumänische und deutsche Truppen Czernowitz besetzten, wurden die Juden in das örtliche Ghetto gezwungen, von wo Celans Eltern im Juni 1942 zuerst in einen Steinbruch und dann in das Zwangsarbeiterlager an der Durchgangsstraße IV in Michailowka unweit von Hajssyn deportiert wurden. Dort starb sein Vater wenige Monate später an Typhus, seine Mutter wurde erschossen.[5][4] Die Deportation und der Tod seiner Eltern hinterließen tiefe Spuren bei Celan. Er litt für den Rest seines Lebens unter dem Gefühl, seine Eltern im Stich gelassen zu haben. In seinen Gedichten sind zahlreiche Verweise auf dieses Trauma der Überlebensschuld zu finden.

Auf Anraten seiner Freundin Ruth Lackner meldete sich Celan im Juli 1942 zum Arbeitsdienst, um der drohenden Deportation aus dem Ghetto zu entgehen. Er wurde daraufhin bis zu dessen Auflösung im Februar 1944 im Arbeitslager Tăbărăști unweit von Buzău festgehalten und musste mit wenigen Unterbrechungen, in denen er ins Ghetto Czernowitz zurückkehrte, Zwangsarbeit im Straßenbau leisten.[6] Nach der Einnahme von Czernowitz durch die Rote Armee im August 1944 kehrte Celan im Dezember 1944 nach Czernowitz zurück und nahm sein Studium wieder auf, nun in Anglistik. Er arbeitete als Helfer in einer psychiatrischen Klinik.[4] Im April 1945 übersiedelte er nach Bukarest und studierte dort weiter. Er war Übersetzer und Lektor des Verlags Cartea rusă.[4]

Paul Celan (1945)

Nachdem das Königreich Rumänien unter sowjetische Kontrolle geraten war, betrieben die Kommunisten eine Umgestaltung von Staat und Gesellschaft nach stalinistischem Vorbild. Vor diesen Umwälzungen floh Celan im Dezember 1947 über Ungarn nach Wien. Dort wurde sein erster Gedichtband, Der Sand aus den Urnen, gedruckt, jedoch ließ Celan die gesamte Auflage wegen zahlreicher Satzfehler einstampfen. Im Juli 1948 siedelte Celan über Innsbruck nach Paris über.

„Nicht nur‚ daß die Begebenheiten seiner Dichtungen in einem mythischen Raum spielen – das Licht, das darin waltet‚ entstammt geradezu einem anderen Spektrum –‚ auch die poetische Wirklichkeit ist transfiguriert, es ist sozusagen der Astralleib dieser Wirklichkeit‚ was uns begegnet. Das Emotionelle‚ Sonore‚ Visionäre, alles hat versetzte Vorzeichen‚ die Assoziation ist die Assoziation des Traumes, die Neuland abtastet. Ich für mein bescheidenes Teil glaube‚ daß es das wichtigste deutsche Gedichtbuch der letzten Dezennien ist, das einzige lyrische Pendant des Kafkaschen Werkes…“

Alfred Margul-Sperber: Über Paul Celans Lyrik in Die Bühne, 1948 Heft 4[7]

In der französischen Hauptstadt lernte Celan den surrealistischen Maler Edgar Jené kennen, der ihn zu seinem Prosatext Edgar Jené und der Traum vom Traume inspirierte. Das Verhältnis der beiden Künstler verschlechterte sich bald und Celan wandte sich in der Folge auch vom Surrealismus ab.[8] Celan immatrikulierte sich an der Sorbonne. Er erwarb eine Licence in Deutsch. Sein Vorhaben, mit einer Arbeit über Kafka das Diplôme d’Études Supérieures zu erlangen, gab er 1952 auf.[4]

Im Mai 1948 begegnete Celan, erneut in Wien, Ingeborg Bachmann, mit der ihn Ende der Vierziger- und Anfang der Fünfzigerjahre ein Liebesverhältnis verband, das im Oktober 1957 bis Mai 1958 in Paris wieder aufgenommen wurde. Diese Beziehung wird durch Celans Tagebücher und den postum veröffentlichten Briefwechsel zwischen Bachmann und Celan bestätigt. Ihre Korrespondenz ist im Deutschen Literaturarchiv (Celan) und in der Österreichischen Nationalbibliothek (Bachmann) archiviert. Der Briefwechsel erschien im August 2008 unter dem Titel Herzzeit bei Suhrkamp. Celans Gedicht Corona und viele weitere Texte aus dem Gedichtband Mohn und Gedächtnis waren an Bachmann gerichtet.[9]

In Paris lernte Celan im November 1951 die Künstlerin Gisèle Lestrange kennen, die er am 23. Dezember 1952[4] heiratete und die zeitweise künstlerisch mit ihm zusammenarbeitete (z. B. 1965 Radierungen zum Gedichtzyklus Atemkristall). 1952 erschien bei der Deutschen Verlags-Anstalt in Stuttgart sein Gedichtband Mohn und Gedächtnis mit dem vielbeachteten Gedicht Todesfuge, das den Mord an den europäischen Juden durch die Nationalsozialisten thematisiert. 1955 erhielt Celan die Staatsbürgerschaft der Republik Frankreich.[4] Am 6. Juni 1955 wurde sein Sohn Eric geboren (der Name Eric lässt sich deuten als Anagramm zu „écris!“, ohne das stumme „s“, französisch für „schreib!“), nachdem seine Frau Gisèle zwei Jahre zuvor ein Kind am Tag nach der Geburt verloren hatte.[4] Im September 1959 erhielt er eine Ernennung zum Lecteur d’allemand der École Normale Supérieure an der Rue d’Ulm in Paris. Im Mai 1960 begegnete er Nelly Sachs in Zürich.[4]

Rezeption in den 1950er Jahren

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Celan und die Gruppe 47

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Einer der ersten öffentlichen Auftritte des damals noch weitgehend unbekannten Paul Celan fand im Mai 1952 auf der Tagung der Gruppe 47 in Niendorf statt. Die Lesung kam auf Vermittlung der Wiener Freunde Ingeborg Bachmann, Milo Dor und Reinhard Federmann zustande, wurde allerdings zu einem Misserfolg. Bereits die briefliche Bitte Milo Dors an Hans Werner Richter, Celan „unbedingt“ einzuladen – „Ich weiss, was Du von seinen Gedichten hältst, aber ich glaube, dass es nur wenige Lyriker gibt, die seine Musikalität und seine Formkraft besitzen“[10] –, ließ im Vorfeld (1951) die ablehnende Haltung des Gründers der Gruppe und überzeugten Realisten Richter erkennen.

