Josef Ehmer
Josef Ehmer (* 7. November 1948 in Gschwandt) ist ein österreichischer Historiker.
Josef Ehmer wurde als Sohn von Maria Ehmer und Josef Ehmer in Oberösterreich geboren. Seine Eltern engagierten sich im kommunistischen Widerstand und gehörten der KPÖ an.[1] Er studierte von 1968 bis 1976 die Fächer Geschichte und Germanistik an der Universität Wien, wo er 1977 promovierte. Er war Gründungsmitglied des Kommunistischen Studentenverbands (KSV) und lange Jahre auch Mitglied der Historischen Kommission beim ZK der KPÖ.[2] Anschließend war er in den Jahren 1978 bis 1984 als Forschungsassistent an der Universität Wien tätig. Dort war er außerdem von 1987 bis 1989 als Universitäts-Assistent beschäftigt. 1989 erfolgte seine Habilitation mit der Arbeit Das Heiratsverhalten und die Traditionen des Kapitalismus. In den Jahren 1989 bis 1993 lehrte er als Dozent an der Universität Wien. Von 1993 bis 2005 war er Professor für Allgemeine Neuere Geschichte an der Universität Salzburg. Von 2005 bis zu seiner Emeritierung lehrte er als Professor für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität Wien.
Seine Forschungsschwerpunkte sind die Sozialgeschichte des 18. bis 20. Jahrhunderts im europäischen Vergleich, darunter insbesondere die Geschichte der Familie, der Arbeiter und Handwerker, der Migrationen, des Alters, sowie die Bevölkerungsgeschichte und Historische Demographie.
Schriften (Auswahl)
Monografien
- Bevölkerungsgeschichte und historische Demographie. 1800–2000 (= Enzyklopädie deutscher Geschichte. 71). Oldenbourg, München 2004, ISBN 3-486-55732-7.
- Heiratsverhalten, Sozialstruktur, ökonomischer Wandel. England und Mitteleuropa in der Formationsperiode des Kapitalismus (= Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft. 92). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1991, ISBN 3-525-35755-9.
- Sozialgeschichte des Alters (= edition suhrkamp. 1541 = NF 541). Suhrkamp, Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-518-11541-3.
Herausgeberschaften
- mit Ursula Ferdinand und Jürgen Reulecke: Herausforderung Bevölkerung. Zu Entwicklungen des modernen Denkens über die Bevölkerung vor, im und nach dem „Dritten Reich“. VS – Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2007, ISBN 978-3-531-15556-2.
- mit Dietmar Goltschnigg, Peter Revers und Justin Stagl: Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Bestandsaufnahmen und Zukunftsaussichten. Edition Praesens, Wien 2004, ISBN 3-7069-0186-2.
- mit Helga Grebing und Peter Gutschner: „Arbeit“. Geschichte – Gegenwart – Zukunft. (= ITH-Tagungsberichte. 36). AVA – Akademische Verlags-Anstalt, Leipzig 2002, ISBN 3-931982-28-9.
- mit Peter Gutschner: Das Alter im Spiel der Generationen. Historische und sozialwissenschaftliche Beiträge. Böhlau, Wien u. a. 2000, ISBN 3-205-99157-5.
- mit Tamara K. Hareven und Richard Wall: Historische Familienforschung. Ergebnisse und Kontroversen. Michael Mitterauer zum 60. Geburtstag. Campus, Frankfurt am Main u. a. 1997, ISBN 3-593-35753-4.
Weblinks
- Literatur von und über Josef Ehmer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Josef Ehmer am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Wien
- Vorträge und Diskussionsbeiträge von Josef Ehmer im Onlinearchiv der Österreichischen Mediathek
Anmerkungen
- ↑ Ilse Korotin (Hrsg.): biografıA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 1: A–H. Böhlau, Wien/Köln/Weimar 2016, ISBN 978-3-205-79590-2, S. 666 f.
- ↑ Josef Ehmer zum 70. In: Mitteilungen der Alfred Klahr Gesellschaft, Nr. 4/2018, S. 39 (Dezember).
Personendaten | |
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NAME | Ehmer, Josef |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Historiker |
GEBURTSDATUM | 7. November 1948 |
GEBURTSORT | Gschwandt (bei Gmunden) |