Wehra
Wehra | ||
Die Wehra im schluchtartigen Mittellauf | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 2314 | |
Lage | Baden-Württemberg, Deutschland | |
Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Rhein → Nordsee | |
Quelle | Im Berglewald von Todtmoos, östlich des Ortszentrums 47° 45′ 1″ N, 8° 1′ 47″ O | |
Quellhöhe | etwa 1080 m ü. NN | |
Mündung | Bei Brennet, Stadt Wehr in den RheinKoordinaten: 47° 34′ 55″ N, 7° 54′ 13″ O 47° 34′ 55″ N, 7° 54′ 13″ O | |
Mündungshöhe | etwa 283 m ü. NN | |
Höhenunterschied | etwa 797 m | |
Sohlgefälle | etwa 31 ‰ | |
Länge | 25,9 km(mit Rüttebach: 27,8 km) | |
Einzugsgebiet | 114,8 km²[1] | |
Rechte Nebenflüsse | Rüttebach (Hauptfluss), Rotmoosbach, Brandbach, Hasel | |
Durchflossene Stauseen | Wehratalsperre | |
Kleinstädte | Wehr | |
Gemeinden | Todtmoos, Herrischried, Gersbach |
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Die Wehra ist ein Fluss im südwestlichen Südschwarzwald in Baden-Württemberg und ein rechter Nebenfluss des Hochrheins.
Geografische Lage und Topografie
Das Tal der Wehra ist durch eine markante Dreiteilung gekennzeichnet. Der Oberlauf ist ein für den Schwarzwald typisches Hochtal, jedoch mit 200 bis 300 Metern Tiefe deutlich reliefierter als die östlich benachbarten Hochtäler des Hotzenwaldes. Sein Zentrum ist der Ort Todtmoos, der die größte Talweitung des von eiszeitlichen Gletschern auffällig überformten Tales ausfüllt. In ihrem Mittellauf schneidet die Wehra eine bis zu mehr als 400 Meter tiefe Schlucht in den Südwestabfall des Schwarzwaldes. Die bewaldeten Steilhänge sind von teilweise fast 100 Meter hohen Felswänden durchsetzt. Der gefällereiche Fluss bildet hier eine überregional bekannte, extrem schwierige Wildwasserstrecke. Der etwa sieben Kilometer lange unterste Talabschnitt trennt den kaum gegliederten, steilen, gut 500 Meter hohen Westabfall des Hotzenwaldes vom stark verkarsteten Plateau des Dinkelbergs, der westlich des Wehratales nur gut 100 Meter ansteigt. Hauptort dieses breiten Tales ist die kleine Industriestadt Wehr, die jedoch zunehmend touristisch geprägt ist. Beim Stadtteil Brennet mündet die Wehra in den Rhein, bereits in Sichtweite der rheinaufwärts liegenden Stadt Bad Säckingen.
Hydrografie
Die Wehra entwässert ein schmales, lang gestrecktes, rund 115 km² umfassendes Einzugsgebiet, das mit Ausnahme des etwa 13 Kilometer langen Haselbaches, nur kurze, meist zwei bis vier Kilometer lange Nebenbäche zulässt. Die Hochwassergefahr, die das steile Relief, die in dessen Folge hohen Fließgeschwindigkeiten und der dichte Untergrund des kristallinen Grundgebirges mit sich bringen, wird durch die Form des Einzugsgebietes etwas gemildert.
Der Hauptquellast der Wehra ist der Rüttebach, mit dem sich der namentliche Quellfluss, hier auch Hohwehra genannt, in Todtmoos vereint. Er hat nahezu die vierfache Wasserführung und mit 4,3 km die doppelte Länge der Hohwehra. Der Rüttebach bildet oberhalb des Talbeckens von Hintertodtmoos eine Folge von Wasserfällen, so wie auch viele der Nebenbäche an den Trogtalkanten des Wehratales Schluchten und Wasserfälle bilden.
Die wichtigsten Quelläste der Wehra sind:
- Hohwehra (bis zur Vereinigung mit dem Rüttebach 2,4 km), entspringt auf etwa 1080 m ü. NN unterhalb der Erhebung Schwarzer Stock (1.168 m ü. NN) im Nordosten von Todtmoos.
- Rüttebach (4,3 km), entspringt auf etwa 1140 m ü. NN im Nordosten von Hintertodtmoos
- Sägebach (3 km), mündet in Todtmoos-Höfle in den Rüttebach, entspringt auf etwa 1100 m ü. NN westlich von Todtmoos-Weg
- Todtenbach (3,5 km), mündet in Todtmoos in die Wehra, Quelle auf etwa 1130 m ü. NN westlich von Todtmoos-Lehen
Weitere erwähnenswerte Nebenflüsse sind:
- Rotmoosbach (4,4 km), mit ausgedehnten alten Weißtannenbeständen
- Brandbach, im Oberlauf Gersbach (4,2 km), mündet nach einem sieben Meter hohen Wasserfall bei Gersbach-Au
- Hasel (13 km), entspringt zwischen Wiese- und Wehratal, fließt im Bereich der Erdmannshöhle bei Hasel (Baden) teilweise unterirdisch und im Stadtgebiet von Wehr parallel zur Wehra
An der Mündung in den Rhein hat die Wehra einen mittleren Abfluss von 3,71 m³/s.[1]
Erschließung
Der Unterlauf des Wehratales wird durch die Bundesstraße 518 erschlossen, die von der B 34 bei der Wehramündung kommend den Bergrücken zur Wiese überquert und in Schopfheim von der B 317 aufgenommen wird.
Der Oberlauf des Wehratales mit der Wehraschlucht wird durch die Landesstraße 148 erschlossen, die von der B 518 bei Wehr kommend durch die Schlucht bis nach Todtmoos führt und dort in die das Tal querende L 151 mündet. Von Todtmoos führt die L 150 weiter durch das Tal, in dem die „offizielle“ Wehraquelle liegt, über die Höhen des Bergrückens ins Albtal nach St. Blasien.
Die L 151 verläuft im Westen durch das Sägebachtal. Zwischen Todtmoos und Hintertodtmoos führt von der L 151 abgehend die L 146 weiter durch das Rüttebachtal.
Entlang des Wehratales führen die Wanderwege Schluchtensteig und Wehratal-Erlebnispfad.[2] Von Todtmoos bis Todtmoos-Au kreuzt der Glasträgerweg.[3]
Wasserkraft
Am Ende der Wehraschlucht, etwa 7,5 km oberhalb der Mündung, befindet sich der Wehra-Stausee auf einer Höhe von etwa 420 m ü. NN. Auf einer Länge von etwa 1,35 km wird hier die Wehra zur Wasserkaftgewinnung in Verbindung mit der Hornbergstufe (Hornbergbecken, etwa 1050 m ü. NN) gestaut.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c Büro Hydrosond, Büro E. Kunk: PSW Atdorf, Fachgutachten Hydrogeologie und Thermalquellen Bad Säckingen (PDF; 2,3 MB), 2010, S. 39
- ↑ Stadt Wehr - Wehratal-Erlebnispfad. Abgerufen am 20. Juli 2013.
- ↑ Verlauf des Glasträgerweges im Südschwarzwald. Abgerufen am 20. Juli 2013.