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Marc-André Fleury

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Kanada  Marc-André Fleury

Geburtsdatum 28. November 1984
Geburtsort Sorel, Québec, Kanada
Spitzname Flower
Größe 188 cm
Gewicht 82 kg

Position Torwart
Nummer #29
Fanghand Links

Draft

NHL Entry Draft 2003, 1. Runde, 1. Position
Pittsburgh Penguins

Karrierestationen

1999–2000 Riverains du Collège Charles-Lemoyne
2000–2004 Cape Breton Screaming Eagles
seit 2004 Pittsburgh Penguins

Marc-André Fleury (* 28. November 1984 in Sorel, Québec) ist ein kanadischer Eishockeytorwart, der seit 2004 bei den Pittsburgh Penguins in der National Hockey League (NHL) unter Vertrag steht. Zuvor stand er vier Saisons für das kanadische Juniorenteam Cape Breton Screaming Eagles in der Ligue de hockey junior majeur du Québec auf dem Eis und wurde dort unter anderem einmal als Defensiver Spieler des Jahres ausgezeichnet. Beim NHL Entry Draft 2003 wurde er an erster Stelle von den Pittsburgh Penguins ausgewählt.

Nachdem er in den ersten Jahren häufig bei den Wilkes-Barre/Scranton Penguins, dem Farmteam Pittsburghs, zum Einsatz kam, etablierte sich Fleury während der NHL-Saison 2005/06 als Stammtorhüter in Pittsburgh und verhalf den Penguins im folgenden Jahr zum Einzug in die Playoffs. Nach dem Erreichen der Stanley-Cup-Finalserie 2008 gewann er in der Saison 2008/09 seinen ersten Stanley Cup mit den Pittsburgh Penguins. Gemeinsam mit Tom Barrasso ist Fleury der bisher erfolgreichste Torwart der Mannschaftsgeschichte.

Auf internationaler Ebene gewann Marc-André Fleury mit dem Team Canada bei den Eishockey-Juniorenweltmeisterschaften 2003 und 2004 jeweils die Silbermedaille. Bei den Olympischen Winterspielen 2010 stand er im Aufgebot der kanadischen Nationalmannschaft und gewann mit dieser die Goldmedaille, ohne einen einzigen Einsatz absolviert zu haben.

Karriere

Ligue de hockey junior majeur du Québec (2000–2003)

Marc-André Fleury begann im Alter von sechs Jahren in seiner Heimatstadt Sorel-Tracy mit dem Eishockeyspielen, nachdem schon sein Vater aktiver Spieler gewesen war. Er entschied sich dabei schnell für die Torwartposition, da er nach eigenen Angaben kein guter Torschütze war und im Tor außerdem nicht ausgewechselt wurde.[1] Nachdem er bei mehreren Juniorenvereinen in seiner Heimatstadt aktiv war, wechselte er an das Collège Charles-Lemoyne in Longueuil und spielte als Torwart in der dortigen Schulmannschaft, den Riverains du Collège Charles-Lemoyne, in der Midget-AAA-Liga der Provinz Québec. Dabei blieb er unter anderem einmal 126 Minuten am Stück ohne Gegentor.[2] Im Jahr 2000 wurde Fleury im Midget Draft der Ligue de hockey junior majeur du Québec an 16. Position von den Cape Breton Screaming Eagles aus der Provinz Nova Scotia ausgewählt.[3]

Daraufhin wechselte er im Alter von 15 Jahren ans Cape Breton, das etwa 1200 Kilometer von seiner Heimatstadt entfernt liegt. Zusätzlich musste sich Fleury, der im französischsprachige Québec aufwuchs, zunächst auf die englische Sprache in Nova Scotia umstellen.[1] Sein erstes Spiel in der höchsten Juniorenliga Québecs bestritt er am 23. September 2000 gegen die Castors de Sherbrooke, das die Screaming Eagles mit 0:6 verloren. Am Ende seiner Rookie-Saison hatte Fleury 35 Spiele absolviert und dabei zwölf Siege verzeichnet. In den Playoffs besiegte seine Mannschaft zunächst die Saguenéens de Chicoutimi in sieben Spielen, schied allerdings in der folgenden Runde aus. Im Verlauf der Playoffs stand Fleury aber nur gut 30 Minuten auf dem Eis.

