Vermisstenfall Madeleine McCann

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Madeleine Beth McCann, oft Maddie genannt (* 12. Mai 2003 in Leicester, Vereinigtes Königreich), verschwand am Abend des 3. Mai 2007 aus einer Ferienwohnung in Praia da Luz, Portugal. Das Mädchen wurde mutmaßlich entführt und wird seitdem vermisst. Der Fall Madeleine oder Fall Maddie wurde durch die weitreichenden Suchaktivitäten ihrer Eltern und das anhaltende internationale Medienecho weltweit bekannt. Erstmals wurde mit allen möglichen Mitteln der Kommunikation, der Public Relation und des Internet nach einer vermissten Person gesucht.

Im Juli 2008 stellte Portugals Polizei die Ermittlungen zu dem Fall zunächst ein. Im Mai 2011 eröffnete der britische Metropolitan Police Service eigene Ermittlungen und fand neue Spuren. Im Oktober 2013 nahm auch Portugals Polizei ihre Ermittlungen wieder auf. Seit 2020 verdächtigt die Staatsanwaltschaft Braunschweig den Deutschen Christian B. als mutmaßlichen Entführer und Mörder Madeleines.

Umstände des Verschwindens

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Kate und Gerald McCann, ein in Rothley (Leicestershire) wohnhaftes Ärztepaar, waren im April und Mai 2007 mit ihrer damals knapp vierjährigen Tochter Madeleine und ihren zweijährigen Zwillingen im Urlaub in der portugiesischen Küstenregion Algarve. Sie wohnten zusammen mit drei befreundeten Paaren, deren Kleinkindern und einer begleitenden Großmutter in der Ferienanlage Ocean Club in Praia da Luz. Am Abend des 3. Mai 2007 aßen alle neun britischen Staatsbürger zusammen in einem Restaurant der Ferienanlage. Ihre Kinder schliefen in ihren Ferienwohnungen. Die Wohnungen der McCanns und eines weiteren Paars befanden sich in einem Eckgebäude der Anlage.[1]

Die Kinder der McCanns schliefen im etwa 180 Meter vom Restaurant entfernten Appartement 5A im Erdgeschoss, direkt neben einem Parkplatz für die Mietwagen der Gäste. Von dort aus konnte man unbeobachtet durch ein kleines Tor zum Haupteingang des Appartements gelangen. Die Haustür soll an jenem Abend unverschlossen, eine gläserne Schiebetür zur Terrasse soll einen Spalt offen gewesen sein. Der Parkplatz grenzte mit einer knapp 150 cm hohen Mauer an eine öffentliche Straße. Nach Aussagen der Paare sah je ein Elternteil abwechselnd jede halbe Stunde nach den Kindern. Das vierte Paar verwendete ein Babyphone. Gerald McCann bezeugte, er habe bei seinem letzten Kontrollgang um 21:05 Uhr alle drei seiner Kinder schlafend vorgefunden. Sein Freund Matthew Oldfield bezeugte, ihm sei bei seinem Rundgang um 21:30 Uhr nichts aufgefallen. Er habe jedoch nur an der Tür gelauscht, ob alle Kinder ruhig waren, nicht in ihr Zimmer geschaut. Kate McCann ging um 22:00 Uhr als Nächste zum Appartement und schrie nach übereinstimmenden Zeugenaussagen kurz danach laut: They have got her, they have got her („Sie haben sie, sie haben sie“).[2] Nach ihrer Aussage stand die Tür des Kinderschlafzimmers weit offen, ebenso ein zuvor geschlossenes Fenster, und die Jalousien seien nun hochgezogen gewesen.[3] Ein Stofftier Madeleines habe nun in einem Regal statt in ihrem Bett gelegen.[4]

Erste Ermittlungen

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Praia da Luz (2015)

Der für die Kinderbetreuung im Club zuständige Hotelmanager erfuhr um 22:28 Uhr jenes Abends telefonisch von dem vermissten Kind. Nach seinen Angaben suchten schon um 22:33 Uhr mehr als hundert Gäste in der Clubumgebung nach Madeleine. Die Freunde der McCanns nahmen an, sie sei aufgewacht und habe die Wohnung durch die Terassentür verlassen, um ihre Eltern zu suchen, und sich dabei verlaufen. Sie wollten zuerst versuchen, sie selbst zu finden. Um 22:40 Uhr alarmierte die Clubrezeption die Schutzpolizei Guardia Nacional Republicana, die um 22:50 Uhr eintraf. Kurz nach Mitternacht trafen auch Kriminalbeamte der Policia Judicaria im Club ein. Von da an leitete Kommissar Gonçalo Amaral die Ermittlungen.[2]

In den nächsten Stunden und Tagen durchsuchten hunderte Polizeibeamte, Feuerwehrleute und freiwillige Helfer die Ferienanlage und deren nähere Umgebung. Die Polizei vermutete eine Kindesentführung und alarmierte die Behörden an Flughäfen und Grenzübergängen.[5] Sie ging davon aus, dass Madeleine lebte und im Umkreis von drei bis fünf Kilometern um die Ferienanlage festgehalten wurde.[6]

Nach späteren Berichten versäumte die Polizei eine professionelle Spurensicherung im Appartement der McCanns und dessen Umgebung. Ein Spürhund verfolgte Madeleines Körpergeruch bis zu einem 500 m entfernten Supermarkt. Doch die Spur wurde als veraltet eingestuft, die Wohnungen um den Markt herum wurden nicht sofort durchsucht.[2] Eine Überwachungskamera eines benachbarten Hotels, die den Straßenabschnitt beim Appartement der McCanns abdeckte, war abgestellt.[7]

Bis zum 10. Mai 2007 durchsuchte die Polizei 500 Wohnungen in Praia da Luz. Sie nahm zeitweise drei Briten unter dem Verdacht fest, sie hätten das Mädchen für einen internationalen Pädophilenring oder für einen Ring, der Kinder zur Adoption ins Ausland verkauft, entführt. Britische Zeitungsberichte warfen Portugals Polizei vor, sie habe die Grenzpolizei zu spät alarmiert und mutmaßlichen Entführern so die Flucht ins Ausland ermöglicht.[8] Die Durchsuchung der näheren Umgebung blieb ergebnislos und wurde am 11. Mai 2007 eingestellt.[9]

Am 8. Mai 2007 bezeugte eine Nachbarin der Ferienanlage, am Tatabend gegen 22:00 Uhr habe ein „kleines, wahrscheinlich graues“ Auto direkt unter dem Fenster des Appartements 5A gestanden.[2] Ein Kellner des Ocean Ckubs widersprach der Angabe der neun Briten, sie hätten alle 30 Minuten nach den Kindern geschaut.[9]

Anfangs galt der Brite Robert Murat, der nahe der Ferienanlage wohnte, als Hauptverdächtiger. Er war durch aufdringliche Hilfsangebote bei der Suche und Ausfragen der McCanns aufgefallen.[4] Er gab an, er sei am 3. Mai 2007 den ganzen Abend im Haus seiner 71-jährigen Mutter gewesen. Diese bestätigte sein Alibi. Zwei britische Urlauberinnen bezeugten jedoch, er habe sich nach 22:30 Uhr beim Appartement der McCanns aufgehalten, der Polizei als Dolmetscher bei der Suche geholfen, danach in seiner eigenen Wohnung seine Kleidung gewechselt und erklärt, er habe diese den ganzen Tag lang getragen. Sein Anwesen wurde mehrmals ergebnislos durchsucht.[10] Bis 2018 erhielt Murat eine hohe Entschädigung für Medienberichte, die ihn zu Unrecht als Pädophilen dargestellt hatten.[11]

Jane Tanner, eine Freundin der McCanns, sagte aus, sie habe kurz nach ihrem Kontrollgang am 3. Mai gegen 21:15 Uhr einen Mann gesehen, der vom Appartement der McCanns hergekommen sei und ein Bündel getragen habe, eventuell ein Kind mit einem hellen oder rosafarbenen Schlafanzug.[4] Erst am 24. Mai 2007, auf Druck des neugewählten britischen Premierministers Gordon Brown, gab Portugals Polizei ihre Beschreibung des Mannes bekannt.[12]

