Loco TI

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Loco
Wappen von Loco
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Tessin Tessin (TI)
Bezirk: Bezirk Locarnow
Kreis: Kreis Onsernone
Gemeinde: Onsernonei2
Postleitzahl: 6661
Koordinaten: 695163 / 117499Koordinaten: 46° 12′ 8″ N, 8° 40′ 18″ O; CH1903: 695163 / 117499
Höhe: 680 m ü. M.
Fläche: 9,06 km²
Einwohner: 254 (31. Dezember 2000)
Einwohnerdichte: 28 Einw. pro km²
Website: www.onsernone.swiss
Loco TI
Loco TI
Karte
Loco TI (Schweiz)
Loco TI (Schweiz)
w{w
Gemeindestand vor der Fusion am 13. April 2001

Loco ist mit den Ortsteilen Niva und Rossa eine Ortschaft in der Gemeinde Onsernone im Schweizer Kanton Tessin. Bis April 2001 bildete es eine eigene politische Gemeinde.

Luftbild (1963)

Das Dorf liegt im Onsernonetal auf einer Terrasse an der Strasse, die einerseits nach Vergeletto, andererseits nach Spruga führt. Zugehörig sind auch die Weiler Niva und Rossa.

1224 findet sich Loco oder Luogo erstmals erwähnt.[1] Im Ancien Régime bildete es zusammen mit den anderen Dörfern des Tals mit Ausnahme von Auressio den Hauptort der Talgemeinde Onsernone. Im 19. Jahrhundert war Loco ein Zentrum der Strohflechterei, wobei die dazu verwendeten Strohzöpfe auch in den anderen Dörfern des Onsernonetals hergestellt wurden. Neben den typischen Häusern mit Loggien, deren Schmuck sich teilweise erhalten hat, prägen eine Reihe stattlicher Herrschaftshäuser das Dorf.

Von 2001 bis 2015 bildete Loco zusammen mit Berzona und Auressio die Gemeinde Isorno. Hier war Loco der Verwaltungssitz. 2016 schloss sich Isorno der Gemeinde Onsernone an.

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1795 1808 1850 1860 1880 1900 1930 1950 2000[2] 2014
Einwohner 684 689 600 745 634 402 289 258 254 246

In Loco befindet sich die Primarschule, das 1966 gegründete Museo Onsernonese und das Altersheim des Onsernonetals. In einer restaurierten Mühle ist eine Dauerausstellung über das Getreidemahlen zu sehen. Die Casa Schira aus dem 19. Jahrhundert im Besitz der Gemeinde beherbergt eine kleine öffentliche Bibliothek und eine Herberge.[1]

Nach dem Niedergang der Landwirtschaft pendelt heute die Mehrheit der erwerbstätigen Einwohner nach Locarno.

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorfbild ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) als schützenswertes Ortsbild der Schweiz von nationaler Bedeutung eingestuft.[3]

  • Pfarrkirche San Remigio mit Cappella del Crocefisso VIII. Jahrhundert erbaut. Der aktuelle Bau stammt aus dem 16. Jahrhundert und ist das Ergebnis mehrerer Anbauten. Vom örtlichen Maler G. S. Meletta wurde sie 1902 mit Fresken dekoriert und enthält Gemälde des 17. Jahrhunderts.[4][5]
  • Brunnen mit Statue Wilhelm Tells vom Bildhauer Ermenegildo Degiorgi Peverada[4][5]
  • Palazzo Broggini im Ortsteil Rossa, um 1708[4][5]
  • Casa ai Mulini (alte Mühle) ist die ehemalige Zollstation (Brückenzoll); auf der Westseite des Hauses findet sich ein restauriertes Fresko von Giovanni Samuele Meletta von 1900; der heutige Bau stammt aus dem Jahre 1626 und wurde 2002 renoviert.[4][5]
  • Mühle aus dem 18. Jahrhundert. Sie wurde sorgfältig restauriert und wieder in Betrieb genommen.[6][4][5]
  • Brücke bei Niva, entworfen von Christian Menn, wurde 2016 fertig gestellt, um die alte Brücke aus dem 16. Jahrhundert zu ersetzen, die 1978 zerstört wurde.

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Siro Borrani: Il Ticino Sacro. Memorie religiose della Svizzera Italiana raccolte dal sacerdote Siro Borrani prevosto di Losone. Tipografia e Libreria Cattolica di Giovanni Grassi, Lugano 1896.
  • Guglielmo Buetti: Note Storiche Religiose delle Chiese e Parrocchie della Pieve di Locarno, (1902), e della Verzasca, Gambarogno, Valle Maggia e Ascona (1906). 2. Auflage. Pedrazzini, Locarno 1969.
  • Riccardo Carazzetti: La Francia, la fame e l’Onsernone. Gli emigranti, la libertà e le rivoluzioni. (Mostra temporanea allestita al Museo Onsernonese in occasione del bicentenario dell’indipendenza del Ticino). In: Bollettino della Società Storica Locarnese. Nr. 2, Tipografia Pedrazzini, Locarno 1999, S. 142–144.
  • Luciano Chiesa und andere: Onsernone: das Tal und sein Museum. Museo Onsernonese, Loco 2012.
  • Vasco Gamboni: Loco. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 18. Januar 2017.
  • Rinaldo Giambonini, Agostino Robertini, Silvano Toppi: Loco. In: Il Comune. Edizioni Giornale del Popolo, Lugano 1971, S. 153–164.
  • Simona Martinoli un. a.: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Casagrande, Bellinzona 2007, ISBN 978-88-7713-482-0, S. 222–223.
  • Elfi Rüsch: Loco. In: Distretto di Locarno IV. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 2013, ISBN 978-3-03797-084-3, S. 301–321.
  • Celestino Trezzini: Loco. In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band 4: Liebegg – Mailand. Attinger, Neuenburg 1927, S. 701 (Digitalisat).
Commons: Loco (Onsernone) – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Vasco Gamboni: Loco. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 18. Januar 2017, abgerufen am 2. Juli 2019.
  2. Vasco Gamboni: Loco. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 18. Januar 2017.
  3. Liste der Ortsbilder von nationaler Bedeutung (Memento des Originals vom 10. Juli 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bak.admin.ch, Verzeichnis auf der Website des Bundesamts für Kultur (BAK), abgerufen am 10. Januar 2018.
  4. a b c d e Simona Martinoli und andere: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Casagrande, Bellinzona 2007, ISBN 978-88-7713-482-0, S. 222–223.
  5. a b c d e Elfi Rüsch: Distretto di Locarno IV. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 2013, ISBN 978-3-03797-084-3, S. 301–321.
  6. Il mulino di Loco auf aimulini.com/mulino (abgerufen am 17. März 2017)
  7. Museo Onsernonese auf d-nb.info/gnd
  8. Museo Onsernonese auf api3.geo.admin.ch/rest/services/kgs/MapServer/ (abgerufen am 10. Dezember 2017).