Benutzer:Bernd Schwabe in Hannover/Stadtfriedhof Lahe
Der Stadtfriedhof Lahe (auch: Friedhof Lahe[1]) ist ein Großfriedhof in Hannover. Zu seinen Besonderheiten zählen neben einer Anlage für Anonyme Bestattungen das Gräberfeld der jesidischen Gemeinschaft und die Anlage der Liberalen Jüdischen Gemeinde Hannover.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schon in den 1950 Jahren gab es Planungen für einen neuen Großfriedhof in Hannover mit einer Fläche von 88 Hektar. 1961 wurde ein Architektenwettbewerb dafür ausgeschrieben, doch erst 1966 bis 1968 nach Entwurf von Ruprecht Dröge gemeinsam mit Ingrid und Peter Böhnme die Anlage realisiert. Denn aufgrund des hohen Grundwasserspiegels mußte zunächst das Gelände insgesamt erhöht werden, wofür der Aushub der U-Bahn-Bauarbeiten aus der Innenstadt genutzt wurde.[2]
Die Anlage wurde mit kleinräumigen „Teilfriedhöfen“ gestaltet, die mit einer übersichtlichen, zugleich nicht symmetrischen Wegeführung ohne Kreuzungen oder zentralen Plätzen verbunden sind. Die Bepflanzung wurde „maschinengerecht“ ausgelegt.[2]
Am 14. Oktober erfolgte mit Wilhelm Scholz die erste Beisetzung, doch erst 1973 wurden die Kapellen und Nebengebäude fertiggestellt,[2] wiederum nach Plänen von Ingrid und Peter Böhme.[1] Dabei wurden am Eingang drei historische Grabsteine aufgestellt, die zuvor am Alten St. Nikolai-Friedhof errichtet waren.[2] Ein Teil eines weiteren historischen Grabsteins wurde freistehend vor der Kapellenanlage aufgestellt.[3]
1979 wurde das Gräberfeld für anonyme Bestattungen fertiggestellt, das erste in Hannover. Bis 1980 erfolgte so Zug um Zug eine Erweiterung des Friedhofgeländes auf insgesamt 35,4 ha (Stand 2009).
Am 1. Oktober 1989 wurde das Gräberfeld der yezidischen Gemeinschaft geweiht.[4]
1996 bis 1997 wurde das Krematorium errichtet, das erste privat betriebene in Deutschland. Träger ist die „Feuerbestattungsgesellschaft Hannover und Niedersachsen mbH“. Die erste Feuerbestattung fand am 15. September 1997 statt, bis Ende 2008 waren bereits rund 80.000 Einäscherungen erfolgt.
2001 wurde schließlich erstmals das Gräberfeld der Liberalen Jüdischen Gemeinde in Hannover genutzt.
Heute (Stand 2009) sind insgesamt mehr als 22.000 Grabstätten belegt.
Gräber bekannter Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Grete Jürgens (1899–1981)[5], die „wohl bekannteste der Künstler/innen der hannoverschen Neuen Sachlichkeit“[6]
- Günther Neutze (1921–1991); der Filmschauspieler wurde auf dem anonymen Urnengräberfeld (Abt. 136) beigesetzt.[7]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Cordula Wächter mit Silke Beck: Stadtfriedhof Lahe, Infobroschüre der Stadt Hannover, Fachbereich Umwelt und Stadtgrün, Juli 2010
- Peter Schulze: Stadtfriedhof Lahe, in: Stadtlexikon Hannover, S. 587
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Waldemar R. Röhrbein: 1973, in: Hannover Chronik, S. 270; online:
- ↑ a b c d e Peter Schulze: Stadtfriedhof Lahe (s. Literatur)
- ↑ siehe dieses Foto:
- ↑ siehe dieses Foto:
- ↑ siehe dieses Foto:
- ↑ Hugo Thielen: Jürgens, (1) Grethe, in: Stadtlexikon Hannover, S. 330f.
- ↑ Silke Beck: Stadtfriedhof Lahe (s. Literatur)
Koordinaten: 52° 24′ 46,8″ N, 9° 49′ 46,1″ O