Avaloq

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Avaloq Group AG

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Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN CH0010904602
Gründung 1985
Sitz Freienbach Schweiz Schweiz[1]
Leitung
  • Thomas Beck (Co-CEO and Group Chief Development & Technology Officer) and Martin Greweldinger (Co-CEO and Group Chief Product Officer)[2]
Mitarbeiterzahl 2.400+[3]
Umsatz 609 Mio. CHF[3]
Branche Software, IT-Dienstleistungen. Fintech
Website www.avaloq.com
Stand: 4. Januar 2022

Die Avaloq Group AG mit Sitz in Freienbach ist ein Software- und Finanzdienstleistungsunternehmen. Ihre Kernaktivität liegt in der Entwicklung und dem Vertrieb des eigenen Softwarepakets, der Avaloq Banking Suite, welche derzeit von mehr als 140 Banken weltweit verwendet wird. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch verschiedene Dienstleistungen in den Bereichen Outsourcing, Beratung, Wartung und Support.[4]

Die aus einem spin-off von Martin Ebners BZ Gruppe hervorgegangene Avaloq Group beschäftigt derzeit rund 2'400 Mitarbeiter (Stand 2022).

Das Unternehmen wurde 1985 in Zürich unter dem Namen «BZ Informatik Aktiengesellschaft» als Tochtergesellschaft der BZ Bank gegründet. Durch ein Management-Buy-out übernahm 1991 das Management der BZ Informatik 30 Prozent des Aktienkapitals. Mitte der 1990er Jahre begann das Unternehmen eine Standardsoftware für Banken zu entwickeln. Die Weiterentwicklung führte 2001 zur Umbenennung in «Avaloq Evolution AG» in Zürich unter dem Dach der ebenfalls umfirmierten und heute in Freienbach ansässigen «Avaloq Group AG». Gleichzeitig erfolgte die Markteinführung des Avaloq Banking Systems.

2002 wurde die Gruppe aus der BZ Gruppe herausgelöst und das Aktienkapital vollständig vom Management und von den Mitarbeitern übernommen. Nachdem das Unternehmen Mitte der 2000er Jahre im Ausland verschiedene Aufträge erhalten hatte, gründete Avaloq 2007 je eine Niederlassung in Luxemburg sowie in Singapur. Diesen folgten bis 2014 weitere Niederlassungen, unter anderem in Paris, London, Berlin, Rüsselsheim, Leipzig, Hong Kong, und Sydney. 2011 erwarb Avaloq die Mehrheit an der B-Source SA, einem Schweizer Business Process Outsourcer im Bankenumfeld.[5] Die bis dahin mit einem Marktanteil von 24 Prozent (gemessen an der Anzahl Banken) Nummer zwei in der Schweizer Bankensoftware-Branche[6] konnte 2008 drei grössere Kantonalbanken akquirieren und verfügt damit bei Kreditinstituten mit über 500 Beschäftigten über einen Marktanteil von 42 Prozent.[7][8] Avaloq war 2013 Schweizer Marktführer gemessen an der Mitarbeiterzahl der Banken, die die Avaloq Banking Suite einsetzen.[9]

Die Produktentwicklung der Software erfolgt in Zürich und Edinburgh, unterstützt von einem Supportzentrum in Manila. Der Aufbau neuer Kapazitäten erfolgte vor allem an den internationalen Standorten, allen voran in Edinburgh.[10]

2013 erweiterte die Gruppe ihre Präsenz in Deutschland, indem sie eine Kooperation mit der quirin Bank einging,[11] die Höll Computer & Software GmbH akquirierte[12] und die Avaloq Sourcing (Deutschland) AG mit Sitz in Berlin gründete.

Im Jahr 2015 ging Avaloq live mit ihren beiden BPO Centren in Deutschland und Singapore. Avaloq baut kontinuierlich neue Zentren für Business Process Outsourcing (BPO) auf.[13]

2017 hat der US-Private-Equity-Investor Warburg Pincus 35 % der Aktien von Avaloq übernommen. Im November wurde bekannt, dass Raiffeisen seinen 10 %-Anteil ebenfalls an Warburg Pincus veräussert und Anfang 2019 Avaloq das Gemeinschaftsunternehmen Arizon von Raiffeisen übernimmt. Avaloq und Raiffeisen hatten Arizon gegründet, um Raiffeisen mit einem neuen Informatiksystem auszurüsten welches Anfang 2018 in Betrieb gehen soll.[14]

Im Oktober 2020 wurde Avaloq vom japanischen Elektronikkonzern NEC Corporation für 2,05 Milliarden Schweizer Franken übernommen.[15]

Commons: Avaloq – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Eintrag der «Avaloq Group AG» im Handelsregister des Kantons Schwyz
  2. [1] In: Avaloq Leadership team Avaloq website, abgerufen am 4. Januar 2022
  3. a b Avaloq in numbers | Avaloq. In: avaloq.com. Archiviert vom Original am 4. Januar 2022; abgerufen am 22. April 2024.
  4. Avaloq in short (Memento vom 2. Mai 2016 im Internet Archive), abgerufen am 22. April 2024.
  5. Swiss IT Media GmbH: IT Reseller - Avaloq schluckt B-Source. In: www.itreseller.ch. 31. August 2011, abgerufen am 9. Dezember 2019.
  6. Bankensoftware: Avaloq greift nach der Krone. In: www.inside-it.ch. 23. Oktober 2008, archiviert vom Original am 19. Juli 2019; abgerufen am 22. April 2024.
  7. Unternehmensgeschichte (Memento vom 21. November 2010 im Internet Archive)
  8. Die Auslandsexpansion wird forciert. In: handelszeitung.ch. 16. September 2008, archiviert vom Original; abgerufen am 12. November 2024.
  9. IT-Outsourcing: Vom Konzept bis zum Betriebsübergang - wir beraten und setzen um. In: www.active-sourcing.com. 2017, archiviert vom Original am 11. Januar 2019; abgerufen am 22. April 2024.
  10. Anita Merkt: Outsourcen, offshoren, schönreden. In: Tages-Anzeiger. 17. Oktober 2012, ISSN 1422-9994 (tagesanzeiger.ch [abgerufen am 9. Dezember 2019]).
  11. Business Process Outsourcing: Avaloq und Quirin Bank rollen BPO-Markt auf. In: www.cio.de. 14. Januar 2013, abgerufen am 9. Dezember 2019.
  12. Avaloq kauft deutschen Kernbankensoftware-Anbieter. In: www.inside-it.ch. 12. Oktober 2012, archiviert vom Original am 9. Dezember 2019; abgerufen am 22. April 2024.
  13. Avaloq baut weiteres BPO-Zentrum auf. In: www.inside-it.ch. 25. März 2014, archiviert vom Original am 9. Dezember 2019; abgerufen am 22. April 2024.
  14. Der Bund, Tamedia Espace AG: Gisel entrümpelt die Bank. ISSN 0774-6156 (derbund.ch [abgerufen am 9. Dezember 2019]).
  15. NEC acquires Switzerland’s Avaloq for $2.2bn. In: ft.com. 5. Oktober 2020, abgerufen am 5. Oktober 2020 (englisch).