„Hamm“ – Versionsunterschied
[gesichtete Version] | [gesichtete Version] |
JWBE (Diskussion | Beiträge) |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 512: | Zeile 512: | ||
1916 Stadtbaurat [[Otto Krafft]] stirbt. |
1916 Stadtbaurat [[Otto Krafft]] stirbt. |
||
⚫ | 1918 Nach der Besetzung der Bahnhofskommandantur am 9. November 1918 bildet sich ein Arbeiter- und Soldatenrat, der durch die preußischen Kommunalwahlen vom 2. März 1919 ins politische Abseits verbannt wird. Insgesamt behauptet das Zentrum bei den Kommunalwahlen in der Zeit der Weimarer Republik seine Position als führende Partei in Hamm. Erst in den schon unfreien Märzwahlen 1933 wird es durch die NSDAP überflügelt. Im Dezember 1918 Stilllegung des Gaswerks. Die Zeche Radbod übernimmt ab 1920 die Gasversorgung der Stadt. |
||
1917 Stilllegung des Gaswerks. Die Zeche Radbod übernimmt jetzt die Gasversorgung der Stadt. |
|||
⚫ | 1918 Nach der Besetzung der Bahnhofskommandantur am 9. November 1918 bildet sich ein Arbeiter- und Soldatenrat, der durch die preußischen Kommunalwahlen vom 2. März 1919 ins politische Abseits verbannt wird. Insgesamt behauptet das Zentrum bei den Kommunalwahlen in der Zeit der Weimarer Republik seine Position als führende Partei in Hamm. Erst in den schon unfreien Märzwahlen 1933 wird es durch die NSDAP überflügelt. |
||
1920 Ausgelöst durch den Kapp-Putsch liefer sich die aus Bergleuten bestehende "Rote Armee" eine Schlacht mit der Reichswehr mit Toten und Verwundeten. Eine Eisenbahnbrücke expodiert. Drei Führer der unteregenen Bergleute werden standrechtlich erschossen. |
1920 Ausgelöst durch den Kapp-Putsch liefer sich die aus Bergleuten bestehende "Rote Armee" eine Schlacht mit der Reichswehr mit Toten und Verwundeten. Eine Eisenbahnbrücke expodiert. Drei Führer der unteregenen Bergleute werden standrechtlich erschossen. |
||
Zeile 567: | Zeile 565: | ||
1956 Einführung des KFZ-Zeichens "HAM" für Hamm. Bockum-Hövel erhält das Stadtrecht. Eröffnung des Flugplatzes Hamm-Lippewiesen. |
1956 Einführung des KFZ-Zeichens "HAM" für Hamm. Bockum-Hövel erhält das Stadtrecht. Eröffnung des Flugplatzes Hamm-Lippewiesen. |
||
1957 Die Versorgung der Stadt mit Elektrizität, Wasser, Gas und Öffentlichem Personennahverkehr wird in einem Unternehmen vereint, den Stadtwerken Hamm. Diese geben das Jahr 1858, in dem das erste Gaswerk eröffnet wurde, als ihr Gründungjahr an. |
|||
1959 wird für das Oberlandesgericht das erste Hochhaus errichtet. In der Folge kauft die Stadt den Altbau aus dem Jahre 1894 und besitzt seitdem wieder ein historisches Rathaus in der Stadtmitte. Die erste Ampelanlage am Westentor geht in Betrieb. |
1959 wird für das Oberlandesgericht das erste Hochhaus errichtet. In der Folge kauft die Stadt den Altbau aus dem Jahre 1894 und besitzt seitdem wieder ein historisches Rathaus in der Stadtmitte. Die erste Ampelanlage am Westentor geht in Betrieb. |
||
Zeile 627: | Zeile 627: | ||
Pläne zur Errichtung eines Sees in den Lippeauen ("Hamm ans Wasser") scheitern im Jahre 2006 am Ergebnis eines Ratsbürgerentscheides. Im Januar werden bei Abrissarbeiten der am Nordenwall gelegenen Elisabeth-Kinderklinik die Grundmauern der 1269 erstmalig urkundlich erwähnten Burg des Stadtgründer, Adolf I. von der Mark, freigelegt. Die Stadtburg (in unmittelbarer Nähe des Franziskanerklosters und der Agneskirche) ist seit Mitte des 15. Jahrhunderts Sitz des Landesherrlichen Rentmeisters, später Renteihof und königlich freier Hof. Nachweislich ist sie von allen Personal- und Reallasten befreit. Um 1750 wird die Burg zum Dienstsitz des General von Wolffersdorff. 1944 Zerstörung der Gebäude durch die Luftangriffe. |
Pläne zur Errichtung eines Sees in den Lippeauen ("Hamm ans Wasser") scheitern im Jahre 2006 am Ergebnis eines Ratsbürgerentscheides. Im Januar werden bei Abrissarbeiten der am Nordenwall gelegenen Elisabeth-Kinderklinik die Grundmauern der 1269 erstmalig urkundlich erwähnten Burg des Stadtgründer, Adolf I. von der Mark, freigelegt. Die Stadtburg (in unmittelbarer Nähe des Franziskanerklosters und der Agneskirche) ist seit Mitte des 15. Jahrhunderts Sitz des Landesherrlichen Rentmeisters, später Renteihof und königlich freier Hof. Nachweislich ist sie von allen Personal- und Reallasten befreit. Um 1750 wird die Burg zum Dienstsitz des General von Wolffersdorff. 1944 Zerstörung der Gebäude durch die Luftangriffe. |
||
2007 Die Sodenkamp-Affäre erinnert an die Masannek-Affäre zwanzig Jahre zuvor. Dirk Sodenkamp, CDU-Lokalpolitiker aus Fröndenberg, bewirbt sich mit einem gefälschten Zeugnis auf den Posten des Stadtarchivars von Hamm und wird trotz besser qualifizierter Bewerber angenommen. |
|||
=== Eingemeindungen === |
=== Eingemeindungen === |
||
Zeile 994: | Zeile 996: | ||
Die Hammer City Night, ein seit Jahren etabliertes Radrennen, auf einem Innenstadtrundkurs um die Pauluskirche, wurde 2007 auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Ursache für das Ausfallen der 11. City Night war der Doping-Skandal im Radleistungssport. Im Jahr 2008 fand der Radsport eine neue Heimat im Stadtbezirk Bockum-Hövel. |
Die Hammer City Night, ein seit Jahren etabliertes Radrennen, auf einem Innenstadtrundkurs um die Pauluskirche, wurde 2007 auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Ursache für das Ausfallen der 11. City Night war der Doping-Skandal im Radleistungssport. Im Jahr 2008 fand der Radsport eine neue Heimat im Stadtbezirk Bockum-Hövel. |
||
Seit vielen Jahren etabliert ist auch das Weihnachtskonzert des Chores Cantate'86 in der Maximilianhalle, zu dem in jedem Jahr ein oder mehrere namhafte Solisten geladen werden. |
Seit vielen Jahren etabliert ist auch das Weihnachtskonzert des Chores Cantate'86 (Leitung: Werner Granz) in der Maximilianhalle, zu dem in jedem Jahr ein oder mehrere namhafte Solisten geladen werden. |
||
Auch die Städtische Musikschule Hamm prägt das kulturelle Leben der Stadt. Zu den wiederkehrenden Aufführungen gehören das Oostmalle-Abschlusskonzert und die Weihnachtskonzerte. Das Blasorchester der Städtischen Musikschule gehört zu den regelmäßigen Gästen im Maximilianpark Hamm. Das |
Auch die Städtische Musikschule Hamm prägt das kulturelle Leben der Stadt. Zu den wiederkehrenden Aufführungen gehören das Oostmalle-Abschlusskonzert - die Orchesterschüler der Musikschule halten einmal im Jahr eine intensive Probenwoche in dem belgischen Ort Oostmalle in der Nähe von Antwerpen ab - und die Weihnachtskonzerte. Das sinfonische Blasorchester der Städtischen Musikschule (Leitung: Georg Turwitt) gehört zu den regelmäßigen Gästen im Maximilianpark Hamm. Das Sinfonieorchester der Städtischen Musikschule Hamm (Leitung: Bernd Smalla) symbolisiert die Spitze der klassischen Orchesterschule. Der Popularbereich wird u. a. durch die Jazz-Combo (Leitung: Arno Mejauschek) und die Bigband (Leitung: Klaus Heimann) vertreten. |
||
Das Collegium Musicum, das Orchester des Städtischen Musikvereins Hamm, wendet sich unter der Leitung von Ulrich Lütgebaucks mit seinen regelmäßig wiederkehrenden Sommer- und Weihnachtskonzerten vor allem, aber sicherlich nicht ausschließlich an Familien und Senioren. Der Chor des Städtischen Musikvereins unter der Leitung von Lothar R. Mayer bereichert das kultuerelle Leben der Stadt regelmäßig mit anspruchsvollen Konzertprogrammen. |
|||
=== Bauwerke === |
=== Bauwerke === |
||
Zeile 1.012: | Zeile 1.016: | ||
=====Pankratius-Kirche in Hamm-Mark===== |
=====Pankratius-Kirche in Hamm-Mark===== |
||
Die dem heiligen Pankratius geweihte Marker Dorfkirche wurde um 1100 in der Ortschaft Mark errichtet, ganz in der Nähe der späteren [[Burg Mark]], dem Sitz der Grafen von der Mark. Die Mark und damit auch die evangelische Kirche St. Pankratius liegen heute im Stadtbezirk Uentrop. Sie gehört nicht nur zu den ältesten und bedeutendsten, sondern auch zu den schönsten Sakralbauten Hamms. Umgeben ist sie von dem ehemaligen Friedhof und einem Ensemble alter Fachwerkhäuser. Das weit ausladende Querschiff mit dem dreiseitig geschlossenem Chor überragt das niedrige Langhaus. Der etwas nach Süden verschobene, zweigeschossige Turm gibt Anlass zu der Vermutung, dass der Kirchenbau einfachen romanischen Ursprungs ist. Wie bei allen Kirchen aus dieser Zeit besteht das Mauerwerk aus grünem Sandstein. Die unbehaunen und nur grob verfugen Außenmauern waren über viele Jahre der Witterung stark ausgesetzt. Deshalb wurden sie 1989 mit einer weiß gekälkten Putzschicht überzogen. 1735 wurde das heutige Glockengeschoss aus Ziegeln aufgemauert und 1909 mit Schiefer verblendet. Seit 1796 wird der Turm durch eine Wetterfahne mit einem Posaune blasenden Engel gekrönt. Eindrucksvoll sind Anfang des vorigen Jahrhunderts hinzugefügten Glasmalereien in den Fenstern. Bis 1337 war die Kirche zu Mark die Mutterkirche der Stadt Hamm. Denn die Hammer Hauptkirche, die den beiden Heiligen Laurentius und Georg geweiht war (die heutige Pauluskirche), wurde erst in diesem Jahr zur selbständigen Pfarrei erhoben. Ihre maßgebliche kunstgeschichtliche Bedeutung erhält die schlichte Dorfkirche durch ihre Wandmalereien im Chor, die bei einer Erneuerung 1908/1909 entdeckt wurden. Diese Fresken dürften nach der Erbauung des Chores in der Mitte des 14. Jh. entstanden sein. Sie bilden eine gemalte Predigt, die nach Umfang und Vollständigkeit in Westfalen einzigartig bleibt. Ältestes Ausstattungsstück der Kirche ist der aus Baumberger Sandstein gefertigte Taufstein aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Außerdem hat sich im Chor eine Anzahl von Grabmälern erhalten. Am bekanntesten ist das des Generalleutnants Carl Friedrich von Wolffersdorff († 1781). Die Marker Dorfkirche gehört heute zur evangelischen Kirchengemeinde Mark, der auch der 1986 gegründete "Jugendchor und Junger Chor im Friedrich-von-Bodelschwingh-Haus Cantate'86" angehört. Der Chor, der sich seit 2007 Leistungschor im ChorVerband NRW nennen darf, beteiligt sich mehrmals im Jahr an der Gestaltung der Gottesdienste in der Pankratiuskirche. |
Die dem heiligen Pankratius geweihte Marker Dorfkirche wurde um 1100 in der Ortschaft Mark errichtet, ganz in der Nähe der späteren [[Burg Mark]], dem Sitz der Grafen von der Mark. Die Mark und damit auch die evangelische Kirche St. Pankratius liegen heute im Stadtbezirk Uentrop. Sie gehört nicht nur zu den ältesten und bedeutendsten, sondern auch zu den schönsten Sakralbauten Hamms. Umgeben ist sie von dem ehemaligen Friedhof und einem Ensemble alter Fachwerkhäuser. Das weit ausladende Querschiff mit dem dreiseitig geschlossenem Chor überragt das niedrige Langhaus. Der etwas nach Süden verschobene, zweigeschossige Turm gibt Anlass zu der Vermutung, dass der Kirchenbau einfachen romanischen Ursprungs ist. Wie bei allen Kirchen aus dieser Zeit besteht das Mauerwerk aus grünem Sandstein. Die unbehaunen und nur grob verfugen Außenmauern waren über viele Jahre der Witterung stark ausgesetzt. Deshalb wurden sie 1989 mit einer weiß gekälkten Putzschicht überzogen. 1735 wurde das heutige Glockengeschoss aus Ziegeln aufgemauert und 1909 mit Schiefer verblendet. Seit 1796 wird der Turm durch eine Wetterfahne mit einem Posaune blasenden Engel gekrönt. Eindrucksvoll sind Anfang des vorigen Jahrhunderts hinzugefügten Glasmalereien in den Fenstern. Bis 1337 war die Kirche zu Mark die Mutterkirche der Stadt Hamm. Denn die Hammer Hauptkirche, die den beiden Heiligen Laurentius und Georg geweiht war (die heutige Pauluskirche), wurde erst in diesem Jahr zur selbständigen Pfarrei erhoben. Ihre maßgebliche kunstgeschichtliche Bedeutung erhält die schlichte Dorfkirche durch ihre Wandmalereien im Chor, die bei einer Erneuerung 1908/1909 entdeckt wurden. Diese Fresken dürften nach der Erbauung des Chores in der Mitte des 14. Jh. entstanden sein. Sie bilden eine gemalte Predigt, die nach Umfang und Vollständigkeit in Westfalen einzigartig bleibt. Ältestes Ausstattungsstück der Kirche ist der aus Baumberger Sandstein gefertigte Taufstein aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Außerdem hat sich im Chor eine Anzahl von Grabmälern erhalten. Am bekanntesten ist das des Generalleutnants Carl Friedrich von Wolffersdorff († 1781). Die Marker Dorfkirche gehört heute zur evangelischen Kirchengemeinde Mark, der auch der 1986 gegründete "Jugendchor und Junger Chor im Friedrich-von-Bodelschwingh-Haus Cantate'86" (Leitung: Werner Granz) angehört. Der Chor, der sich seit 2007 Leistungschor im ChorVerband NRW nennen darf, beteiligt sich mehrmals im Jahr an der Gestaltung der Gottesdienste in der Pankratiuskirche. |
||
=====Kirche St. Victor===== |
=====Kirche St. Victor===== |
||
Zeile 1.053: | Zeile 1.057: | ||
Das [[Schloss Oberwerries]] ist ein zweiflügeliges Wasserschloss in den Lippeauen des Hammerer Stadtbezirks Heessen. Es umfasst mehrere Gebäude, die innerhalb verschiedener Jahrhunderte zur heutigen Schlossanlage zusammengewachsen sind. Heute dient Schloss Oberwerries als Bildungs- und Begegnungsstätte und als Veranstaltungsort repräsentativer Empfänge der Stadt Hamm. Im Pavillonturm gibt es zudem die Möglichkeit, sich standesamtlich trauen zu lassen. |
Das [[Schloss Oberwerries]] ist ein zweiflügeliges Wasserschloss in den Lippeauen des Hammerer Stadtbezirks Heessen. Es umfasst mehrere Gebäude, die innerhalb verschiedener Jahrhunderte zur heutigen Schlossanlage zusammengewachsen sind. Heute dient Schloss Oberwerries als Bildungs- und Begegnungsstätte und als Veranstaltungsort repräsentativer Empfänge der Stadt Hamm. Im Pavillonturm gibt es zudem die Möglichkeit, sich standesamtlich trauen zu lassen. |
||
⚫ | |||
===== Haus Uentrop ===== |
|||
⚫ | |||
[[Haus Uentrop]] ist ein Wasserschloss im Stadtteil Uentrop. Das 1720 errichtete Schloss befindet sich heute in privatem Besitz und ist restaurierungsbedürftig. Seit dem 6. Februar 1986 steht es unter Denkmalschutz. Es ist von einem Park umgeben. |
|||
⚫ | |||
⚫ | |||
⚫ | |||
⚫ | |||
===== Nicht erhaltene Burgen und Schlösser ===== |
|||
Leider nicht mehr erhalten sind die Burg Geinegge in [[Hamm-Bockum-Hövel]], das Haus Hövel in [[Hamm-Bockum-Hövel]] und die Hombug in [[Hamm-Rhynern]]. Alle diese Gebäude sind heute überbaut und können deshalb nicht mehr besichtigt werden. |
|||
==== Profanbauten ==== |
==== Profanbauten ==== |
Version vom 28. Mai 2008, 23:01 Uhr
Vorlage:Infobox Ort in Deutschland
Hamm (lateinisch Hammona) ist eine kreisfreie Stadt im Zentrum Nordrhein-Westfalens. Die Stadt liegt im Nordwesten des Regierungsbezirks Arnsberg und am Ostrand des Ruhrgebiets. Sie wird von der Landesplanung als Mittelzentrum ausgewiesen und ist Mitglied im Landschaftsverband Westfalen-Lippe sowie dem Regionalverband Ruhr. Das Stadtgebiet erreichte nach mehreren Gebietsreformen am 1. Januar 1975 seine heutige Ausdehnung. Zeitgleich überschritt Hamm die statistische Bemessungsgrenze von 100.000 Einwohnern und erlangte den Großstadtstatus. Heute hat Hamm knapp 180.000 Einwohner (Stand: Ende 2007) und belegt damit den 42. Platz der größten deutschen Städte. Die Stadt ist Sitz des größten deutschen Oberlandesgerichts, des Oberlandesgerichts Hamm. Der Wahlspruch Hamms lautet: „Hamm, eine l(i)ebenswerte Stadt!“.