Bereits in der Saison 2001/02 wurde Marc-André Fleury zum Stammtorhüter bei den Screaming Eagles und absolvierte 55 Spiele in der regulären Saison, in denen ihm 26 Siege und eine Fangquote von 91,5 Prozent gelangen. Auf dem dritten Platz der Division Maritimes war die Mannschaft für die Playoffs qualifiziert und besiegte dort in den ersten beiden Runden den Drakkar de Baie-Comeau und die Halifax Mooseheads, bevor Fleurys Team wie im Vorjahr auf die Acadie-Bathurst Titan traf. Gegen das Team aus New Brunswick schieden die Screaming Eagles allerdings erneut in fünf Spielen aus. In den Playoffs bestritt Fleury alle Einsätze für seine Mannschaft.

In der folgenden Saison der LHJMQ wurde Marc-André Fleury im Januar 2003 zum CHL Top Prospects Game eingeladen, bei dem jährlich die 40 für den kommenden NHL Entry Draft am höchsten eingeschätzten Spieler auflaufen. Nach Ablauf der regulären Saison wurde er außerdem mit dem Trophée Michael Bossy ausgezeichnet, der an den Spieler der Liga vergeben wird, dem die höchsten Chancen in der National Hockey League eingeräumt werden. Aufgrund seiner Leistungen in der Saison wurde Fleury auch zum Defensiven Spieler des Jahres und in das Second All-Star Team der LHJMQ gewählt. Auch von der Dachorganisation der höchsten drei kanadischen Juniorenligen, der Canadian Hockey League, wurde er in das dritte All-Star Team gewählt. Obwohl er mit diesen Auszeichnungen bei der Preisverleihung der Trophäen zu den erfolgreichsten Spielern der Liga gehörte, konnte Fleury mit den Screaming Eagles in den Playoffs nicht überzeugen, wo die Mannschaft gegen den Divisionskonkurrenten Halifax Mooseheads bereits in der ersten Runde gesweept wurde, also ausschied, ohne ein einziges Spiel zu gewinnen.

Anfänge in der NHL und Lockout (2003–2005)

Fleury im Dress der Pittsburgh Penguins

Vor dem NHL Entry Draft 2003, bei dem sich die 30 Mannschaften der National Hockey League die Rechte an Juniorenspielern sicherten, galt Fleury als einer der am höchsten eingeschätzten Kandidaten, an erster Stelle ausgewählt zu werden. Der Draftjahrgang wurde später als einer der besten der Ligageschichte bezeichnet.[4] Eigentlich hätten die Florida Panthers als Gewinner der Draft Lottery an erster Stelle gezogen, doch wenige Stunden vor der Veranstaltung gaben sie diesen Draftpick gemeinsam mit ihrem Drittrunden-Wahlrecht an die Pittsburgh Penguins ab, die dafür zwei Draftpicks für die dritte und 55. Gesamtposition sowie den Stürmer Mikael Samuelsson nach Florida transferierten. Beim Entry Draft wählten die Penguins schließlich Marc-André Fleury als Gesamtersten aus. Er war damit nach Rick DiPietro erst der zweite Torhüter in der Geschichte der NHL Entry Drafts, der an erster Position ausgewählt wurde.

Fleury unterzeichnete am 6. Oktober 2003, vier Tage vor Saisonbeginn, einen leistungsorientierten Vertrag mit den Pittsburgh Penguins.[5] Zunächst wohnte er nach seiner Berufung in den NHL-Kader bei der Familie von Mario Lemieux, dem Eigentümer des Franchise, bis er eine eigene Wohnung gefunden hatte.[6] Sein NHL-Debüt gab der Torwart zum Saisonauftakt der NHL 2003/04 gegen die Los Angeles Kings. Dabei wehrte Fleury 46 von 48 Schüssen auf sein Tor ab, darunter auch einen Penalty Shot von Esa Pirnes. Obwohl die Penguins das Spiel mit 0:3 verloren, wurde Fleury im Anschluss in einem Zuschauer-Voting zum First Star des Spiels gewählt.[7] Mit 18 Jahren war er bei seinem Debüt der jüngste Torwart, der je in der National Hockey League zum Einsatz kam. Seinen ersten Sieg konnte er im nächsten Spiel, einem 4:3 gegen die Detroit Red Wings, verzeichnen. Ende des Monats gelang ihm gegen die Chicago Blackhawks dann das erste Shutout, ein Spiel ohne Gegentor, seiner NHL-Karriere. Für seine starken Leistungen im ersten Monat der Saison wurde Fleury zum Rookie des Monats Oktober gewählt und konnte die hohen Erwartungen, die nach dem Draft an ihn gestellt wurden, zunächst erfüllen.