Walter Jens erinnerte sich 1976 im Gespräch mit Heinz Ludwig Arnold an Celans Lesung: „Als Celan zum ersten Mal auftrat, da sagte man: ‚Das kann doch kaum jemand hören!‘, er las sehr pathetisch. Wir haben darüber gelacht, ‚Der liest ja wie Goebbels!‘, sagte einer. […] Die Todesfuge war ja ein Reinfall in der Gruppe! Das war eine völlig andere Welt, da kamen die Neorealisten nicht mit.“[11] Hans Weigel fügte hinzu, „daß nachher einige Kollegen höhnisch vor sich her skandierten: ‚Schwarze Milch der Frühe …‘“ und dass Hans Werner Richter der Ansicht gewesen sei, Celan habe „in einem Singsang vorgelesen wie in einer Synagoge“.[12] Celan selbst kommentierte in einem Brief an seine Frau Gisèle: „Jene also, die die Poesie nicht mögen – sie waren in der Mehrzahl – lehnten sich auf.“[13]

Rückblickend gab Toni Richter in ihrer Dokumentation eine Einschätzung der Vorgänge: „Das traurigste Ereignis war die Lesung von Paul Celan, ein Mißverständnis, das an der Art seines Vortrages lag. Ich denke, keiner der Heimkehrer aus dem Kriege in der Gruppe kannte den Namen und das Schicksal von Paul Celan, noch hatten sie von der Tradition der jüdisch-rumänischen Gedicht-Rezitation im rhythmisch hohen Ton gehört. Da war auch die Stilfrage ‚Littérature pure‘ oder ‚engagée‘ müßig. Celan fragte in den Raum, ob denn Rimbaud hier unbekannt sei, auch dieser löste Verse in musikalische Schwingungen auf.“[14] Immerhin wurde bei der Lesung der Cheflektor der Deutschen Verlags-Anstalt auf Celan aufmerksam, die im Dezember Mohn und Gedächtnis publizierte.[15] Ernst Schnabel veranstaltete nach der Tagung eine Lesung im NWDR. Trotz späterer Einladungen nahm Celan an keinem Treffen der Gruppe 47 mehr teil.

Der Germanist Reinhart Meyer-Kalkus leitet die pathetische Vortragsweise von Celan vor allem vom Vorbild des Schauspielers Alexander Moissi ab, der schon dem jungen Celan in Czernowitz bekannt gewesen sei.[16] Der Autor Helmut Böttiger weist dagegen darauf hin, dass Celan von der Gruppe 47 nicht abgelehnt wurde, sondern bei der Abstimmung über den Preisträger auf dem dritten Platz bei 21 Teilnehmern landete.[17]

Celan und Heidegger

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In den 1950er Jahren begann sich Celan mit der Philosophie Heideggers auseinanderzusetzen und auch umgekehrt las Heidegger Celans Werke. Celan war von der hohen Bedeutung angetan, die Heidegger der Dichtung in seiner Philosophie zumaß. Zudem verband die beiden ihr lebhaftes Interesse an Hölderlin.[18] Am 24. Juli 1967 begegneten sie sich in Freiburg und unternahmen am Tag danach einen Ausflug zu Heideggers Hütte in Todtnauberg. Todtnauberg wurde auch der Titel eines Gedichtes, das Celan am 1. August 1967 schrieb. Es folgten weitere Besuche und es entstand ein Briefwechsel. Celans Verhältnis zu Heidegger war zwar ambivalent, aber freundschaftlich.[19]

Ab 1960: Krisen und Tod

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1960 verstärkten sich die schweren, aber unbegründeten Plagiatsvorwürfe von Claire Goll, der Witwe des jüdischen Dichters Yvan Goll, dem Celan freundschaftlich verbunden gewesen war und für den er Gedichte übersetzt hatte. 1954 hatte Celan das Gedicht In Gestalt eines Ebers veröffentlicht, das mit den Worten beginnt: „In Gestalt eines Ebers / stampft dein Traum durch die Wälder am Rande / des Abends.“ 1953 hatte Goll in einem Gedicht geschrieben: „Die Eber mit dem magischen Dreieckskopf / Sie stampfen durch meine faulenden Träume.“ Auf die Ähnlichkeit beider Verse hatte der Literaturkritiker Curt Hohoff 1956 aufmerksam gemacht und sie als Beleg für Celans Epigonalität gewertet. Claire Goll sah darin gar ein Plagiat. Die sich anschließende „Goll-Affäre“ wurde in den bundesdeutschen Feuilletons lebhaft diskutiert, teils mit antisemitischen Untertönen.[20] Die Verletzungen, die Celan aus den gegen ihn erhobenen Vorwürfen davontrug, verfolgten ihn bis an sein Lebensende.

Eine Anstellung als Übersetzer an der Internationalen Arbeitsorganisation in Genf im Oktober 1962 musste er nach einem Monat beenden.[4] Celan wurde mehrmals in psychiatrische Kliniken eingewiesen, einmal – vom 28. November 1965 bis 11. Juni 1966 – weil er in einem Wahnzustand seine Ehefrau mit einem Messer töten wollte. Im November 1967 entschieden er und seine Frau, getrennt voneinander zu wohnen. Sie blieben aber in Verbindung. Celan zog an der Rue de Longchamp aus und bezog allein eine Einzimmerwohnung an der Rue Tournefort im 5. Arrondissement.[4]

Im Dezember 1967 reiste Celan nach West-Berlin, wo er die Gedenkstätte Plötzensee und auch einen Weihnachtsmarkt besuchte.[21] Dazu schrieb er das Gedicht DU LIEGST im großen Gelausche, das an die Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht 1919 in Berlin erinnert.[22] Im April 1968 weilte er zu Besuch bei seiner Tante Berta Antschel in London.[4]

