Muapitine

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Muapitine
Überflutungsflächen nahe dem Irasquero am Ira Lalaro
Daten
Fläche 194,07 km²[1]
Einwohnerzahl 2.256 (2022)[2]
Chefe de Suco Livio Mendes
(Wahl 2016)
Aldeias Einwohner (2015)[1]
Lopuloho 1090
Malahara 106
Muapitine 8
Pehefito 237
Vailoro 322
Der Suco Muapitine
Muapitine (Osttimor)
Muapitine (Osttimor)
Muapitine
Koordinaten: 8° 30′ S, 127° 6′ O

Muapitine (Muapiltine) ist ein osttimoresisches Dorf und sein umgebender Suco im Verwaltungsamt Lospalos (Gemeinde Lautém).

Der Ort liegt im Norden des Sucos auf einer Meereshöhe von 465 m. Muapitine bildet mit den Orten Vailoro (Valoro), Pehefito (Pehe Fitu) und Lopuloho (Lopoloho) entlang einer Straße ein geschlossenes Siedlungsgebiet. Hier gibt es eine Grundschule des Sucos.[3]

Muapitine
Orte Position[4] Höhe
Lopuloho 8° 34′ 11″ S, 127° 6′ 55″ O m
Lopuloho 8° 30′ 24″ S, 127° 5′ 42″ O 432 m
Malahara 8° 28′ 32″ S, 127° 8′ 23″ O 580 m
Muapitine 8° 29′ 51″ S, 127° 6′ 0″ O 465 m
Muapetine 8° 30′ 40″ S, 127° 7′ 24″ O 386 m
Pehefito 8° 30′ 53″ S, 127° 6′ 0″ O 400 m
Poguinigue 8° 31′ 13″ S, 127° 4′ 13″ O 382 m
Vailoro 8° 30′ 3″ S, 127° 5′ 57″ O 465 m
Mündung des Aramaco in die Timorsee

In Muapitine leben 2.256 Einwohner (2022), davon sind 1.135 Männer und 1.121 Frauen. Im Suco gibt es 391 Haushalte.[2] Fast 100 % der Einwohner geben Fataluku als ihre Muttersprache an. Nur eine kleine Minderheit spricht Tetum Prasa.[5]

Muapitine liegt im Osten des Verwaltungsamts Lospalos an der Timorsee. Im Norden liegt der Suco Bauro, im Westen Fuiloro und im Westen die Sucos Lore I und Lore II. Östlich befindet sich das Verwaltungsamt Tutuala mit seinem Suco Mehara. Der Fluss Urunami bildet die Grenze zu Lore I, im Osten fließt der Aramaco, der an der Grenze zu Mehara in die Timorsee mündet. Im Norden reicht in der Regenzeit ein Teil des Ira Lalaro, des größten Sees Osttimors, bis in den Suco hinein. Der See büßt in der Trockenzeit einen großen Teil seiner Oberfläche. Ein Zufluss zum Ira Lalaro durchzieht die nördliche Grenzregion. Aus der Ira Lalaro fließt der Fluss Irasiquero Richtung Süden. Er erreicht aber nicht die Timorsee, sondern verschwindet vorher im Mainina-Loch, einem Ponor. Das Ufer des Irasiqueros ist sumpfig, das Überflutungsgebiet des Sees ist weitgehend baumlos. Die saisonale Überflutung hat bisher eine wirtschaftliche Entwicklung des Umfelds des Sees verhindert.[6]

Vor der Gebietsreform 2015 hatte Muapitine eine Fläche von 76,28 km².[7] Dann wurde der Ort Malahara und große Gebiete südlich des Ira Lalaro von Mehara an Muapitine abgetreten. Nun sind es 194,07 km², womit Muapitine der flächenmäßig größte Suco Osttimors ist.[1]

