Olympische Sommerspiele 2000/Leichtathletik – Hammerwurf (Frauen)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin Hammerwurf
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 28 Athletinnen aus 20 Ländern
Wettkampfort Stadium Australia
Wettkampfphase 27. September 2000 (Qualifikation)
29. September 2000 (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Polen Kamila Skolimowska (POL)
RusslandRussland Olga Kusenkowa (RUS)
Deutschland Kirsten Münchow (GER)
2004
Das frühere ANZ Stadium von Sydney während der Olympischen Spiele 2000

Der Hammerwurf der Frauen bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney wurde am 27. und 29. m September 2000 im Stadium Australia ausgetragen. 28 m Athletinnen nahmen an der olympischen Premiere dieser Disziplin der Frauenleichtathletik teil.

Erste Olympiasiegerin wurde die Polin Kamila Skolimowska. Sie gewann vor der Russin Olga Kusenkowa und der Deutschen Kirsten Münchow.

Athletinnen aus der Schweiz, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Aktuelle Titelträgerinnen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Olympiasiegerin 1996 Wettbewerb bei Olympischen Spielen bisher nicht ausgetragen
Weltmeisterin 1999 Mihaela Melinte (Rumänien Rumänien) 75,20 m Sevilla 1999
Europameisterin 1998 71,17 m Budapest 1998
Panamerikanische Meisterin 1999 Dawn Ellerbe (Vereinigte Staaten USA) 65,36 m Winnipeg 1999
Zentralamerika und Karibik-Meisterin 1999 Nancy Guillén (El Salvador El Salvador) 57,84 m Bridgetown 1999
Südamerika-Meisterin 1999 Karina Moya (Argentinien Argentinien) 60,69 m Bogotá 1999
Asienmeisterin 2000 Li Xiaoxue (China Volksrepublik Volksrepublik China) 59,02 m Jakarta 2000
Afrikameisterin 2000 Caroline Fournier (Mauritius Mauritius) 59,60 m Algier 2000
Ozeanienmeisterin 2000 Sharyn Tennant (Australien Australien) 47,42 m Adelaide 2000

Bestehende Rekorde

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Weltrekord 76,07 m Mihaela Melinte (Rumänien Rumänien) Rüdlingen, Schweiz 29. August 1999[1]
Olympischer Rekord Wettbewerb bei Olympischen Spielen bisher nicht ausgetragen

Rekordverbesserungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In dieser neu ins Programm aufgenommenen Disziplin wurde zunächst ein erster olympischer aufgestellt, der anschließend einmal verbessert wurde. Darüber hinaus gab es einen Kontinental- und einen Landesrekord.

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
x ungültig

Anmerkungen zu zwei Angaben:

  • Alle Zeitangaben sind auf Ortszeit Sydney (UTC+10)bezogen.
  • Alle Weiten sind in Metern (m) angegeben.

Die Qualifikation wurde in zwei Gruppen durchgeführt. Vier Athletinnen (hellblau unterlegt) übertrafen die direkte Finalqualifikationsweite von 65,50 m. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmerinnen nicht erfüllt. So wurde das Finalfeld mit den acht nächstbesten Werferinnen (hellgrün unterlegt) beider Gruppen auf zwölf Wettbewerberinnen aufgefüllt. So reichten schließlich 62,78 m für die Finalteilnahme.

Mia Strömmer – ausgeschieden mit 59,43 m

27. September 2000, 9:00 Uhr

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Weite Anmerkung
1 Olga Kusenkowa Russland Russland 70,60 OR 70,60 OR
2 Kamila Skolimowska Polen Polen 66,30 66,30
3 Yipsi Moreno Kuba Kuba 65,74 65,74
4 Dawn Ellerbe Vereinigte Staaten USA 64,91 63,27 57,99 64,91
5 Swijatlana Sudak Belarus 1995 Belarus x x 63,83 63,83
6 Lorraine Shaw Vereinigtes Konigreich Großbritannien 63,21 62,60 57,09 63,21
7 Amy Palmer Vereinigte Staaten USA 61,96 62,49 62,78 62,78
8 Iryna Sekatschowa Ukraine Ukraine 61,44 60,62 x 61,44
9 Tasha Williams Neuseeland Neuseeland 50,96 54,14 61,18 61,18
10 Alla Dawydowa Russland Russland 60,86 x x 60,86
11 Karyne Perkins Australien Australien 55,18 59,49 55,22 59,49
12 Mia Strömmer Finnland Finnland 57,33 x 59,43 59,43
13 Michelle Fournier Kanada Kanada x 55,72 59,15 59,15
14 Caroline Fournier Mauritius Mauritius x 53,60 56,18 56,18
NM Ester Balassini Italien Italien x x x ogV
Manuela Montebrun – ausgeschieden
mit 57,77 m