Vom 30. September bis 17. Oktober 1969,[4] wenige Monate vor seinem Tod, unternahm Celan seine einzige Reise nach Israel und kam nach Jerusalem. Er traf Gershom Scholem und begegnete im Rahmen von Lesungen alten Freunden aus der Bukowina und israelischen Dichtern wie Jehuda Amichai und David Rokeah. Im Zentrum stand das Wiedersehen mit seiner aus Czernowitz stammenden Jugendfreundin Ilana Shmueli. Getragen von zahlreichen biblischen Anspielungen, verbindet sich in den dabei in der Tradition jüdischer Jerusalemdichtungen entstandenen Gedichten das Werben um Jerusalem mit erotischen Elogen auf seine Geliebte. Zeugnisse dieser Begegnungen sind ihr Briefwechsel, die Erinnerungen Ilana Shmuelis unter dem Titel Sag, dass Jerusalem ist[23] und die Gedichte Celans, die nach seinem Tod in dem Nachlassband Zeitgehöft Aufnahme fanden. Sie gelten als Zeugnisse von „Celans schwieriger Auseinandersetzung mit seinem Judentum“.[24]

Seine letzte Wohnadresse in Paris befand sich ab 1969 an der Avenue Émile-Zola im 15. Arrondissement.[4] Die Umstände und das Datum von Celans Tod sind nicht geklärt. Sein Leichnam wurde am 1. Mai 1970 bei Courbevoie aus der Seine geborgen. Vermutlich hatte er sich am 20. April 1970 zwölf Kilometer stromaufwärts am Pont Mirabeau in Paris in den Fluss gestürzt.[4] Er wurde am 12. Mai 1970 auf dem Cimetière parisien de Thiais im Département Val-de-Marne beigesetzt. An diesem Tag starb Nelly Sachs, mit der er freundschaftlich verbunden gewesen war.

Celans Grab in Thiais (2008)

Celans Nachlass liegt im Deutschen Literaturarchiv Marbach. Teile davon sind im Literaturmuseum der Moderne in Marbach in der Dauerausstellung zu sehen, insbesondere das Typoskript der Todesfuge.

Celans weltliterarische Bedeutung

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Gedenktafel in Czernowitz (2011)

Im Überblick des Celan-Handbuches zur internationalen Celan-Rezeption[26] wird Celan ähnlich wie Goethe, Hölderlin oder Kafka als einer der „wohl am intensivsten wahrgenommenen Dichter deutschsprachiger Weltliteratur“ bezeichnet. Nach Wolfgang Emmerich[27] steht er zusammen mit wenigen Autoren wie Primo Levi, Nelly Sachs oder Imre Kertész „seit nunmehr 50 Jahren international herausragend für die Möglichkeit von Dichtung im ,Angesicht der Shoah‘“.[28] Das gelte sowohl für seine Lyrik als auch für seine Poetik. Seine „weltliterarisch fast einzigartige Wirkung“ bestehe darin, dass er in einer „durch die Greuel des Massenmordes ,hindurchgegangenen‘ Sprache schreibe“, ohne „je der Illusion anzuhängen, ,über‘ Auschwitz und die Millionen von Opfern mit den Mitteln des Abbildrealismus schreiben zu können“.

  • Der Sand aus den Urnen, Wien 1948 (enthält den deutschsprachigen Erstdruck der Todesfuge), im Herbst 1948 auf Celans Wunsch wegen zahlreicher Druckfehler und der unpassenden Illustrationen von Edgar Jené makuliert.
  • Mohn und Gedächtnis, Stuttgart 1952; 2000 mit einem Nachwort von Joachim Seng, ISBN 3-421-05223-9.
  • Von Schwelle zu Schwelle, 1955.
  • Sprachgitter, 1959.
  • Der Meridian, 1961 (Rede anlässlich der Verleihung des Georg-Büchner-Preises 1960)
  • Die Niemandsrose, 1963.
  • Atemwende, 1967.
  • Fadensonnen, 1968.
  • Lichtzwang, 1970.
  • Schneepart (Nachlass), 1971.
  • Zeitgehöft (Nachlass), 1976.
  • Gesammelte Werke in fünf Bänden, hrsg. von Beda Allemann, Frankfurt a. M. (Suhrkamp) 1983.
  • Das Frühwerk, hrsg. von Barbara Wiedemann, Supplementband 1 zu den Gesammelten Werken, Frankfurt a. M. 1989.
  • Eingedunkelt und Gedichte aus dem Umkreis von Eingedunkelt. Hrsg. von Bertrand Badiou und Jean-Claude Rambach (Nachlass), Suhrkamp, Frankfurt am Main 1991, ISBN 3-518-40374-5.
  • Die Gedichte aus dem Nachlass, hrsg. von Bertrand Badiou, Supplementband 2 zu den Gesammelten Werken, Frankfurt a. M. 1997.
  • Gesammelte Werke 1–3. Gedichte, Prosa, Reden. 3 Bände. Suhrkamp, Frankfurt am Main (= suhrkamp taschenbücher. Band 3202–3204).
  • Werke in sieben Bänden, (Taschenbuchnachdruck der Gesammelten Werke mit Supplementbänden), Frankfurt am Main (Suhrkamp) 2000.
  • Die Gedichte – Kommentierte Gesamtausgabe in einem Band, hrsg. und kommentiert von Barbara Wiedemann, Frankfurt am Main (Suhrkamp) 2003, ISBN 3-518-41390-2; TB-Ausg.: 2005, ISBN 3-518-45665-2.
    • Die Gedichte. Neue kommentierte Gesamtausgabe. Mit den zugehörigen Radierungen von Gisèle Celan-Lestrange. Herausgegeben und kommentiert von Barbara Wiedemann, Suhrkamp, Berlin 2018, ISBN 978-3-518-42797-2.
  • Paul Celan: „Mikrolithen sinds, Steinchen.“ Die Prosa aus dem Nachlaß. Kritische Ausgabe, hrsg. und kommentiert von Barbara Wiedemann und Bertrand Badiou, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-518-41706-1.
  • Paul Celan: Todesfuge. Gedichte und Prosa 1952–1967, von Celan selbst gelesen, Hörverlag, München 2020, 2 CDs, 119 Minuten.
Celan-Gedicht in Leiden, Holland (2008)

Von Aribert Reimann wurden viele von Celans Gedichten vertont, einige auch von Matthias Bonitz und Michael Denhoff.