Im Laufe der Spielzeit ließen seine Leistungen allerdings nach und er kehrte, nachdem er 21 Spiele in der NHL bestritten hatte, Ende Januar 2004 zu seinem Juniorenteam in die LHJMQ zurück. Damit verpasste er die notwendigen Kriterien für einen Gehaltsbonus, der ihm 3 Millionen Dollar eingebracht hätte.[8] Fleury bestritt zu Saisonende zehn Spiele für die Screaming Eagles, von denen das Team acht gewann. Damit stand die Mannschaft zum ersten Mal in ihrer Geschichte auf dem ersten Platz der Division und erhielt damit ein Freilos für die erste Runde der Playoffs. In der zweiten Runde traf sie auf die Saguenéens de Chicoutimi, wo die Screaming Eagles ihrer Favoritenrolle allerdings nicht gerecht wurden. Zwar gewannen sie das erste Spiel der Serie, schieden aber schließlich nach fünf Spielen aus.

Nur wenige Tage nach dem letzten Spiel in der LHJMQ wurde Marc-André Fleury erstmals in den Kader der Wilkes-Barre/Scranton Penguins, dem Farmteam der Pittsburgh Penguins in der American Hockey League, berufen. Diese starteten wenige Tage später in die Playoffs um den Calder Cup, den Titel der AHL. Nachdem Fleury dort das erste Spiel, eine 4:5-Niederlage nach Overtime, für die Penguins bestritt, wurde er im Tor wieder von Andy Chiodo abgelöst und war für den Rest der Playoffs Reservist. Nach Siegen gegen die Bridgeport Sound Tigers, die Philadelphia Phantoms und den Hartford Wolf Pack in den ersten drei Runden der Playoffs gelang es den Penguins, in die Finalserie um den Calder Cup einzuziehen. Dort wurden die Penguins allerdings von den Milwaukee Admirals gesweept. Dabei kam Fleury erneut zum Einsatz, als er im letzten Spiel der Finalserie eingewechselt wurde. Allerdings konnte er eine 2:7-Niederlage nicht mehr verhindern.

Nachdem sich abzeichnete, dass die NHL-Saison 2004/05 wegen des Spielerstreiks (Lockout) ausfallen würde, entschied der General Manager der Pittsburgh Penguins, Craig Patrick, dass Marc-André Fleury gemeinsam mit Andy Chiodo das Torhüter-Duo der Wilkes-Barre/Scranton Penguins für die folgenden AHL-Saison bilden sollte.[9] Bereits nach kurzer Zeit gelang es Fleury, sich als Stammtorhüter der Mannschaft zu etablieren und absolvierte in der Saison 2004/05 über 50 Einsätze, bei denen er 26 Siege und fünf Shutouts erreichte. Als Viertplatzierte der East Division erreichte die Mannschaft die Playoffs. Dabei wurde Fleury nach dem ersten Spiel, einer 2:5-Niederlage gegen die Binghamton Senators, erneut von Chiodo im Tor der Penguins abgelöst. Nachdem die Mannschaft die Serie gegen die Senators noch drehte, schied sie in der zweiten Runde gegen den späteren Calder-Cup-Sieger, die Philadelphia Phantoms, aus.

Erste vollständige Saisons und Stanley-Cup-Finale (2005–2008)

Fleury im Jahr 2007

Zu Beginn der Saison 2005/06 blieb Fleury zunächst in Wilkes-Barre. Das Management wählte Sébastien Caron als zweiten Torwart hinter NHL-Stammtorhüter Jocelyn Thibault aus, damit Fleury in der AHL mehr Spielpraxis sammeln konnte.[10] Nach einer Verletzung Thibaults zu Saisonbeginn wurde er aber doch für die ersten drei Saisonspiele in den NHL-Kader berufen. Anschließend kehrte er Mitte Oktober 2005 in die AHL zurück und spielte dort mit sechs Siegen in Folge und einem Gegentorschnitt von 1,17 einen perfekten Saisonstart. Damit verhalf er den Wilkes-Barre/Scranton Penguins zu neun Siegen in Folge, was die längste Siegesserie der Mannschaftsgeschichte darstellte. Nach Ende des Monats Oktober wurde er dafür als AHL-Torhüter des Monats ausgezeichnet.[11]

