Media Sharing

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. Juni 2024 um 19:10 Uhr durch Knowledge2need (Diskussion | Beiträge) (Wikilink aus Überschrift entfernt).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Media Sharing (oder Content Sharing) beschreibt das Teilen (sharen) von Medien über digitale Kanäle. Dabei werden oft Social Media, Foren oder Communitys in den Sharing-Prozess mit eingebunden. Media Sharing ist eine Form der sozialen Interaktion im Internet, bei der Menschen persönlich Bekannten, Teilnehmern einer Community oder fremden Nutzern Medien jeder Art zukommen oder sie daran teilhaben lassen.

Media Sharing ist eine Form, Medien mit anderen Menschen zu teilen. Ermöglicht wird dies über Kanäle und Plattformen, die es den Benutzern erlauben, sich gegenseitig Links, Vorschaubilder oder ganze Dateien bezahlt oder unentgeltlich zukommen zu lassen. Media Sharing ist eine Komponente der sozialen Medien. Es kann privat – über Sharing-Seiten oder per E-Mail – bzw. öffentlich – über soziale Netzwerke wie Facebook und Youtube oder Hosting-Seiten geschehen. Beim öffentlichen Media Sharing wird dieses oft durch die Möglichkeit, Dateien zu kommentieren, von vielen Menschen diskutiert.

Media Sharing ist eine treibende Kraft sozialer Netzwerke, wie zum Beispiel YouTube oder 9GAG, deren einziger Zweck der Austausch und die Diskussion von Videos bzw. Cartoons / Sketchen sind.[1]

Social Networks

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In sozialen Netzwerken wie Facebook oder LinkedIn wird das Media-Sharing in großem Maße dazu genutzt, sich miteinander auszutauschen und die Bindung zwischen Personen zu erhöhen. So entspricht das Abschicken einer Statusmeldung ebenfalls einer Form des Media Sharings wie auch das Posten oder Teilen (sharen) eines Links (Video, Bild, Blog etc.). Seit 2011 besitzt Facebook auch die Möglichkeit, Dateien von Person zu Person über ein in das Nachrichtensystem integriertes Anhangsystem zu teilen.[2]

Dienste wie Dropbox oder Google Docs ermöglichen es mithilfe von Clouddiensten, Medien mit ausgewählten Personengruppen zu teilen. Hierbei werden Dateien direkt in der Cloud erstellt (Google Docs) oder nach dem Erstellen in die Cloud geladen (Dropbox). Typischerweise können die Dateien erst dann von anderen Nutzern eingesehen werden, wenn der Ersteller sie speziell für diese Personen freigegeben hat. Dies wird meistens über eine E-Mail-Adresse oder ein Benutzerkonto geregelt.[3]

Media Sharing Sites

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Media Sharing Sites sind Seiten, deren einziger Zweck der Austausch von Medien ist. Seiten wie Youtube sind Plattformen, auf denen Videos einer unbegrenzten Anzahl von Menschen angeboten werden. Diese Seiten sind oft mit einer Kommentarfunktion ausgestattet, welche die Diskussion der geteilten Inhalte ermöglicht. Während Youtube den Download prinzipiell nicht ermöglicht und dies nur über Third Party Tools ermöglicht, verwenden andere Seiten wie Fotolia oder DeviantART Wasserzeichen, um die öffentlich dargestellten Inhalte vor illegalem Herunterladen zu schützen.

Wikis und Portale

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Wiki ist eine Site, die von den Lesern bearbeitet werden kann. Die Inhalte solcher Wikis sind von Betreiber zu Betreiber unterschiedlich. Neben den „ernsthaften“ Wikis wie Wikipedia, in denen strenge Regulierungen vorliegen, gibt es eine Vielzahl von Fans erstellten Wikis zu Subthemen, welche einfacher zu bearbeiten sind.

Ein Portal wird wie auch ein Wiki über ein Content-Management-System gesteuert und bietet entweder direkten oder indirekten Zugang zu geteiltem Inhalt über Links.[4]

Das Social Sharing findet über soziale Netzwerke und Media Sharing Sites statt. Diese Form des Media Sharings funktioniert meistens über Sharing-Buttons, bei denen die Möglichkeit gegeben wird, die aufgerufene Seite per URL direkt auf die zum Sharing-Button gehörende Seite zu verlinken. Meistens wird im selben Fenster sofort auch die Möglichkeit gegeben, den geteilten Inhalt zu kommentieren und zu liken. Der Sharing-Button erleichtert so das Teilen von Medien auf gängigen Netzwerken wie Facebook oder Twitter.