Celans Dichtungen weisen weitgespannte Bezüge nicht nur in die jüdische Tradition, sondern auch in ein gesamteuropäisches Panorama verschiedensprachiger Literaturtraditionen auf. Dies zeigt sich auch in der großen Zahl von Übersetzungen ins Deutsche, die er von Dichtern anderer Sprachen anfertigte: Übersetzungen aus dem Französischen, Russischen, Englischen, Italienischen, Rumänischen und Hebräischen.

Zu Ehren des nachdichtenden Übersetzers stiftete der Deutsche Literaturfonds 1988 den Paul-Celan-Preis für ebenfalls herausragende Übersetzerleistungen.

Liste der von Celan übertragenen Autoren:

Briefe und Briefwechsel

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  • Paul Celan – Nelly Sachs. Briefwechsel. Hrsg. Barbara Wiedemann, Frankfurt am Main 1993.
  • Paul Celan – Franz Wurm. Briefwechsel. Hrsg. Barbara Wiedemann in Verbindung mit Franz Wurm. Frankfurt am Main 1995.
  • Paul Celan an Gisela Dischner. Briefe aus den Jahren 1965 bis 1970. Hrsg. Jens Runkehl und Torsten Siever. Privatverlag, Hannover 1996.
  • Paul Celan – Erich Einhorn: „Einhorn: du weißt um die Steine …“ Briefwechsel. Berlin 1999.
  • Paul Celan – Gisèle Celan-Lestrange. Briefwechsel. Mit einer Auswahl von Briefen Paul Celans an seinen Sohn Eric. Aus dem Französischen von Eugen Helmlé, hrsg. und kommentiert von Bertrand Badiou in Verbindung mit Eric Celan, Anmerkungen übersetzt und für die deutsche Ausgabe eingerichtet von Barbara Wiedemann. Erster Band: Die Briefe. Zweiter Band: Kommentar. Frankfurt am Main 2001.
  • Paul Celan – Hanne und Hermann Lenz. Briefwechsel. Hrsg. von Barbara Wiedemann in Verbindung mit Hanne Lenz. Frankfurt am Main 2001.
  • Paul Celan: „Du mußt versuchen, auch den Schweigenden zu hören.“ Briefe an Diet Kloos-Barendregt. Handschrift – Edition – Kommentar. Hrsg. Paul Sars unter Mitwirkung von Laurent Sprooten. Frankfurt am Main 2002.
  • Paul Celan – Rudolf Hirsch. Briefwechsel. Hrsg. Joachim Seng. Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-518-41644-8.
  • Paul Celan – Ilana Shmueli. Briefwechsel. Hrsg. Ilana Shmueli und Thomas Sparr. Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-518-41596-4.
  • Paul Celan – Peter Szondi. Briefwechsel. Mit Briefen von Gisèle Celan-Lestrange an Peter Szondi und Auszügen aus dem Briefwechsel zwischen Peter Szondi und Jean und Mayotte Bollack, hrsg. von Christoph König. Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-518-41714-2.
  • Ingeborg Bachmann – Paul Celan: Herzzeit. Briefwechsel. Hrsg. Bertrand Badiou, Hans Höller, Andrea Stoll, Barbara Wiedemann. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-518-42033-1.
  • Paul Celan, Klaus Demus, Nani Demus: Briefwechsel. Zusätzlich: Auswahl aus dem Briefwechsel zwischen Gisèle Celan-Lestrange und Klaus & Nani Demus. Hrsg. Joachim Seng. Mit Bildteil. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-518-42122-2.[30]
  • Paul Celan – Gustav Chomed: „Ich brauche Deine Briefe.“ Der Briefwechsel. Hrsg. Barbara Wiedemann und Jürgen Köchel. Suhrkamp, Berlin 2010, ISBN 978-3-518-42086-7
  • Amy-Diana Colin, Edith Silbermann (Hrsg.): Paul Celan – Edith Silbermann. Zeugnisse einer Freundschaft. Gedichte, Briefwechsel, Erinnerungen. Mit CD-ROM. Wilhelm Fink, München 2010, ISBN 978-3-7705-4842-2.[31]
  • Paul Celan. Briefwechsel mit den rheinischen Freunden: Heinrich Böll, Paul Schallück, Rolf Schroers. Hrsg. von Barbara Wiedemann. Suhrkamp, Berlin 2011, ISBN 978-3-518-42257-1.
  • Paul Celan – Gisela Dischner: Wie aus weiter Ferne zu Dir. Briefwechsel. In Verbindung mit Gisela Dischner herausgegeben und kommentiert von Barbara Wiedemann. Suhrkamp, Berlin 2012, ISBN 978-3-518-42338-7.
  • Paul Celan – René Char: Correspondance (1954–1968); Correspondance René Char – Gisèle Celan-Lestrange (1969–1977). Edition établie, présentée et annotée par Bertrand Badiou. Gallimard, Paris 2015.
  • Arno Barnert, Chiara Caradonna, Annika Stello: Im Reich der mittleren Dämonen. Paul Celan in Freiburg und sein Briefwechsel mit Gerhart Baumann. Text. (= Kritische Beiträge, Heft 15). Mit einer Audio-CD. Verlag Stroemfeld/Roter Stern, Frankfurt am Main 2016.
  • „etwas ganz und gar Persönliches“. Briefe 1934-1970. Ausgewählt, herausgegeben und kommentiert von Barbara Wiedemann. Suhrkamp, Berlin 2019, ISBN 978-3-518-42888-7. (Die Ausgabe enthält auch die neu aufgefundenen Briefe von Hannelore Hoelzmann (= Hannele)[32].)
  • Celan-Jahrbuch. Hrsg. von Hans-Michael Speier, Nr. 1–10 (1987–2018), erscheint in unregelmäßiger Folge und enthält seit inzwischen mehr als 30 Jahren repräsentative Forschungsbeiträge, aktuelle Bibliographien, Primärtexte usw.; seit 2018 (= Jahrbuch Nr. 10) im Verlag Königshausen & Neumann; wird fortgesetzt.