Ende November wurde er aufgrund seiner Leistungen und der Verletzungsprobleme von Thibault wieder in den NHL-Kader der Pittsburgh Penguins berufen.[12] Im Laufe der restlichen Saison absolvierte Fleury über 50 Ligaspiele und konnte sich schließlich als Stammtorhüter in Pittsburgh etablieren. Die Penguins schlossen die Saison allerdings mit nur 58 Punkten auf dem letzten Platz der Division und dem vorletzten der gesamten Liga ab. Mit insgesamt 316 Gegentoren waren sie ligaweites Schlusslicht.[13] Da das Team damit die Qualifikation für die Playoffs deutlich verpasste, kehrte Fleury zu den Playoffs in die AHL zurück, wo er in Wilkes-Barre fünf Spiele bestritt und sich im Tor mit Dany Sabourin abwechselte. Nachdem sie in der ersten Runde wie bereits zwei Jahre zuvor die Bridgeport Sound Tigers besiegten, scheiterten die Penguins an den Hershey Bears, die später den Calder Cup gewannen. In der Off-Season unterzeichnete Fleury als Free Agent mit den Pittsburgh Penguins einen neuen Vertrag über zwei Jahre.[5]

Die Saison 2006/07 begann Marc-André Fleury mit einer herausragenden Leistung, als er beim 4:0-Sieg gegen die Philadelphia Flyers 40 Schüsse abwehrte und damit gleich ein Shutout verbuchen konnte. Am Ende der Saison hatte er 40 Spiele mit den Penguins gewonnen, was die zweitbeste Saisonleistung der Franchisegeschichte darstellte. Mit 67 absolvierten Partien, 3.905 Minuten auf dem Eis und 1.770 gehaltenen Schüssen stellte Fleury zudem drei neue interne Rekorde im Franchise der Pittsburgh Penguins auf.[14] Mit dieser Leistung verhalf er den Penguins zum zweiten Platz in der Atlantic Division und damit zum erstmaligen Einzug in die Playoffs seit 2001.[15] Dort traf das Team auf die Ottawa Senators, schied gegen diese allerdings nach fünf Spielen aus.

Nach Beginn der Saison 2007/08 stürzte Fleury im Dezember 2007 im Spiel gegen die Calgary Flames und musste daraufhin knapp fünf Minuten nach Spielbeginn verletzungsbedingt das Eis verlassen.[16] Am nächsten Tag wurde dem Torhüter eine Knöchelverletzung diagnostiziert und er fiel für über zwei Monate aus. Sein Comeback gab er Anfang Februar 2008 zunächst in der AHL, wo er einige Einsätze für die Wilkes-Barre/Scranton Penguins bestritt, bevor er Ende des Monats beim Spiel gegen die Boston Bruins in die NHL zurückkehrte.[17] Von den letzten 13 Saisonspielen gewannen die Penguins mit Torwart Fleury zehn und konnten sich damit an die Spitze der Atlantic Division setzen. Bei der Wahl zum Spieler des Monats März musste sich Fleury nur Alexander Owetschkin von den Washington Capitals geschlagen geben.[18] In den Playoffs traf Pittsburgh wie bereits im Vorjahr auf die Ottawa Senators. Dabei gelang der Mannschaft mit vier Siegen in vier Spielen ein Sweep und die erfolgreiche Revanche für die Niederlage 2007. Nach einem Sieg gegen die New York Rangers schlug das Team auch den Lokalrivalen Philadelphia Flyers in den Finals der Eastern Conference. Fleury unterstrich seine Leistungen in den Playoffs mit einem Shutout im letzten Spiel der Serie. Die Penguins standen damit zum ersten Mal nach dem Titelgewinn 1992 wieder in der Finalserie um den Stanley Cup und trafen dort auf die Detroit Red Wings. Nach drei Niederlagen in den ersten vier Partien führte Fleury die „Pens“ beim 4:3-Sieg nach drei Overtime-Perioden im fünften Spiel wieder in die Serie zurück. In dem Spiel, das mit einer Spielzeit von knapp 110 Minuten das fünftlängste Finalspiel der NHL-Geschichte war[19], wehrte Fleury 55 Schüsse ab und wurde zum First Star des Spiels gewählt. Im sechsten Spiel konnten die Penguins ihren Heimvorteil allerdings nicht nutzen, sodass Detroit die Finalserie und damit den Stanley Cup gewann.

Stanley-Cup-Gewinn (2008/09)

Fleury und Sidney Crosby mit dem Stanley Cup
Fleury bei der Stanley-Cup-Parade in Pittsburgh