Geographie
Hamm liegt im Osten des Ruhrgebiets und im Herzen Westfalens.
Der höchste Punkt im Stadtgebiet befindet sich an der Straße „In der Sommerbree“ im Stadtbezirk Bockum-Hövel und ist eingemessen auf 100,5 m ü. NN (Quelle: Karte des Internetauftrittes der Stadt Hamm). Nur wenige Meter außerhalb der Stadtgrenze bilden der Kurricker Berg und der Homberg höhere Erhebungen. Der niedrigste Punkt ist „Am Lausbach“ auf 37,7 m ü. NN. Die Länge der Stadtgrenze beträgt 104,0 km. Die größte Ausdehnung des Stadtgebiets beträgt in Nord-Süd-Richtung 18,2 km und in West-Ost-Richtung 21,9 km.
Nachbargemeinden
Die unten aufgelisteten Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Hamm. Die Aufzählung beginnt im Osten und setzt sich im Uhrzeigersinn fort:
Gemeinde Lippetal (5,7 km), Gemeinde Welver (19,4 km), Stadt Werl (8,1 km) (alle Kreis Soest (33,2 km)), Stadt Unna (0,3 km), Gemeinde Bönen (19,3 km), Stadt Kamen (2,4 km), Stadt Bergkamen (5,7 km) und Stadt Werne (14,0 km) (alle Kreis Unna (41,7 km)), Gemeinde Ascheberg (5,2 km) (Kreis Coesfeld) sowie Stadt Drensteinfurt (9,0 km) und Stadt Ahlen (14,9 km) (beide Kreis Warendorf [23,9 km]).
Die Zahlen in den Klammern bezeichnen die Länge der gemeinsamen Stadtgrenze. Die Stadtgrenze von Hamm hat dabei eine Gesamtlänge von 104 km.
Stadtgliederung
Das Stadtgebiet ist in die sieben Stadtbezirke Hamm-Mitte, Uentrop, Rhynern, Pelkum, Herringen, Bockum-Hövel und Heessen eingeteilt. Jeder Stadtbezirk hat eine Bezirksvertretung mit jeweils 19 Mitgliedern, die bei jeder Kommunalwahl von der Bevölkerung des Stadtbezirks gewählt werden. Die Bezirksvertretung wählt aus ihrer Mitte den Bezirksvorsteher als Vorsitzenden und Repräsentanten des Stadtbezirks.
Für statistische Zwecke sind die Stadtbezirke in so genannte „statistische Bezirke“ und diese wiederum in „Baublöcke“ unterteilt. Die statistischen Bezirke sind mit einer zweistelligen Nummer und mit einem besonderen Namen gekennzeichnet. Die Stadtbezirke mit ihren zugehörigen statistischen Bezirken:
- Hamm-Mitte: City, Innenstadt-Süd, Innenstadt-Ost, Süden östlich der Werler Straße, Süden westlich der Werler Straße, Westen nördlich der Langen Straße, Westen südlich der Langen Straße, Bahnhof einschließlich Ortsgüterbahnhof
- Uentrop: Kurpark, Mark, Braam, Werries, Geithe, Ostwennemar, Norddinker, Vöckinghausen, Frielinghausen, Uentrop Ortskern
- Rhynern: Berge, Westtünnen westlich des Heidewegs, Westtünnen östlich des Heidewegs, Rhynern Ortskern, Osttünnen, Freiske, Osterflierich, Wambeln, Allen, Süddinker
- Pelkum: Wiescherhöfen/Daberg, Lohauserholz, Selmigerheide/Weetfeld, Zechensiedlung, Harringholz, Pelkum Ortskern, Westerheide, Lerche
- Herringen: Westenfeldmark, Ostfeld, Heidhof, Herringen Ortskern, Nordherringen, Herringer Heide, Sandbochum
- Bockum-Hövel: Nordenfeldmark-West, Hövel-Mitte, Hövel-Nord, Hövel-Radbod, Bockum, Barsen, Hamm-Norden, Holsen, Geinegge, Hölter
- Heessen: Nordenfeldmark-Ost, Mattenbecke, Zeche-Sachsen, Heessener Gartenstadt, Heessener Dorf, Westhusen, Dasbeck, Frielick
Geschichte
Wappen
Das Wappen der Stadt Hamm zeigt auf goldenem Grund den dreireihigen märkischen Schachbrettbalken in rot und silber. Die Stadtfarben und Stadtfahne sind rot-weiß. Das Wappen wurde der Stadt Hamm 1934 erneut verliehen. Sie führte es jedoch in kaum veränderter Weise bereits seit dem 13. Jahrhundert. Der Ursprung des Stadtwappens ist das Wappen der Grafen von der Mark, welche die Stadt 1226 gründeten. Nach den Gebietsreformen von 1968 und 1975 wurden weder Wappen noch Wappenteile der eingemeindeten Städte und Gemeinden in das historische Wappen der Stadt Hamm übernommen.
Stadtgeschichte
Vorgeschichte der Stadtgründung (1198-1226)
Um 1100 Bau der Pankratiuskirche in der Mark.
1161 Der Kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg belehnt Graf Eberhard, der aus einer Nebenlinie des Hauses Berg stammt und bereits Besitzungen in Bockum-Hövel, Heeßen und Westerwinkel sein Eigen nennt, mit Burg und Herrschaft Altena. Damit entsteht die Keimzelle der Grafschaft Mark.
vor 1190 Errichtung der Burg Nienbrügge durch Graf Arnold von Altena-Isenberg.
1198 Die Grafen von Altena erwerben den Oberhof Mark (später Burg Mark) von den Herren von Rüdenberg und bauen ihn in der Folge aus.
1200 Arnold von Altena-Isenberg lässt die nahe der Burg Nienbrügge befindliche Ansiedlung zur Stadt Nienbrügge ausbauen.
1202 nennt sich Graf Adolf I. nach seinem Besitz Adolf von der Mark und grenzt so seine Linie Altena-Mark von den Grafen von Altena-Isenberg ab. In der Folge wird die Burg Mark zum Familiensitz des Grafengeschlechts.
1209 Nach dem Tode Arnolds und dessen ältesten Sohn Eberhard auf dem Albigenserkreuzzug erbt Arnolds dritter Sohn, Graf Friedrich von Altena-Isenberg, Nienbrügge.
1225 Im Streit um Ländereien und Vogteirechte lässt der Landesherr Graf Friedrich von Altena-Isenberg den Erzbischof von Köln, Engelbert I. von Berg, entführen, um ihn zum Einlenken zu zwingen. Im Eifer des Gefechtes und von Friedrich eher unbeabsichtigt wird Engelberg von den Häschern niedergestreckt und stirbt. Friedrich wird zur Strafe in Köln aufs Rad geflochten und seine Besitzung Nienbrügge durch Adolf I. von der Mark geschleift.
1225/26 Graf Adolf I. von der Mark bietet den heimatlosen Einwohnern an, auf seinem Land zu siedeln. Es ist umstritten, ob der Stadtgründung strategische Interessen zugrunde lagen oder ob es sich um ein rein wirtschaftlich motiviertes Siedlungsunternehmen des Landesherren handelt. Die Landwirtschaft bildete in dieser Zeit die Hauptsicherung der Existenz. Ob zudem die Absicht hinzu kam, die Stadt Hamm als Stützpunkt zur Beherrschung des Nordufers der Lippe und zur Ermöglichung eines Vorstoßes ins Münsterland anzulegen, ist hingegen fraglich.
Grafschaft Mark (1226-1609)
Im März des Jahres 1226 - urkundlich am Aschermittwoch - wird die Stadt Hamm gegründet. Die als Planstadt angelegte Siedlung stattet Graf Adolf I. von der Mark mit einem möglicherweise für Nienbrügge vorgesehenen Stadtrecht von 1213 aus. Die neue Siedlung liegt nur wenige hundert Meter von der alten Stadt Nienbrügge entfernt. Die Reste von Nienbrügge dienen dabei als Baustofflieferant. Da die Stadt Hamm auf der Landspitze zwischen der Ahse und der Lippe an der Einmündung der Ahse entsteht, erhält diese Siedlung den Namen „tom Hamme“ (zum Hamm) bzw. Ham - nach der alten Bezeichnung für ein solches Flurstück, dem Ham. Daraus entwickelt sich im Laufe der Zeit die heutige Schreibweise "Hamm". M. E. Esselen mutmaßt in seinem Buch "Beschreibung und kurze Geschichte des Kreises Hamm", dass der Verlauf der Ahse im Zuge der Stadtgründung künstlich verändert wurde. Grabenartige Vertiefungen in der Nähe von Nienbrügge seien ein deutlicher Hinweis, dass die Ahse zuvor bei Nienbrügge in die Lippe mündete. Ansonsten sei auch kein Grund erkennbar, warum Nienbrügge ausgerechnet an diesem Standort errichtet worden ist.
Graf Adolf I. von der Mark stattet die gleichberechtigten Ansiedler mit einheitlich bemessenen Hausstellen in einem schachbrettartig angeordneten Straßennetz aus. Die Hauptachse wird durch die Trasse einer alten Römerstraße von Xanten nach Lippstadt gebildet. Jede der abgabepflichtigen, sogenannten "Wortstellen" ist etwa 307 m² bzw. 10,30 x 28,90 m groß. Den Baublock bilden zwei Streifen von Hausstellen, deren Giebelhäuser den parallel verlaufenden Straßenzügen zugewandt sind. In der Mitte des Blocks stoßen zwei Parzellen aufeinander. Das Einzelanwesen entspricht in seiner baulichen Gestaltung dem ländlichen Bauernhaustyp mit großer Toreinfahrt. Der Stadtmittelpunkt bleibt für den Markplatz ausgespart. Ritter und Burgmannen erhalten Grundstücke in Randlagen mit größerem Zuschnitt.
Einsetzen der Münzprägung vor 1235.
1243 Die Jahrzehnte andauernden Erbstreitigkeiten der verschiedenen gräflichen Linien werden zugunsten von Graf Adolf I. beigelegt. In der Auseinandersetzung zwischen dem Herzog von Limburg und Graf Adolf I. von der Mark wird ein Friedensvertrag geschlossen, der der Grafschaft Mark ein Gebiet nördlich der Lippe zwischen Geinegge und Heessen zugesteht - die spätere Nordenfeldmark von Hamm. Die Hoheit über den Oberhof in Heessen wird der Linie Isenberg-Limburg zugestanden. In einer Urkunde vom 1. Mai verleiht Graf Adolf I. von der Mark der Stadt Hamm das Recht der Stadtbefestigung. In der Folge wird die Stadt zu einer als uneinnehmbar geltenden Festung ausgebaut. Die Verbindung der beiden Flüsse Lippe und Ahse wird auch im Osten der Stadt durch die Ostblütergräft hergestellt. Dadurch befindet sich die Stadt auf einer strategisch günstig gelegenen Inselposition. Mühlenkomplexe am Norden- und am Westentor bilden weitere Sperren. Doppelwälle und Stadtgraben schaffen zusätzliche Sicherheit. Der Binnenwall wird zunächst mit einer Palisade befestigt, die Stadtburg der Grafen am Nordenwall noch im Verlaufe des 13. Jahrhunderts in den Bau der Stadtbefestigung einbezogen. Die Stadttore werden erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts abgebrochen. Im Laufe der Geschichte erhalten sie ihre Namen: Die Ostpforte, so nach Lipstadt führet (v. Steinen) wird später auch Berliner Thor genannt. Dieses wird 1796 auf Abbruch verkauft, wobei das daran befindliche Stadtwappen 1797 in die Fassade des Alten Rathaus eingemauert wird. Die Westpforte (führet nach Camen, Lünen, v. Steinen) heißt später das Klever Tor und wird 1798 abgebrochen, die Südpforte nach Werl nennt man das Kölnische Tor, und die Nordpforte das Münstersche Tor.
1249 Graf Adolf I. von der Mark stirbt am 28. Juni und wird anschließend in der Klosterkirche des Klosters Cappenberg, dessen Vogt er war, beigesetzt.
1251 Graf Engelbert I. von der Mark gibt als Ausgleich für den abgebrochenen Kirchturm, der zur Sicherheit der Burg Mark gekürzt werden musste, der Kirche zu Mark das Gut Schmiedehausen.
1254 Erste urkundliche Erwähnung der St. Georgskapelle (Vorgängerbau der St. Georgs- bzw. Pauluskirche) in Hamm als Filialkirche der Pankratiuskirche in der Mark.
1258 Eine Altersbestimmung des Westentors datiert es auf das Jahr 1258. Es ist davon auszugehen, dass die Stadtbefestigung spätestens in diesem Jahr fertiggestellt wird.
1263 Bürgermeister, Schöffen und Rat sind nachweisbar.
1268/69 Graf Engelbert I. verleiht Hamm das Münzrecht.
Etwa um 1270 entsteht in der Stadt Hamm das Zisterzienserinnenkloster Marienhof, das 1290 nach Beschwerden aus der Stadt auf das Haus Kentrop vor die Mauern verlegt wird.
1275 Beginn des Baus der St. Georgskirche (heutige Pankratiuskirche)
1277 Graf Engelbert I. von der Mark stirbt am 17. November als Gefangener auf der Burg Bredevoort bei Bocholt. Ein Jahr später kann sein Sohn nach Belagerung und Eroberung der Burg die sterblichen Überreste in der Stiftskirche von Cappenberg beerdigen lassen.
1278 Ein Großbrand vernichtet mehr als die Hälfte der Häuser.
1279 In einer Urkunde vom 21. März bestätigt Graf Eberhard II. von der Mark der Stadt Hamm die Stadtrechte, die ihr sein Großvater Graf Adolf von der Mark verliehen hatte.
1280 genehmigt der Münstersche Bischof Eberhard von Diest die Stiftung des Nordenhospitals in der Nordenfeldmark.
1287 Ein erneuter Stadtbrand vernichtet Teile der Stadt.
1288 Graf Eberhard II. von der Mark schlägt am 5. Juni 1288 den Erzbischof von Köln in der Schlacht bei Worringen vernichtend. Kurköln verliert damit seine territorialen Ansprüche in weiten Teilen Westfalens und im Rheinland. Die Grafschaft Mark kann danach ausgebaut werden.
1288/89 Die Städte der Mark erhalten das volle Befestigungsrecht.
1290 Die Existenz einer Stadtmauer und der Kirche St. Georg und Laurentius (heutige Pauluskirche) als Nachfolgebau der Georgskapelle ist urkundlich verbrieft. Es gibt ein Gildehaus, womöglich das erste Rathaus.
1296 Bau der St. Agnes-Kapelle. Dies deutet auf einen Ausbau der Stadtburg hin.
Ende des 13. Jahrhunderts wird eine Lateinschule (Schola Latina) gegründet.
1300 Die Bebauung an der Oststraße führt zu neuer Vorstadtbildung.
1307 Erneuter schwerer Stadtbrand.
1308 Graf Eberhard II. von der Mark stirbt und wird in der Stiftskirche des Klosters Fröndenberg beigesetzt, in dem die meisten Grafen dieses Geschlechts bestattet werden.
1319ff. Bau des Westenspitals.
1323 gewinnen Graf Engelbert II. von der Mark und die Hammer Bürger einen Kampf gegen Bischof Ludwig von Münster. Dieser wird vor der Lippebrücke auf der Schweinemersch zurückgeschlagen. Erst nach Zahlung eines hohen Lösegeldes gibt man ihn wieder frei.
1327 Der erste nachgewiesene Mann jüdischen Glaubens wohnt in Hamm.
1328 Graf Engelbert II. von der Mark stirbt. Am 11. August bestätigt sein Sohn und Nachfolger Graf Adolf II. von der Mark urkundlich die Privilegien der Stadt Hamm.