Der britische Urlauber Julian Totman teilte der lokalen Polizei am 3. Mai 2007 mit, er habe um 9:15 Uhr seine zweijährige Tochter aus der Kinderkrippe der Ferienanlage geholt, um sie nachhause zu bringen. Nach ersten Berichten über Jane Tanners Aussage sagte Totman der Polizei, sie habe wahrscheinlich ihn gesehen, als er am Appartement der McCanns vorbeiging. Die Polizei und die Detektive der McCanns meldeten sich jedoch nie bei ihm zurück, sondern suchten weiter nach dem „Tannerman“, den sie für Madeleines Entführer hielten. Im Oktober 2007 veröffentlichten die McCanns eine Zeichnung von ihm nach Jane Tanners Beschreibung.[13]

Das Ehepaar Smith aus Irland, ihr Sohn, dessen Frau sowie ihre fünf Enkel waren am 3. Mai gegen 22:00 Uhr zu Fuß vom Strand unterwegs in ihr Feriendomizil. Nach Aussage von Martin Smith von Ende Mai 2007, die seine Angehörigen bestätigten, begegneten sie etwa 500 m vor der Ferienanlage einem etwa 35 bis 40 Jahre alten Mann. Er habe ein etwa drei- bis vierjähriges, blondes, barfüßiges, schlafendes, mit einem weißen oder rosaroten zweiteiligen Schlafanzug bekleidetes Mädchen in seinen Armen in Richtung Strand getragen. Smith habe ihn freundlich gefragt, ob seine kleine Tochter eingeschlafen sei und jetzt ins Bett gebracht werde, doch der Mann sei schweigend weitergegangen. Portugals Polizei hatte die Aussage als von in Medien publizierten Fotografien Madeleines beeinflusst bewertet.[2]

Im September 2007 sah Martin Smith einen TV-Bericht der BBC über die Rückkehr der McCanns nach Großbritannien. Die Art, wie Gerry McCann die Flugzeugtreppe hinabging und dabei seinen zweijährigen Sohn in den Armen trug, erinnerte Smith stark an den Mann, dem er am 3. Mai 2007 begegnet war. Er meldete Irlands Polizei, er sei sich zu 60 bis 80 Prozent sicher, dass Madeleines Vater mit jenem Mann identisch sei. Smiths Frau bestätigte diesen Eindruck. Im August 2008 besuchten Privatdetektive der McCanns das Ehepaar und erstellten nach ihren Angaben zwei Phantombilder jenes von ihnen gesichteten Mannes. Die McCanns gaben die Bilder der Polizei, entschieden aber, sie nicht zu veröffentlichen.[3]

Internationale Suchkampagne

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Anteilnahme in Rothley (2007)

Am 4. Mai 2007 baten Kate und Gerald McCann im britischen Fernsehen die mutmaßlichen Entführer, ihre Tochter freizulassen, und die Bevölkerung, die Suche nach ihr zu unterstützen. Das Gesuch fand international großes Gehör. Britische Zeitungen veröffentlichten eine Fotografie von Madeleine auf ihren Titelseiten. Prominente wie Cristiano Ronaldo und David Beckham unterstützten den Appell. Diese Medienkampagne hatte John McCann, ein Onkel Madeleines, organisiert. Kurz darauf stellte Großbritanniens Regierung den McCanns den Beamten Clarence Mitchell als Medienberater und Kampagnenmanager zur Verfügung. Gerald McCann sammelte mit der Website Find Madeleine Hinweise und informierte die Öffentlichkeit über den Fortgang der Ermittlungen.[14]

Am 11. Mai 2007 setzte ein schottischer Geschäftsmann rund 1,5 Millionen Euro für Hinweise aus, die zur Auffindung Madeleines führen würden. Er ging wie die internationale Presse von einer Entführung aus.[9] Prominente wie Wayne Rooney, David Beckham und Joanne K. Rowling erhöhten die Belohnung auf mehrere Millionen Euro.[1] Viele Großunternehmen hängten Madeleines Fotografie in ihren Verkaufsstellen aus; Sportler wiesen mit gelben Binden auf den Fall hin. Wegen dessen starker Medienpräsenz erhielten die Behörden tausende Hinweise, die aber zu keinen Ermittlungserfolgen führten. Trittbrettfahrer sammelten angeblich für die Suche bestimmte Spenden[15] oder versuchten, den Eltern angebliche Hinweise auf Madeleines Verbleib für hohe Geldsummen zu verkaufen.[16]

Ab 30. Mai 2007 reiste das Ehepaar McCann durch Italien, Deutschland, die Niederlande, Spanien und Marokko, um die dortige Bevölkerung an der Suche nach ihrer Tochter zu beteiligen. Zu Beginn segnete der damalige Papst Benedikt XVI. in Rom eine Fotografie Madeleines und ihre Eltern. Sie erbaten bei der Reise die Freigabe von Urlaubsfotos in und bei der Ferienanlage Praia da Luz, um darauf mögliche Verdächtige identifizieren zu können.[17]

Ab Juni 2007 stieß die Suchkampagne auf Kritik: Das Ausmaß dieser Bemühung sei ungewöhnlich und für Eltern entführter Kinder untypisch.[18] Die monatelange Medienpräsenz des Falls forderte auch satirische Reaktionen heraus.[19]

Bis Ende 2007 meldeten sich mindestens vier Zeugen, die Madeleine in Portugal, Malta, Marokko oder Belgien gesehen zu haben glaubten. Polizeiliche Nachforschungen dazu ergaben nichts.[20] Auch 2008 ging Portugals Polizei vielen vagen Spuren und dutzenden Fehlmeldungen zu einem Kind nach, das die Melder für die gesuchte Madeleine hielten. Im Juli 2008 stellte sie die Suche ein. Danach beauftragte Gerald McCann Privatdetektive, darunter eine Agentur namens „Melodo 3“ aus Barcelona, mit der Suche nach seiner Tochter. Sie verfolgten sechs Monate lang für ein monatliches Honorar von 50.000 britischen Pfund weltweit jede Spur, jedoch ergebnislos.[2]

Für die Privatsuche stellte der Suchfonds der McCanns ein Team pensionierter britischer Elitefahnder zusammen, darunter der frühere Chef staatlicher Undercover-Operationen Henri Exton.[21] Der angebliche britische Geheimdienstmitarbeiter Kevin Halligen behauptete, er könne Satellitenbilder aus Portugal von jener Nacht besorgen, als Madeleine verschwand. Daraufhin schloss der McCann-Fonds mit Halligens Firma Oakley International einen Jahresvertrag über mehr als 500.000 Pfund. Im Oktober 2008 stellte sich Halligen als Hochstapler und Betrüger heraus, der mit 300.000 Pfund Spenden des Suchfonds und Geldern anderer Auftraggeber ins Ausland geflohen war und vom FBI gesucht wurde.[22] Halligen starb 2018.[23]

Im Mai 2009 traten die McCanns in der Fernsehshow von Oprah Winfrey auf und appellierten an mutmaßliche Entführer, Madeleine freizulassen. Sie bezweifelten nicht, dass sie noch lebe.[24] Britische Medien veröffentlichten von Forensikexperten erstellte Bilder mit dem vermuteten aktuellen Aussehen Madeleines.[25] 2010 veröffentlichten die McCanns ein YouTube-Video im Internet, das Madeleine in einer mit Expertenhilfe hergestellten Computersimulation mit Gesichtszügen einer Siebenjährigen zeigt. Ihre aus der der Pupille des rechten Auges in die Iris laufende Augenfarbe wäre unverändert geblieben, falls sie noch lebte, und unterschied sie von gleichaltrigen Mädchen. Der Videotext wurde in sieben Sprachen verbreitet, darunter Deutsch.[2] Im April 2012 veröffentlichte die britische Polizei erneut solche aktualisierten Bilder von Madeleine und erklärte, es gebe neue Hinweise darauf, dass sie noch lebe.[26] Auch Interpol gab ein dem damaligen Alter des Mädchens angepasstes Suchbild heraus.[27]

Zum achten Jahrestag von Madeleines Verschwinden 2015 erklärten die McCanns, sie glaubten weiterhin, dass ihre Tochter am Leben sei; sie würden die Suche nach ihr intensiv fortsetzen.[28] Im Juni 2015 führte Kate McCann eine 800 Kilometer lange Fahrradtour von Edinburgh nach London an, um Spenden für die britische Vermisstenorganisation Missing People zu sammeln.[29]

Als die staatlichen Mittel für die britische Operation Grange im März 2018 eingestellt werden sollten, wollten die McCanns erneut Privatdetektive damit beauftragen, die Suche fortzusetzen. Bis Februar 2018 belief sich ihr Spendenfonds dazu auf rund 728.500 britische Pfund.[30] Zudem bot ein Gruppe britischer Unternehmer 600.000 Pfund Belohnung für jede Information an, die zur Lösung des Falls führen würde.[31]