  • Celan-Perspektiven. Hrsg. von Bernd Auerochs, Friederike Felicitas Günther, Markus May, Nr. 1–3 (2019–2021), erscheint jährlich im Winter Verlag, Heidelberg; wird fortgesetzt.
  • Peter Horst Neumann: Zur Lyrik Paul Celans. Eine Einführung. V&R, Göttingen 1968; 2. Auflage 1990, ISBN 3-525-33567-9.
  • Franz Büchler: Gedenken an Paul Celan. In: Neue Rundschau, 81. Jg., H. 3. S. Fischer, Berlin 1970, S. 628–634.
  • Peter Szondi: Celan-Studien. Hrsg. Jean Bollack mit Henriette Beese, Wolfgang Fietkau, Hans-Hagen Hildebrandt, Gert Mattenklott, Senta Metz, Helen Stierlin. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1972.
  • Dietlind Meinecke (Hrsg.): Über Paul Celan. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1973.
  • Marlies Janz: Vom Engagement absoluter Poesie. Zur Lyrik und Ästhetik Paul Celans. (Diss. phil. FU Berlin 1974). Syndikat, Frankfurt am Main 1976, ISBN 3-8108-0014-7. Unveränderter Nachdruck der 1. Auflage: Athenäum Verlag, Königstein/Taunus 1984, ISBN 3-7610-8305-X. Weitere Celan-Aufsätze von Marlies Janz u. a. in den Celan-Jahrbüchern Nr. 7–10 (1999–2018).
  • Paul Celan. Schwerpunktheft von Text und Kritik. Heft 53/54, München 1977.
  • Winfried Menninghaus: Paul Celan. Magie der Form. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1980.
  • Karsten Hvidfelt Nielsen & Harald Pors: Index zur Lyrik Paul Celans. Fink, München 1981.
  • Gerhart Baumann: Erinnerungen an Paul Celan. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986.
  • Hans-Georg Gadamer: Wer bin Ich und wer bist Du? Ein Kommentar zu Paul Celans Gedichtfolge „Atemkristall“. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986.
  • Otto Pöggeler: Spur des Worts. Zur Lyrik Paul Celans. Alber, Freiburg i. Br. 1986, ISBN 3-495-47607-5.
  • Andreas Luther: „Nach Auschwitz ein Gedicht zu schreiben ist barbarisch …“ – zur Möglichkeit von Lyrik nach Auschwitz am Beispiel Paul Celans. 1987, DNB 871276194 (Dissertation FU Berlin 1987, 422 Seiten).
  • Werner Hamacher & Winfried Menninghaus (Hrsg.): Paul Celan. Reihe: Materialien, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1988.
  • Harald Pors: Rückläufiges Wortregister zur Lyrik Paul Celans. Wilhelm Fink, München 1989.
  • Rike Felka: Psychische Schrift. Freud-Derrida-Celan. Turia und Kant, Berlin/Wien 1991, ISBN 3-85132-014-X.
  • Richard Reschika: Poesie und Apokalypse. Paul Celans „Jerusalem-Gedichte“ aus dem Nachlaßband „Zeitgehöft“. Centaurus, Pfaffenweiler 1991, ISBN 3-89085-571-7.
  • Edith Silbermann: Begegnung mit Paul Celan. Erinnerung und Interpretation. 2. Aufl. Rimbaud, Aachen 1995, ISBN 3-89086-884-3.
  • John Felstiner: Paul Celan. Eine Biographie C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-42285-3.
  • Stéphane Mosès: P. Celans Inskription der Vernichtung. In: Der Exodus aus Nazideutschland und die Folgen. Jüdische Wissenschaftler im Exil. Hrsg. Marianne Hassler. Attempto, Tübingen 1997, ISBN 3-89308-265-4.
  • Oliver Wieters: Der Traum vom Schweigen. Paul Celans frühe Arbeit (1948) über den surrealistischen Maler Edgar Jené. Tübingen 1997, online-Text.
  • Bernhard Böschenstein, Sigrid Weigel (Hrsg.): Ingeborg Bachmann und Paul Celan. Poetische Korrespondenzen. Vierzehn Beiträge. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1997.
  • Thomas Schestag: Mantisrelikte. Blanchot, Fabre, Celan. Urs Engeler, Basel 1998, ISBN 3-905591-06-5[33]
  • Wolfgang Emmerich: Paul Celan. Rowohlt, Reinbek 1999, ISBN 3-499-50397-2.
  • Jean Firges: „Vom Osten gestreut, einzubringen im Westen.“ Jüdische Mystik in der Dichtung Paul Celans. Sonnenberg, Annweiler 1999, ISBN 3-933264-01-4.[34]
  • Jean Firges: „Den Acheron durchquert ich.“ Einführung in die Lyrik Paul Celans. Vier Motivkreise: Die Reise, der Tod, der Traum, die Melancholie. 2. Aufl. Stauffenburg, Tübingen 1999, ISBN 3-86057-067-6.[35]
  • Jean Bollack: Paul Celan. Poetik der Fremdheit. Übers. Werner Wögerbauer. Zsolnay, Wien 2000, ISBN 3-552-04976-2.
  • Andrei Corbea-Hoișie: Paul Celan. Biographie und Interpretation Bukarest/Konstanz 2000, ISBN 3-89649-578-X.
  • Barbara Wiedemann: Paul Celan. Die Goll-Affäre. Dokumente zu einer „Infamie“. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2000, ISBN 3-518-41178-0.
  • Marko Pajević: Zur Poetik Paul Celans: Gedicht und Mensch – die Arbeit am Sinn. Universitätsverlag C. Winter, Heidelberg 2000, ISBN 3-8253-1050-7.
  • Albrecht Schöne: Dichtung als verborgene Theologie. Versuch einer Exegese von Paul Celans „Einem, der vor der Tür stand“. Göttinger Sudelblätter, Wallstein Verlag, Göttingen 2000, ISBN 3-89244-431-5.
  • Jean Firges: Paul Celan: Die beiden Türen der Welt. Gedichtinterpretationen. Sonnenberg, Annweiler 2001, ISBN 978-3-933264-06-0 (siehe dsb. 1999 und 2010).
  • Roland Reuß: Im Zeithof. Celan-Provokationen. Stroemfeld / Roter Stern, Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-87877-777-9.