1331 Der Graf erteilt den Bürgern von Hamm das Privileg, nicht vor ein auswärtiges Gericht geladen werden zu dürfen.
1333 Graf Adolf II. heiratet die klevische Erbtochter Margarethe von Kleve.
1337 Die Hammer Stadtkirche St. Georg und Laurentius, die heutige Pauluskirche, wird am 17. April 1337 von der Stammkirche, der Pankratiuskirche in der Mark, abgepfarrt. In dieser Zeit beginnt auch der Bau des Langhauses mit den drei Schiffen sowie des stattlichen Turmmassives. Die Kirche wird in grünem, verhältnismäßig weichem und deshalb Witterungseinflüssen sehr zugänglichen Mergelsandstein (Haarsandstein) errichtet. Neuerlicher großer Stadtbrand (nach anderen Quellen 1338).
1346 Am 14. November bestätigt Graf Engelbert III. von der Mark urkundlich die Privilegien der Stadt Hamm. Urkundlich lässt sich ein bedeutendes Rechtsmittelgericht nachweisen.
1347 Tod des Grafen Adolf II. von der Mark.
1348 Graf Engelbert III. von der Mark verpfändet am 11. September die Aufsicht und Verwaltung der Schulen und der Küsterei zu Hamm an den Rat und die Bürgerschaft der Stadt Hamm. Diese erlangen dadurch die Schulhoheit.
1349 Graf Engelbert III. veranstaltet ein großes Ritterturnier vor dem Ostentor.
1350 wird Hamm von der großen Pest heimgesucht, die nur sieben Familien überlebt haben sollen. Im Zusammenhang mit der Pest steht die erste Judenvertreibung in Hamm. Friedensschluss zwischen der Stadt und Graf Engelbert, die eine schwerwiegende Auseinandersetzung beilegen. In den Folgejahren erhält die Stadt durch ihn eine Vielzahl von Privilegien.
1358 Hamms Bürger erhalten das Privileg, die Rentenlast durch Zahlung des zwölffachen Betrages abzulösen. Sie können sich dadurch weitgehend von den stadtherrlichen Lasten befreien.
1363 Graf Engelbert III. verpfändet gegen Zahlung von 100 Goldmünzen die Fischereiprivilegien in der Ahse an die Stadt.
1368 Adolf III. von der Mark, der Sohn Adolfs II. von der Mark und der Margarete von Kleve, erwirbt 1368 auch die Grafschaft Kleve. Er verlagert Residenz und Regierungssitz auf die Schwanenburg bei Kleve. 1398 werden das Herzogtum Kleve und die Grafschaft Mark vereinigt, die zuvor zum Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreis gehörte. Als Folge der Soester Fehde (1444–1449) gelangt die Stadt Soest (mit weitgehender Selbstverwaltung) mit der Soester Börde unter die Herrschaft des Herzogs von Kleve und Mark und damit in enge Verbindung zur Grafschaft Mark.
1373 Gegen Leihe von 400 Mark erhalten die Bürger Anspruch auf unverzügliches Gericht durch den stadtherrlichen Richter. Zollfreiheit für Warentransport innerhalb der Mark.
1376 Die Stadt kauft von Engelbert für 400 Mark das Recht der freien Ratswahl. Bis dahin war der Rat von den Grafen eingesetzt worden.
1380 Die Hammer Bürger erhalten das Privileg, nur noch in Hamm verklagt werden zu dürfen.
1388 Graf Engelbert III. von der Mark bestätigt am 6. Februar den Bürgern von Hamm urkundlich alle ihnen verliehenen Rechte und Privilegien.
1391 Graf Engelbert III. stirbt und wird in Fröndenberg bestattet. Adolf der III., seit 1369 Graf von Kleve, erbt die Grafschaft Mark von seinem Bruder Engelbert dem III. Seine Residenz bleibt jedoch Kleve, nicht Hamm. Damit ist weder die Burg Mark noch die Stadtburg Hamm länger Hauptsitz der Grafen von der Mark.
1392 Adolf der III. bestätigt die Privilegien der Stadt. Friedensschluss zu Hamm zwischen Adolf von Kleve und Erzbischof Friedrich von Köln.
1393 Adolf der III. tritt die Grafschaft Mark an seinen Sohn Dietrich II. von der Mark ab, der wiederum die Privilegien der Stadt bestätigt.
1394 Tod Adolfs des III. von der Mark und Kleve. Dietrich II. von der Mark tritt in der Grafschaft Mark und Teilen Kleves die Nachfolge an.
1395 Hamm ist etwa 30 Hektar groß. Die Wiesen auf dem die Stadt umgebenden Außengelände werden als Bleichwiesen für den wichtigsten Exportartikel, das Hammer Leinen, verwendet. Dahinter erstreckt sich Garten- und Weideland, zu dessen Schutz 1395 eine Landwehr errichtet wird.
1398 Dietrich II. von der Mark stirbt in einer Fehde und wird in der Stiftskirche zu Hörde bestattet. Durch Erbschaft gelangen beide Grafschaften in den Besitz von Adolf IV. von Kleve-Mark. Vereinigung des Herzogtums Kleve und der Grafschaft Mark. Hamm verliert die Residenz an Kleve.
Schon im 14. Jahrhundert beteiligen sich Hammer Kaufleute am hansischen Fernhandel. Exportiert werden vor allem Leinwand (Hammesche Laken) und Bier (Hamsches Keut). In der Kommunalverfassung der Stadt spielen die Hoven eine bedeutende Rolle. Sie benennen die Kurherren, die an der Wahl der Ratsherren beteiligt sind.
1406 Bau des Antoni-Gasthauses.
Ab 1409 ruht das ortsherrliche Recht, Ratneuwahlen eventuell zu verändern.
1414 Graf Adolf IV. von Kleve benötigt Geld und nimmt das Weinzapfrecht für sich in Anspruch.
1417 Kaiser Sigismund erhebt den Landesherrn Adolf IV. von Kleve und von der Mark während des Konstanzer Konzils in den Stand eines Herzogs von Kleve. Hamm tritt der Hanse bei (nach anderen Quellen datiert der Hansebeitritt erst auf das Jahr 1470 oder 1471).
1419 Gerhard von Kleve und von der Mark, die in Hamm ansässige märkische Ritterschaft und die Stadt Hamm schließen am 14. März ein Bündnis gegen Herzog Adolf von Kleve. Gerhard von Kleve und von der Mark verspricht der Stadt Hamm die Bestätigung der bisherigen Privilegien, falls er Landesherr werden sollte. Zudem sichert er zu, keinem Juden Aufenthalt zu gewähren und sein Stadtschloß nicht weiter zu befestigen. Bedingt dadurch zweite Judenvertreibung aus Hamm.
1420 Ausbruch der Pest in Westfalen.
1421 Gerhard von Kleve bestätigt Hamms Privilegien. Er soll dies 1427 wiederholen.
1423 Ein weiterer Stadtbrand.
Unter dem Einfluss reicher Kaufleute wird Hamm im 15. Jahrhundert reich und mächtig. 9 Brauereien und 60 Braustellen beliefern vor allem das Münsterland. Die bedeutenden Viehmärkte schaffen die Voraussetzungen für den Bau der Zentralhallen als modernem Ort für den Viehhandel. Die Hammer Kaufleute unterstützen im 40jährigen Bruderkrieg den Grafen Gerhard. Dieser erhebt Ansprüche auf die Mark gegen den Herzog von Kleve. Die Auseinandersetzung endet mit einem Sieg Gerhards. Kaiser Sigismund belehnt Gerhard 1431 mit der Grafschaft Mark. Hamm wird ab 1437 Hauptstadt des Gerhard Graf von der Mark.
1437 Der Graf Gerhard von der Mark zu Hamm residiert auf der Stadtburg Hamm. Während seiner Regierungszeit verleiht er der Stadt eine Reihe von Privilegien.
1442 Stiftung einer Antoniuskapelle auf dem Gelände der Burg Mark.
1444 In den Annalen der Stadt Hamm ist nachzulesen, dass den Bäckern und Brauern das Gewerbemonopol für Bier und Brot erteilt wurde.
1444 - 1449 Soester Fehde. Die Stadt Soest behauptet in der Soester Fehde ihre Freiheit gegen den Erzbischof Dietrich von Köln (1414-1463). Dieser versucht, seine Herrschaft über die Region zu restaurieren. Die Stadt Soest tritt dem am 5. Juni 1444 entgegen, indem sie einen neuen Landesherrn akzeptiert. Es handelt sich um den Herzog von Kleve-Mark, der der Stadt ihre alten Rechte gewährt und ihr einige weitere Privilegien erteilt. Dies führt zu einer fünf Jahre währenden Fehde zwischen dem Erzbischof auf der einen Seite und dem Herzog und Soest auf der anderen Seite. Beide Seiten werden durch eine Reihe von Fürsten und Städten unterstützt. So schlägt sich etwa die Stadt Dortmund auf die Seite der Kölner. Das Söldnerheer des Erzbischofs nimmt einige Städte ein und belagert schließlich erfolglos Lippstadt und Soest. Etwa im April 1449 werden die Kämpfe eingestellt. Soest verbleibt im Herzogtum Kleve-Mark. Hamm schlägt sich in dieser Auseinandersetzung auf die Seite Johann von Kleves. Daraufhin erwirkt der Erzbischof und Kurfürst von Köln 1444 die Reichsacht gegen Hamm. Ein Jahr später wird Hamm die Aberacht und der Bann des Reiches erteilt. Der Erfolg bleibt dennoch aus. Anders als seine Vorgängersiedlung Nienbrügge bleibt Hamm von der Zerstörung verschont. Johann, der älteste Sohn von Kleve und von der Mark, bestätigt der Stadt Hamm die von seinem Onkel Graf Gerhard von Kleve und von der Mark verliehenen Privilegien und Rechte, insbesondere die zur Ratswahl und das Wohnrecht der Juden in Hamm betreffend.
1448 Eine Verordnung tritt in Kraft, nach der niemand außerhalb der Stadt im Amte Hamm das Bäcker-, Brauer-, Schuhmacher-, Schmiede- und Schneiderhandwerk ausüben darf. Die Landbevölkerung muss in der Stadt einkaufen. Diese Verordnung bildet einen wesentlichen Faktor für die wirtschaftliche Blüte der Stadt und bleibt bis ins 19. Jahrhundert in Kraft. Graf Adolf IV. von Kleve und von der Mark stirbt.
1455 Gerhard gründet das Franziskanerkloster Hamm und stellt seine Schlosskapelle (heute St. Agnes) als Klosterkirche zur Verfügung. Ebenso errichtet die Hammer Bürgerschaft zahlreiche soziale Stiftungen.
1461 Gerhard stirbt kinderlos und wird in der Klosterkirche St. Agnes begraben. Er ist der einzige Landesherr, der in der Stadt Hamm seine letzte Ruhe findet. Die Grafschaft fällt wieder an die Herzöge von Kleve zurück. Die Residenz wird endgültig von Hamm weg verlegt. Die Grafschaft Mark und das Herzogtum Kleve sind ab dieser Zeit vereinigt.
1462 Herzog Johann I. von Kleve bestätigt die Privilegien der Stadt.
1482 Tod Herzogs Johann I. von Kleve. Bestätigung der Privilegien durch Herzog Johann II. von Kleve.
1498 Ein Bündnisvertrag mit Münster zeugt von der relativen Unabhängigkeit der Stadt Hamm.
1503 Kaiser Maximilian I. befreit Hamm von allen westfälischen Freigerichten und sonstigen fremden Gerichten.
1507 Klosterkirche St. Agnes wird als Nachfolgerbau der Schlosskapelle begonnen (bis 1521). Burg Mark geht in den Besitz des Richters zu Hamm über.
1515 Einweihung des Neubaus der Klosterkirche St. Agnes.
1521 Herzog Johann II. von Kleve stirbt. Herzog Johann III von Kleve wird neuer Regent der Grafschaft Mark und damit auch von Hamm. Im Folgejahr werden Hamms Privilegien erneut bestätigt.
1531 Ausbruch der Pest in der Stadt.
1533 Der beginnende wirtschaftliche Niedergang der Stadt manifestiert sich in Bürgerkämpfen und wachsendem Einfluss der Ortsherren.
1539 Nach dem Tod Johanns wird Wilhelm von Kleve neuer Regent der Grafschaft und der Stadt. Die unvermeidliche Bestätigung der Stadtprivilegien erfolgt im darauffolgenden Jahr.
1549 Zusammen mit Unna wird Hamm zur hansischen Prinzipalstadt über die kleinen märkischen Hansestädte erhoben.
1553 Erneuter Ausbruch der Pest. Die Reformation erreicht Hamm erst sehr spät. Der Herzog von Kleve wollte sich zunächst nicht entscheiden. Erst Mitte des 16. Jahrhunderts folgt Hamm. Ab dieser Zeit ist die heutige Pauluskirche der Versammlungsort der in Hamm maßgeblichen reformierten Gemeinde. Als die neue lutherische Gemeinde den Calvinisten 1562 Carrell Gallus aus Holland zum Pastor wählt, werden Bilder, Altäre, Schmuck der Hauptkirche St. Georgs und Laurentius (Pauluskirche] von ihm zerschlagen und verbrannt. Die Zerstörung der wertvollen Kunstschätze bedingt die Schlichtheit des heutigen Sakralbaues, der in dieser Zeit in "Reformierte Pfarrkirche" umbenannt wird.
1557 Große Inflation und Hungersnot.
1558 Stadtbrand.
1560 Es dürfen sich wieder Juden in Hamm ansiedeln.
Hamm bleibt von den Aufständen der Bauernkriege weitestgehend verschont. Ein Streit zwischen Bäckern und Leinewebern kostet nach einer Eingabe des Leineweberoberzunftmeisters an den Landesherrn, Herzog Johann von Kleve, Mark und Ravensberg, im Jahr 1570 die Stadt ihre mühsam erworbenen Privilegien. In der Folge beginnt die Selbstständigkeit Hamms zu schwinden und macht Platz für den überall aufkommenden Absolutismus der Landesherren.
1575 Ausbruch der Pest.
1580/81 Erneuter Ausbruch der Pest.
1583 Ein weiterer Ausbruch der Pest.
1587 Der spanische Feldherr und Statthalter in den Niederlanden, Alessandro Farnese, zieht mit einem Heer bis vor die Stadt Hamm. Er sieht von einer Eroberung ab, nachdem die Stadt sich freigekauft hat.
1592 Wilhelm von Kleve stirbt und hinterlässt seinem Sohn Herzog Johann Wilhelm von Kleve die Regentschaft.
1593 Die Erbgenossen sind aus der Stadtverwaltung gedrängt.
1595 Urkunden belegen den schlechten Zustand der Burg Mark.
1598 Als Begleiterscheinung des spanisch-niederländischen Krieges überfallen spanische Marodeure das Kirchspiel Heessen und plündern Dorf und Schloß.
1598/99 Die Pest wütet in Hamm.
Seit dem 16. Jahrhundert gibt es einen Magistrat als geschäftsführendes Organ des Rates. Diesem gehören die Bürgermeister, zwei Kämmerer und zwei Fiscimeister an. Das 16. Jahrhundert bringt einen langsamen wirtschaftlichen Niedergang der Stadt mit sich.
Kurfürstentum Brandenburg (1609-1701)
Johann Wilhelm der Wahnsinnige (1592 - 1609) ist der letzte der Herzöge von Kleve, Mark und Ravensberg. Nach seinem Tod stirbt das Geschlecht aus.
1609 gerät Hamm durch Erbfolge unter die Herrschaft Sigismund von Brandenburg. Aus der Mark Brandenburg wird später Preußen hervorgehen. Hamms spätere Zugehörigkeit zu Preußen wird deshalb bereits 1609 begründet.
1614 Der Kurfürst zu Brandenburg ruft niederländische Truppen zu Hilfe Diese besetzen Hamm am 23. September. Die Besatzung endet erst durch den Düsseldorfer Teilungsvertrag vom 21. März 1624. Durch diesen wird die Stadt Hamm dem Kurfürsten von Brandenburg zugesprochen, der sie jedoch im dreißigjährigen Krieg mehrfach an feindliche Invasoren verliert.
1616 Burg Mark wird als Gefängnis benutzt.
1617 Ausbruch der Pest.
1618 Der Dreißigjährige Krieg beginnt.
1619 Ein weiterer Ausbruch der Pest.
1622 Hamms Befestigungsanlagen erweisen sich als hoffnungslos veraltet. Die Stadt muss deshalb im dreißigjährigen Krieg nach nur viertägiger Belagerung durch spanische Artillerie an die Liga, den katholischen Fürstenbund übergeben werden. Die Besatzung durch die Spanier dauert neun Jahre an. Das schwedische Eingreifen wendet das Kriegsglück zugunsten der Protestanten. Auf diese Weise lösen Hessen und schwedische Reiter die Ligasoldaten ab (1633). Schließlich wird Hamm 1636 von kaiserlichen Truppen besetzt. Die Besatzungsanlagen werden von den jeweiligen Besatzern instand gesetzt, die Stadt muss jedoch hohen Tribut entrichten und verarmt.