Information-Sharing

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unter Information-Sharing versteht man den Austausch von Informationen in Form von Dateien und Dokumenten zwischen Personen. Dies geschieht auch im Rahmen computergestützter Gruppenarbeit. Information-Sharing-Systeme werden gestützt durch:[5]

  • Dokumentenmanagementsysteme: Hier werden Informationen erfasst, verwaltet und wiederauffindbar gemacht. Da in solchen Systemen mehrere Benutzer an einem Dokument arbeiten können, ist ein Versionierungssystem empfehlenswert, damit keine Änderungen verloren gehen und die Änderungen nachvollziehbar und transparent bleiben.[6]
  • Recherchesysteme: Unterstützen beim Auffinden von gesammelten Daten aus Quellen in einem Programm[7]
  • Portale: Bezeichnet einen zentralen Punkt, der Zugang zu einem Informationsangebot gewährt. Im Internet sind Portale zentrale Websites, die auf andere Seiten verweisen.[8]

Wie alle Websites werden auch Clouddienste und soziale Netzwerke mithilfe von Webservern betrieben. Diese Server sind eine Kombination aus Hard- und Software, auf denen die Daten, die zum Aufbau der Website benötigt sind, gespeichert werden. Mithilfe einer URL (Uniform Ressource Locator) ist es dem Browser möglich, einen Server direkt anzusprechen und die Daten der Website anzufordern, welche dann auf dem Computer des Nutzers angezeigt wird.[9]

Die meisten File-Sharing-Angebote basieren auf Peer-to-Peer-Netzwerken. Hierbei ist eine Clientsoftware vonnöten, welche nach Peers, also anderen Computern sucht, was es sehr einfach macht, einem Netzwerk beizutreten. Benötigt werden eine Internetverbindung und eine Peer-to-Peer-Software. Ein prominentes Beispiel für Peer-to-Peer-Software ist BitTorrent.[10]

Rechtliche Situation

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zusammenhang mit Filesharing-Debatten und Raubkopien wird Media-Sharing schnell in rechtliche Grauzonen oder sogar illegale Bereich gedrängt. Das Problem entsteht, wenn Nutzer urheberrechtlich geschütztes Material unbegrenzten Mengen an anderen Nutzern zugänglich machen bzw. ein Anbieter mit dem Weiterverbreiten dieser Materialien Geld verdient. Da jedoch das Bereitstellen einer Plattform zum Media-Sharing nicht illegal ist, befinden sich die meisten Anbieter in einer rechtlichen Grauzone. Es besteht weiterhin rechtlicher Klärungsbedarf, wer und inwieweit er für die hochgeladenen Inhalte verantwortlich ist.

Ein prominentes Beispiel war die Razzia[11] gegen den Share-Hoster Megaupload im Januar 2012. Megaupload erlaubte es Nutzern, werbefinanziert oder gegen Premium-Accounts Daten auf die Serven zu laden und so mit einer großen Anzahl von Nutzern zu teilen. Da sich laut dem FBI unter den Inhalten auch wiederholt große Anzahlen illegaler Inhalte befanden, wurde die Seite Mitte Januar 2012 vom Netz genommen und der Gründer Kim Schmitz verhaftet. Momentan ist es jedoch aufgrund von Verfahrensfehlern[12][13] nicht sicher, ob Kim Schmitz überhaupt jemals vor Gericht kommt.

  • B. Schwarzer, H. Krcmar: Einführung in die Wirtschaftsinformatik. Schäffer-Poeschel Verlag, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-7910-2895-8.
  • H. Vicky Zhao, W. Sabrina Lin, K. J. Ray Liu: Behavior Dynamics in Media-Sharing Social Networks. Cambridge University Press, 2011, ISBN 978-0-521-19727-4.
  • A. Ebersbach, M. Glaser, R. Heigl: Social Web. 2. Auflage. UVK Verlagsgesellschaft, 2011, ISBN 978-3-8252-3065-4.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. H. Vicky Zhao, W. Sabrina Lin, K. J. Ray Liu: Behavior Dynamics in Media-Sharing Social Networks. Cambridge University Press, Cambridge 2011, S. 3.? [bis zu welcher Seite?].
  2. Marcel Seer: Facebook startet File-Sharing für Gruppen. In: t3n digital pioneers. 11. Mai 2012. (t3n.de (Memento vom 16. Juni 2012 im Internet Archive))
  3. Rico Grimm: Dropbox wird zum Filesharing-Portal. In: Zeit online. 7. Mai 2012.
  4. B. Schwarzer, H. Krcmar: Einführung in die Wirtschaftsinformatik. Schäffer-Poeschel Verlag, Stuttgart 2010, S. 247 f.
  5. B. Schwarzer, H. Krcmar: Einführung in die Wirtschaftsinformatik. Schäffer-Poeschel Verlag, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-7910-2895-8, S. 246.
  6. B. Schwarzer, H. Krcmar: Einführung in die Wirtschaftsinformatik. Schäffer-Poeschel Verlag, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-7910-2895-8, S. 246 f.
  7. B. Schwarzer, H. Krcmar: Einführung in die Wirtschaftsinformatik. Schäffer-Poeschel Verlag, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-7910-2895-8, S. 247.
  8. B. Schwarzer, H. Krcmar: Einführung in die Wirtschaftsinformatik. Schäffer-Poeschel Verlag, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-7910-2895-8, S. 247.
  9. Wikipedia: Webserver
  10. Wikipedia: Peer-to-Peer
  11. FBI lässt bei Razzia gegen Megaupload Kim Schmitz verhaften
  12. Megaupload-Gründer auf freiem Fuß. (Memento vom 4. September 2014 im Internet Archive)
  13. Anklage gegen Schmitz ohne Chance?