  • Marcus G. Patka, Peter Goßens (Hrsg.): „Displaced“: Paul Celan in Wien 1947–1948. [Anläßlich der Ausstellung „Displaced. Paul Celan in Wien 1947–1948“ im Jüdischen Museum Wien, 14. November 2001 bis 24. Februar 2002]. Im Auftrag des Jüdischen Museums Wien. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-518-41273-6.
  • Marie-Hélène Quéval u. a. (Hrsg.): Paul Celan: Die Niemandsrose. Lectures d’une Œuvre. Éd. du Temps, Paris 2002, ISBN 2-84274-205-2 (französisch).
  • Anja Lemke: Konstellation ohne Sterne. Zur poetischen und geschichtlichen Zäsur bei Martin Heidegger und Paul Celan. Wilhelm Fink, München 2002, ISBN 3-7705-3755-6.
  • Hans-Michael Speier (Hrsg.): Gedichte von Paul Celan. Interpretationen. Reclam, Stuttgart 2002.
  • Martin A. Hainz: Masken der Mehrdeutigkeit. Celan-Lektüren mit Adorno, Szondi und Derrida (= Untersuchungen zur österreichischen Literatur des 20. Jahrhunderts, 15). 2. Aufl. Braumüller, Wien 2003, ISBN 3-7003-1373-X.
  • Theo Buck: Celan schreibt an Jünger. Rimbaud, Aachen 2005, ISBN 3-89086-634-4 (Reihe: Celan-Studien, 7).
  • Jürgen Lehmann (Hrsg.): Kommentar zu Paul Celans 'Sprachgitter' . Universitätsverlag Winter, Heidelberg 2005, ISBN 3-8253-5136-X, Rezension bei literaturkritik.de.
  • Robert Kleindienst: Beim Tode! Lebendig! Paul Celan im Kontext von Roland Barthes’ Autorkonzept. Eine poetologische Konfrontation. Königshausen & Neumann, Würzburg 2006, ISBN 3-8260-3329-9.
  • Sandro Zanetti: „zeitoffen.“ Zur Chronographie Paul Celans. Wilhelm Fink, München 2006, ISBN 3-7705-4300-9.
  • „Wer auf dem Kopf geht, hat den Himmel als Abgrund unter sich.“ Résonances, Paul Celan, Poesie, Rütjer, Malerei. Eine Ausstellung des Heinrich-Heine-Instituts und des Institut Français, 2001, ISBN 3-9807575-3-6.
  • Myron Hurna: Modernität in der Lyrik Paul Celans. Der poetologische Status seiner Gedichte. Sonnenberg, Annweiler 2006, ISBN 3-933264-40-5.
  • Karl-Josef Kuschel: „Tübingen, Jänner“: Paul Celan, Walter Jens und die Schwierigkeiten einer jüdisch-deutschen Begegnung. In: Sönke Lorenz, Volker Schäfer Hrsg.: Tubingensia: Impulse zur Stadt- und Universitätsgeschichte. Festschrift für Wilfried Setzler. Jan Thorbecke, Ostfildern 2008, ISBN 978-3-7995-5510-4, S. 621–642.
  • Markus May, Peter Goßens und Jürgen Lehmann (Hrsg.): Celan-Handbuch. Leben, Werk, Wirkung. J. B. Metzler, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-476-02063-5.
    • Markus May, Peter Goßens, Jürgen Lehmann (Hrsg.): Celan-Handbuch. Leben, Werk, Wirkung. Zweite, aktualisierte und erweiterte Auflage. J. B. Metzler, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-476-02441-1.(Aufgrund der veränderten Materiallage stark erweiterte Auflage mit zum Teil neu hinzugekommenen Autoren und Artikeln.)
  • Martin A. Hainz: Paul Celan: Fadensonnen, -schein und -kreuz. Kovac, Hamburg 2009, ISBN 978-3-8300-4605-9.
  • Gernot Wolfram: Paul Celan: 1920–1970, der Dichter des Anderen. Hrsg. von Hermann Simon. Stiftung Neue Synagoge Berlin, Centrum Judaicum, Hentrich & Hentrich, Teetz/Berlin 2009, ISBN 978-3-941450-07-3 (= Jüdische Miniaturen, Spektrum jüdischen Lebens. Band 90).
  • Jean Firges: Büchner, Lenz, Celan: Der Gang durchs Gebirg. Gespräch im Gebirg (= Exemplarische Reihe Literatur und Philosophie, 29). Sonnenberg, Annweiler 2010, ISBN 978-3-933264-58-9.
  • Arnau Pons: Vor Morgen. Bachmann und Celan. Die Minne im Angesicht der Morde (= Kultur & Gespenster. Heft Nr. 10). 2010.
  • Brigitta Eisenreich: Celans Kreidestern. Ein Bericht. Mit Briefen und anderen unveröffentlichten Dokumenten. Unter Mitwirkung von Bertrand Badiou. Suhrkamp, Berlin 2010, ISBN 978-3-518-42147-5.[36]
  • Wieland Schmied: Paul Celan. 2010.
  • Werner Wögerbauer: Das Gesicht des Gerechten. Paul Celan besucht Friedrich Dürrenmatt. In: Kultur & Gespenster, Nr. 10, 2010, ISBN 978-3-938801-73-4.
  • Myron Hurna: Einführung in die Lyrik und Poetik Paul Celans. Athena, Oberhausen 2011, ISBN 978-3-89896-462-3.
  • Jean Firges: Schwarze Sonne Schwermut. Die Melancholie als kreative und destruktive Kraft in Leben und Dichtung Paul Celans. Sonnenberg, Annweiler 2011, ISBN 978-3-933264-67-1
  • Ralf Willms: Das Motiv der Wunde im lyrischen Werk von Paul Celan. Historisch-systematische Untersuchungen zur Poetik des Opfers. Dissertation der Fernuniversität Hagen, 2011; AVM-Verlag, München 2011, ISBN 978-3-86924-093-0.
  • Peter Horn: Die Garne der Fischer der Irrsee. Zur Lyrik von Paul Celan. Athena Verlag, Oberhausen 2011, ISBN 978-3-89896-420-3.
  • Axel Englund: Still Songs. Music In and Around the Poetry of Paul Celan. Ashgate, Farnham 2012, ISBN 978-1-4094-2262-4.