1635 Ausbruch der Pest (1636 nach anderen Quellen).
1641 Die Hammer wehren einen Angriff der Hessen ab.
1647 Anfertigung des Merianstichs. Der Kupferstich zeigt das Stadtbild von 1647 und ist damit eine der bedeutendsten Quellen bei der Rekonstruktion des historischen Erscheinungsbildes der Stadt.
1648 Mit dem Ende des dreißigjährigen Friedens wird die Zugehörigkeit Hamms zur Mark Brandenburg im Westfälischen Frieden ausdrücklich bestätigt. Hamm wird dadurch brandenburgische (später preußische) Provinzstadt. Da die Erbfolge zwischen den Dynastien der Pfalzgrafen von Neuburg und den Kurfürsten von Brandenburg umstritten ist, dauert die Unsicherheit über die Zugehörigkeit zu Brandenburg bis 1666 an.
1650 Erste Buchdruckerei in Hamm eröffnet.
1653 Beschneidung der städtischen Gerichtsbarkeit durch die preußische Administration.
1654 Aufhebung der Hammer Militärgarnison. Die Neugründung geschieht im Folgejahr.
1655 Die preußische Administration lässt das seit 1409 ruhende ortsherrliche Recht aufleben, Ratsneuwahlen eventuell zu verändern.
1657 Hamms Universität, das "Gymnasium Illustre Academicum", nimmt den Lehrbetrieb mit nur drei Professoren auf (für Jurisprudenz, Theologie und Philosophie). Im 17. und frühen 18. Jahrhundert sind zahlreiche Studenten nachweisbar, vor allem aus den Städten der Grafschaft Mark (z. B. Altena, Hagen, Hattingen, Kamen, Lüdenscheid, Lünen, Neuenrade, Plettenberg, Soest, Unna). Im 18. Jahrhundert verengt sich das Einzugsgebiet deutlich. Ein Tiefpunkt der Entwicklung zeichnet sich um die Mitte des Jahrhunderts ab. 1755 waren noch sechs und 1766 gar kein Student mehr immatrikuliert. 1781 wird der Lehrbetrieb eingestellt. Das akademische Gymnasium wird mit der Lateinschule zusammengelegt. Es entsteht ein humanistisches Gymnasium, das heutige Gymnasium Hammonense.
Die Veränderungen, die die preußische Administration in den vergangenen Jahren herbeigeführt hat, führt zu offenem Aufruhr. Hamm wahrt gegenüber Berliner Oberbehörden und Klever Ständen begrenzte Selbstverwaltungsrechte, bis diese 1714-18 endgültig den preußischen Reformen zum Opfer fallen.
Abbruch des alten Berings zugunsten einer Bastionärsanlage der Garnison.
1661 Die Landräte opponieren gegen die Militärpolitik des Kurfürsten von Brandenburg und beantragen, die Garnision aus Hamm weg zu verlagern. Der Kurfürst lehnt die Verlegung der Garnison an einen anderen Standort mit der Begründung ab, Türme, Mauern, Wälle und Tore müssten demoliert werden, diese Verwüstung nütze aber wenig. Dann müsse er sich entschließen, seine Soldaten in andere märkische Städte zu verlegen.
1663 Der Elandt-Plan belegt die Existenz der Stadtmauer. 1666 schreibt ein schweizerischer Student an seine Verwandten in Zürich: "wenn nur unser Hamm, die erste Stadt der Grafschaft Mark, mit Wall und Graben befestigt wäre. Doch wird daran gearbeitet, um sie möglichst bald wieder in Stand zu bringen." Daraus leitet Diederich von Steinen ab, Hamm habe niemals eine Stadtmauer besessen. Diese Aussage wird immer wieder zitiert, um die Existenz der Stadtmauer zu leugnen. Sie erklärt sich jedoch aus der seit dem ausgehenden 17. Jahrhundert erfolgten Anlage einer Bastionärbefestigung für den Garnisonsstandort Hamm. Die bei Steinen ebenfalls genannten Palisaden wurden 1738 errichtet, um Schwarzhandel durch Umgehung der Akzise und Desertationen aus dem Hammschen Infanterieregiment zu verhindern. 1763 - unmittelbar nach dem Ende des Siebenjährigen Krieges - wurde die Stadt entfestigt; die nochmals 1762 ausgebaute Bastionärbefestigung wurde geschleift und an die Bürger zur Anlage von Wallgärten verkauft.
1666 Der Teilungsvertrag von Kleve beendet per Erbvergleich den Streit um das Erbe der Herzöge von Kleve und der Grafen von Mark. Die Grafschaft Mark mit Kleve und Ravensberg, zu der auch die Stadt Hamm gehört, wird - diesmal unanfechtbar - Brandenburg zugeschlagen. Zusammen mit Minden ist dies der älteste brandenburgische Besitz im Westen des Reiches. Dieses Gebiet bildet den Kern der späteren preußischen Provinz Westfalen. Die Provinz Westfalen besteht bis zum Ende des zweiten Weltkriegs und wird nach Besatzungsrecht mit Teilen des Rheinlandes zu dem späteren Bundesland Nordrhein-Westfalen zusammengeführt.
1673 Die brandenburgischen Truppen räumen am 19. Februar die Stadt Hamm. Sie wird am Abend des 20. Februar von französischen Truppen besetzt. Die Besatzung dauert bis zum 14. Juni an. Die Stadt muss in dieser Zeit 87.600 Reichstaler an die Franzosen zahlen.
1679 Neuerliche Besetzung durch französische Truppen zwischen dem 26. Mai und dem 29. Juli.
1695 Stadtbrand im Gebiet des Westentores.
1696 Erneuter Ausbruch der Pest in Hamm.
1699 Bauern aus Münster stehlen in der Nordenfeldmark von Hamm 54 Rinder und verkaufen sie in Ahlen. Der sich entwickelnde Streit zwischen dem Bischof in Münster und der Stadt Hamm wird erst 1704 geschlichtet.
Königreich Preußen (1701-1808)
1701 Die Kurfürsten von Brandenburg sind nun die Könige von Preußen. Dadurch gehört die Stadt nunmehr dem Königreich Preußen an.
1718 Der jährlich wechselnde Rat wird durch den ständigen Magistrat ersetzt.
1722 Erscheinen des ersten Gesangbuchs der lutherischen Kirche in der Grafschaft.
1730 zerstört ein Stadtbrand 16 Häuser (nach anderen Quellen über 30).
1734 zerstört ein Großbrand über 200 Häuser. Beginn des Baus der Martin-Luther-Kirche.
1735 Die Klosterbrauerei wird in Hamm ansässig. Für das Jahr 1735 ist Bernhard Caspar Pröpsting urkundlich als Eigentümer verbrieft. Die Frage, ob er der eigentliche Gründer der Brauerei ist oder ob die Brauerei aus einer schon länger bestehenden Braustätte hervorging, kann bis heute nicht beantwortet werden. 1971 wird die bis dahin im Familienbesitz befindliche Brauerei durch die Isenbeck-Brauerei übernommen.
1736 Johann Bernhard Stuniken wird zum Oberbrandmeister für Hamm ernannt.
1738 Errichtung der Palisaden, um Schwarzhandel durch Umgehung der Akzise und Desertationen aus dem Hammschen Infanterieregiment zu verhindern.
1739 Einweihung der Martin-Luther-Kirche.
1740 Friedrich der Große wird preußischer König und damit Hamms oberster Landesherr.
1741 vernichtet ein weiterer Großbrand 346 Häuser und das Alte gotische Rathaus nebst Stadtarchiv. Die Pauluskirche ist eine dreischiffige und fünfjochige Halle mit weitausladendem Querhaus und einem mit einem langen Vorjoch versehenen Chor, der in einem 7/12-Eck schließt. Nach dem großen Brand von 1741 wird beim folgenden Wiederaufbau das Gewölbe des Mittelschiffes nicht mehr in der alten Höhe aufgeführt, so dass der Hallencharakter des Baus stärker betont wird.
1743 Die Stadt erhält eine Brandordnung.
1748 Bau des Stunikenhauses.
1753 Gründung des Kreises Hamm. Eines von sechs Landgerichten für die Grafschaft Mark wird in Hamm eröffnet. Der Neubau des Turms der Pauluskirche wird vollendet.
1756 Friedrich der Große beginnt den Siebenjährigen Krieg. Wiedereinweihung des Turms der Pauluskirche.
1760 Quellen belegen, dass die einstigen Stadtmauern verfallen sind und Hamm durch Wälle, Palisaden und Graben befestigt ist.
1761 - 1762 Französische Truppen belagern Hamm. Das Bombardement der Artillerie zerstört mehrere Häuser. 1762 Ausbau der Bastionärsbefestigung.
1763 Der Friede von Hubertusburg beendet den siebenjährigen Krieg. König Friedrich ernennt Karl Friedrich von Wolffersdorff zum Kommandanten des Hammschen Regimentes, der bald als Despot verschrieen ist. Entfestigung der Stadt. Schleifung der im Vorjahr ausgebauten Bastionärsbefestigung.
1764 lässt General Karl Friedrich von Wolffersdorff die Ostenallee anlegen.
1769 Begründung der Biermarke Isenbeck.
1772 Wolffersdorff lässt die letzten Überreste der Burg Mark abbrechen und als Baumaterial für eine Kaserne verwenden.
1781 Karl Friedrich von Wolffersdorff stirbt.
1784 Tod von Johann Bernhard Stuniken.
1787 richtet die preußische Verwaltung eine Kriegs- und Domänenkammer als Oberbehörde für die Grafschaft Mark in Hamm ein (Märkische Kriegs- und Domänenkammer). 1793 wird Karl Freiherr vom Stein zu einem ihrer Präsidenten ernannt. Während der Zugehörigkeit zum Großherzogtum Berg wird die nach französischem Vorbild umgestaltete Oberbehörde für das neu geschaffene Ruhrdepartement im November 1808 nach Dortmund verlegt. 1792 wird Hamm Sitz der Exilregierung der beiden Königsbrüder Ludwig XVIII. und des späteren Karl X. von Frankreich. Die beiden folgten einer Einladung Friedrich Wilhelms II. und verbringen mehrere Monate in Hamm. Sie residieren im Nassauer Hof, an dessen Stelle sich heute das Marienhospital befindet.
1795/96: Einrichtung eines "weiblichen Erziehungsinstituts" mit angeschlossener "Pensions-Anstalt" als Vorläuferin des Beisenkamp-Gymnasiums. 1866 Umwandlung in die Evangelische Höhere Töchterschule. 1875 Überführung in die Städtische Höhere Töchterschule. 1895/96 Überleitung in die Höhere Mädchenschule. 1948 Ein einzelner Junge wird an die Schule aufgenommen. 1970 Umbenennung in Beisenkamp-Gymnasium. 1973 Zulassung männlicher Schüler.
1796 - 1798 Abbruch der Stadttore.
Im 18. Jahrhundert nennt man den ersten Bürgermeister „ratender Bürgermeister“, sein Kollege heißt „zweiter Bürgermeister“. Es sind eine katholische, eine lutherische und eine reformierte Elementarschule nachgewiesen.
1800 wird der Ostenfriedhof an der Ostenallee als Gemeinschaftsfriedhof aller Glaubensgemeinschaften eröffnet. Dies ist aus hygienischen Erwägungen nötig geworden, um die Friedhöfe innerhalb des Altstadtbezirkes zu ersetzen.
1802 Große Inflation und Hungersnot.
1803 Die Fundamente der Burg Mark werden herausgebrochen. Die Zerstörungen sind so nachhaltig, dass spätere archäologische Untersuchungen kaum noch Funde ergeben.
Großherzogtum Berg (1808-1813)
1806 Besetzung der Stadt durch Napoleonische Truppen am 23. Oktober. Das seit dieser Zeit französisch besetzte Hamm wird im Januar 1808 zusammen mit der Grafschaft Mark dem neuen Großherzogtum Berg einverleibt, welchem Joachim Murat, Schwager Napoleon I., als Herrscher vorsteht. Hamm dient dabei als Sitz eines Kantons innerhalb des Arrondissements Hamm im Ruhrdepartement. Auflösung des Klosters Kentrop im Zuge der Säkularisierung.
1807 Friede von Tilsit. Das im Vorjahr bei Jena vernichtend von Napoleon geschlagene Preußen muss alle Besitzungen westlich der Elbe abtreten.
Durch die französische Herrschaft erfährt die Stadtverwaltung vielfältige Veränderungen. Dem Maire (Bürgermeister) stehen zwei Beigeordnete zur Seite, die von den ebenfalls ernannten Mitgliedern des Munizipalrates beraten werden. Auch nach der Wiedereingliederung in das Königreich Preußen bleibt dieser Zustand erhalten. Allerdings wird der Munizipalrat in Gemeinderat umbenannt. Seine Mitglieder werden aber auch weiterhin in der Regel auf Lebenszeit ernannt. Erst mit der Einführung der Revidierten Städteordnung finden in Hamm 1835 Wahlen zum Gemeinderat statt. Seit dieser Zeit gibt es wieder einen Magistrat mit einem Bürgermeister. Bei der Einführung der Magistratsordnung in der preußischen Provinz Westfalen 1855 wird der Gemeinderat in Stadtverordnetenversammlung umbenannt. Diese wird bis 1918 nach dem Dreiklassenwahlrecht gewählt. 1919 bis 1933 bleibt die Magistratsordnung im Grundsatz erhalten, die Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung werden nun aber nach dem allgemeinen, gleichen und geheimen Wahlrecht gewählt. Nachdem im Juli 1945 mit der Bürgerrat die Rückkkehr zur parlamentarischen Demokratie eingeleitet wird, fungiert nun der Stadtrat als höchstes kommunales Beschlussgremium.
1809 nimmt Napoleons vierjähriger Neffe Napoléon Louis Bonaparte unter kaiserlicher Vormundschaft und Regentschaft den Titel des Großherzogs von Kleve und Berg an. Er ist der älteste lebende Sohn des Königs von Holland und Bruder Napoleons III. Für wenige Tage, vom 1. bis zum 13. Juli 1810, ist das Großherzogtum Berg in Personalunion mit dem Königreich Holland verbunden, weil in dieser kurzen Zeit der Großherzog von Berg auch König von Holland ist.
Ab 1813 gehört die Stadt zum preußischen Zivilgouvernement zwischen Weser und Rhein.
1814 Auflösung des Franziskanerinnenklosters Marienhof in Rhynern. Die von Napoleon nach Paris verbrachte Quadriga des Brandenburger Tores in Berlin wird auf ihrer Rückführung am 15. Mai für eine Nacht am Marktplatz in Hamm aufgestellt.
Ab 1815 ist Hamm endgültig preußisch. Die Stadt wird Sitz eines Kreises innerhalb des Regierungsbezirks Arnsberg der Provinz Westfalen. Auch die meisten der heutigen Hammer Stadtteile gehören zur Grafschaft Mark und werden 1815 der preußischen Provinz Westfalen zugeordnet. Lediglich Bockum-Hövel und Heessen gehören bis 1803 zum Fürstbistum Münster. 1806 werden auch diese Orte dem Großherzogtum Berg angegliedert, 1813 dem preußischen Zivilgouvernement zwischen Weser und Rhein und 1815 der Provinz Westfalen.
Königreich Preußen (1813-1871), Zweites Deutsches Kaiserreich (1871-1918), Weimarer Republik (1918 - 1933) und Drittes Reich (1933 - 1945)
1816 Die Bezirksregierung - Nachfolgebehörde der Kriegs- und Domänenkammer - wird nach Arnsberg verlegt. Große Inflation und Hungersnot.
1817 wird Hamm Sitz eines preußischen Landratsamtes (Kreis Hamm).
1820 wird das damalige „Appellationsgericht“ (heute Oberlandesgericht Hamm) als Ersatz für die nach Arnsberg verlegte Preußische Hauptverwaltung Südwestfalens von Kleve nach Hamm verlegt. In der Zeit von 1882 bis 1900 wirkt der vormalige preußische Kultusminister Adalbert Falk als Oberlandesgerichtspräsident in Hamm. Beginn der Schiffbarmachung der Lippe. Diese ist bis 1826 erreicht und wird 1830 bis Lippstadt weitergeführt.
1821 Der Zusammenschluss der reformierten und der lutherischen Gemeinde führt zur Umbenennung der heutigen Pauluskirche in "Große Kirche".
1822 Heinrich Jakob Grote aus Wesel gründet den Vorläufer des Westfälischen Anzeigers, das Kreis Hammsche Wochenblatt. Von 1825 bis 1850 erscheint die Zeitung unter dem Titel "Wochenblatt für die Stadt und den Kreis Hamm". Am 9. Dezember 1850 wird erstmals der Name "Westfälischer Anzeiger" verwendet. Anfertigung der Urkatasterkarte, einer wichtigen Quelle für das historische Stadtbild von Hamm.
