Großer Waldportier
Großer Waldportier | ||||||||||||
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Großer Waldportier (Hipparchia fagi) an blühendem Schmetterlingsstrauch („Sommerflieder“) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Hipparchia fagi | ||||||||||||
(Scopoli, 1763) |
Der Große Waldportier (Hipparchia fagi) ist ein Schmetterling (Tagfalter) aus der Unterfamilie der Augenfalter (Satyrinae).
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Falter erreichen eine Vorderflügellänge von bis zu 40 Millimetern und sind damit überdurchschnittlich groß. Die Weibchen erscheinen jedoch größer als die Männchen. Die dunklen Flügel tragen ein helles Band, in diesem sind ein bis zwei Augenflecken zu erkennen. Die Unterseite ist kontrastreicher. Bei den Weibchen geht die Farbe hin und wieder etwas in das Gelbliche über. Die Farben dienen als Tarnung: Wenn diese Schmetterlinge mit zusammengeklappten Flügeln auf einem Baumstamm sitzen, sind sie kaum auszumachen. Wie viele andere waldbewohnende Arten ist der Falter sehr scheu.
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Ähnliche Arten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Große Waldportier kann vom Kleinen Waldportier sicher nur durch eine Untersuchung der Jullienschen Organe (Stäbchenschuppen) unterschieden werden: Bei H. fagi findet man einzelne, bei H. hermione zahlreiche "Borsten".[1]
- Kleiner Waldportier Hipparchia hermione (Linnaeus, 1764), syn. Hipparchia alcyone (Denis & Schiffermüller, 1775)
- Weißer Waldportier Aulocera circe
- Hipparchia syriaca (Staudinger, 1871)
- Hipparchia genava (Frühstorfer, 1908)
Synonyme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Satyrus hermione wird die Art in der älteren Literatur geführt. In der neuesten Literatur wird der sehr ähnliche Hipparchia alcyone als Hipparchia hermione bezeichnet.[2]
- Hipparchia hermione Linnaeus, 1764. Eine Zusammenfassung der sehr verworrenen Taxonomie findet sich beim Lepiforum[3].
Flugzeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Große Waldportier fliegt in einer Generation je nach geografischer Lage von Anfang Juni bis Mitte September.
Lebensraum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Man findet den Großen Waldportier auf Lichtungen in warmen Laubwäldern und an Rändern von trockenen Wiesen bis zu einer Höhe von 1.000 Metern. In Deutschland ist die Art teilweise vom Aussterben bedroht:
- Rote Liste BRD: 2 (stark gefährdet)[4]
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zu den Raupenfutterpflanzen zählen Gräser wie Aufrechte Trespe (Bromus erectus). Die nachtaktiven Raupen überwintern in der Streu. Dort schaffen sie sich mit Schüttelbewegungen eine kleine Mulde. Sie sind hell gefärbt und tragen feine Streifen, die sie fast unsichtbar machen.
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Große Waldportier ist unter anderem in Nordspanien, Aragonien und Katalonien verbreitet. Weiterhin ist er in Mittel, Süd- und Ostfrankreich und sporadisch in Zentralfrankreich anzutreffen. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich weiterhin über Südwestdeutschland (Kaiserstuhl), Südpolen, Italien mit Sizilien, den Balkan und Griechenland einschließlich Lefkada und Korfu. Die Art ist nicht vertreten in Norddeutschland, im europäischen Teil der Türkei und fast allen Mittelmeerinseln. Die Falter sind vertikal von 50 bis 1800 Metern Höhe anzutreffen, meist findet man sie jedoch in Lagen unter 1000 Metern.[5]
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Tagfalter. In: Günter Ebert, Erwin Rennwald (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. 1. Auflage. Band 2: Spezieller Teil: Satyridae, Libytheidae, Lycaenidae, Hesperiidae. Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1991, ISBN 3-8001-3459-4.
- ↑ Hans-Josef Weidemann: Tagfalter: beobachten, bestimmen. Naturbuch-Verlag, Augsburg 1995, ISBN 3-89440-115-X.
- ↑ Kleiner Waldportier, Anmerkungen zu Taxonomie/Nomenklatur
- ↑ Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.): Rote Liste gefährdeter Tiere Deutschlands. Landwirtschaftsverlag, Münster 1998, ISBN 3-89624-110-9.
- ↑ Tom Tolman, Richard Lewington: Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas. Franckh-Kosmos, Stuttgart 1998, ISBN 3-440-07573-7.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Manfred Koch, Wolfgang Heinicke: Wir bestimmen Schmetterlinge. 3. Auflage. Neumann, Radebeul 1991, ISBN 3-7402-0092-8.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Lepiforum e. V. Taxonomie und Fotos
- www.schmetterling-raupe.de
- Moths and Butterflies of Europe and North Africa (englisch)
- Hipparchia (Hipparchia) fagi bei Fauna Europaea
- Hipparchia fagi in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2013.2. Eingestellt von: van Swaay, C., Wynhoff, I., Verovnik, R., Wiemers, M., López Munguira, M., Maes, D., Sasic, M., Verstrael, T., Warren, M. & Settele, J., 2009. Abgerufen am 18. Februar 2014.