  • Jacques Derrida: Schibboleth. Für Paul Celan. Aus dem Französischen von Wolfgang Sebastian Baur. Passagen, Wien 2012, 5., durchgesehene Auflage, ISBN 978-3-7092-0032-2.
  • Barbara Wiedemann: »Ein Faible für Tübingen«. Paul Celan und Württemberg. Deutschland und Paul Celan. Klöpfer & Meyer, Tübingen 2013, ISBN 978-3-86351-072-5.
  • Evelyn Dueck: L’étranger intime. Les traductions françaises de l’oeuvre de Paul Celan (1971–2010). De Gruyter, Berlin 2014, ISBN 978-3-11-034296-3.
  • Frank König: Vertieftes Sein. Wahrnehmung und Körperlichkeit bei Paul Celan und Maurice Merleau-Ponty. Universitätsverlag Winter, Heidelberg 2014, ISBN 978-3-8253-6299-7.
  • Ruven Karr: Die Toten im Gespräch. Trialogische Strukturen in der Dichtung Paul Celans. Wehrhahn Verlag, Hannover 2015, ISBN 978-3-86525-430-6. Dissertation. Universität Saarbrücken, 2014.
  • Bastian Reinert: Translating Memory: Acts of Testimony in Resnais, Cayrol, and Celan. In: Translating Holocaust Literature. Hrsg. v. Peter Arnds. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2016, S. 139–152.
  • Albrecht Rieder, Jorg Therstappen: „Opferstatt meiner Hände“ – Die Paris-Gedichte Paul Celans. Königshausen & Neumann, Würzburg 2017, ISBN 978-3-8260-6092-2.
  • Helmut Böttiger: Wir sagen uns Dunkles. Die Liebesgeschichte zwischen Ingeborg Bachmann und Paul Celan. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2017, ISBN 978-3-421-04631-4.
  • Wilfried Ihrig: Über Paul Celan und. Berlin 2019, ISBN 978-3-7485-5229-1.
  • Helmut Böttiger: Celans Zerrissenheit. Ein jüdischer Dichter und der deutsche Geist. Galiani, Berlin 2020, ISBN 978-3-86971-212-3.
  • Wolfgang Emmerich: Nahe Fremde. Paul Celan und die Deutschen. Wallstein, Göttingen 2020, ISBN 978-3-8353-3606-3.
  • Jože Strutz: Paul Celan. Boben čarovnika, glasen od groša mojega srca/Die Gauklertrommel, von meinem Herzgroschen laut. 28 Gedichte/28 pesmi, dt. und slowenisch/nemško-slovensko, ins Slowenische übertragen von Jože Strutz. Edition Rapial edicija, Klagenfurt/Celovec 2020.
  • Thomas Sparr: Todesfuge – Biographie eines Gedichts. DVA, München 2020, ISBN 978-3-421-04787-8.
  • Klaus Reichert: Paul Celan. Erinnerungen und Briefe. Suhrkamp, Berlin 2020, ISBN 978-3-518-42926-6.[37]
  • Herbert Csef: Versunken im bitteren Brunnen des Herzens. Der Suizid des Lyrikers Paul Celan vor 50 Jahren. In: Suizidprophylaxe. 47.4 (2020), ISSN 0173-458X, S. 152–156 (PDF)
  • Bertrand Badiou: Paul Celan. Eine Bildbiographie. In Zusammenarbeit mit Nicolas Geibel. Mit einem Essay von Michael Kardamitsis. Suhrkamp, Berlin 2023, ISBN 978-3-518-42908-2.
Commons: Paul Celan – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Gegenüber Ernst Schnabel (NDR) gab Celan die Ausspracheanweisung, „daß ich meinen Namen nicht französisch ausspreche, sondern t s e l a n, also ohne Nasallaut am Ende und mit Betonung auf der ersten Silbe“. Siehe: An Ernst Schnabel, 23. Februar 1964, zitiert nach dem Katalog Axel Gellhaus (Hrsg.): „Fremde Nähe.“ Celan als Übersetzer. Deutsche Schillergesellschaft, Marbach am Neckar 1997, S. 431. Siehe auch Kommentar 22 in: Paul Celan, Bertrand Badiou: Briefwechsel. Zweiter Band: Kommentar, Frankfurt 2001, S. 71.
  2. Hans-Georg Gadamer: Wer bin ich und wer bist du. Kommentar zu Celans „Atemkristall“. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986, S. 9.
  3. Quelle: Israel Chalfen: Paul Celan. Eine Biographie seiner Jugend. Insel-Verlag, Frankfurt a. M. 1979.
  4. a b c d e f g h i j k l m n o p q Paul Celan: Choix de poèmes réunis par l’auteur. Édition bilingue. Hrsg.: Jean-Pierre Lefebvre (= Collection Poésie Gallimard – nrf. Nr. 326). 2. Auflage. Éditions Gallimard, Paris 2002, ISBN 2-07-040311-4, Chronologie, S. 285–289.
  5. Wolfgang Emmerich: Paul Celan. Rowohlt, Reinbek 2014. (= Rowohlt Monographien). Kapitel Muttersprache – Mördersprache (keine Seitenzählung in der Vorschau)
  6. Heinrich Stiehler: Schwarze Flocken. In: Die Zeit. 27. Oktober 1995, abgerufen am 23. Mai 2016.
  7. Vom Astralleib der Wirklichkeit. In: Die Bühne / Die Wiener Bühne, Jahrgang 1948, S. 77 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bue
  8. May, Großes, Lehmann, 2012, S. 154–158.
  9. Quelle: Christine Koschel in Ingeborg Bachmann – Paul Celan. Poetische Korrespondenzen, Suhrkamp, Frankfurt 1997.
  10. Zitiert nach Celan-Handbuch, S. 19.
  11. Heinz Ludwig Arnold: Die Gruppe 47. Rowohlt, Reinbek 2004, ISBN 3-499-50667-X, S. 76.
  12. Felstiner: Paul Celan. Eine Biographie, S. 98.
  13. Arnold: Die Gruppe 47, S. 77.
  14. Toni Richter: Die Gruppe 47 in Bildern und Texten, Kiepenheuer & Witsch, Köln 1997, ISBN 3-462-02630-5, S. 49.
  15. Paul Celan: Todesfuge. Mit einem Kommentar von Theo Buck. 2. Auflage. Rimbaud, Aachen 2002, ISBN 3-89086-795-2, S. 85.