Die Paitchau-Bergkette liegt im Südosten von Muapitine und verläuft in West-Ost-Richtung. Ihre Ausläufer führen weiter nach Nordosten in Richtung des Ortes Tutuala. Markant ist ihre höchste Erhebung, der isoliert zu den anderen Bergen stehende Paitchau mit 995 m.[8] Die Bergkette bildet die südliche und östliche Abgrenzung des Fuiloro-Plateaus, das sich bis in das Nachbarverwaltungsamt Tutuala erstreckt. Ein Fluss, der in die Timorsee mündet ist der Veroruhu. Südwestlich des Poljes des Fuiloro-Plateaus liegt die Höhle Puropoko und das Kuronohonoho-Loch, ein Erdfall, in dem ein hoher Kohlendioxidgehalt der Luft jegliche Erforschungen fast unmöglich macht.[9]

Etwas südwestlich des Siedlungszentrums von Muapitine liegt der Ort Poguinigue und an der Küste der Ort Lopohoho im Südosten. Südöstlich von Muapitine liegt der Weiler Muapetine (Muapitine).[10] Im Zentrum des Sucos gibt es eine Gesundheitsstation. In Malahara liegt die zweite Grundschule des Sucos.[3] Ein kurz nach der Unabhängigkeit geplantes Wasserkraftwerk, bei dem ein langer Tunnel das Wasser des Ira Lalaros, unterhalb des Paitchau-Massivs (797 m), abwärts in die Timorsee ableiten sollte, wurde nach jahrelanger Planung nicht umgesetzt.[11][12]

In Muapitine befinden sich die fünf Aldeias Lopuloho, Malahara, Muapitine, Pehefito und Vailoro.[13]

Der Suco ist Teil des Nationalparks Nino Konis Santana.

In der Aldeia Malahara, die erst 2015 vom Suco Mehara zu Muapitine wechselte, befinden sich Ruinen historischer befestigter Siedlungen, die im portugiesischen Tranqueiras (deutsch Deckung, Verschanzung) genannt werden. Haka Paku Leki, Ili Haraku, Pailopo und Maiana waren noch bis in das frühe 20. Jahrhundert bewohnt. Sie befinden sich im Westen des Vero-Tals. Der nahegelegene kleine Fluss Verkass ver bildete früher die Grenze des Fataluku-Clans (ratu) der Renu vom Clan der Latuloho, der in Muapitine lebte. Maiana war die Grenzfestung und Haka Paku Leki die Hauptfetung der Renu. Ili Haraku gehörte zu den Renu und ihren Kriegsalliierten, dem Clan der Aca Cao. Die Festung wurde in lokalen Kriegen von den Clans der Marapaki und Zenlai angegriffen. Der Anführer der Renu wurde getötet, aber die Aca Cao leisteten Widerstand, bis der Feind sich wieder zurückzog.[14]

Der Widerstandskämpfer Francisco Ruas Hornay und vier seiner Anhänger wurden in Muapitine aufgrund von internen Kämpfen in der FRETILIN am 24. November 1976 hingerichtet.[15]

Am 8. Dezember 1983 zwangen Angehörige der indonesischen Armee die Dorfbewohner selbst fünf Männer des Widerstandes in Muapitine öffentlich hinzurichten.[15]

Am 29. Mai 1997 fanden Wahlen statt, bei denen Vertreter Osttimors für das indonesische Parlament gewählt werden sollten. Im Umfeld kam es landesweit zu mehreren Attacken auf die indonesische Besatzungsmacht und ihre Unterstützer. In Muapitine töteten Widerstandskämpfer am 28. Mai zwei Soldaten und einen balinesischen Einwanderer im Transmigrationszentrum und stahlen ein Motorrad, dass sie für einen weiteren Mordanschlag in Lospalos verwendeten. Eventuell nahmen sie auch zeitweise Geiseln.[16]

Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Acacio da Silva zum Chefe de Suco gewählt[17] und 2009 in seinem Amt bestätigt.[18] Bei den Wahlen 2016 gewann Livio Mendes.[19]