1824 Aufhebung des Franziskanerklosters in Hamm.
1826 Inbetriebnahme der Lippeschleuse. Eine zweite wird 1856 errichtet.
1830 Die Kartoffelernte verdirbt. Hungernot in 1831.
Im Jahre 1836 wird in Hamm die revidierte Städteordnung eingeführt. Mit Wirkung vom 1. April 1901 scheidet Hamm aus dem Kreis Hamm aus und wird kreisfreie Stadt. Die Stadt bleibt zunächst Sitz des Kreises Hamm, der jedoch 1929 seinen Sitz nach Unna verlegt und infolgedessen 1930 in Kreis Unna umbenannt wird.
1837 Karl von Bodelschwingh wird zum Landrat ernannt.
1839 Gründung des "Vereins für Pferde-Dressur zum Dienste der Landwehr-Cavallerie im Regierungsbezirk Arnsberg". Seit diesem Jahr findet der heute noch in den Zentralhallen abgehaltene Pferdemarkt statt.
1840 Lebhaftes Vorstadtwachstum nach Osten, Süden und Südwesten.
1845 Ernst von Vincke wird Landrat im Kreis Hamm. Er stirbt 1856.
1845 - 47 Die Roggenernte verdirbt und führt zu Inflation und Hungernot.
Industrielle Revolution
Die industrielle Revolution ist in Hamm zunächst durch die Schwerpunkte Brauerei, Bäckerei und Gastwirtschaft geprägt. So entstehen neben privaten Braustätten die Brauereien Pröpsting (vor 1735), Asbeck (1757) und Isenbeck (1769).
Die erste industrielle Anlage entsteht 1810 mit dem Walzwerk des Wilhelm Hobrecker, das außerhalb der Stadt errichtet wird. Das größte Hemmnis bei der Wirtschaftsentwicklung ist die fehlende Verbindung durch ausgebaute Straßen mit dem benachbarten, nicht-preußischen Umland. Daher baut man ab 1817 die Straßen nach Münster (1817-35), Werl (1826-27), Pelkum (1833) und Wiedenbrück (1844-45) zu Landstraßen aus.[1] Weitere Etappen beim Ausbau der Infrastruktur sind die Schiffbarmachung der Lippe (1819-26) und der Anschluss an die über Hamm verlaufende Stammstrecke der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft (1847). Diese umfangreichen Baumaßnahmen schaffen zahlreiche Arbeitsplätze, die eine erste Zuwanderungswelle auslösen.
Dennoch kommt es zu Bankrotten, wie etwa die 1838 erloschene Farbfabrik für „Beinschwarz“ aus Knochenkohle (in der Nordenfeldmark) oder Müller & Klapperhecke (1847), die neben dem gleichen Produkt auch Salmiak herstellten. Die Stadt wird zudem von einer Reihe von Katastrophen getroffen, darunter die Kartoffelfäule von 1845 und der Roggenbrand von 1846. 1847 wird deshalb eine Armenspeisung eingerichtet.[2] Zahlreiche Arbeiterfamilien wandern nach Amerika aus. Die Auswanderungswelle überschreitet erst 1854 ihren Zenit. Andere schaffen sich Vieh an und beackern ihren Garten, eine Tätigkeit, die die meisten noch gelernt haben, da die jetzige Stadtbevölkerung überwiegend vom Land her übergesiedelt war. Dennoch wächst die Unzufriedenheit, so dass Landrat v. Vincke am 22. Mai 1846 die Gastwirte der Stadt auffordert, jene anzuzeigen, die sich an „Raisonnements über Kirche und Staat“ beteiligt hatten, „um wider sie die Untersuchung einleiten zu können.“[3]
1847 wird die erste durch Hamm führende Eisenbahnstrecke von Köln nach Minden eröffnet. Schon ein Jahr später folgt die Bahn Hamm-Münster. Der Hammer Bahnhof ist der erste Eisenbahnknotenpunkt in Deuschland.
Das Revolutionsjahr 1848 geht auch an Hamm nicht spurlos vorbei, obwohl „namentlich in Hamm“, wo ein „biederer, braver Sinn“ vorherrscht, die Truppen auf dem Weg nach Iserlohn mit großem Jubel empfangen werden.[4] Franz Schwenniger, ein am 26. Februar 1822 geborener Essener Geometer, der in Sachsen gearbeitet hatte und mehrfach eingekerkert worden war, vertritt die „Handwerker- und Arbeiterverbrüderung“ zu Hamm - diese hat über 300 Mitglieder - und nimmt vom 23. August bis 3. September 1848 am Berliner Arbeiterkongress teil.[5] Am Demokratenkongress in Frankfurt sind als Hammer Vertreter Kapp und Weydemeyer beteiligt.
Nach 1849 werden die Arbeitervereine verboten. Ihre Mitglieder finden sich z. T. in Arbeitergesangsvereinen wieder. Doch werden diese im darauffolgenden Jahr verboten. Einflussreiche Männer wie Christian Esselle, der den Frankfurter Arbeiterverein organisiert hatte, werden ausgewiesen. Friedrich Kapp, in Hamm als Referendar am Oberlandesgericht tätig, wandert in die USA aus und kehrt 1871 als Politiker und Historiker zurück. Joseph Weydemeyer, Geometer der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft, zieht nach Darmstadt, wo er die Neue Deutsche Zeitung herausgibt. Er verbringt die Zeit von 1851 bis zu seinem Tod 1866 in St. Louis.
Gleichzeitig trifft die Stadt eine schwere Cholera-Epidemie, die 140 der rund 7.000 Einwohner das Leben kostet.[6] Die Übertragung über die Brunnen, aus denen sich die Bevölkerung mit Trinkwasser versorgt, wird erst ab 1887 durch eine öffentliche Trinkwasserversorgung unterbunden.
1853 Letzte Hinrichtung in Hamm.
In den folgenden Jahren beginnt in Hamm eine sprunghafte Industrialisierung. So entstehen 1856 die Drahtwerke Hobrecker-Witte-Herbers - wie im Jahr zuvor das Eisendrahtwerk Cosack & Co., das 1890 als Union mit Phönix Ruhrort verschmilzt und in die Vereinigten Stahlwerke eingeht. 1858 entsteht die Gaswerk AG, 1864 eine Ziegelei. Auch diese Welle wird von Konkursen begleitet, wie Vogt und Raub: Blaustein und Salzburger Vitriol im Jahr 1852, oder Jakob Kaufmann mit seinen landwirtschaftlichen Maschinen, das nur von 1854 bis 1857 besteht.
Ein erheblicher Teil der zugewanderten, unter schwierigen Bedingungen lebenden Arbeiter stammt aus katholischen Gebieten. Daher wächst der Anteil der Katholiken an der Bevölkerung von 1.948 im Jahr 1818 auf 3.646 im Jahr 1849 bei 2.688 bzw. 3.607 evangelischen Einwohnern. 1871 kommen auf 7.160 Evangelische bereits 9.585 Katholiken. So stiftet der Drahtindustrielle Joseph Cosack 1865 eine Kapelle zu Ehren des Arbeiterheiligen Joseph. Im selben Jahr vermeldet der Sozialdemokrat die Gründung einer „neuen Gemeinde“ in Hamm.[7]
1867 Gründung des heutigen Märkischen Gymnasiums. Ernst von Bodelschwingh wird zum Landrat ernannt. Er stirbt 1881.
Gründungsfieber und erste Wirtschaftskrisen
1871 Gründung des zweiten deutschen Kaiserreichs.
Im Gründungsfieber zwischen Reichsgründung und Wiener Börsenkrach (1873) entstehen auch in Hamm neue Werke. Bei Freiske, südlich von Unna, wird nach Kohle gesucht. Obwohl dieser wichtige Rohstoff dort im Jahre 1874 Kohle auch gefunden wird, bleibt die Stadt Hamm von der Wirtschaftskrise der folgenden Jahre unberührt. Die Westfälische Union, die 1872 etwa 700 Belegschaftsmitglieder hat, bleibt ungeachtet der Konkurrenz der größte Arbeitgeber der Region.[8]
1876 wird bei Probebohrungen zwar noch keine Kohle gefunden, dafür jedoch die Solequelle in Werries. Der Zechenbaron Friedrich Grillo erwirbt die Sole für 100.000 Mark und leitet sie mit einer 24 km langen Leitung durch Hamm nach Unna-Königsborn. Die Hammer erwirken einen Anschluss an diese Leitung und errichten so 1883 nach Bau des Badehauses und des Kurhauses "Bad Hamm".
Mit dem Verbot des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins (1874) und der SPD (1878) verkünden die Direktionen von WDI und WU, allen Sozialdemokraten kündigen zu wollen. Oberstaatsanwalt Irgahn ist der Hauptzuständige für die Verfolgung der „vaterlandslosen Gesellen“. Als die SPD zu den Reichstagswahlen von 1890 wieder zugelassen wird, erhält sie im Wahlkreis Hamm-Soest nur 377 Stimmen, das sind umgerechnet 1,7 %. In Hamm beherrschen Zentrum und Nationalliberale die Politik. In den Betrieben gaben die christlichen Gewerkschaften den Ton an. Dennoch gehen im Mai 1889 auch Beschäftigte der Drahtbetriebe in Hamm auf die Straße, um die Wiedereinführung des Achtstundentages zu erreichen.[9] Sie wehren sich gegen das Zwölf-Stunden-Schichtsystem und gegen die Tatsache, dass selbst die Sonntagsruhe nur von 6 bis 18 Uhr gilt. Außerdem weigern sie sich, das für die Arbeit notwendige Öl selbst zu kaufen. Dieses ist in der Stadt 20% billiger zu haben als im Betrieb, die Arbeiter sind jedoch verpflichtet, es beim Betrieb abzunehmen. Am 14. Mai kommt es in der Bahnhofsgegend zu schweren Zusammenstößen zwischen 60 bis 70 Feinziehern und der Polizei. Bei der Reichstagswahl von 1893 erhält die SPD bereits 7% der Stimmen, 1903 sogar 19%. Bis 1896 sind Buchdrucker, Maschinisten, Metallarbeiter, Maschinenbauer und Heizer in freien Gewerkschaften organisiert. 1905 stellen sie nach einem Bericht des Bürgermeisters Matthaei 817 Mitglieder in 15 Gewerkschaften. Die größte Gewerkschaft ist aber der Katholische Arbeiterverein mit 1.500 Mitgliedern. Insgesamt sind 4.200 Mitglieder in 28 Gewerken organisiert.
1882 Walter von Vincke wird zum Landrat im Kreis Hamm ernannt.
1884 Auflösung der Garnison. Gründung des Städtischen Musikvereins.
1885 entdeckt der Fabrikbesitzer Hundhausen bei dem Versuch, einen Brunnen auf seinem Grundstück in der Bismarckstraße anzulegen, reichhaltige Kohlevorkommen. Daraufhin entstehen die vier großen Zechenanlagen.
1886 Die ersten Sammlungen des Gustav-Lübcke-Museums entstehen.
1890 wird die Stadt vom schlimmsten Hochwasser ihrer Geschichte heimgesucht. Der Bau des Oberlandesgerichts, des heutigen Rathauses, wird dadurch bedingt an eine höhere Stelle verlegt.
1891 Die Georgskirche (heutige Pauluskirche) wird mit dem härteren, grauen Rüthener Sandstein verblendet.
1891/92 Bau der Kanalisation.
1892 Der Bürgermeister wird von nun an Oberbürgermeister genannt.
1892 - 1894 Renovierungsarbeiten an der heutigen Pauluskirche führen zu baulichen Veränderungen.
1895 Gründung der Volksbibliothek, der Vorläuferin der heutigen Stadtbibliothek.
1898 wird die erste Straßenbahn in Betrieb genommen.
1901 Durch die im Hamm stürmisch einsetzende Industrialisierung übersteigt die Einwohnerzahl gegen Ende des 19. Jahrhunderts erstmals die Marke von 30.000 Einwohnern. Daraufhin wird Hamm die Kreisfreiheit zugesprochen. Die Zeche de Wendel wird eröffnet und später in Heinrich Robert umbenannt.
1902 Gründung der Städtischen Oberrealschule als Vorgängerin des heutigen Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums.
1903 Eröffnng der Zeche Maximilian.
1905 Eröffnung der Zeche Radbod.
1908 Das Grubenunglück auf der Zeche Radbod ist mit 348 Toten eines der schwersten des deutschen Steinkohlebergbaus.
Von 1911 bis 1913 wird unter dem Stadtbaurat Otto Krafft die Ahse aus der Innenstadt nach Osten verlegt. Dies ermöglicht den Bau des Datteln-Hamm-Kanals (Fertigstellung 1914) und gibt der Stadtentwicklung einen neuen Schub. Im Zuge dieser Baumaßnahmen entstehen auch die Ringanlagen.
1912 Eröffnung der Zeche Sachsen. Die Pauluskirche erhält ihren heutigen Namen.
1914 Inbetriebnahme des Hafens.
Der erste Weltkrieg (1914 - 1918) hemmt die Entfaltung der Stadt.
Im August 1914 stellt die Zeche Maximilian ihre Förderung ein. Schon im Februar dringt Wasser aus dem Deckgebirge in die Grube ein, das salzig und kohlensäurehaltig ist und zu einem raschen Verschleiß der untertage eingesetzten Maschinen führt. Außerdem verzögert sich durch die teilweise Sperrung des Eisenbahn-Güterverkehrs auf Grund des Ersten Weltkrieges die Lieferung von Ersatzteilen für die eingesetzten Pumpen, so dass die Zeche "absäuft", d. h. das Wasser die erste Sohle erreicht und schließlich sogar Übertage ausläuft. Der systematische Kohleabbau auf der Zeche Maximilian dauert insgesamt weniger als zwei Jahre.
1916 Stadtbaurat Otto Krafft stirbt.
1918 Nach der Besetzung der Bahnhofskommandantur am 9. November 1918 bildet sich ein Arbeiter- und Soldatenrat, der durch die preußischen Kommunalwahlen vom 2. März 1919 ins politische Abseits verbannt wird. Insgesamt behauptet das Zentrum bei den Kommunalwahlen in der Zeit der Weimarer Republik seine Position als führende Partei in Hamm. Erst in den schon unfreien Märzwahlen 1933 wird es durch die NSDAP überflügelt. Im Dezember 1918 Stilllegung des Gaswerks. Die Zeche Radbod übernimmt ab 1920 die Gasversorgung der Stadt.
1920 Ausgelöst durch den Kapp-Putsch liefer sich die aus Bergleuten bestehende "Rote Armee" eine Schlacht mit der Reichswehr mit Toten und Verwundeten. Eine Eisenbahnbrücke expodiert. Drei Führer der unteregenen Bergleute werden standrechtlich erschossen.
1923 Der erste Reichspräsident Friedrich Ebert besucht Hamm. Dieses ist während der Ruhrbesetzung durch die Franzosen Exil für vertriebene Behörden, etwa die Reichsbahndirektion, die glaubt, von hier aus Sabotage und passiven Widerstand besser steuern zu können. Nach dem Ersten Weltkrieg wird die Personenbeförderung der Straßenbahn aufgrund der Inflation zwischen 1923 und 1925 eingestellt. In den Jahren 1924 und 1925 befördert die Bahn von der Zeche De Wendel Haldenmaterial zum heutigen Otto-Kraft-Platz. Dort wird ein ehemaliges Überschwemmungsgebiet der 1913 verlegten Ahse aufgefüllt.
1924 Gründung der Heessener Waldbühne. Inbetriebnahme des Hauptpostamts an der Bahnhofsstraße.
1925 Die erste Buslinie der Stadt (zwischen Bahnhof und Herringen) wird in Betrieb genommen.
1932 Letzte Paketzustellung per Pferdewagen.
Drittes Reich und Zweiter Weltkrieg
Die Massenarbeitslosigkeit betrifft viele Hammer Bürgerinnen und Bürger. Armut wird zum Problem. Die NSDAP nutzt diese Situation aus und verspricht in ihrem Wahlprogramm Besserung der Situation. Bei den Reichstagswahlen im März 1933 gewinnt die NSDAP in Hamm mit "nur" 38,06 % der Stimmen, während in Norddinker 82 % und in Uentrop 77 % der Bürger den Nationalsozialisten ihre Stimme gaben. In den Monaten und Jahren nach Adolf Hitlers Ernennung zum Reichskanzler werden mehrfach Razzien im Hammer Stadtgebiet durchgeführt. Opfer sind u. a. Sozialdemokraten und Kommunisten. Es kommt auch zu ersten Übergriffen auf die jüdische Bevölkerung. Mit dem preußischen Gemeindeverfassungsgesetz vom 15. Dezember 1933 und der Deutschen Gemeindeverordnung vom 30. Januar 1935 wird auch in Hamm die Gleichschaltung von Stadtverwaltung und Stadtvertretung abgeschlossen.
