Muxima
Muxima | ||
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Koordinaten | 9° 31′ S, 13° 58′ O | |
Basisdaten | ||
Staat | Angola | |
Provinz | Luanda | |
Município | Quiçama | |
ISO 3166-2 | AO-LUA | |
Comuna | Muxima | |
Gründung | 1599 |
Muxima (portugiesisch Muxima [ ]) ist eine Kleinstadt in Angola, nahe der Hauptstadt Luanda. Sie ist Hauptstadt des Landkreises Quiçama, der gelegentlich selbst Muxima genannt wird.[1]
Die Kleinstadt gilt als bedeutendster Wallfahrtsort Angolas, noch vor Libolo. Jedes Jahr am 31. August und 1. September kommen über eine Million Pilger nach Muxima.
Muxima bedeutet in der lokalen Kimbundu-Sprache „Herz“ und ist der Titel eines Volkslieds, das durch die Band Ngola Ritmos berühmt wurde.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wurde 1599 gegründet. Das bereits 1581 als erste Festungsanlage errichtete und danach ausgebaute Forte de Muxima war Teil einer Befestigungslinie entlang des Cuanza, die die wirtschaftliche und politische Ausdehnung der Portugiesischen Kolonialmacht ins Landesinnere ermöglichen und absichern sollte. Diese Linie von Festungen war insbesondere gegen die vordringenden Niederländer Mitte des 17. Jahrhunderts von Bedeutung.[2] So konnten sich die Bewohner Muximas 1646 in die Festung retten, als der Ort von den Niederländern angegriffen wurde. 1655 wurde die Festung neu errichtet. Im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg waren hier von 1941 bis 1948 Militäreinheiten des neutral gebliebenen Portugal stationiert.[3]
Seit einer mutmaßlichen Marienerscheinung 1833 ist Muxima der bedeutendste katholische Wallfahrtsort in Angola. Jedes Jahr am 31. August und 1. September besuchen etwa eine Million Gläubige den Ort.[4][5]
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Muxima ist seit 1833 der bedeutendste Wallfahrtsort Angolas. Ziel der katholischen Wallfahrer ist die Mariendarstellung in der Kirche Igreja de Nossa Senhora da Muxima (auch Igreja de Nossa Senhora da Conceição oder Santuário de Nossa Senhora da Muxima). Das Gotteshaus wurde im 17. Jahrhundert neu errichtet, nach der vermutlichen Zerstörung der um 1599 erbauten ersten Kirche des Ortes durch die Niederländer. 1924 wurde die Kirche unter Denkmalschutz gestellt.[6] Seit 1996 ist die Aufnahme in die UNESCO-Welterbeliste beantragt.[7] Während des Gottesdienstes am Sonntag des 27. Oktober 2013 drangen Anhänger einer christlichen Sekte in die Kirche ein und beschädigten die Marienfigur. Jedoch verhinderte das Eingreifen von Pilgern und der Polizei stärkere Beschädigungen.[8]
Die erstmals 1581 errichtete Festungsanlage Forte de Muxima wurde ebenfalls 1924 unter Denkmalschutz gestellt. 1956 wurde der Denkmalschutz-Status der Anlage erneuert. Nach der Unabhängigkeit Angolas 1975 war das Fort im Verlauf des angolanischen Bürgerkriegs (1975–2002) dem Verfall preisgegeben, bevor es 2008 restauriert wurde.[2][3] Auch für das Fort von Muxima ist eine Aufnahme als UNESCO-Weltkulturerbe seit 1996 beantragt.[9]
Zudem zählt der historische Ortskern von Muxima als Ganzes zu den staatlich registrierten Baudenkmälern Angolas.[10]
Auch der Nationalpark Kissama liegt im Kreis Quiçama. Er wurde 1957 als erster in Angola als Nationalpark deklariert.
Verwaltung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Muxima ist Sitz einer gleichnamigen Gemeinde (Comuna) im Kreis (Município) von Quiçama, Provinz Luanda. Die genaue Bevölkerungszahl des Ortes ist unbekannt, Schätzungen liegen um 30.000, jedoch betragen auch die Schätzungen für den gesamten Kreis Quiçama um 30.000. Die Volkszählung 2014 soll fortan gesicherte Bevölkerungsdaten liefern.
Muxima ist die Hauptstadt des Kreises Quiçama. Seit den Änderungen in der Verwaltungsgliederung im Jahr 2011 ist Quiçama ein Kreis (Município) der Provinz Luanda, zuvor war es Teil der Provinz Bengo.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Eintrag zu Muxima ( des vom 28. November 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf der Website www.guiaturismoangola.com (port.), abgerufen am 3. Juni 2014
- ↑ a b Eintrag des Forte de Muxima auf www.fortalezas.org, abgerufen am 3. Juni 2014
- ↑ a b Eintrag der Festung von Muxima in die portugiesische Denkmalliste SIPA, abgerufen am 3. Juni 2014
- ↑ Artikel vom 31. August 2013 über die Erhöhung der Anzahl von Bussen zum Transport der Besucher von Muxima, staatliche Nachrichtenagentur ANGOP, abgerufen am 3. Juni 2014
- ↑ Artikel vom 9. August 2013 über neue öffentliche Einrichtungen im Kreis Quiçama, staatliche Nachrichtenagentur ANGOP, abgerufen am 3. Juni 2014
- ↑ Eintrag der Kirche von Muxima in der portugiesischen Denkmalliste SIPA, abgerufen am 3. Juni 2014
- ↑ Eintrag der Kirche von Muxima auf der Kandidatenliste der UNESCO, abgerufen am 3. Juni 2014
- ↑ Artikel vom 28. Oktober 2013 über die Beschädigung der Marienfigur vom Muxima, staatliche Nachrichtenagentur ANGOP, abgerufen am 3. Juni 2014
- ↑ Eintrag des Forts von Muxima auf der Kandidatenliste der UNESCO, abgerufen am 3. Juni 2014
- ↑ Liste der geschützten Bauten und Orte ( des vom 22. Februar 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. der Provinz Bengo (zu der Quiçama bis 2011 gehörte) auf der Website des Kulturministeriums von Angola (port.), abgerufen am 3. Juni 2014