L-Glycerol-3-phosphat

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Strukturformel
Strukturformel von sn-Glycerol-3-phosphat
Allgemeines
Name L-Glycerol-3-phosphat
Andere Namen
  • D-Glycerol-1-phosphat
  • L-Glycerol-3-phosphat
  • 3-O-Phosphonoglycerol
  • 3-Phosphoglycerol
Summenformel C3H9O6P
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 17989-41-2
PubChem 439162
DrugBank DB02515
Wikidata Q27093499
Eigenschaften
Molare Masse 172,07 g·mol−1
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

L-Glycerol-3-phosphat ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der phosphorylierten Glycerole.

Als chirales Molekül besitzt Glycerol-3-phosphat[2] ein Stereozentrum und daher eine D- und eine L-Form.

In Lebewesen kommt zur Fettbildung (Lipogenese) die L-Form vor. Sie wird unter anderem durch die Glycerol-3-phosphat-Dehydrogenase durch Reduktion von Dihydroxyacetonphosphat (DHAP) gebildet, das aus der Glykolyse stammt. Ebenso kann Glycerol-3-phosphat aus Aminosäuren und aus dem Citrat-Zyklus im Zuge der Gluconeogenese gebildet werden.

DHAP + NAD(P)H + H+G1P + NAD(P)+

Weiterhin kann es mithilfe von Glycerolkinase durch Phosphorylierung von Glycerol gebildet werden, das beim Abbau von Fetten (Lipolyse) entsteht.

Glycerol + ATPG3P + ADP

Glycerol-3-phosphat ist der Ausgangsstoff bei der Biosynthese von Glycerolipiden. Dabei wird es in Eukaryoten an der sn-1-Position durch die Glycerol-3-phosphat-O-Acyltransferase im Mitochondrium oder im endoplasmatischen Retikulum acyliert, woraufhin eine weitere Acylierung an der sn-2-Position zur Phosphatidsäure erfolgt.

G1P + Acyl-CoALysophosphatidsäure + CoA

Die Glycerol-1-Phosphatase hydrolysiert die Phosphatgruppe, wodurch Glycerol gebildet wird.[3]

G3P + H2O → Glycerol + Pi

Das Glycerin-3-phosphat-Shuttle transportiert Glycerol-3-phosphat durch die mitochondrialen Membranen.

Kommerziell erhältlich ist das Lithiumsalz der Verbindung.[4]

Commons: Glycerol-3-phosphat – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  2. Externe Identifikatoren von bzw. Datenbank-Links zu Glycerol-3-phosphat: CAS-Nr.: 57-03-4, EG-Nr.: 200-307-1, ECHA-InfoCard: 100.000.279, PubChem: 754, ChemSpider: 734, Wikidata: Q2739882.
  3. Y. Mugabo, S. Zhao, A. Seifried, S. Gezzar, A. Al-Mass, D. Zhang, J. Lamontagne, C. Attane, P. Poursharifi, J. Iglesias, E. Joly, M. L. Peyot, A. Gohla, S. R. Madiraju, M. Prentki: Identification of a mammalian glycerol-3-phosphate phosphatase: Role in metabolism and signaling in pancreatic β-cells and hepatocytes. In: Proceedings of the National Academy of Sciences. Band 113, Nummer 4, Januar 2016, S. E430–E439, doi:10.1073/pnas.1514375113, PMID 26755581, PMC 4743820 (freier Volltext).
  4. Datenblatt sn-Glycerol 3-phosphate lithium salt, ≥95.0% (TLC) bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 24. März 2018 (PDF).