Verdacht gegen die Eltern

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Anfang August 2007 schlugen auf Leichengeruch trainierte Spürhunde im Zimmer von Madeleine McCann mehrmals an. Portugiesische Ermittler gaben an, sie hätten dort Reste von Blutspuren gefunden.[32] Sie vermuteten, Madeleine sei am 3. Mai dort gestorben und ihre Leiche sei einige Stunden später aus der Wohnung entfernt worden.[33] Später gab die Polizei an, sie habe in einem Leihwagen, den Kate McCann am 28. Mai 2007 gemietet hatte, weitere Blutspuren gefunden.[34] Daraufhin wurden die Eltern am 7. und 8. September 2007 nochmals vernommen und danach zu Verdächtigen erklärt, die nach portugiesischem Recht intensiver als zuvor befragt werden dürfen.[35] Nach einem später veröffentlichten Transkript ihres Verhörs soll Kate McCann keine der 48 an sie gerichteten Fragen beantwortet haben.[36]

Am 10. September 2007 kehrten die McCanns nach Großbritannien zurück. Nach ihren Angaben hatten die portugiesischen Ermittler versucht, Kate McCann zu der Aussage zu drängen, sie habe ihre Tochter versehentlich getötet und die Leiche später in ihrem Leihwagen beseitigt.[37]

Am 2. Oktober 2007 behauptete der portugiesische Chefermittler Gonçalo Amaral in einem Interview, britische Ermittler hätten die McCanns von jedem Tötungsverdacht ausgenommen und verfolgten nur Spuren, die sie ihnen vorgelegt hätten. Er halte eine anonyme Zeugenaussage, die einen Mitarbeiter des Feriendomizils der McCanns als möglichen Entführer belastete, für unglaubwürdig. Am Folgetag entließ Portugals Oberstaatsanwalt Amaral aus seinem Amt und betonte, Portugals Polizei ermittle mit den Briten gemeinsam in alle Richtungen.[38]

Amarals Nachfolger Alípio Ribeiro gab sein Amt im Mai 2008 ab. Am 21. Juli 2008 stellte die portugiesische Staatsanwaltschaft die Ermittlungen ein und stufte die McCanns nicht mehr als Verdächtige ein.[39]

Am 24. Juli 2008 veröffentlichte Amaral sein Buch A Verdade da Mentira. Darin vermutete er, Madeleine sei durch einen „tragischen Unfall“ gestorben. Ihre Eltern hätten „eine Entführung vorgetäuscht“ und später die Leiche verschwinden lassen.[40] Das Ehepaar McCann verklagte ihn daraufhin wegen Verleumdung und stoppte den Verkauf seines Buchs in Portugal vorläufig mit einer einstweiligen Verfügung.[41] Im März 2008 entschuldigten sich mehrere britische Boulevardzeitungen bei der Familie McCann für Berichte, die ihnen eine Mitschuld am Verschwinden und Tod Madeleines gegeben hatten. Die Eltern erhielten hohe Entschädigungssummen, die sie vollständig für die weitere Suche nach Madeleine einsetzen wollten.[42] Am 4. August 2008 veröffentlichte Portugals Polizei einige Ermittlungsakten zu dem Fall. Danach konnten britische Forensiker die Blutspuren im Leihwagen der Mutter nicht eindeutig Madeleine zuordnen und darum nicht als Beweis für eine Mitschuld der Eltern werten.[20]

Nach gegensätzlichen Urteilen portugiesischer Gerichte zum Vertrieb des Buchs von Expolizeichef Amaral in Portugal[43] wies das Oberste Gericht Portugals einen Schadensersatzanspruch der McCanns im Februar 2017 endgültig zurück.[44]

2011 stellte die US-amerikanische Fallanalytikerin Pat Brown einen Unfalltod des Mädchens und dessen nachfolgende Vertuschung durch die Eltern als wahrscheinlich dar. Die McCanns ließen den Vertrieb ihres Buchs dazu über Amazon unterbinden. Einige Verlage hielten den Vertrieb aufrecht.[45] Im April 2017 bekräftigte Pat Brown ihren Verdacht für eine Fernsehdokumentation über den Fall. Darin behauptete Amaral, britische Agenten und der frühere britische Premierminister Gordon Brown seien an der angeblichen Vertuschung beteiligt gewesen. Danach verklagte Pat Brown den Fernsehsender: Er habe ihre bloße Vermutung als Tatsachenbehauptung dargestellt, um ihre Reputation zu zerstören. Die McCanns appellierten an die Produzenten, alle für sie verfügbaren glaubwürdigen Hinweise sofort der Polizei zu übergeben.[46]

Neue Ermittlungen (ab 2011)

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Im Mai 2011 appellierte Gerry McCann mit einem offenen Brief an den damaligen Premierminister David Cameron, die Suche zu Madeleine fortzusetzen. Dieser ordnete daraufhin eine neue, weitreichende Fahndung an.[47] Nachdem das Innenministerium die Finanzierung bewilligt hatte, begann der britische Metropolitan Police Service am 12. Mai 2011 die Fahndung unter dem Namen Operation Grange. In der ersten Phase sollte das Specialist Crime Command sämtliche Hinweise zu den Umständen des Verschwindens von Madeleine überprüfen.[48]

In den Akten fanden sie einen Hinweis auf einen weißen Kastenwagen mit spanischem Kennzeichen, den Zeugen am 3. Mai 2007 in Praia da Luz gesehen und als verdächtig gemeldet hatten. Der 67-jährige Urs Hans von Aesch aus St. Gallen hatte im Frühjahr 2007 in Benimantell in Südspanien gelebt und war dort mit so einem Wagen unterwegs gewesen. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz hatte er am 31. Juli 2007 die fünfjährige Ylenia Lenhard aus dem Kanton Appenzell entführt, ermordet, in einem Wald vergraben und sich dann erschossen. Im September 2012 reisten Londoner Fahnder in die Schweiz, um einen möglichen Zusammenhang zum Fall Madeleine McCann zu ermitteln, fanden jedoch keine Beweise dafür.[4]

Bis Juli 2013 prüfte das Expertenteam etwa 30.500 Ermittlungsakten und identifizierte anhand von 3.800 Spurenhinweisen 38 mögliche Verdächtige in fünf Staaten.[49] Nach anderen Berichten ermittelten die britischen Experten 41 „Personen von Interesse“, darunter 15 Briten, und baten Polizeikräfte im Ausland, überwiegend in Europa, in 31 Fällen um Mithilfe. Zudem wollten sie die Telefondaten sämtlicher Personen auswerten, die sich im Mai 2007 in Praia da Luz aufgehalten hatten.

Im Oktober 2013 entdeckte Chefermittler Andy Redwood von Scotland Yard, dass der Brite Julian Totman auf einer Fotografie fast identische Kleidung, Haltung und Haartracht wie der gezeichnete „Tannerman“ trug, überprüfte dies und stellte fest, dass es zutraf. Somit hatte Jane Tanner mit großer Sicherheit damals nur einen unverdächtigen Touristen gesehen, der sein eigenes Kind trug. Damit erhielt die Zeugenaussage des Ehepaars Smith erheblich mehr Gewicht, und der Zeitrahmen einer möglichen Entführung Madeleines wurde korrigiert.[50]

Am 13. Oktober 2013 gab Andy Redwood bekannt, man habe zwei verdächtige Männer ermittelt, die sich damals in der Ferienanlage Praia da Luz aufgehalten hätten. Die neuen Spuren wurden am 14. Oktober 2013 zuerst in der BBC-Sendung Crimewatch vorgestellt.[51] Zudem zeigte Scotland Yard dort erstmals die beiden Phantombilder von 2008 des Mannes, den das Ehepaar Smith gesehen hatte. Er galt nun als Hauptverdächtiger.[52] Für Informationen, die zu seiner Identifizierung, Verhaftung und Bestrafung führen würden, bot die Londoner Polizei eine Belohnung von bis zu 20.000 Pfund Sterling an.[53]

Am 15. Oktober 2013 wurden die neuen Spuren auch in der niederländischen Fernsehsendung Opsporing Verzocht, am 16. Oktober in der ZDF-Sendung Aktenzeichen XY … ungelöst präsentiert. Dort traten die McCanns persönlich auf. Gezeigt wurden Phantombilder von zwei blonden Männern, die das Appartement der McCanns laut Zeugenaussagen am 2. Mai 2007 beobachtet und dabei Niederländisch oder Deutsch miteinander gesprochen haben sollen. Zudem hatte eine Gruppe falscher Spendensammler damals an die Türen der Ferienwohnungen geklopft. Dies sprach laut Chefermittler Andy Redwood für eine geplante Entführung. Doch er schloss auch eine spontane Entführung nach einem fehlgeschlagenen Einbruch nicht aus.[54]