  16. siehe Meyer-Kalkus: Das Gedicht läuft beim Sprechen durch den ganzen Körper, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12. Februar 2014, Seite N4
  17. siehe Helmut Böttiger: Die Wahrheit über Paul Celans Auftritt bei der Gruppe 47, Deutschlandfunk vom 21. Mai 2017
  18. Wolfgang Emmerich, Michael Braun: Zwischen „Grabschändern“ und „Linksnibelungen“. In: Volltext. 21. April 2020, abgerufen am 20. August 2020.
  19. Rüdiger Safranski: Ein Meister aus Deutschland. Heidegger und seine Zeit. Hanser Verlag, München 1994/2008 S. 466 ff.
  20. Ute Harbusch: Gegenübersetzungen. Paul Celans Übertragungen französischer Symbolisten. Wallstein Verlag, Göttingen 2005, S. 46.
  21. Elke Schmitter: Auch eine Kassandra. In: Der Spiegel. Nr. 2, 5. Januar 2019, S. 102–107.
  22. Barbara Wiedemann: Paul Celan - Die Gedichte – Kommentierte Gesamtausgabe in einem Band. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-518-41390-2, S. 315.
  23. Ilana Shmueli: Sag, dass Jerusalem ist. Über Paul Celan, Oktober 1969 – April 1970. Edition Isele, Eggingen 2000
  24. Shmueli, zitiert nach: Celan-Handbuch, S. 243.
  25. kulturkreis.eu: 1953–1989 Förderpreise, Ehrengaben
  26. Markus May, Peter Goßens und Jürgen Lehmann (Hrsg.): Celan-Handbuch. Leben, Werk, Wirkung. Zweite, aktualisierte und erweiterte Auflage, J. B. Metzler, Stuttgart 2012, Kapitel VII, 1.1–1.7, S. 374–396.
  27. Wolfgang Emmerich: Lyrik im Angesicht der Shoah. In: Celan-Handbuch. Leben, Werk, Wirkung. Zweite, aktualisierte und erweiterte Auflage, S. 399.
  28. Das Zitat greift den Titel einer Veröffentlichung von Amir Eshel auf: Zeit der Zäsur. Jüdische Dichter im Angesicht der Shoah. Winter, Heidelberg 1999
  29. Vgl. Jean-Marie Winkler: Le dialogue des poétiques. Paul Celan, enseignant et traducteur. In: Études Germaniques 55:3 (2000)
  30. In Zwischenwelt. Literatur, Widerstand, Exil, Zeitschrift der Theodor Kramer Gesellschaft, Graz, 26. Jg., H. 3/4 (Dez. 2009), ISSN 1606-4321 gibt es zwei recht unterschiedliche Rezensionen dieser Edition. Der Kulturhistoriker Hermann Schreiber meint in „Ungleiche Freunde“, S. 75 f., dass Celan seit den Claire Gollschen Manipulationen (die sogenannte Goll-Affäre) den Wert jeder Beziehung zu ihm nur noch an der Einstellung zu dieser Polemik gemessen habe. „In dem Augenblick, da er nur noch Feinde um sich sah, brachen schwere psychische Störungen bei ihm aus.“ Claire Goll habe sogar den Tod seiner beiden Eltern zum Anlass einer Aggression gegen Celan genommen. „Beide, Paul wie Klaus, wußten nicht, welch unheilbare Wunde im Herzen der Claire Goll die Ursache für ihren abgrundtiefen Hass war […]: Goll hatte ihren Yvan, als er 1950 in Paris starb, längst verloren! Die Jahre 1931–1940 in seinem Leben hatten einer anderen Frau gehört und ebenso seine herrlichsten Dichtungen, Les Chansons Malaises.“ Als Claire Goll die Liebe ihres Mannes zu dieser Paula Ludwig entdeckte, beschloss sie, den Nachlass ihres Mannes gründlich zu verfälschen, da sie nicht wagte, ihn zu vernichten. Der Weg dazu war der Auftrag an Celan zur Übersetzung der Lieder. Schreiber führt die Einzelheiten um diese Übersetzung an, aus der Goll, die allein das Insiderwissen um die Lieder hatte, dann die Plagiatsvorwürfe ableitete. In der Folge wurden viele männliche Freunde Celans verunsichert, auch K. Demus; nur Ingeborg Bachmann agierte resolut gegen Goll. Im Übrigen meint Schreiber, dass ein Großteil der Briefe hätte gekürzt oder zusammengefasst werden sollen. In der zweiten Rezension (S. 76 f.) mit dem Titel „Atemlos“ beurteilt Richard Wall die Rolle von K. Demus deutlich gnädiger. Wall betont die enge Verbindung zwischen den beiden Männern und sieht die Ursache für die mehrjährige Pause bei Celans Briefen an Demus sowie ihre ganze Entfremdung eher bei Celan: „das Mißtrauen ist […] übermächtig geworden und vergiftet auch die(se) Beziehung.“ Demus’ Rat an Celan, sich psychiatrisch behandeln zu lassen, findet er im Gegensatz zu Schreiber richtig.
  31. Mit Erkennungspfiff, in: FAZ vom 25. Mai 2011, Seite 28
  32. Süddeutsche Zeitung. Nr. 286 vom 11. Dezember 2019.
  33. Über Celan, Lichtzwang, in Auswahl.
  34. Kurzer Auszug und didaktische Fragestellung zu Jean Firges’ „Vom Osten gestreut, einzubringen im Westen“, siehe Weblinks.
  35. Siehe dsb. 1999, 2001, 2010, 2011 sowie seinen Namensartikel mit dem Forschungsschwerpunkt Celan
  36. Erinnerungen mit Briefen und Dokumenten einer langjährigen Geliebten Celans
  37. Zwischen Ehrfurcht und Fremdheit, Rezension
  38. Im Süden meiner Seele. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 12. Juni 2021.
  39. ORF at/Agenturen red: Münchner Fernsehpreis geht an „Antschel“. 24. November 2022, abgerufen am 13. Januar 2023.
  40. muenchen.de: Fernsehpreise LiteraVision für Laura Beck und Susanne Ayoub. Abgerufen am 13. Januar 2023.