Vor Beginn der neuen Saison unterzeichnete Marc-André Fleury im Juli 2008 eine Vertragsverlängerung über sieben Jahre, die ihm insgesamt etwa 35 Millionen Dollar einbringen wird.[20] Im dritten Saisonspiel gegen die New Jersey Devils stellte er mit 47 gehaltenen Schüssen eine neue persönliche Bestleistung in der regulären Saison auf, konnte damit aber trotzdem eine 1:2-Niederlage nicht verhindern.[21] Nach einem Saisonstart mit acht Siegen in 14 Spielen zog sich Fleury Mitte November 2008 eine Verletzung an der Leiste zu und fiel erneut für einen Monat aus. Am 18. Dezember gab er sein Comeback beim Sieg gegen die Atlanta Thrashers und nahm wieder seine Stammposition im Tor ein, konnte allerdings zunächst nicht ganz an seine Leistungen vor der Verletzung anknüpfen. Erst Ende Februar 2009, kurz nachdem Dan Bylsma den Trainerposten in Pittsburgh übernommen hatte, begann eine Serie von sieben Siegen in Folge, während der Fleury am 1. März den 100. Sieg seiner NHL-Karriere verzeichnete.[22] Am Ende der regulären Saison standen die Penguins auf dem zweiten Platz ihrer Division und dem vierten Platz der Eastern Conference, sodass sie zum dritten Mal in Folge für die Playoffs qualifiziert waren.

In der ersten Runde der Stanley-Cup-Playoffs traf die Mannschaft auf die Philadelphia Flyers, die sie bereits im Vorjahr besiegt hatte, und behielt auch diesmal mit einem Sieg nach sechs Spielen die Oberhand. Nach dem Sieg im siebten Spiel in einer hart geführten Serie gegen die Washington Capitals spielten die Penguins im Finale der Eastern Conference gegen die Carolina Hurricanes. Gegen diese gelang den Penguins ein Sweep und damit der erneute Gewinn der Prince of Wales Trophy als Sieger der Playoffs in der Eastern Conference. Damit stand das Team wie bereits in der Vorsaison den Detroit Red Wings in der Finalserie um den Stanley Cup gegenüber. Obwohl sich der anfängliche Erfolg der Red Wings, die die ersten beiden Spiele zu Hause gewannen, wiederholte, gelang es Pittsburgh diesmal, die Serie im Anschluss auszugleichen. Dabei wehrte Fleury im vierten Spiel 37 Schüsse ab und wurde anschließend von den Fans zum First Star des Spiels gewählt. Die folgende Partie in Detroit verloren die Penguins nach einer schwachen Leistung mit 0:5, glichen aber im sechsten Spiel die Serie wieder aus und erzwangen so das entscheidende siebte Spiel.[23] Beim Stand von 2:1 für Pittsburgh versuchten die Red Wings kurz vor Ende des Spiels durch das Einsetzen eines sechsten Angreifers die drohende Niederlage zu verhindern. Fleury konnte allerdings mit einer spektakulären Parade gegen zwei Schüsse von Henrik Zetterberg und Nicklas Lidström die Führung bewahren.[24] Die Pittsburgh Penguins gewannen somit nach sieben Spielen den Stanley Cup. Für Fleury war es der erste Gewinn der Trophäe.

Nach 2009

Marc-André Fleury pariert gegen Chris Kelly von den Ottawa Senators

Zu Beginn der Saison 2009/10 gelang Fleury eine Serie von acht Siegen mit den Penguins, bevor sich das Team im Laufe der Saison auf einem sicheren Playoff-Platz festsetzte. Wenige Tage vor Saisonende, am 6. April 2010, bestritt der Kanadier seinen 300. Einsatz in der NHL. Am Ende der Saison platzierte sich die Mannschaft – genau wie im Vorjahr – auf dem zweiten Platz der Atlantic Division und dem vierten Platz der Konferenz. Somit traf man in der ersten Runde der Playoffs auf die Ottawa Senators, die schon 2007 und 2008 Gegner an dieser Stelle gewesen waren, und schlug diese in sechs Spielen. Die Penguins spielten anschließend gegen die Canadiens de Montréal, gegen die sie mit Fleury im Tor dreimal in der Serie in Führung gingen, Montréal aber jedes Mal im folgenden Spiel ausglich. Damit kam es zum entscheidenden siebten Spiel in Pittsburgh. Obwohl die Penguins fast doppelt so oft auf das gegnerische Tor schossen wie die Canadiens, verloren sie 2:5 und schieden damit aus den Playoffs aus. Im letzten Spiel wurde Fleury beim Stand von 0:4 ausgewechselt.