Bis zum 17. Oktober 2013 meldeten sich insgesamt 2.400 Hinweisgeber auf die Zeugenaufrufe in den drei Staaten.[55] Danach nahm auch Portugals Polizei die Ermittlungen wieder auf und fand neue Verdächtige und Zeugen. Trotz vieler Hinweise ließ sich der Mann, dem das Ehepaar Smith begegnet war, jedoch nicht identifizieren.[47]

Im März 2014 prüften die Londoner Experten die Daten von 580 Männern, die die Polizei wegen sexuellen Missbrauchs suchte. Sie fahndeten vor allem nach einem Mann, der von 2004 bis 2010 insgesamt zwölfmal in Ferienwohnungen an der Algarve eingebrochen und fünf Mädchen im Alter von sieben bis zehn Jahren sexuell belästigt haben soll. Er hatte nichts gestohlen, kein Kind zu entführen versucht und war jeweils morgens zwischen 2:00 und 5:00 Uhr gesehen worden. Drei der Taten erfolgten in Praia de Luz. Andy Redwood wollte ihn finden, um ihn gegebenenfalls aus dem Kreis der Verdächtigen ausschließen zu können.[56]

Im Mai 2014 erlaubte Portugals Staatsanwaltschaft Bodenuntersuchungen und Ausgrabungen in drei Arealen von Praia da Luz. Vermutet wurde, dass man dort Madeleines Leiche finden wollte.[57] Ab Juni 2014 untersuchten portugiesische und britische Ermittler eine Woche lang ein abgesperrtes Gelände in Praia da Luz mit Spürhunden und Radargeräten.[58] Es handelte sich um eine Brachfläche an einer Schnellstraße etwa 15 Gehminuten von der Ferienanlage Ocean Club entfernt. Dabei wurde nichts gefunden, was den Fall aufklären konnte. Die McCanns erklärten danach, sie glaubten weiterhin, dass Madeleine noch lebe.[59]

Am 26. April 2017 gab der Chefermittler bekannt, man gehe derzeit einer konkreten neuen Spur nach. Bis dahin hatte Operation Grange elf Millionen britische Pfund gekostet; daraufhin wurde das Expertenteam von 30 auf vier Beamte verringert. Das Innenministerium stellte 85.000 Pfund für weitere sechs Monate der Fahndung bereit. Die McCanns nannten den anstehenden zehnten Jahrestag von Madeleines Verschwinden einen „schrecklichen Meilenstein verlorener Zeit“ und erklärten, sie würden niemals aufhören, nach ihr zu suchen.[47]

Im Mai 2017 berichtete die BBC, das Ehepaar Smith habe seine Aussage, der zehn Jahre zuvor gesichtete Mann sei mit Gerry McCann identisch, zurückgezogen und glaube nun, sie hätten jemand anderen gesehen. Martin Smith widersprach und bekräftigte seine Aussage vom September 2007. Der frühere Chefermittler von Scotland Yard Colin Sutton hatte die Leitung von Operation Grange 2011 abgelehnt und erklärte nun, er sei damals vor Behinderungen der Suche gewarnt worden. Er wundere sich, dass die McCanns und ihre Freunde offenbar nicht mehr befragt würden und die Gerry McCann belastende Aussage der Smiths verworfen worden sei.[3]

Im Mai 2019 verdächtigten britische Fahnder zeitweise einen „ausländischen Pädophilen“ als Entführer Madeleines,[60] nämlich laut britischen Medienberichten den deutschen Kindermörder Martin Ney. Dieser soll sich im Mai 2007 an der Algarve aufgehalten und vor allem Ferienanlagen im Visier gehabt haben. Er ähnelte einem der 2013 veröffentlichten Phantombilder.[61] Portugals Polizei dementierte die Berichte: Ney werde nicht als Entführer Madeleines verdächtigt.[62] Deutsche Ermittler verwiesen darauf, dass Ney nur Jungen als Opfer ausgewählt hatte.[63]

Ermittlungen gegen Christian B. (ab 2013)

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Kurz nach der ZDF-Sendung Aktenzeichen XY… ungelöst vom Oktober 2013 erhielt das Bundeskriminalamt (BKA) einen Hinweis auf den Deutschen Christian B.: Er habe damals einen Poolservice nahe bei der Ferienanlage in Praia da Luz betrieben.[64] B. war in Polizeicomputern als Sexualstraftäter bekannt. Er war mehrfach, erstmals 1993, wegen Kindesmissbrauch verurteilt worden. Bis 2020 hatte er mindestens 17 Einträge im Bundeszentralregister.[65]

Am 4. November 2013 erhielt B. eine Vorladung der Braunschweiger Polizei zur Vernehmung als Zeuge mit dem Betreff „Vermisstensache Madeleine McCann (Tatort Portugal). Personenüberprüfung des Christian B.“. Seitdem wusste er von dem Verdacht gegen sich und hatte Zeit, eventuelle Spuren zu beseitigen. Er soll der Vorladung gefolgt sein und Bekannten davon erzählt haben.[66]

Ebenfalls 2013 missbrauchte B. die fünfjährige Tochter seiner Exfreundin in einem Braunschweiger Park und fotografierte die Szene mit seiner Digitalkamera. 2014 fand seine neue Freundin Nakscije Miftari auf seinem Mobiltelefon und Laptop Kinderpornografie, meist mit blonden Mädchen; in einigen Videos war er selbst zu sehen. Als sie ihn damit konfrontierte, schlug er sie nach ihren Angaben bewusstlos. Sie meldete den Angriff der Polizei, die daraufhin B.s Wohnung durchsuchte. In den beschlagnahmten Datenträgern fand man 391 kinderpornografische Fotografien und 68 Videos, darunter Bilder seines Missbrauchs der Fünfjährigen.[67] Bevor die Polizei Opfer und Tatort identifiziert hatte, war B. an Portugals Algarve geflohen. Deutsche Behörden erwirkten einen Europäischen Haftbefehl gegen ihn.[68]

Am 2. Mai 2015 verschwand die fünfjährige Inga G. in Wilhelmshof (Stendal), wo ihre Familie ein Diakoniewerk besuchte. 2016 durchsuchten Ermittler zu dem Fall im 90 km entfernten Neuwegersleben ein Grundstück, das B. damals gehörte. Er soll einen Mitarbeiter jenes Diakoniewerks gekannt und sich bis zum 6. Mai 2015 täglich auf seinem Grundstück aufgehalten haben. Man fand dort einen USB-Stick mit Kinderpornografie, Bilder von B. und Kleidung für Mädchen in einem Wohnwagen, obwohl B. keine Familie hatte. Konkrete Indizien, dass er mit Inga G.s Verschwinden zu tun hatte, fand man nicht. Später fand man einen Beleg, dass B. am 1. Mai 2015 auf der Autobahn 2 etwa eine Stunde Fahrzeit von Wilhelmshof entfernt unterwegs gewesen war.[69]

2017 wurde B. wegen sexuellen Missbrauchs von vier Kindern in São Bartolomeu de Messines festgenommen und wegen des Haftbefehls von 2013 nach Deutschland ausgeliefert. Im März 2017 wurde er für die Missbrauchstat von 2013 zu 15 Monaten Haft verurteilt.[70] Seit Oktober 2018 saß er wegen eines Drogendelikts in der Justizvollzugsanstalt Kiel in Haft. 2019 verurteilte das Landgericht Braunschweig ihn wegen der Vergewaltigung einer damals 72-jährigen US-Amerikanerin im Jahr 2005 zu sieben Jahren Haft. Zwei Bekannte (Helge B. und Manfred S.) hatten bezeugt, sie hätten die Tat und den Täter auf einer Videokassette in B.s damaligem Haus in Portugal gesehen. Im Zimmer der vergewaltigten Frau war ein Körperhaar B.s gefunden worden.[71] Er ging gegen das Urteil in Berufung.[72] Der Bundesgerichtshof lehnte seine Revision im November 2020 ab. Damit wurde das Urteil rechtskräftig.[73]