Im Jahre 1933 wird der Tierpark Hamm mit angeschlossenem Naturkundemuseum eröffnet.
In der Pogromnacht am 9. November 1938 wird die Hammer Synagoge verwüstet und muss später von den Juden selbst abgerissen werden. Die jüdische Gemeinde wird deportiert, sofern sie sich nicht durch Flucht ins Ausland in Sicherheit bringen kann.
1938 Hamm wird durch die Autobahn Oberhausen-Hannover (A2) für den Kraftfahrzeugverkehr erschlossen.
1939 wird das Dorf Mark nach Hamm eingemeindet. Ausbruch des zweiten Weltkrieges.
1939/40 Renovierungsarbeiten an der heutigen Pauluskirche führen zu baulichen Veränderungen.
Anfang Juni 1940 fallen nachts die ersten Bomben auf den Raum Hamm. Sie werden als Vergeltung für deutsche Bombenangriffe auf die Zivilbevölkerung englischer Industriestädte von britischen Bombern abgeworfen. Ein weiterer Angriff folgt am 8. September kurz vor Mitternacht. Zwei Bomben treffen die Liebfrauenkirche und richten schwere Schäden an. Die Tatsache, dass dies das erste Gotteshaus in Deutschland war, das ein Opfer der Bomben wurde, nutzt Goebbels propagandistisch aus.
1940 Errichtung des ersten der späteren elf Hochbunker. Gründung der Städtischen Musikschule. Diese gehört heute zu den größten und bedeutendsten in Deutschand.
1943 beginnen die Alliierten mit Flächenbombardements. Bei einem schweren Angriff am 4. März 1943, der vor allem der Westfälischen Union gilt, sind 154 Todesopfer zu beklagen. Stilllegung der Zeche Maximilian.
Zeitweise sind mehrere Tausend Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene in eigens dafür eingerichteten Lagern untergebracht. Sie arbeiten zum größten Teil auf den umliegenden Zechen.
1944 Grubenunglück auf der Zeche Sachsen mit 169 Toten. Am 22. April erfolgt der erste Großangriff auf das gesamte Stadtgebiet und die nähere Umgebung. Unter Einsatz von 750 Bombern und einigen hundert Jagdflugzeugen werden 8000 Spreng- und 3500 Brandbomben abgeworfen. Die Stadt liegt in Trümmern. Etwa 240 Gebude sind vollkommen zerstört, weitere 350 schwer beschädigt. Der Verschiebebahnhof, der Güterbahnhof sowie Wohnviertel im südlichen und westlichen Stadtgebiet sind besonders schwer getroffen. Mit weit über 200 Todesopfern fordert dieser Angriff die meisten Menschenleben, die je einem Luftangriff auf die Stadt Hamm während des Krieges zum Opfer fielen. Am 31. Mai 1944 fordert ein weiterer Luftangriff, bei dem eine Bombe das sogenannte "Russenlager" trifft, weitere 200 Todesopfer (vorrangig Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene). Im Herbst des Jahres 1944 folgen drei große Angriffsserien auf die Stadt und die Umgebung, die ebenfalls schwere Schäden verursachten. Ein Auzug aus der amtlichen landrätlichen Beschreibung der Stadt- und Landkreise im Regierungsbezirk Arnsberg vom Februar 1944 benennt Hamm als "Luftschutzort erster Ordnung und war zu Anfang des Krieges wegen seiner Verkehrsbedeutung die am häufigsten angegriffene Stadt des Industriegebietes". Die strategische Bedeutung des Raumes Hamm ist nicht nur auf seinen Rangierbahnhof und den Kanal zurückzuführen, sondern auch auf die vier Kasernenanlagen und die vormals für die Wirtschaft der Stadt so wichtigen Drahtwerke, die jetzt wichtige Kriegsgüter herstellen. Die Luftangriffe führen im Dezember 1944 zur völligen Vernichtung des Stadtarchivs. Die Städtische Musikschule stellt kriegsbedingt den Lehrbetrieb ein.
1945 Die von schweren Kriegszerstörungen gezeichnete Stadt Hamm wird am 6. April 1945 nach einzelnen Hinhaltegefechten von US-Truppen eingenommen und besetzt. Für die Stadt ist damit der Krieg beendet. Die jüdische Gemeinde in Hamm existiert nicht mehr. Später schließen sich einzelne jüdische Menschen aus Hamm der jüdischen Kultusgemeinde Groß-Dortmund an.
Im Zweiten Weltkrieg werden in Hamm 1.029 Personen getötet, davon 233 Internierte und Kriegsgefangene. Aufgrund seiner Zentralität ist Hamm - nach Dortmund - die am stärksten zerstörte Stadt des westfälischen Ruhrgebiets. Bei 55 Luftangriffen werden mehr als 60 % der Stadt zerstört. Die Hochbunker überstehen die massiven Bombenangriffe und sind heute noch Bestandteil des Stadtbildes.
Nachkriegszeit
Beim Wiederaufbau nach dem Krieg werden lediglich die drei alten Kirchen in der Stadt im früheren Stil wieder errichtet. Die anderen Neubauten erfolgen überwiegend im modernen Stil; die Bedürfnisse des Autoverkehrs spielen bei der Stadtplanung eine große Rolle.
1948 Die Städtische Musikschule nimmt den Lehrbetrieb wieder auf. Eröffnung der Kinos "Kristallpalast" und "Atrium".
1949 Der Schauspieler Hans Albers gastiert mit dem Schauspiel Liliom im Kurhaus von Hamm.
1951 Einweihung der Adolph-Brühl-Kampfbahn. Wiedereröffnung des Tierparks.
1953 Wiedereinweihung der Agneskirche.
1954 Wiedereinweihung der im Krieg stark beschädigten Pauluskirche.
1956 Einführung des KFZ-Zeichens "HAM" für Hamm. Bockum-Hövel erhält das Stadtrecht. Eröffnung des Flugplatzes Hamm-Lippewiesen.
1957 Die Versorgung der Stadt mit Elektrizität, Wasser, Gas und Öffentlichem Personennahverkehr wird in einem Unternehmen vereint, den Stadtwerken Hamm. Diese geben das Jahr 1858, in dem das erste Gaswerk eröffnet wurde, als ihr Gründungjahr an.
1959 wird für das Oberlandesgericht das erste Hochhaus errichtet. In der Folge kauft die Stadt den Altbau aus dem Jahre 1894 und besitzt seitdem wieder ein historisches Rathaus in der Stadtmitte. Die erste Ampelanlage am Westentor geht in Betrieb.
Nach dem Versiegen der Solequelle wird das traditionelle Bad Hamm im Jahr 1960 aufgegeben. Auf dem Standort des alten Bades befindet sich heute die Klinik für manuelle Therapie. Mit dem Bau des neuen Kurhauses und der Errichtung des Freizeitbades Maximare knüpft Hamm an die Zeiten von Bad Hamm an.
1961 Der Straßenbahnverkehr wird endgültig eingestellt.
1962 Der Turm der Pauluskirche wird in seiner heutigen Form fertiggestellt.
1968 wird Hamm im Zuge der erste kommunalen Neuordnung um Berge und Westtünnen erweitert. Gründung des Galilei-Gymnasiums.
Zwischen 1971 und 1974 entsteht der Selbachpark in Pelkum in Anlehung an die Revierparks des Ruhrgebietes.
1972 Die Fußgängerzone wird in Betrieb genommen.
1975 wird Hamm durch die zweite kommunale Neuordnung um Bockum-Hövel, Heessen, Pelkum, Rhynern und Uentrop erweitert.
1976 Die Zeche Sachsen in Heessen wird stillgelegt. Dies sorgt für Arbeitslosigkeit. 750-Jahr-Feier der Stadt.
1979 Die Fördertürme der Zeche Sachsen werden gesprengt.
1983 Bau des Thorium-Hochtemperaturreaktor (THTR) in Hamm-Uentrop.
Im Jahre 1984 findet in Hamm die erste Landesgartenschau Nordrhein-Westfalens statt. Der auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Maximilian errichtete Maximilianpark gehört noch heute zu den größten Freizeit- und Erholungsanlagen der Stadt. Der eigens zu diesem Zweck errichtete riesige Glaselefant ist heute neben der Pauluskirche das Wahrzeichen der Stadt.
1985 Inbetriebnahme der Müllverbrennungsanlage.
1986 Die Friedensschule nimmt den Lehrbetrieb auf. Die Masannek-Affäre erschüttert die Stadt. Die beiden Doktortitel des Dezernenten für Wirtschaftsförderung, Sport und Müllbeseitigung, dem die Stadt u. a. die Müllverbrennungsanlage und die Eissporthalle verdankt, erweisen sich als gefälscht.
1987 Gründung der Waldorfschule in Hamm.
1988 Stilllegung der Isenbeck-Brauerei.
1989 Am 1. September 1989 ergeht der Beschluss zur Stilllegung des THTR-300 aus Kostengründen, einem Unfall am 4. Mai 1986 und wegen zahlreicher Störfälle. Am 10. Oktober 1991 wird der Trockenkühlturm gesprengt.
1990 Schließung der Zeche Radbod. Abriss der Isenbeck-Brauerei. Hamms Radiosender "Radio Lippewelle Hamm" geht auf Sendung.
1992 Eröffnung des Einkaufscenters "Alleecenter" auf dem Gelände der ehemaligen Isenbck-Brauerei am 5. März. Die Fußgängerzone und das Gewerbegebiet Wilhelmstraße verlieren dadurch für den Handel stark an Bedeutung.
1993 Eröffnung des Neubaus des Gustav-Lübcke-Museums. Der "Offene Kanal Hamm", Hamms Fernsehsender, geht am 3. Oktober auf Sendung.
In den Neunzigern wird das Ökozentrum NRW auf dem Gelände der früheren Zeche Sachsen gegründet. Mittelpunkt bildet die Veranstaltungshalle, die seit 1998 Alfred Fischer Halle heißt - nach dem Architekten, der die Überlagebauten der Zeche Sachsen konstruiert hat.
1996 Eröffnung der Otmar-Alt-Stiftung.
1997 Am Westenwall wird das Einkaufszentrum "Ritterpassage" gegenüber dem Allee-Center eröffnet.
1998 Die Zeche Heinrich Robert wird mit der Zeche Haus Aden und der Zeche Monopol zum Verbundwerk Ost zusammengeschlossen. Die Eröffnung des Kinos CinemaxX zieht die Schließung der Kinos Atrium und Kristallpalast nach sich.
1999 Aufgabe der Doppelspitze in der Stadtverwaltung. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen Oberbürgermeister.
2002 Einweihung des Hindu-Tempels in Uentrop. Der Sri Kamadchi Ampal Tempel ist seit seiner Fertigstellung und Einweihung am 7. Juli 2002 der größte tamilisch-hinduistische Tempel Europas und nach dem im nordindischen Stil errichteten Londoner Tempel der zweitgrößte Hindu-Tempel in Europa überhaupt.
2003 Inbetriebnahme des Freizeitbades Maximare.
2004 Eine Nachbildung des einstigen dritten Wahrzeichens von Hamm (neben Pauluskirche und Glaselefant), dem sich füllenden Bierglas der Isenbeck-Brauerei, wird am Universa-Haus in Betrieb genommen.
Im Jahre 2005 wird in Hamm-Heessen die SRH Fachhochschule Hamm mit den Schwerpunkten Logistik und Wirtschaft gegründet. Zusammen mit der Stadtbibliothek soll diese bis 2009 in einem Neubau auf dem ehemaligen Hortengelände in unmittelbarer Nachbarschaft des Hauptbahnhofes einziehen. Die Stadtbüchereien von Hamm werden Bibliothek des Jahres 2005. Eröffnung des Technischen Rathauses.
Pläne zur Errichtung eines Sees in den Lippeauen ("Hamm ans Wasser") scheitern im Jahre 2006 am Ergebnis eines Ratsbürgerentscheides. Im Januar werden bei Abrissarbeiten der am Nordenwall gelegenen Elisabeth-Kinderklinik die Grundmauern der 1269 erstmalig urkundlich erwähnten Burg des Stadtgründer, Adolf I. von der Mark, freigelegt. Die Stadtburg (in unmittelbarer Nähe des Franziskanerklosters und der Agneskirche) ist seit Mitte des 15. Jahrhunderts Sitz des Landesherrlichen Rentmeisters, später Renteihof und königlich freier Hof. Nachweislich ist sie von allen Personal- und Reallasten befreit. Um 1750 wird die Burg zum Dienstsitz des General von Wolffersdorff. 1944 Zerstörung der Gebäude durch die Luftangriffe.
2007 Die Sodenkamp-Affäre erinnert an die Masannek-Affäre zwanzig Jahre zuvor. Dirk Sodenkamp, CDU-Lokalpolitiker aus Fröndenberg, bewirbt sich mit einem gefälschten Zeugnis auf den Posten des Stadtarchivars von Hamm und wird trotz besser qualifizierter Bewerber angenommen.
Eingemeindungen
In die Stadt Hamm wurde am 1. April 1939 die Gemeinde Mark (Amt Rhynern), die Keimzelle der nach ihr benannten Grafschaft Mark, eingegliedert. Am 1. Januar 1968 folgte die Eingliederung der Gemeinden Berge und Westtünnen (Amt Rhynern) sowie des Großteils der Gemeinde Wiescherhöfen (Amt Pelkum), Kreis Unna. Ihre heutige Ausdehnung erhielt die kreisfreie Stadt Hamm im Rahmen der kommunalen Neuordnung von 1974 aufgrund des Münster/Hamm-Gesetzes, die zum 1. Januar 1975 in Kraft trat. Damals wurden folgende Städte und Gemeinden nach Hamm eingegliedert:
- Stadt Bockum-Hövel, Kreis Lüdinghausen
- Stadt Heessen, Kreis Beckum
- Gemeinde Uentrop, Kreis Unna, 1968 aus den Gemeinden Braam-Ostwennemar, Frielinghausen, Haaren, Norddinker, Schmehausen, Uentrop, Vöckinghausen und Werries gebildet
- Gemeinde Rhynern ohne Hilbeck, Kreis Unna, 1968 aus den Gemeinden Allen, Freiske, Hilbeck, Osterflierich, Osttünnen, Rhynern, Süddinker und Wambeln gebildet (Hilbeck wurde 1975 in die Stadt Werl eingegliedert.)
- Gemeinde Pelkum, Kreis Unna, 1968 aus den Gemeinden Herringen, Lerche, Pelkum, Sandbochum, Weetfeld und Teilen von Wiescherhöfen (bis 1968 Amt Pelkum) gebildet
Einwohnerentwicklung
Siehe auch: Einwohnerentwicklung von Hamm
Bevölkerung (Stand: 31. Dezember 2004) | |
---|---|
0-18 Jahre | 20,69 % (37.417 Einwohner) |
19-64 Jahre | 60,03 % (108.576 Einwohner) |
ab 65 Jahre | 19,27 % (34.856 Einwohner) |
Ausländeranteil | 10,7 % |
Die Entwicklung des Bevölkerungsstandes lässt sich leider nicht beliebig weit zurückverfolgen. Die ältesten präzise benennbaren Zahlen sind die der ersten Volkszählung im Jahre 1819. Die Angaben für frühere Jahrhunderte beruhen auf mehr oder weniger präzisen Schätzungen. Die Größe der Stadt wurde beispielsweise für das Jahr 1618 mit nur ca. 1.000 Einwohnern geschätzt. 1819 zählte Hamm 4.657 Einwohner. Die heute deutlich größere Stadt Dortmund und frühere Freie Reichsstadt hatte im gleichen Jahr 4.453 Einwohner, Essen 4.842 (Stand: 1822), Münster (Westfalen) konnte 1818 bereits 15.158 Einwohner aufweisen, Köln 55.355 im Jahr 1819. Hamm, Dortmund und Essen gehörten zu Beginn des 19. Jahrhunderts also zu den rheinisch-westfälischen Mittelstädten, so wie dies heute bei Soest oder Unna der Fall ist. Mit der auch in Hamm bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts langsam einsetzenden Industrialisierung wuchsen Größe und Bevölkerungszahl dieser Städte dann rasant an. Die Einwohnerzahl der Stadt stieg von 4.467 in 1819 auf 31.371 im Jahr 1900. Wie die folgende Tabelle[10] zeigt, beschleunigte sich das Wachstum, insbesondere in der Westenfeldmark, ab Mitte des 19. Jahrhunderts Jahre besonders stark. Dies resultierte aus den 1853 und 1856 in der Westenfeldmark entstandenen Drahtwerken Westfälische Drahtindustrie (WDI) und Westfälische Union (WU), die schnell mehrhundertköpfige Belegschaften aufwiesen.