Nach einem schwachen Auftakt der Saison 2010/11 mit sechs Niederlagen in den ersten sieben Spielen gelang Fleury am 16. November 2010 sein 150. Sieg in der NHL. Er war damit der siebjüngste Torhüter der Ligageschichte, der diesen Meilenstein je erreichte.[25] Nach diesem Spiel startete der Kanadier im November und Dezember 2010 eine Serie von 13 Siegen, die nur durch eine Niederlage nach Overtime unterbrochen wurde. Damit standen die Penguins Mitte Dezember auf dem ersten Platz der Liga. Erst eine 2:3-Niederlage gegen die Philadelphia Flyers beendete die Siegesserie der „Pens“ und verdrängte sie von der Spitzenposition.[26] Im Januar 2011 wurde Fleury in einem Fan-Voting zum NHL All-Star Game gewählt. Mit über 425.000 Stimmen belegte er den dritten Platz und war damit einer von sechs Spielern, die direkt von den Fans zum Spiel gewählt wurden; die anderen Teilnehmer wurden in einem Draft von den Teamkapitänen ausgesucht.[27] Fleury spielte schließlich im Team von Nicklas Lidström, das das Spiel 11:10 gewann.

Fleury im Jahr 2011

Wenige Spieltage vor Saisonende stellte Fleury am 27. März 2011 einen neuen Franchiserekord auf, nachdem er zuvor für 150 Minuten und 14 Sekunden ohne Gegentor geblieben war. Erst ein Tor von Ryan Carter beendete die Serie.[25] Am Saisonende hatte Fleury 36 Siege und einen Gegentorschnitt von 2,32 verbucht und war damit maßgeblich am Playoff-Einzug der Penguins beteiligt. Dafür wurde er mit dem Most Valuable Player Award der Pittsburgh Penguins, der mannschaftsinternen Trophäe für den wertvollsten Spieler der regulären Saison, ausgezeichnet.[28] Das Team stand erneut auf dem zweiten Platz der Division und dem vierten Platz der Eastern Conference, wo es in der ersten Runde auf die Tampa Bay Lightning traf. Nachdem die Penguins in der Serie bereits 3:1 geführt hatten, gelang es Tampa Bay, diese noch zu drehen und nach sieben Spielen zu gewinnen.

Obwohl Kapitän Sidney Crosby zu Beginn der Saison 2011/12 fehlte, startete die Mannschaft um Fleury mit 21 Punkten aus den ersten 13 Spielen. Damit legten die Penguins bereits früh den Grundstein für den erneuten Einzug in die Playoffs. Im Januar 2012 startete Pittsburgh eine Serie von zehn Heimsiegen in Folge, die erst durch eine Niederlage gegen die New York Islanders beendet wurde. Fleury blieb in diesem Zeitraum für zwölf Spiele ungeschlagen. Nach Ende der Saison hatte Marc-André Fleury insgesamt 42 Siege verzeichnet, womit er den Franchiserekord von Tom Barrasso aus der Saison 1992/93, in der die Penguins die Presidents’ Trophy gewannen, nur um einen Sieg verfehlte. Zudem egalisierte er seine eigene Rekordmarke von 67 bestrittenen Saisonspielen.[14] Zum vierten Mal in Folge schlossen die Penguins damit die reguläre Saison mit der selben Platzierung ab. Als Zweite der Division und Vierte der Conference traf die Mannschaft auf die Philadelphia Flyers, konnte dort aber die hohen Erwartungen nicht erfüllen. Obwohl Pittsburgh einen 0:3-Rückstand in der Serie noch auf 2:3 aufholte, schieden sie nach der Niederlage im sechsten Spiel aus.

International

Erstmals wurde Fleury 2003 ins Team Canada berufen, als er Ende des Jahres mit der Juniorennationalmannschaft an der U20-Weltmeisterschaft teilnahm, die in den kanadischen Städten Halifax und Sydney, der Heimatstadt von Fleurys damaligem Team, ausgetragen wurde. Dort zog er mit dem Team Canada nach dem Gruppensieg in der Gruppe B direkt ins Halbfinale ein, wo man die USA schlug. Im Finale trafen die Gastgeber damit auf die russische Mannschaft um Alexander Owetschkin. Trotz einer 2:3-Niederlage wurde Fleury als bester Spieler und bester Torhüter des Turniers ausgezeichnet, gleichzeitig wurde er auch ins All-Star Team der U20-Weltmeisterschaft gewählt.[29]

Während Fleury seine erste Saison mit den Pittsburgh Penguins in der NHL verbrachte, erhielt er im Dezember 2004 erneut eine Einladung zur U20-Weltmeisterschaft in Finnland.[30] Gleich im Eröffnungsspiel verzeichnete er dabei ein Shutout, als das Team Canada den Gastgeber mit 3:0 besiegte. Nachdem die Mannschaft alle vier Vorrundenspiele gewonnen und Fleury dabei nur vier Gegentore kassiert hatte, war sie erneut direkt im Halbfinale gesetzt, wo sie Tschechien mit 7:1 besiegte. Im Finale kam es so mit der Begegnung Kanada gegen die USA zu einer Neuauflage des Halbfinals aus dem Vorjahr. Nachdem die Kanadier lange in Führung lagen, ließ Fleury im Schlussdrittel noch drei Gegentore zu, sodass die USA am Ende 4:3 siegten. Fleury gewann damit seine zweite Silbermedaille im Folge.