Am 3. Juni 2020 gab die Staatsanwaltschaft Braunschweig bekannt, dass sie wegen des Verdachts des Mordes an Madeleine McCann gegen Christian B. ermittelt und das BKA dazu beauftragt habe. Dieses arbeite dabei eng mit der britischen Metropolitan Police und der portugiesischen Polícia Judiciária zusammen. Der Verdächtige habe sich zwischen 1995 und 2007 regelmäßig an der Algarve aufgehalten und für einige Jahre in einem Haus zwischen Lagos und Praia da Luz gelebt. Er habe dort Straftaten zum Lebensunterhalt begangen, darunter Einbruchdiebstähle in Hotelanlagen und Ferienwohnungen sowie Drogenhandel.[74]

Das BKA gab B.s 2007 in Portugal genutzte Mobilfunknummer, Anlaufpunkte und Fahrzeuge bekannt: einen VW T3 mit portugiesischem Kennzeichen, in dem er zeitweise wohnte, und einen Jaguar XJR6 mit deutschem Kennzeichen, den er am 4. Mai 2007 auf einen neuen Halter ummeldete. Es gebe Hinweise, dass er eins der Fahrzeuge zur Begehung der Tat genutzt haben könnte. Ferner habe er am 3. Mai 2007 zur Tatzeit mit einer bislang unbekannten Person im Bereich von Praia da Luz telefoniert. Der Gesprächsteilnehmer komme als wichtiger Zeuge in Betracht.[75] Am selben Tag rief das BKA in der ZDF-Sendung Aktenzeichen XY… ungelöst mögliche Zeugen zur Hilfe bei der weiteren Aufklärung von Tatumständen auf.[76] Scotland Yard sah Christian B. nun ebenfalls als Hauptverdächtigen im Fall Madeleine an, betonte aber, bisher gebe es keine Beweise für ihren Tod.[77]

Folgende Indizien für den Mordverdacht wurden bekannt: B. hatte sich im Mai 2007 in oder um Praia da Luz aufgehalten. Er war 2013 auf einem der damals gezeigten Phantombilder erkannt worden.[78] Laut einer Sat.1-Dokumentation vom Februar 2022 war sein Mobiltelefon am 3. Mai 2007 nahe beim Appartement der McCanns in das Funknetz eingeloggt. Bekannte B.s bezeugten, er sei im Ocean Club in Praia da Luz ein- und ausgegangen.[79] Er soll dessen Swimmingpool im Rahmen seines Poolservices öfter gereinigt und darum Ortskenntnis von der Ferienanlage gehabt haben.[80] In einem Chat vom September 2013 hatte B. geschrieben, er wolle „etwas Kleines einfangen und tagelang benutzen“. Auf den Einwand seines Chatpartners, das sei gefährlich, entgegnete er: „Och, wenn die Beweise hinterher vernichtet werden.“ Man werde das Kind nicht wiederfinden.[81] Seine frühere Freundin Nakscije Miftari bezeugte der Braunschweiger Polizei, B. habe Anfang 2014 auf Fragen seiner Freunde zu Madeleine McCann geschwiegen und danach zu ihr gesagt: Er kenne Maddie, sei im Mai 2007 nahe ihrem Hotel gewesen und habe in der Gegend damals gelebt. Mehr werde er dazu nicht sagen, denn er sei nicht dumm, sondern Geschäftsmann.[67]

Die deutschen Ermittler gehen von Madeleines Tod aus. Sie vermuten, B. habe einen Einbruchsdiebstahl im Appartement der McCanns beabsichtigt, dort das Kind entdeckt, spontan entführt und später getötet. Nach Bekanntgabe des Mordverdachts erhielten die Behörden in Deutschland, Großbritannien und Portugal hunderte neue Hinweise. Sie prüften auch Verbindungen zu weiteren Vermisstenfällen und ungeklärten Verbrechen an Kindern in Regionen, wo B. sich aufgehalten hatte.[82] Auch ein möglicher Zusammenhang mit dem Fall Inga G. vom Mai 2015 wurde geprüft.[83] So wurde im April 2024 ein weißer Mercedes-Transporter, den B. 2007 in Portugal gefahren und später gekauft haben soll, auf DNA-Spuren untersucht. Ein solcher Fahrzeugtyp war im Mai 2015 auch in Wilhelmshof gesehen worden.[84]

Im Juli 2020 suchten portugiesische Ermittler in tiefen, stillgelegten Brunnen von Vila do Bispo, einem Ort 15 km von Praia de Luz entfernt, erfolglos Madeleines Leichnam.[85] Ende Juli 2020 führten deutsche Ermittler Grabungen in einer Kleingartenparzelle in Seelze-Letter durch, die B. besaß. Dort suchten sie Speichermedien wie jene, die B. auf seinem Grundstück in Neuwegersleben vergraben hatte.[86] Dabei fanden sie einen alten Keller und durchsuchten ihn. Zu den Funden gaben sie vorläufig keine Auskunft.[87] Anfang 2016 hatten sie bei Magdeburg auf dem Gelände einer alten Kistenfabrik, die B. gehörte, in einer Grube Speichermedien mit Bildern von Kindesmissbrauch entdeckt.[88]

Im September 2020 erklärte der leitende Braunschweiger Staatsanwalt Hans Christian Wolters im Rádio e Televisão de Portugal (RTP), er habe für Madeleines Tod handfeste Sachbeweise. Inwiefern diese B. belasten, erklärte er wegen der laufenden Ermittlungen nicht.[89] Ab 21. April 2022 beschuldigte auch Portugals Staatsanwaltschaft B. offiziell des Mordes an Madeleine McCann, um eine Verjährung des Falls abzuwenden.[90] Am 3. Mai 2022 sagte Wolters im portugiesischen Fernsehen: „Wir sind sicher, dass er der Mörder von Madeleine McCann ist.“[91] Die Ermittler hätten „einige neue Fakten gefunden, einige neue Beweise“. Details nannte er nicht, bekräftigte aber: Christian B. habe für die Tatzeit kein Alibi. Auf spätere Nachfragen erklärte er, man habe keine forensischen Beweise, also keine Spuren Madeleines in seinem VW-Bus gefunden.[92]

Im Oktober 2022 erhob die Braunschweiger Staatsanwaltschaft Anklage gegen Christian B. wegen drei schweren Vergewaltigungen und zweifachem schwerem sexuellen Kindesmissbrauch. Er soll die Taten zwischen 2000 und 2017 in Portugal und Spanien begangen haben.[93] Zum Fall Madeleine wurde ohne Anklage weiter ermittelt. B. hatte inzwischen seine siebenjährige Haftstrafe für seine Vergewaltigung von 2005 angetreten.[94]

Im November 2022 erließ das Landgericht Braunschweig für die angeklagten fünf Sexualstraftaten gegen B. einen zusätzlichen Haftbefehl,[95] zog diesen im April 2023 jedoch wieder zurück und erklärte sich für unzuständig, da B. nur bis Ende 2017 in Braunschweig gemeldet gewesen sei.[96] Darum wurde befürchtet, B. werde nach Absitzen seiner Haft freikommen, bevor er im Fall Madeleine angeklagt werden konnte.[97] Im Mai 2023 legte die Staatsanwaltschaft Braunschweig Beschwerde gegen die Aufhebung des Haftbefehls ein, konnte aber unabhängig davon weiter im Fall Madeleine ermitteln.[98] Im Juli 2024 hob das Landgericht den Haftbefehl auf, weil kein dringender Tatverdacht bezüglich der fünf angeklagten Fälle bestehe. B. blieb jedoch wegen früherer Urteile in Haft.[99]

Vom 30. Mai bis 1. Juni 2023 durchsuchten Ermittler Portugals, Deutschlands und Großbritanniens ein festgelegtes Gebiet an der Talsperre Arade nach möglichen Beweisstücken zum Fall Madeleine. Sie stellten verschiedene Gegenstände sicher, die danach weiter untersucht wurden, nannten aber vorläufig keine Details zu den Funden.[100] Auslöser der Suchaktion soll eine Art Schrein mit einer Fotografie Madeleines und Blumen am Stausee gewesen sein. Diesen hatte ein britisches Ehepaar im Dezember 2007 gefunden, fotografiert und die Fotos an Portugals Polizei gesandt, ohne je eine Rückmeldung zu erhalten. Bald darauf hatten Unbekannte den Schrein zerstört. Als das BKA die Fotos des Ehepaars 2023 erhielt, soll es die Suchaktion veranlasst haben.[101] Laut Medienberichten hatte B. sich öfter an dem rund 50 km von Praia da Luz entfernten Stausee aufgehalten und diesen Ort als sein „kleines Paradies“ bezeichnet.[102] Er soll den Stausee auch einige Tage nach Madeleines Verschwinden mit seinem Wohnmobil besucht haben.[103]