27. September 2000, 11:00 Uhr

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Weite
1 Kirsten Münchow Deutschland Deutschland 59,09 67,64 67,64
2 Ivana Brkljačić Kroatien Kroatien 65,01 62,59 x 65,01
3 Deborah Sosimenko Australien Australien 64,01 61,18 59,53 64,01
4 Sini Pöyry Finnland Finnland 63,80 60,12 61,81 63,80
5 Ljudmila Hubkina Belarus 1995 Belarus 62,40 63,13 63,29 63,29
6 Katalin Divós Ungarn Ungarn 61,88 x 62,74 62,74
7 Lisa Misipeka Samoa Amerikanisch Amerikanisch-Samoa 61,74 58,74 x 61,74
8 Tatjana Konstantinowa Russland Russland 57,24 61,14 61,48 61,48
9 Jesseca Cross Vereinigte Staaten USA 56,98 60,85 60,51 60,85
10 Zhao Wei China Volksrepublik Volksrepublik China 59,54 57,44 55,98 59,54
11 Manuela Montebrun Frankreich Frankreich 57,60 x 57,77 57,77
12 Anelija Jordanowa Bulgarien Bulgarien x 54,92 54,69 54,92
NM Wolha Zander Belarus 1995 Belarus x x x ogV
Olympiasiegerin Kamila Skolimowska
Die Olympiaelfte Ivana Brkljačić

29. September 2000, 18:00 Uhr

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch 4. Versuch 5. Versuch 6. Versuch Endresultat Anmerkung
1 Kamila Skolimowska Polen Polen x 66,33 71,16 OR 66,06 69,91 x 71,16 OR
2 Olga Kusenkowa Russland Russland x 67,18 69,64 69,77 x x 69,77
3 Kirsten Münchow Deutschland Deutschland 66,42 x 67,81 66,03 69,28 NR 67,96 69,28 NR
4 Yipsi Moreno Kuba Kuba 65,79 67,16 67,04 64,88 68,33 67,43 68,33
5 Deborah Sosimenko Australien Australien 67,95 OZ 64,24 65,49 66,39 x x 67,95 OZ
6 Ljudmila Hubkina Belarus 1995 Belarus 66,04 66,16 x 67,08 66,77 66,95 67,08
7 Dawn Ellerbe Vereinigte Staaten USA 62,50 64,51 66,80 64,40 66,16 64,71 66,80
8 Amy Palmer Vereinigte Staaten USA x 60,21 66,15 59,42 x x 66,15
9 Lorraine Shaw Vereinigtes Konigreich Großbritannien 64,27 56,96 63,65 nicht im Finale der
besten acht Werferinnen
64,27
10 Swijatlana Sudak Belarus 1995 Belarus x 64,21 x 64,21
11 Ivana Brkljačić Kroatien Kroatien 61,25 63,20 x 63,20
12 Sini Pöyry Finnland Finnland 62,49 x 62,21 62,49

Für das Finale hatten sich zwölf Athletinnen qualifiziert, vier von ihnen über die Qualifikationsweite. weitere acht über ihre Platzierungen. Zwei US-Amerikanerinnen und zwei Weißrussinnen sowie jeweils eine Teilnehmerin aus Australien, Deutschland, Finnland, Kroatien, Kuba, Polen, Russland und Großbritannien kämpften um die Medaillen.

Kurz vor den Spielen wurde die eigentliche Favoritin, die rumänische Welt- und Europameisterin Mihaela Melinte aus Rumänien, des Dopings überführt und durfte daher in Sydney nicht starten. Somit ging die russische Vizewelt- und Vizeeuropameisterin Olga Kusenkowa als Favoritin an den Start. In den Bestenlisten dieser neuen Disziplin lag Kusenkowa mit ihrer Bestweite deutlich vor ihren Konkurrentinnen. Die bei den letzten Weltmeisterschaften direkt hinter ihr platzierten Athletinnen Lisa Misipeka aus Amerikanisch-Samoa und die Ungarin Katalin Divós waren hier in Sydney bereits in der Qualifikation ausgeschieden. So war das Rennen um die Medaillen hinter der Topfavoritin komplett offen.

Im Finale übernahm die australische WM-Fünfte Deborah Sosimenko in der ersten Runde mit 67,95 m die Führung. Sie hatte damit einen neuen Ozeanienrekord erzielt. Im dritten Durchgang zogen die Russin Olga Kusenkowa mit 69,64 m und die Polin Kamila Skolimowska, die sich auf erstaunliche 71,16 m steigerte, an ihr vorbei. Kamila Skolimowska blieb bis zum Ende an der Spitze und wurde damit erste Olympiasiegerin im Hammerwurf der Frauen. Olga Kusenkowa verbesserte sich mit ihrem vierten Wurf auf 69,77 m. Dies blieb ihre Bestweite, und so musste sich die hohe Favoritin mit Silber begnügen. Die deutsche WM-Achte und EM-Dritte Kirsten Münchow kam fünften Versuch auf 69,28 m, womit sie ganz überraschend die Bronzemedaille gewann. Mit 68,33 m wurde die Kubanerin Yipsi Moreno Vierte vor Deborah Sosimenko und der Weißrussin Ljudmila Hubkina.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Athletics - Progression of outdoor world records (Women), Hammer throw - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 10. Februar 2022