Die kanadische Mannschaft nach der Verleihung der Goldmedaille 2010

Obowohl er zuvor noch keinen Einsatz für die Herrenmannschaft des Team Canada bestritten hatte, wurde Fleury gemeinsam mit Roberto Luongo und Martin Brodeur als Torhütergespann für die Olympischen Winterspiele 2010 im kanadischen Vancouver nominiert. Nach dem zweiten Platz in der Vorrundengruppe und Siegen gegen die deutsche, russische und slowakische Auswahl in der K.O.-Runde des Turniers zog Kanada ins Finale um die Goldmedaille ein und traf dort auf die USA, die die Gastgeber in der Vorrunde als einziges Team geschlagen hatten. Durch einen 3:2-Sieg nach Verlängerung gewann das Team Canada die olympische Goldmedaille. Dabei wurde auch Fleury mit der Goldmedaille ausgezeichnet[31], obwohl er als Reservetorhüter keine einzige Minute eingesetzt wurde und die meiste Zeit auf der Tribüne verbrachte, während Brodeur als Reserve für Luongo bereitstand.

Spielstil und Besonderheiten

Marc-André Fleury spielt, wie die meisten heutigen NHL-Torhüter, im Butterfly-Stil.[32] Dabei lässt er sich auf die Knie fallen und spreizt die Unterschenkel mit den Beinschonern so weit wie möglich vom Körper ab. Gleichzeitig zieht er die Schoner in der Mitte zusammen, um das sogenannte Five Hole, die Lücke zwischen den beiden Beinen, abzudecken. Bei nahen Schüssen und Bauerntricks wendet Fleury zudem häufig die „Paddle Down“-Technik an, bei der er den Schläger waagrecht auf das Eis stellt und so versucht, den Puck abzuwehren.[33]

Als größte Stärken Fleurys gelten seine schnellen Reflexe und sein gutes Positionsspiel.[32] Die Pittsburgh Penguins beschreiben ihn als agilen, schnellen und athletischen Torhüter, der besonders stark in Drucksituationen agiert.[25] Außerdem gilt er als Spezialist für Shootouts.[34]

Fleurys Markenzeichen waren seit Jugendtagen seine senfgelben Beinschoner und Handschuhe. Nachdem in der NHL-Saison 2007/08 durch einen Ausrüsterwechsel auch die Torwartkleidung der Pittsburgh Penguins vereinheitlicht wurde, läuft er mit einem weiß-goldenen Modell auf. Bereits in der LHJMQ trug Fleury die Rückennummer 29, die er bei seinem Wechsel in die AHL und die NHL beibehielt. Am 25. Januar 2008 wurde seine Rückennummer bei seinem Juniorenteam, den Cape Breton Screaming Eagles, gesperrt und ein Banner unter die Hallendecke gehängt.[35] Er war damit der erste Spieler des Teams, dem diese Ehre zuteil wurde.[1] Die Nummer 29 wird seitdem an keinen Spieler der Screaming Eagles mehr vergeben.

Fleurys Spitzname Flower leitet sich von seinem Nachnamen ab und ist die Übersetzung des französischen fleur (dt. Blume).[1]