Im Februar 2024 begann der Strafprozess gegen Christian B. wegen der 2022 angeklagten fünf Sexualstraftaten vor dem Landgericht Braunschweig. Kurz darauf erklärte ein Brite dem australischen Sender Sky News, B. habe eine Woche vor Madeleines Verschwinden mit einem gemeinsamen Freund geplant, ein Kind einer reichen Familie in Praia da Luz zu entführen.[104] Die Staatsanwaltschaft Braunschweig wollte den Angaben nachgehen.[105]

Am 3. April 2024 bekräftigte der Hauptbelastungszeuge Helge B. seine früheren Angaben: Er habe Christian B. 2006 kennengelernt, sei in dessen damalige Wohnung in Portugal eingestiegen und habe dort rund 20 Videokassetten gefunden. Darauf sei ein maskierter Mann in schwarzer Kleidung zu sehen gewesen, der eine ältere Frau und ein junges Mädchen sexuell missbraucht habe. Als der Mann im Film seine Maske abgenommen habe, habe er Christian B. als den Täter erkannt. Die Videos habe er damals mit anderen gestohlenen Gegenständen verkauft und wisse nicht, wo sie geblieben seien. 2017 habe er B. bei einem Musikfestival wiedergetroffen. Dieser habe ihm angetrunken erzählt, Madeleine McCann habe „nicht mal geschrien“. Das habe er als Geständnis verstanden, dass B. das Mädchen getötet habe. Bis zum nächsten Tag habe B. das laufende Festival fluchtartig verlassen.[106]

Die Videokassetten waren trotz intensiver Suche nicht gefunden worden. Weil Helge B. dazu 2019 vor Gericht und 2023 in einem Interview verschiedene Angaben machte,[107] hatten Christian B.s Verteidiger ihn im November 2023 wegen uneidlicher Falschaussage angezeigt.[108] Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hatte die Anzeige zurückgewiesen: Helge B. habe nur vermutet, wo sich die Videokassetten befänden. Im Januar 2024 wurde seine Zeugenaussage zugelassen.[109]

Die damals 20-jährige Irin Hazel Behan war im Juni 2004 in ihrer Wohnung in Praia da Rocha (Algarve) von einem Mann überfallen und vergewaltigt worden. Ihre Strafanzeige in Portugal erbrachte nichts. Jahre später erkannte sie Christian B. auf einer Fotografie als den Täter und meldete sich bei der Staatsanwaltschaft Braunschweig. Im Mai 2024 bezeugte sie den Verlauf der Tat und deren Folgen vor Gericht: B. sei schwarz gekleidet und mit einem Messer bewaffnet gewesen, habe Englisch mit deutschem Akzent gesprochen, sie bedroht, gefesselt, ausgepeitscht und dreimal vergewaltigt. Dabei habe er Teile der Tat gefilmt. Danach sei er über den Balkon geflohen. Seitdem sei sie suizidgefährdet, habe Panikattacken und müsse Medikamente dagegen nehmen. Sie habe ihn auf der Fotografie an seinen stechend blauen Augen wiedererkannt.[110]

Im Mai 2024 sagte eine deutsche Zeugin aus, Christian B. habe ihr im Jahr 2007, als sie zehn Jahre alt war, am Algarvestrand bei Salema aufgelauert, sie gepackt und sexuell missbraucht. Sie habe ihn in der Sendung Aktenzeichen XY… ungelöst vom Mai 2020 und auf verschiedenen Fotografien wiedererkannt und sei sicher, dass er der Täter sei.[111]

Im Juni 2024 bezeugte der leitende Ermittler Titus Stampa, man habe ein E-Mail-Konto von Christian B. gefunden; Stampa nannte es „Mord“-Account. Einige E-Mails darauf verknüpften B. direkt mit Madeleines „Ermordung“. Auch ein gefundenes „externes Laufwerk“ gehöre zum Mordfall. Details dazu dürfe er vorläufig nicht preisgeben. Über ein zweites E-Mail-Konto habe B. Medien mit Kindesmissbrauch an andere Täter weitergegeben und Gewaltfantasien geschildert, etwa, ein fünfjähriges Mädchen und ihre Mutter zu entführen und sexuell zu missbrauchen. Ab Januar 2007 habe er alle E-Mails aus dem Posteingang dieses Kontos gelöscht.[112] Den Ermittlern sind mindestens vier E-Mail-Konten bekannt, die B. im Mai 2007 verwendet haben soll. Eins davon soll er 2013 gelöscht haben, kurz nachdem er vom Verdacht gegen sich im Fall Madeleine McCann erfuhr.[113]

Im September 2024 erinnerte Staatsanwalt Wolters in der BBC an die 2020 im Darknet entdeckten Chatverläufe, die B. belasten. Er habe unter dem Pseudonym „Wahnsinn-der-holger“ einem anderen Pädophilen geschrieben: „Etwas Kleines einfangen und tagelang benutzen, das wär‘s.“ Zudem fand sich im Chatverlauf das Kürzel „mm“, vielleicht ein verschlüsselter Hinweis auf Madeleine McCann. Der Chat könne „Teil des großen Puzzles sein“, das zur Aufklärung des Falls beitrage.[114]