Zweimal im Jahr findet an der Küste südlich von Malahara das Mechi der Fataluku statt, das Sammeln der Meci-Würmer (Eunice viridis). Im letzten Mondviertel vom Februar findet das kleinere Mechi kiik und bei Neumond im März das große Mechi boot statt.[20][21][22]

Commons: Muapitine – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015, abgerufen am 23. November 2016.
  2. a b Institutu Nasionál Estatístika Timor-Leste: Final Main Report Census 2022, abgerufen am 18. Mai 2022.
  3. a b UNMIT-Karte vom August 2008 (Memento vom 3. Dezember 2011 im Internet Archive) (PDF; 389 kB)
  4. Atlanten der zwölf Gemeinden und der Sonderverwaltungsregion Osttimors, Stand 2019 (Memento vom 17. Januar 2021 im Internet Archive) (Direcção-Geral de Estatística DGE).
  5. Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Muapitine (tetum; PDF; 8,6 MB)
  6. Hinrich Kaiser et al., PhD, Department of Biology, Victor Valley College: The herpetofauna of Timor-Leste: a first report
  7. Direcção Nacional de Estatística: Population Distribution by Administrative Areas Volume 2 English (Memento vom 5. Januar 2017 im Internet Archive) (Zensus 2010; PDF; 22,6 MB)
  8. Birdlife International IBAs in Timor-Leste (Memento vom 22. November 2008 im Internet Archive) (PDF; 2 MB)
  9. M. Freire, P. Pinto, M. Soares, S. Medeiros, A. S. P. S. Reboleira, A. Reis, M. Gomez: Fatuk-Kuak Hosi Timor Lorosa’e: Caves of Timor-Leste (Memento des Originals vom 1. Januar 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.academia.edu, Proceedings of the 17th International Congress of Speleplogy, 2017, abgerufen am 1. Januar 2020.
  10. Timor-Leste GIS-Portal (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
  11. The La’o Hamutuk Bulletin Vol. 5, No. 5-6: December 2004
  12. FRETILIN, 1. Juni 2007
  13. Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 (Memento vom 3. Februar 2010 im Internet Archive) (Portugiesisch; PDF; 323 kB)
  14. Sue O’Connor, Andrew McWilliam, Sally Brockwell: Forts and Fortification in Wallacea: Archaeological and Ethnohistoric Investigations, S. 257–262, ANU Press 2020.
  15. a b „Chapter 7.2 Unlawful Killings and Enforced Disappearances“ (PDF; 2,3 MB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
  16. (INDONESIA-L) HRW/ASIA - East Timor Guerrilla Attacks : East Timor Guerrilla Attacks vom 4. Juni 1997 (Memento vom 19. September 2006 im Internet Archive)
  17. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  18. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  19. Jornal da República: Lista Naran Xefe Suku Eleito 2016, 2. Dezember 2016, abgerufen am 17. Juni 2020.
  20. Broschüre des Nationalparks Nino Konis Santana (englisch; PDF; 3,8 MB), abgerufen am 25. Dezember 2012
  21. The Timor-Leste Coastal/Marine Habitat Mapping for Tourism and Fisheries Development Project, Project No 2, Coastal and Marine Ecotourism Values, Issues and Opportunities on the North Coast of Timor Leste, Final Report, Oktober 2009 (Memento vom 29. März 2013 im Internet Archive) (PDF; 15,2 MB), abgerufen am 28. Dezember 2012
  22. The Timor-Leste Coastal/Marine Habitat Mapping for Tourism and Fisheries Development Project, Project No 4, Conservation Values, Issues and Planning in the Nino Konis Santana Marine Park, Timor Leste - Final Report, Oktober 2009 (Memento vom 29. März 2013 im Internet Archive) (PDF; 9,2 MB), abgerufen am 28. Dezember 2012

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