Erfolge und Auszeichnungen

International

Karrierestatistik

    Reguläre Saison   Playoffs
Saison Team Liga Sp S N U Min. GT SO GTS Sv% Sp S N Min. GT SO GTS Sv%
1999/00 Collège Charles-Lemoyne QAAA 15 4 9 0 480 36 2 2.77
2000/01 Cape Breton Screaming Eagles LHJMQ 35 12 13 2 1704 115 0 4.05 .886 2 0 1 32 4 0 7.50 .810
2001/02 Cape Breton Screaming Eagles LHJMQ 55 26 14 8 3043 141 2 2.78 .915 16 9 7 1003 55 0 3.29 .900
2002/03 Cape Breton Screaming Eagles LHJMQ 51 17 24 6 2889 162 2 3.36 .910 4 0 4 228 17 0 4.47 .894
2003/04 Pittsburgh Penguins NHL 22 4 14 2 1154 70 1 3.64 .896
Cape Breton Screaming Eagles LHJMQ 10 8 1 1 606 20 0 1.98 .933 4 1 3 251 13 0 3.10 .886
Wilkes-Barre/Scranton Penguins AHL 2 0 1 92 6 0 3.90 .800
2004/05 Wilkes-Barre/Scranton Penguins AHL 54 26 19 4 3029 127 5 2.52 .901 4 0 2 151 11 0 4.36 .843
2005/06 Pittsburgh Penguins NHL 50 13 27 6 2809 152 1 3.25 .898
Wilkes-Barre/Scranton Penguins AHL 12 10 2 0 727 19 0 1.57 .939 5 2 3 311 18 0 3.47 .883
2006/07 Pittsburgh Penguins NHL 67 40 16 9 3905 184 5 2.83 .906 5 1 4 286 18 0 3.76 .880
2007/08 Pittsburgh Penguins NHL 35 19 10 2 1857 72 4 2.33 .921 20 14 6 1251 41 3 1.97 .933
Wilkes-Barre/Scranton Penguins AHL 5 3 2 0 297 7 0 1.42 .950
2008/09 Pittsburgh Penguins NHL 62 35 18 7 3641 162 4 2.67 .912 24 16 8 1447 63 0 2.61 .908
2009/10 Pittsburgh Penguins NHL 67 37 21 6 3798 168 1 2.65 .905 13 7 6 798 37 1 2.78 .891
2010/11 Pittsburgh Penguins NHL 65 36 20 5 3695 143 3 2.32 .918 7 3 4 405 17 1 2.52 .899
2011/12 Pittsburgh Penguins NHL 67 42 17 4 3896 153 3 2.36 .913 6 2 4 337 26 0 4.63 .834
LHJMQ gesamt 151 63 52 17 8242 438 4 3.04 .911 26 10 15 1514 89 0 4.59 .873
AHL gesamt 71 39 23 4 4053 153 5 1.84 .930 11 2 6 554 35 0 3.91 .842
NHL gesamt 434 226 143 41 24757 1104 22 2.68 .909 75 43 32 4526 202 5 2.68 .904

International

Vertrat Kanada bei:

Jahr Team Veranstaltung Resultat Sp S N U Min. GT SO GTS
2003 Kanada U20-WM Silbermedaille 5 2 2 1 267 7 1 1.57
2004 Kanada U20-WM Silbermedaille 5 4 1 0 299 9 1 1.81
2010 Kanada Olympische Spiele Goldmedaille ohne Einsatz
Junioren gesamt 10 6 3 1 566 16 2 1.69

(Legende zur Torhüterstatistik: GP oder Sp = Spiele insgesamt; W oder S = Siege; L oder N = Niederlagen; T oder U oder OT = Unentschieden oder Overtime- bzw. Shootout-Niederlage; Min. = Minuten; SOG oder SaT = Schüsse aufs Tor; GA oder GT = Gegentore; SO = Shutouts; GAA oder GTS = Gegentorschnitt; Sv% oder SVS% = Fangquote; EN = Empty Net Goal; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Commons: Marc-André Fleury – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d Lori Henry: One Save at a Time. In: VIA Destinations. April/Mai, 2009, S. 28–31 (PDF-Datei; 354 KB).
  2. Geschichte der Riverains du Collège Charles-Lemoyne. Abgerufen am 26. September 2012.
  3. Marc-André Fleury auf der Website der LHJMQ
  4. Michael Traikos: Further proof that the 2003 NHL Entry Draft was the best of all time. In: National Post. 9. Juli 2010, abgerufen am 26. September 2012 (englisch).
  5. a b Marc-André Fleury bei The Sports Network
  6. Joe Starkey: Tales from the Pittsburgh Penguins. Sports Publishing LLC, Champaign 2006, ISBN 978-1-58261-199-0, S. 30 (online).
  7. Zusammenfassung: Pittsburgh Penguins – Los Angeles Kings. In: NHL.com. 10. Oktober 2003, abgerufen am 26. September 2012.
  8. Penguins send Fleury back to junior. In: CBC Sports. 30. Januar 2004, abgerufen am 26. September 2012 (englisch).
  9. Dave Molinari: Fleury, Chiodo thrilled to share playing time in minors. In: Pittsburgh Post-Gazette. 1. Oktober 2004, abgerufen am 26. September 2012 (englisch).
  10. Young Players Make Roster Decisions Tough. In: Pittsburgh Penguins. 1. Oktober 2005, abgerufen am 26. September 2012 (englisch).
  11. Marc-Andre Fleury Named KOHO/AHL Goalie of the Month. In: Pittsburgh Penguins. 1. November 2005, abgerufen am 26. September 2012 (englisch).
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