  • Danny Collins: Madeleine McCann - The Disappearance. Ten Years On. (Erstausgabe 2008: Vanished. The Truth About the Disappearance of Madeleine McCann.) John Blake Publishing, London 2017, ISBN 978-1-78606-517-9
  • Anthony Summers, Robbyn Swan, Looking for Madeleine: The must-read account of the disappearance that continues to grip the world. Headline Publishing Group, London 2015, ISBN 978-1-4722-1160-6
  • Kate McCann: Madeleine. Das Verschwinden unserer Tochter und die lange Suche nach ihr. Bastei Lübbe, Köln 2011, ISBN 978-3-7857-2443-9 (Rezensionen: Spiegel; Tagesanzeiger.ch)
  • Pat Brown: Profile of the Disappearance of Madeleine McCann. Barnes and Noble, New York 2011 (Buchauszug online).
  • Daniela Prousa: Analyse des Vermisstenfalles Madeleine McCann. Verlag für Wissenschaft und Kultur, Duisburg/Köln 2010, ISBN 978-3-86553-353-1.
  • Frederic P. Miller, Agnes F. Vandome, John McBrewster (Hrsg.): Disappearance of Madeleine McCann. Alphascript Publishing, 2009, ISBN 978-613-0-02955-5
  • McCann Family Forum (Hrsg.): The Madeleine Investigation. Incompetence or Corruption? Authorhouse, Bloomington 2009.
  • Gonçalo Amaral: Maddie. Warum die Wahrheit eine Lüge ist. Argo, Marktoberdorf 2009, ISBN 978-3-937987-79-8.
Commons: Madeleine McCann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Madeleines verzweifelte Eltern: Hoffen, beten, warten. Spiegel, 14. Mai 2007
  2. a b c d e f g Ein Fall für Scotland Yard. Der Tagesspiegel, 5. Mai 2012
  3. a b c Gemma O’Doherty: Maddie: Did the BBC bend the truth? Village Magazine, Oktober 2018
  4. a b c d Der Fall Maddie McCann: Die Blutspuren, der Kastenwagen und eine Zeugin. T-online, 4. Juni 2020
  5. British toddler abducted, police believe. Guardian, 5. Mai 2007
  6. Anushka Asthana, Dale Fuchs: Police reveal suspect as hunt for three-year-old Madeleine widens. Guardian, 6. Mai 2007
  7. Mark Williams-Thomas: Hunting Killers: Britain’s Top Crime Investigator Reveals how He Solves the Unsolvable. Bantam Press, Transworld Publishers, London 2019, ISBN 978-1-4735-6419-0, S. 192
  8. Entführte Madeleine: Portugals Polizei unter Druck. Spiegel, 10. Mai 2007
  9. a b c Fall Madeleine: 1,5 Millionen Euro Belohnung ausgesetzt. Spiegel, 11. Mai 2007
  10. Michael Schulte: Verschwundene Madeleine: Urlauberinnen belasten Robert Murat schwer. Rheinische Post, 30. Dezember 2007
  11. Maddie case victim Robert Murat wins damages for being labelled “pedophile” on live TV. Portugal Resident, 22. Juli 2018
  12. Guilt will never leave us, say Madeleine’s parents. Guardian, 26. Mai 2007
  13. Martin Robinson: Madeleine McCann police spent four years trying to ID man seen carrying baby on night toddler disappeared - despite doctor saying it was him. Daily Mail, 7. Mai 2018; Tom Davidson: Madeleine McCann detectives spent four years trying to identify man carrying child - despite GP saying it was probably him. Mirror, 7. Mai 2018
  14. Eltern von Madeleine suchen Trost beim Papst. Welt, 31. Mai 2007
  15. Kindesentführung: Wie mit dem Fall Maddie im Internet Kasse gemacht wird. Spiegel, 19. Mai 2007
  16. Polizei nimmt Trittbrettfahrer im Fall Madeleine fest. Welt, 6. Juni 2007
  17. Vatikan: Segen für Eltern Madeleines. Radio Vatikan, 30. Mai 2007
  18. Verzweifelter Appell von Madeleines Eltern. Welt, 6. Juni 2007
  19. Titanic-Magazin: Satire mit Madeleine. Stern, 1. November 2007
  20. a b Timeline: Madeleine McCann. Guardian, 22. Mai 2009
  21. Top UK detectives to join team of officers in search for missing Madeleine McCann. Daily Mail, 9. September 2008
  22. Jerome Taylor: FBI hunts for investigator paid £500,000 by McCanns. The Independent, 23. November 2009; Fall Maddie McCann: Der falsche Fahnder. Spiegel, 13. Juli 2014
  23. Madeleine McCann private detective Kevin Halligen dies. BBC, 14. Januar 2018
  24. McCanns tell Oprah Madeleine will be found. Reuters, 4. Mai 2009
  25. Madeleine McCann aged 6: New picture of how missing Maddy looks now. Mirror, 2. Mai 2009
  26. Großbritannien: Vermisste Madeleine McCann lebt möglicherweise. Welt, 25. April 2012
  27. McCann, Madeleine Beth (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive)
  28. Gabi Biesinger: Tag der vermissten Kinder: Maddie McCann − seit acht Jahren gesucht. Deutschlandfunk, 25. Mai 2015
  29. Acht Jahre nach Maddies Verschwinden: Mutter gibt nicht auf. Merkur, 1. Mai 2015
  30. Tom Pettifor, Tracey Kandohla: Madeleine McCann's parents have £750k in Find Maddie Fund to help find daughter if police probe is axed. Mirror, 9. Februar 2018
  31. Maddie investigation receives new cash injection. Portugal Resident, 14. November 2018
  32. Wurde Maddie noch im Hotelzimmer ermordet? Welt, 5. August 2007
  33. Blutspuren im Hotelzimmer von Madeleine. Welt, 7. August 2007
  34. Angeblich Blut im Leihwagen der McCanns. Welt, 7. September 2007
  35. Maddies Mutter zur Verdächtigen erklärt. Welt, 7. September 2007; Jetzt steht auch Madeleines Vater unter Verdacht. Welt, 8. September 2007
  36. Caroline Gammell: Madeleine McCann: Kate McCann refused to answer 48 questions from Portuguese police. The Telegraph, 4. August 2008
  37. Madeleines Eltern kehren nach England zurück. Welt, 10. September 2007
  38. Paul Hamilos, Brendan de Beer: Detective leading hunt for Madeleine sacked after blast at UK police. Guardian, 3. Oktober 2007
  39. Fall Madeleine zu den Akten gelegt. Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), 21. Juli 2008
  40. Leo Wieland: Neues Buch zum Madeleine-Fall: „Die Eltern haben die tote Maddie versteckt“. FAZ, 24. Juli 2008
  41. Entführte Maddie: „Die Wahrheit der Lüge“. Süddeutsche Zeitung (SZ), 12. Januar 2010
  42. Owen Gibson: Express Newspapers forced to apologise to McCann family over Madeleine allegations. Guardian, 19. März 2008
  43. Judge bans sales of Madeleine McCann book. Guardian, 9. September 2009; Madeleine McCann book ban overturned by Portuguese court. Guardian, 19. Oktober 2010;Madeleine McCann’s parents win libel damages in trial of police chief. Guardian, 28. April 2015; Libel conviction of ex-detective in Madeleine McCann case overturned. Guardian, 20. April 2016
  44. Eltern verlieren Schadensersatzprozess in Portugal. Spiegel, 1. Februar 2017
  45. Joana Moraiz: Amazon banned Criminal Profiler Pat Brown’s book on the Madeleine McCann case. 25. Juli 2011 (Nachdruck)
  46. James Dunn: US crime expert who told a TV documentary Madeleine McCann’s parents may have hidden her body plans to sue the program for 'purposely destroying her reputation'. Daily Mail, 24. April 2017
  47. a b c Christian Zaschke: Neue Spur im Fall der verschwundenen Madeleine McCann. SZ, 27. April 2017
  48. Operation Grange. Metropolitan Police
  49. Sandra Laville: Madeleine McCann: police target 38 potential suspects identified in Review. Guardian, 5. Juli 2013
  50. Peter Walker: Madeleine McCann appeal gets overwhelming response, say police. Guardian, 15. Oktber 2013
  51. Hoffnung im Fall Maddie: Scotland Yard hat „bedeutsame Erkenntnisse“. T-online, 14. Oktober 2013
  52. Patrick Counihan: Irish couple key witnesses as British police launch new enquiry. Irish Central, 14. Oktober 2013
  53. Tom Pettifor: Madeleine McCann: Crimewatch response 'truly unprecedented' as nearly 1,000 viewers contact police. Mirror, 16. Oktober 2013
  54. Carsten Volkery: Scotland Yard: Neue Spur im Fall Maddie führt nach Deutschland. Spiegel, 15. Oktober 2013
  55. Nach "XY": 2400 Hinweise zu Fall Maddie. Hannoversche Allgemeine, 17. Oktober 2013
  56. Fall Maddie McCann: Polizei sucht Einbrecher. HNA, 19. März 2014
  57. Haakon Nogge: Polizei will nach Maddies Leiche graben. HNA, 7. Mai 2014
  58. Fall Maddie: Grabungen haben begonnen. HNA, 2. Juni 2014
  59. Fahndung in Portugal: Maddies Eltern nach Spurensuche „sehr zufrieden“. Spiegel, 13. Juni 2014
  60. Thomas Hornall: Madeleine McCann disappearance: Portuguese police 'investigating foreign paedophile as suspect' - reports. Irish Independent, 4. Mai 2019
  61. Martin Fricker, Tracey Kandohla: Madeleine McCann police probe German serial strangler who targeted holiday parks. Mirror, 4. Mai 2019