Jahr | Altstadt | Westenfeldmark | Nordenfeldmark | Südenfeldmark | Ostenfeldmark | gesamt |
---|---|---|---|---|---|---|
1843 | 5.313 | 716 | 401 | 132 | 273 | 6.835 |
1846 | 5.462 | 693 | 406 | 153 | 221 | 6.915 |
1849 | 5.761 | 744 | 462 | 120 | 249 | 7.336 |
1852 | 6.320 | 964 | 544 | 122 | 287 | 8.237 |
1855 | 6.352 | 1.202 | 614 | 140 | 289 | 8.597 |
1858 | 7.008 | 1.771 | 759 | 147 | 337 | 10.022 |
1861 | 7.431 | 2.721 | 965 | 338 | 426 | 11.881 |
1914 | 7.749 | 21.703 | 5.242 | 10.058 | 2.980 | 47.732 |
Bis 1925 stieg die Einwohnerzahl auf mehr als 50.000 an. Durch die späteren Eingemeindungen der Nachbarorte - insbesondere durch die Gemeindegebietsreform vom 1. Januar 1975 - wurde die Einwohnerzahl mehr als verdoppelt, von 83.000 auf 172.000. Hamm schloss damit in den Kreis der Großstädte auf. 2003 erreichte die Bevölkerungszahl mit 184.961 ihren historischen Höchststand. Am 31. Dezember 2006 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Hamm nach Fortschreibung des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen 183.672 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern). Die Stadt Hamm gibt mit Datum zum 31. Dezember 2007 die Einwohnerzahl mit nur noch 179.853 an.
Politik
Verwaltungsspitze | |
---|---|
Oberbürgermeister | Thomas Hunsteger-Petermann (CDU) |
1. Bürgermeister | Ulrike Wäsche (CDU) |
2. Bürgermeister | Monika Simshäuser (SPD) |
3. Bürgermeister | Willi Sosna (CDU) |
Finanzen 2005 | |
---|---|
Ausgaben Verwaltungs- und Vermögenshaushalt | 652,029 Mio € |
Einnahmen Verwaltungs- und Vermögenshaushalt | 638,319 Mio € |
Schulden | 309,800 Mio. € |
Für eine Übersicht der Oberbürgermeister und Oberstadtdirektoren siehe: Liste der Bürgermeister von Hamm
An der Spitze der Stadt ist bereits seit 1279 ein Rat nachweisbar. Er wechselte jährlich. Der „sitzende Rat“ hatte 12 Mitglieder, die nach Ablauf des Amtsjahres den „alten Rat“ bildeten. Wurde der Rat anfangs vom Stadtherrn ernannt, so wählte ihn die Bevölkerung ab 1376 direkt. Später erfolgte die Wahl dann indirekt durch acht Kurherren. Vorsitzende(r) des Rates war zunächst ein, später zwei Bürgermeister. Im 18. Jahrhundert nannte man den ersten Bürgermeister „ratender Bürgermeister“, sein Kollege hieß „zweiter Bürgermeister“. Seit dem 16. Jahrhundert gab es einen Magistrat als geschäftsführendes Organ des Rates. Diesem gehörten die Bürgermeister, zwei Kämmerer und zwei Fiscimeister an. Ab 1718 wurde der jährlich wechselnde Rat durch den ständigen Magistrat ersetzt. In französischer Zeit leitete ein Maire die Stadtverwaltung und ab 1835 mit Einführung der revidierten Städteordnung gab es wieder einen Magistrat mit einem Bürgermeister, der ab 1892 den Titel Oberbürgermeister erhielt.
Während der Zeit der Nationalsozialisten wurde der Oberbürgermeister von der NSDAP eingesetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg ernannte die Militärregierung der Britischen Besatzungszone einen neuen Oberbürgermeister. 1946 führte sie die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen vom Volk gewählten „Rat der Stadt“, dessen Mitglieder man als „Stadtverordnete“ bezeichnet. Der Rat wählte anfangs aus seiner Mitte den Oberbürgermeister als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, welcher ehrenamtlich tätig war. Des Weiteren wählte der Rat ab 1946 ebenfalls einen hauptamtlichen Oberstadtdirektor als Leiter der Stadtverwaltung. 1999 wurde die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen Oberbürgermeister. Dieser ist Vorsitzender des Rates, Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt. Er wurde 1999 erstmals direkt von den Bürgern der Stadt gewählt. Derzeit versieht dieses Amt Herr Thomas Hunsteger-Petermann.
Die Bezirksvertreter sind Wolf Köhler (Mitte), Klaus Alewelt (Herringen), Heinrich Engel (Pelkum), Doris Conrady (Rhynern), Björn Pförtzsch (Uentrop), Günter Bachtrop (Bockum-Hövel) und Uwe Hinkmann (Heessen).
Stadtrat
Der Rat der Stadt Hamm hat seit 2004 insgesamt 59 Mitglieder. Neben dem direkt gewählten Oberbürgermeister verteilen sich die übrigen Ratsmitglieder auf die einzelnen Parteien wie folgt:
CDU | SPD | GRÜNE | FDP | BG Hamm | REP | Parteilos | Gesamt | |
2004 | 28 | 20 | 3 | 2 | 1 | 1 | 3 | 58 |
Städtepartnerschaften
Hamm unterhält mit folgenden Städten Städtepartnerschaften:
- Neufchâteau (Frankreich), seit 1967 (ursprünglich mit der Gemeinde Herringen)
- Santa Monica, Bundesstaat Kalifornien (USA), seit 1969
- Bradford (Vereinigtes Königreich), seit 1976 (Kontakte seit den 1950er-Jahren)
- Chattanooga, Bundesstaat Tennessee (USA), seit 1977
- Mazatlán (Mexiko), seit 1978
- Toul (Frankreich), seit 1987
- Oranienburg (Brandenburg), seit 1990
- Kalisz/Kalisch (Polen), seit 1991
- Afyonkarahisar (Türkei), seit 2005
Besonderheiten
Im Jahre 2006 wurde in Hamm der erste Ratsbürgerentscheid durchgeführt. In dieser Abstimmung entschieden die Bürger über den Bau eines Stadtsees, der zwischen 2007 und 2010 gebaut werden sollte. Sein Projektname war „Lippesee“. Hierzu wurde – bisher einmalig in NRW – ein freiwilliger Bürgerentscheid am 18. Juni 2006 ermöglicht. Notwendig war dabei ein Votum von mindestens 20 % der 136.521 Wahlberechtigten für oder gegen den Antrag. Tatsächlich gab es 57.563 gültige Stimmen. Hiervon haben nach dem vorläufigen Endergebnis 43,1 % für „ja“ und 56,9 % für „nein“ gestimmt. Somit wurde der Bau des Sees abgelehnt. Dieses doch recht eindeutige Ergebnis überraschte insofern, da eine im Vorfeld erfolgte Umfrage vom Emnid eine große Zustimmung für das Projekt ergeben hatte. Zudem hatten sich in einer Telefonumfrage des lokalen Radiosenders „Lippe Welle Hamm“ 91 % der rund 2.000 Anrufer für den See ausgesprochen. Die Entscheidung der Hammer gegen den See wird bzw. wurde von den Gegnern des Sees als großer Erfolg gewertet und gefeiert. Im Vorfeld der Entscheidung hatten die Befürworter des Sees sehr viel – zum Teil umstrittene – Werbung für den See gemacht, z. B.: wurde in der Fußgängerzone ein künstlicher Strand geschaffen und in Schulen wurden Flyer verteilt. Der Hammer Ratsbürgerentscheid soll zukunftsweisend für das Land sein.
In Hamm wurde auch der Baugerichtstag ins Leben gerufen. Dieser soll sich künftig ähnlich wie der Verkehrsgerichtstag entwickeln.
Religionen
Nach dem statistischen Jahrbuch der Stadt Hamm 2005 verteilte sich die Bevölkerung der Stadt auf:
- Katholische Kirche : 39,0 % = 70.515 Einwohner
- Evangelische Kirche: 33,3 % = 60.253 Einwohner
- Andere Konfessionen
und Konfessionslose: 27,7 % = 50.081 Einwohner
Katholische Kirche
Durch das Stadtgebiet Hamms verläuft seit Jahrhunderten eine römisch-katholische Bistumsgrenze. Das Gebiet nördlich der Lippe gehörte bzw. gehört zum Bistum Münster, während das Gebiet südlich der Lippe zum Erzbistum Köln, Dekanat Dortmund gehörte. 1337 wurde Hamm Sitz einer von Mark abgetrennten Pfarrei, die bis 1553 katholische Pfarrkirche Hamms blieb, dann wurde sie lutherisch. Die dann noch in der Stadt verbliebenen Katholiken wurden bis 1638 vom Franziskanerkloster betreut, welches ab 1660 offiziell die pfarramtlichen Rechte wahrnehmen konnte. 1821 kam das Gebiet südlich der Lippe zum Bistum bzw. Erzbistum Paderborn, während das nördliche Gebiet beim Bistum Münster verblieb. Auf dem Stadtgebiet existieren heute zwei Dekanate in zwei Bistümern, das Dekanat Hellweg des Erzbistums Paderborn, mit Sitz in Werl und Dekanat Hamm des Bistums Münster, im Kreisdekanat Warendorf.
Evangelische Kirche
Bereits ab 1533 fasste die Reformation in Hamm Fuß. Doch wurde sie erst 1553 endgültig eingeführt. Vorherrschend war zunächst das lutherische Bekenntnis, ab 1585 das reformierte Bekenntnis. Die Lutheraner konnten erst ab 1650 wieder eigene Gottesdienste feiern. Beide Gemeinden vereinigten sich im 19. Jahrhundert, als in ganz Preußen die Union zwischen lutherischen und reformierten Gemeinden zu einer evangelischen Gemeinde durchgeführt wurde. 1821 wurde Hamm Sitz einer Kreissynode mit einem Superintendenten innerhalb der Evangelischen Kirche in Preußen bzw. der westfälischen Provinzialkirche. Hieraus entstand der heutige „Kirchenkreis Hamm“, zu dem 16 evangelische Kirchengemeinden der Stadt Hamm und der benachbarten Städte und Gemeinden Ahlen, Bönen, Sendenhorst, Hilbeck (Stadtteil von Werl) und Werne innerhalb der Evangelischen Kirche von Westfalen gehören.
Freikirchen
Neben den evangelischen und katholischen Gemeinden gibt es in Hamm auch noch verschiedene Freikirchen, darunter zwei Evangelisch-Freikirchliche Gemeinden, die zum Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland, KdöR gehören, sowie eine Baptistengemeinde russlanddeutscher Herkunft, Brüdergemeinden, eine freikirchliche Pfingstgemeinde, die Siebenten-Tags-Adventisten und eine Evangelisch-methodistische Gemeinde.
Sonstige christliche Religionsgemeinschaften
Auch die Neuapostolische Kirche ist in Hamm vertreten.
Ehemalige Jüdische Kultusgemeinde
Die meisten Mitglieder der jüdischen Gemeinde wurden während der Nazizeit in die Vernichtungslager deportiert. Ihre Synagoge auf dem heutigen Santa-Monica-Platz wurde nach den Novemberpogromen 1938 auf Kosten der Jüdischen Gemeinde abgerissen, da ein Niederbrennen aufgrund der Brandgefahr durch die dichte Bebauung der Altstadt nicht in Frage kam. Nach Kriegsende wurde dieser Bereich der Innenstadt als Parkplatz umgenutzt und über dem Stelle der Synagoge eine öffentliche Toilette gebaut. Dieser unwürdige Zustand blieb so für ca. 50 Jahre erhalten. Im Rahmen einer innenstädtischen Flächenumnutzung sollte eine erneute Bebauung des Platzes erfolgen. Dies führte zu einem Erwachen der Erinnerung an die Synagoge. Nach Aufgabe der ursprünglichen Bebauungspläne für den Santa-Monica-Platz wurde der Parkplatz umgestaltet, die Toilettenanlage abgerissen und so Raum für eine Gedenkstätte geschaffen. Nach längerer Diskussion um die Beschaffenheit des Mahnmals, während der auch eine Rekonstruktion der Synagoge erwogen wurde, erinnert nun ein Mahnmal, das die Umrisse der Synagoge zeigt, an das verlorene, ehemals pulsierende Leben der Kultusgemeinde und an seine Vernichtung. Die Bushaltestelle, die sich direkt daneben befindet, trägt nun den Namen „Alte Synagoge/Markt“.
Islam
Der Islam ist die drittgrößte Religionsgruppe in Hamm. Die Gläubigen, die in der Regel von den Gastarbeitern abstammen, welche nach dem zweiten Weltkrieg angeworben wurden, um dem Arbeitermangel in Deutschland zu begegnen, haben seit dieser Zeit zahlreiche Gebetsräume und kleine Moscheen eingerichtet.
Hinduismus
Weit über die Grenzen Hamms bekannt ist der Hindutempel „Sri Kamadchi Ampal“ in Hamm-Uentrop, zu dem Jahr für Jahr Tausende gläubiger Hindus aus ganz Europa pilgern.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Industrie
Wichtigste Industriezweige sind der Bergbau und die Stahlindustrie. Durch den Strukturwandel traten jedoch neue Industrien hinzu (Chemie und Autozulieferer).
Bergbau
Auf dem heutigen Stadtgebiet gab es im 19. Jahrhundert eine Reihe von Bergwerken, Zeche Radbod, Zeche Sachsen, die Zeche Maximilian und das Bergwerk Heinrich-Robert (vormals Zeche De Wendel). Von den ursprünglich vorhandenen Zechen ist heute noch das Bergwerk Heinrich-Robert als Bergwerk Ost in Betrieb. Geschlossen wurden dagegen in der Reihenfolge ihrer Nennung die ehemaligen Bergwerke Maximilian, Sachsen und Radbod. De Wendel war zuvor "Heinrich-Robert" umbenannt worden.
Stahlindustrie
Die Stahlindustrie wurde durch ein Röhrenwerk der Hoesch AG, die Thyssen Draht GmbH und die Westfälische Drahtindustrie (WDI) repräsentiert. Heute wird dieser Industriezweig von der Mannesmann Präzisrohr GmbH, mit Sitz in Hamm und der Mannesmann Fuchs Rohr GmbH vertreten, die im Mehrheitsbesitz der Salzgitter AG sind. Beide sind aus der früheren Hoesch Niederlassung entstanden. Die frühere Thyssen Draht GmbH ist heute Teil Böhler Welding Group und firmiert unter dem Namen Böhler Thyssen Welding. Nach zwischenzeitlicher Zugehörigkeit zu anderen Unternehmen ist die WDI wieder als eigenständiges Unternehmen tätig.
Chemie-/Energie- und Kraftfahrzeugzulieferindustrie
Der größte Vertreter Chemieindustrie in Hamm ist das DuPont-Werk im Ortsteil Uentrop. Es gibt jedoch weitere mittelständische Unternehmungen in diesem Bereich. Die Kraftfahrzeugzulieferindustrie wird durch ein Werk der Hella KGaA Hueck & Co. im Stadtteil Bockum-Hövel repräsentiert. Im Werk sind etwa. 1000 Mitarbeiter beschäftigt. Durch Neuinvestitionen am Standort des ehemaligen THTR-300 Uentrop-Schmehhausen und des dortigen Kohlekraftwerks Westfalen sowie auf dem Erweiterungsgelände des DuPont-Werkes bleibt Hamm auch ein bedeutender Energiestandort. Auf dem letztgenannten Gelände entstand ein Gaskraftwerk von Trianel und ein neues Kohlekraftwerk.
Logistik
Durch die vorhanden Verkehrsanschlüsse entwickelt sich der Raum Hamm zunehmend zu dem Logistikzentrum im Osten des Ruhrgebiets. Ausschlaggebende Faktoren für diese Entwicklung sind neben dem Trimodalen Logistikzentrums Stadthafen Hamm, der Güter und Rangierbahnhof Hamm sowie die Lage zwischen den Bundesautobahnen 1 und 2 sowie dem geplanten Dreieck Hamm (A445) und die nähe zu drei Internationalen Flughäfen. Dadurch ist es der Stadt gelungen, zahlreiche Unternehmen der Güterlogistik anzusiedeln, so u. a. die Firmen Plus, Edeka und Trinkgut. Dies führte u.a. zu einer Verbesserung der Arbeitsplatzsituation.
Medien
Die einzige Tageszeitung die in Hamm erscheint ist der Westfälische Anzeiger. In den 1970er Jahren misslang der Versuch, mit einer Tageszeitung der WAZ-Gruppe, also einem eigenen Lokalteil für den Raum Hamm, Fuß zu fassen. Seitdem gibt es nur noch eine kleine Anzeigenvertretung der WAZ.
Als Sonntagszeitung erscheinen der Sonntags-Rundblick, der bereits seit 1984 von einem mittelständischen Unternehmer verlegt wird, und der Stadtanzeiger, dessen Auflage 384.000 Exemplaren umfasst und in dem Verlag produziert wird, der auch den Westfälischen Anzeiger herausgibt.
Ebenfalls in Hamm wird seit 1899 die katholische Wochenzeitschrift Liboriusblatt verlegt. Die bundesweit erscheinende katholische Wochenzeitschrift "Neue Bildpost" kommt ebenfalls aus Hamm.