  62. Gerard Couzens: Madeleine McCann: Child killer Martin Ney 'NOT a suspect in abduction'. Mirror, 6. Mai 2019
  63. Tom Towers: Madeleine McCann cops missing vital detail over German paedo suspect. Daily Star, 19. Mai 2019
  64. Vorladung im November 2013: War Christian B. früh gewarnt? N-tv, 12. Juni 2020
  65. Hubert Gude, Roman Lehberger: Tatverdächtiger im Fall Maddie McCann: Die Vorstrafen des Christian B. Spiegel, 4. Juni 2020; Fall Maddie: Das sind die Vorstrafen des Christian B. RND, 4. Juni 2020
  66. Jörg Diehl, Thomas Heise, Roman Lehberger, Claas Meyer-Heuer: Deutsche Ermittlungsfehler im Fall Maddie: So erfuhr Christian B., dass die Polizei ihn im Blick hatte. Spiegel, 12. Juni 2020
  67. a b Abdul Taher: Madeleine McCann suspect Christian Brueckner told his girlfriend he WAS near the holiday villa on the night toddler vanished. Daily Mail, 6. November 2021; Sophia Lother: Maddie McCann vermisst: Ex-Freundin mit belastenden Aussagen zu Christian B. HNA, 11. November 2021
  68. Abul Taher: Madeleine McCann prime suspect Christian Brueckner was jailed for sexually abusing his ex-girlfriend's five-year-old daughter in a public park. Daily Mail, 16. August 2020
  69. Christian B. als Verdächtiger: Hängen Fälle Maddie und Inga zusammen? N-tv, 5. Juni 2020
  70. Hunbert Gude: Verdächtiger im Fall Maddie: Die Akte Christian B. Spiegel, 9. Oktober 2020 (kostenpflichtig)
  71. Jonas Mueller-Töwe: Mordverdächtiger im Fall Maddie: Vergewaltigung, verschwundene Kinder und eine mysteriöse Kamera. T-online, 5. Juni 2020
  72. Hauptverdächtiger im Fall Maddie missbrauchte eine 72-Jährige: Früherer Freund erzählt: Ich überführte Christian B. als Vergewaltiger. RTL, 25. August 2020
  73. Fall Maddie: Bundesgerichtshof: Verdächtiger Christian B. bleibt in Haft. T-online, 20. November 2020
  74. Staatsanwaltschaft Braunschweig: Ermittlungen im Fall Madeleine „Maddie“ McCann. Presseinformation vom 3. Juni 2020
  75. Verschwinden der Madeleine McCANN am 3. Mai 2007 in Praia da Luz / Portugal – Zeugen gesucht. BKA, 3. Juni 2020
  76. Fall Madeleine McCann: Deutscher unter Mordverdacht. ZDF, 3. Juni 2020; Hinweise nach 13 Jahren: Der Mann mit den zwei Autos. Spiegel, 4. Juni 2020
  77. Madeleine McCann: German prisoner identified as suspect. BBC News, 4. Juni 2020
  78. Mordermittlungen gegen 43-jährigen Deutschen im Fall „Maddie“. Spiegel, 3. Juni 2020
  79. Josef Seitz: TV-Kolumne „SAT.1 investigativ“: „Er hat zwei Seiten“, „traue ihm das zu“: Bekannte packen über Maddie-Verdächtigen aus.] Focus, 1. Februar 2022
  80. Teresa Toth: Fall Maddie: Sechs Hinweise, die den Hauptverdächtigen Christian B. belasten sollen. HNA, 8. Juni 2023
  81. Jürgen Dahlkamp et al.: Neue Erkenntnisse zum Mordverdächtigen im Fall Maddie: Die kranke Welt des Christian B. Spiegel, 5. Juni 2020 (kostenpflichtig)
  82. Fall Maddie: Neue Anwälte für den Verdächtigen. Süddeutsche Zeitung, 10. Juni 2020
  83. Maddie-Verdächtiger: Hat er auch etwas mit dem Verschwinden von Inga zu tun? RND, 5. Juni 2020
  84. Robin Dittrich: Ermittler im Fall Maddie McCann wollen Auto des Verdächtigen Christian B. untersuchen. Merkur, 3. April 2024
  85. Medien: Portugals Polizei suchte auch in Brunnen nach Maddie. SZ, 11. Juli 2020; Suche nach Maddie: Taucher finden auch in Brunnen keine Spur. Merkur, 12. Juli 2020
  86. Fall Maddie: Ermittler suchten in Hannover nach vergrabenen Speichermedien. RND, 16. September 2020
  87. Fall Maddie: Ermittler legen Keller in Hannover frei. RND, 29. Juli 2020
  88. Fall Maddie: Christian B. hatte auch Garten in Braunschweig: „Jeder hat hier ein ungutes Gefühl“. HAZ, 30. Juli 2020
  89. Daniel Wüstenberg: Staatsanwaltschaft Braunschweig spricht von Sachbeweisen für Tod von Madeleine McCann. Stern, 22. September 2020
  90. Fall Madeleine McCann: Portugiesische Ermittler führen Christian B. offiziell als Beschuldigten. Spiegel, 22. April 2022
  91. Beweise gegen Christian B.: „Wir sind sicher, dass er der Mörder von Madeleine McCann ist“. Merkur, 6. Mai 2022
  92. Daniel Wüstenberg: Wird es jetzt eng für Christian B.? Staatsanwaltschaft spricht im Fall „Maddie“ von „neuen Beweisen“. Stern, 4. Mai 2022
  93. Daniel Wüstenberg: Die Akte Christian B.: Staatsanwaltschaft klagt Hauptverdächtigen im Fall „Maddie“ wegen anderer Verbrechen an. Stern, 12. Oktober 2022; Spurensuche an der Algarve: Aufenthaltsorte und mutmaßliche Straftaten von Christian B. zwischen 2000 und 2017. Spiegel, Oktober 2022
  94. Verdächtiger im Fall Madeleine McCann: Christian B. wegen weiterer Sexualstraftaten angeklagt. Spiegel, 11. Oktober 2022
  95. Verdächtiger im Fall Madeleine McCann: Haftbefehl gegen Christian B. wegen weiterer Sexualstraftaten erlassen. Spiegel, 28. November 2022
  96. Landgericht Braunschweig erklärt sich in dem Verfahren 2 KLs 213 Js 52790/18 (15/22) (Vergewaltigung, sexueller Missbrauch) für unzuständig. Landgericht Braunschweig, 20. April 2023; Landgericht nicht zuständig: Prozess gegen Verdächtigen im Fall Maddie geplatzt. HNA, 20. April 2023
  97. Carsten Janz: Gericht hebt Haftbefehl auf: Verdächtiger im Fall Maddie könnte bald freikommen. T-online, 4. Mai 2023
  98. Moritz Bletzinger: Wirbel um Verdächtigen im Fall „Maddie“: Staatsanwaltschaft legt Beschwerde bei Gericht ein. Hannoversche Allgemeine, 12. Mai 2023; Fall Madeleine McCann: Gerichte streiten um Zuständigkeit: Entkommt Verdächtiger Christian B. einem Prozess? News.de, 16. Mai 2023
  99. Prozess in Braunschweig: Kein dringender Vergewaltigungsverdacht – Haftbefehl gegen »Maddie«-Verdächtigen aufgehoben. Spiegel, 3. Juli 2024
  100. Fall „Maddie“: Polizei stellt an Arade-Stausee Gegenstände sicher. NDR, 1. Juni 2023
  101. Martina Lippl: Vermisste Maddie McCann: Ehepaar meldet gruselige Entdeckung - Fotos lösten offenbar neue Suchaktion aus. Merkur, 16. Juni 2023
  102. Reinhard Bingener, Hans-Christian Rößler: Verdächtiger Christian B. nannte den Ort sein „kleines Paradies“. FAZ, 23. Mai 2023
  103. Momir Takac: Nach Tipp aus Deutschland: „Relevanter Hinweis“ im Vermisstenfall Maddie McCann gefunden. Merkur, 2. Juni 2023
  104. Martin Brunt: Plot to kidnap child hatched a week before Madeleine McCann disappeared. Sky.com, 8. Februar 2024; Natasha Donn: British expat alerted police three times to kidnap plot involving Madeleine suspect. Portugal Resident, 8. Februar 2024
  105. Victoria Krumbeck: Neue Vorwürfe gegen Christian B.: Plante er Kindesentführung kurz vor Maddie-Verschwinden? Merkur, 12. Februar 2024
  106. Cefina Gomez: Kronzeuge belastet Maddie-Verdächtigen vor Gericht mit Schock-Aussage: „Sie hat nicht einmal geschrien“. Merkur, 8. April 2024; Cefina Gomez: Belastende Zeugenaussage im Prozess gegen Maddie-Verdächtigen – „Sie hat nicht einmal geschrien“. HNA, 7. April 2024; Julia Jüttner: Prozess gegen »Maddie«-Verdächtigen: Wenn der Kronzeuge auspackt. Spiegel, 4. April 2024 (kostenpflichtig)
  107. Robin Dittrich: Vermisste Maddie McCann: Jetzt bricht der wichtige Zeuge Helge B. sein Schweigen. HNA, 7. Juli 2023
  108. Romina Kunze: Wende im Fall Maddie McCann? Hauptzeuge soll vor Gericht gelogen haben. Merkur, 27. November 2023
  109. Bettina Menzel: Im Fall Maddie McCann gelogen? Hauptzeuge wegen Falschaussage angezeigt – Staatsanwalt zieht Fazit. Merkur, 28. Januar 2024
  110. Jessica Parker: McCann suspect raped woman at knifepoint, trial told. BBC, 15. Mai 2024
  111. Prozess wegen Kindesmissbrauchs: Zeugin belastet Maddie-Verdächtigen Christian B. N-tv, 28. Mai 2024; Robin Dittrich: „Er hat uns alle angegrinst“ – Zeugin will Maddie-Verdächtigen als Täter erkannt haben. HNA, 2. Juni 2024
  112. Julian Mayr: Vermisste Maddie: Ermittler entdeckt erste konkrete Verbindung – und spricht von „Mord-Account“. Merkur, 13. Juni 2024
  113. Jon Clarke: How email accounts used by Madeleine McCann suspect Christian Brueckner ‘tie him to the disappearance of the British toddler’. The Olive Press, 6. Juni 2024
  114. Romina Kunze: „Könnte ein Teil des großen Puzzles sein“: Deutscher Ermittler mit neuen Details im Fall Maddie McCann. Merkur, 10. September 2024; HNA, 10. September 2024