Seit 1990 sendet das Lokalradio „Radio Lippewelle Hamm“. Der Offene Kanal Hamm (Bürgerfernsehen) ging am 3. Oktober 1993 auf Sendung.
Verkehrsinfrastruktur
Straßenverkehr
Hamm liegt zwischen den Autobahnen A1 (Puttgarden-Saarbrücken)(Hansalinie), A2 (Oberhausen-Berlin) und in unmittelbarer Nähe der A44 (Aachen-Kassel). Die A445 (Hamm-Arnsberg) ist zwischen Hamm und Werl noch in der Ausbauplanung, ein Baubeginn steht noch nicht fest. Sie soll die A2 mit der A44 verbinden und das Sauerland besser in das Bundesautobahnnetz einbinden. Zusätzlich verlaufen die Bundesstraßen B61 und B63 durch das Stadtgebiet und kreuzen sich in der Stadtmitte, wo sie auf der Münsterstraße gemeinsam die Lippe queren. Das Straßennetz in Hamm umfasst dabei Wege aller Klassen mit einer Gesamtlänge von 1076 km, auf ihnen werden täglich ca. 760.000 Fahrten vorgenommen.
Schienenverkehr
Die Stadt ist in das Schienennetz der Bundesrepublik über den Bahnhof Hamm (Westfalen) und die Bahnhöfe Bockum-Hövel und Heessen eingebunden. Weitere Bahnhöfe auf dem heutigen Stadtgebiet sind stillgelegt worden, so z. B. der Bahnhof Pelkum. Der Bahnhof Hamm (Westfalen) wird in Hamm entsprechend seiner örtlichen Bedeutung auch als Hauptbahnhof bezeichnet, obwohl er diesen Titel nicht offiziell trägt. Derzeit wird jedoch erwogen, die Bahnhöfe im Stadtgebiet mit dem Präfix Hamm, also z. B. Bahnhof Hamm-Heessen, zu versehen und den Bahnhof Hamm (Westfalen) künftig in Hamm (Westfalen) Hbf umzubenennen. Der "Hauptbahnhof" ist einer der großen deutschen Eisenbahnknotenpunkte, dessen heute größtenteils stillgelegter Rangierbahnhof und Güterbahnhof früher der größte Europas war. Im Knotenpunkt Hamm laufen die Bahnstrecken aus Dortmund, aus Hagen, aus Minden, aus Münster, aus Warburg und aus Oberhausen-Osterfeld zusammen. Letztere wird seit 1983 nur mehr im Güterverkehr befahren. An dieser Strecke liegt auch der heute stillgelegte Bahnhof Pelkum. Neben den regulären Bahnstrecken besteht die Museumseisenbahn Hamm, deren Museumszüge auf der Strecke nach Lippborg verkehren.
Öffentlicher Nahverkehr
Der Straßenpersonennahverkehr mit seinem umfangreichen Stadtbusnetz wird überwiegend von den Stadtwerken Hamm GmbH und der Verkehrsgesellschaft Breitenbach betrieben. Hinzu kommen noch verschiedene Regionalbusverbindungen anderer Anbieter die Hamm mit den Städten der Region verbinden. Die Stadt Hamm gehört zur Verkehrsgemeinschaft Ruhr-Lippe (kurz: VRL).
Luftverkehr
Der im Zentrum der Stadt gelegene Flugplatz Hamm-Lippewiesen wird für private Geschäftsflüge sowie als Sportflugplatz für den Segel- und Motorflug benutzt. Die nächstgelegenen internationalen Flughäfen sind der Flughafen Dortmund, der Flughafen Münster-Osnabrück (FMO) und der Flughafen Paderborn/Lippstadt, der nächste Internationale Großflughafen ist der Flughafen Düsseldorf International.
Wasserstraßen
Außerdem befinden sich im Stadtgebiet der Stadthafen Hamm, der Kanalendhafen Uentrop und der Hafen des Gersteinwerks am Datteln-Hamm-Kanal. Der Stadthafen ist nach dem Dortmunder Hafen der zweitgrößte öffentliche Kanalhafen Deutschlands. Er kann derzeit von Schiffen mit einer Länge von 110 m, einer Breite von 11,45 m und einem Tiefgang von 2,7 m, sowie einer Ladekapazität von 1200 t angelaufen werden. Durch den derzeitigen Ausbau des Kanals werden künftig Schiffe bis 135 m und Schubverbände bis 186,5 m den Hafen erreichen können, ihre mittlere Ladekapazität wird dann auf 2000 t steigen. Im Jahr 2006 betrug Gesamtgüterumschlag im Hafen 1,571 Millionen Tonnen.
Gerichte
Hamm wird als die „Stadt des Rechts“ bezeichnet. Sie ist Sitz des größten deutschen Oberlandesgericht sowie der zugehörigen Rechtsanwalts- und die Notarkammern für den Oberlandesgerichtsbezirk Hamm. Des Weiteren sind hier ein Amtsgericht, das Landesarbeitsgerichtes Hamm und das Arbeitsgericht Hamm ansässig. Gemeinsam sind die Gerichte ein prägendes Element der Stadt.
Das für Hamm zuständige Landgericht und die zugeordnete Staatsanwaltschaft sind in Dortmund angesiedelt. Im Hinblick auf die Verwaltungsgerichtsbarkeit ist für Hamm das Verwaltungsgericht Arnsberg zuständig, in zweiter Instanz das Oberverwaltungsgericht Münster.
Krankenhäuser und Kliniken
Bedeutsam für die Stadt sind auch die zahlreichen Krankenhäuser und Kliniken, sie stellen ebenfalls einen erheblichen Wirtschafts- und Arbeitsplatzfaktor dar. Folgende Einrichtungen sichern heute die medizinische Versorgung von Hamm und der umliegenden Region:
- Das Evangelische Krankenhaus Hamm (EVK Hamm) ist ein Akutkrankenhaus, Träger ist die Evangelische Krankenhaus Hamm gGmbH. Das Haus wurde als anstelle das Städtischen Krankenhauses 1969 in Betrieb genommen. Neben der Chirugischen-, Medizinischen- und Frauenklinik ist das Haus Träger der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin und Sitz der Institute für Anästhesiologie, Kinderanästhesiologie und Intensivmedizin sowie für Stimm- und Sprachtherapie. Das Klinikum ist außerdem das Perinatalzentrum der Region und nimmt als solches die Maximalversorgung für Risikoschwangere und Frühgeborene wahr. Das Gesamtklinikum beschäftig ca. 1.100 Menschen und hat 464 Betten. Jedes Jahr durchlaufen ca. 17.500 stationäre Patienten das Klinikum.
- Das St. Marienhospital Hamm (I+II) mit den Kliniken für Kardiologie, für Psychiatrie und Psychotherapie und der Altentagesklinik. Das Gesamtklinikum ist ein Haus der Schwerpunktversorgung und Lehrkrankenhaus Universität Witten-Herdecke. Mit 17 Fachdisziplinen sowie 584 Betten ist auch das größte Klinikum der Region Hamm/Soest und Unna. Das Hospital wurde 1849 während einer Cholera-Epidemie von den Schwestern des heiligen Vincenz gegründet.
- Die St.Barbara-Klinik Hamm-Hessen ist ein Akutkrankenhaus und ein recht junges Klinikum in Hamm. Der Grundstein wurde am 28. Oktober 1963 gelegt. Das als freigemeinnütziges Schwerpunktkrankenhaus gegründete Klinikum Kam in die Trägerschaft der Ordensgemeinschaft der Schwestern von der Göttlichen Vorsehung Münster. Das Haus hat heute 424 Betten in zehn Fachabteilungen. Seit 2004 ist der Träger die St. Franziskus-Stiftung Münster, eine Stiftung der Genossenschaft der Krankenschwestern nach der III. Regel des hl. Franziskus Münster, Westfalen. Schwerpunkt der Klink ist das Kopf- und Traumazentrum.
- Das Malteser Krankenhaus St.Josef Bockum-Hövel wurde nach dem Grubenunglück auf der Zeche Radbod von 1908 gegründet, um künftig eine bessere Versorgung zu gewährleisten. Das Krankenhaus nahm am 21. Februar 1913 den Betrieb auf. In diesem Jahr wies es zunächst 100 Betten auf. Im heutigen Gebäude verfügt es über 417 Betten, ca. 400 Mitarbeiter und jährlich etwa 8.000 stationäre Patienten. Das Krankenaus ist ein Haus der Grund- und Akutversorgung, dessen Leistungsspektrum der alle Disziplinen der ärztlichen und pflegerischen Grundversorgung umfasst. Von überregionaler Bedeutung ist die Handchirurgie und die größte Belegabteilung für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde im Raum Hamm.
- Die Klinik für Manuelle Therapie, eine Spezialklinik für Rheuma-, Wirbelsäulen und Gelenkleiden, wurde von Gottfried Gutmann im Jahr 1963 begründet. Ziel der Einrichtung war es, unter klinischen Bedingungen zu forschen und Fortbildungen für Ärzte und Krankengymnasten zu bieten. Das Klinikum startete mit 27 Betten und bietet heute 138 Betten zur stationären Behandlung. Die Fortbildung in Manueller Therapie, Osteopathie, Akupunktur und anderen Verfahren erfolgt am Lehrinstitut der Klinik, der Gottfried Gutmann Akademie.
- Westfälisches Institut Hamm - Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie des LWL.
- Christliches Hospiz gGmbH am Roten Läppchen in Hamm-Heessen befindet sich in der Trägerschaft der St.Barbara-Klinik.
Eine Reihe früherer Krankenhäuser und Kliniken ist in den oben genannten bestehenden Einrichtungen aufgegangen oder aufgelöst worden. Dabei handelt es sich um das Knappschaftskrankenhaus, heute St.Marien-Hospital II, eine frühere Einrichtung der Bundesknappschaft und die beiden Kinderkliniken St. Elisabeth und das Märkische Kinderklinikum. Beide wurden 2003 auf dem Gelände des EVK Hamm als Teil der neuen Klinik für Kinder- und Jugendmedizin zusammengeführt. Beide Kinderkliniken befanden sich bereits in der Trägerschaft des EVK Hamm, das Märkische Kinderklinikum seit 1974 und das St.Elisabeth seit 1999. Das Städtische Krankenhaus wurde 1969 aufgelöst und als EVK Hamm in einem neuen Gebäude am alten Standort untergebracht. Des Weiteren wurden 2007 im Rahmen der Streitkräfte Reformen das Bundeswehrkrankenhaus (BWK) Hamm und die benachbarte Paracelsuskaserne aufgehoben. Die Klinik am Bärenbrunnen in Hamm-Mitte wurde durch eine Gemeinschaftspraxis für Frauenheilkunde abgelöst.
Bildungsinfrastruktur
SRH Fachhochschule Hamm und Hamm Business School
In Hamm gibt es seit November 2005 eine kleine Fachhochschule. Die private SRH Fachhochschule Hamm wird zunächst grundständige Logistikstudienangebote mit den Abschlüssen Bachelor und Master of Science anbieten. Die Studiengänge können in Präsenzstudium oder als Fernstudium studiert werden. Die Hamm Business School (HBS) wurde im Frühjahr 2004 gegründet. Träger ist die Technische Akademie Wuppertal, die in Kooperation mit der FH Südwestfalen als prüfende Fachhochschule einen Studiengang Wirtschaft mit dem akademischen Grad Bachelor of Arts (B.A.) anbietet. Das Angebot richtet sich als überwiegendes Fernstudium an Beruftätige. Die Präsenztage werden überwiegend in Hamm abgehalten.
Primar- und Sekundarstufe I+II
Gymnasien
Die Stadt Hamm hat fünf Gymnasien und zwei Gesamtschulen mit Gymnasialer Oberstufe. Das älteste Gymnasium der Stadt ist das Gymnasium Hammonense, welches 1657 mit Unterstützung des Kurfürsten als Akademisches Gymnasium gegründet wurde. Es war als reformierte Hochschule für die westlichen Provinzen des Kurfürstentums Brandenburg mit drei Fakultäten Theologie, Jurisprudenz und Philosophie angelegt. 1867 wurde das heutige Märkische Gymnasium gegründet, 1902 folgte das heutige Freiherr-vom-Stein-Gymnasium. Das Beisenkamp-Gymnasium wurde 1924 als Oberlyzeum – also als Mädchengymnasium – gegründet. 1968 folgte als jüngste Gründung das Galilei-Gymnasium. Dieses war ursprünglich als Außenstelle des Gymnasiums Hammonense geplant, ist jedoch dann als selbstständige Schule umgesetzt worden.
Gesamtschulen
Die Friedens- und die Sophie-Scholl-Schule sind jüngere Schulgründungen in Hamm. Die Friedenschule war 1986 die erste Gesamtschule der Stadt. Sie befindet sich in den alten Gebäuden der Theodor-Heuss-Schule und des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums. Die Sophie-Scholl-Gesamtschule hat neben Neubauten die Gebäude der ehemaligen Geschwister Scholl Realschule übernommen, die in der neuen Gesamtschule aufging. Die Gesamtschulen bieten, neben der Ganztagschule, auch alle Schulabschlüsse vom Hauptschulabschluss bis zum Abitur an.
Private Schulen
Auf Schloss Heessen entstand 1957 ein Internat mit Tagesgymnasium, das Landschulheim Schloss Heessen (LSH). 1987 bereicherte die Gründung der Freie Waldorfschule (einschließlich gymnasialer Oberstufe) das Schulangebot. Außerdem gibt es noch die Marienschule, eine private Realschule und die Schule im Heithof als schule für Kranke.
Schulen der Primar- und Sekundarstufe I
Hamm verfügt neben den bereits genannten Schulen noch über 28 Grundschulen, zehn Hauptschulen, sieben Fördererschulen und fünf Realschulen. Derzeit wird die Einrichtung einer weiteren Realschule für Pelkum und Herringen geplant.
Berufskollegs/Erwachsenenbildung
Hamm ist bekannt für seine vielen Berufsschulen, heute Berufskolleg genannt. Die Stadt unterhält das Friedrich-List-Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung mit beruflichem Gymnasium, das Eduard-Spranger-Berufskolleg für Technik mit gymnasialer Oberstufe und das Elisabeth-Lüders-Berufskolleg für Sozial- und Gesundheitswesen, Ernährung und Hauswirtschaft, Textiltechnik und Bekleidung mit gymnasialer Oberstufe. Des Weiteren existieren noch eine Lehranstalt für pharmazeutisch-technische Assistenten und Assistentinnen der Stadt Hamm und das Abendgymnasium - Weiterbildungskolleg, eine Außenstelle des Weiterbildungskollegs der Stadt Lippstadt. Zu beachten sind auch das St.-Franziskus-Berufskolleg des Erzbistums Paderborn als privates Berufskolleg und Berufliches Gymnasium für Sozial- und Gesundheitswesen und die Guthmann-Akademie, in der berufsbegleitend die Ausbildung von Ärzten in Manueller Therapie durchgeführt wird. Als ein weiteres Standbein der Erwachsenenbildung unterhält die Stadt Hamm eine Volkshochschule, die neben der Sprachausbildung eine Reihe anderer Bildungs- und Kulturangebote anbietet, wie z. B. die Kinder- und die Erwachsenenuni in Zusammenarbeit mit der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster. Zusätzlich befindet sich in Hamm noch das Berufsförderungswerk Hamm.
Pädagogisches Zentrum
Die Grundidee des Zentrums besteht darin, einen zentralen Anlaufpunkt für Schulen und Lehrkräfte, pädagogische Institutionen und Fachkräfte, aber auch für Schüler(innen) und Eltern zu bieten, welche Dienstleistungen bzw. Unterstützung in Fragen von Schule, Bildung, Erziehung und Medien im weitesten Sinne benötigen. Das erste pädagogische Zentrum in einer nordrhein-westfälischen Stadt wurde am 16. Dezember 2004 eröffnet. Es umfasst neben der unteren Schulaufsichtsbehörde das kommunale Schul- und Sportamt, den Stadtsportbund, das Studienseminar für Lehrämter an Schulen, das Medienzentrum, den Offenen Kanal Hamm, die Regionale Arbeitsstelle zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien (RAA), die Regionale Schulberatungsstelle (RSB), das kommunale Förderzentrum für Erziehungshilfe „Mark Twain“ des LWL, das Heilpädagogisches Kinderheim Hamm und den Verein für psychomotorische Entwicklungsförderung e.V Movere.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Stadtbüchereien
Die Stadtbüchereien von Hamm umfassen eine Zentralbibliothek, vier Bezirksbüchereien in Bockum-Hövel, Heessen, Herringen und Rhynern und eine Autobücherei mit mehr als 30 Haltestellen im gesamten Stadtgebiet. Im Bezirk Pelkum sorgt der Servicepoint Bücherei zu den Öffnungszeiten des Bürgeramts Pelkum für eine bibliothekarische Grundversorgung. Die Stadtbücherei hält ca. 250.000 Bücher und Medien in ihrem Bestand. Jährlich werden etwa 1,1 Millionen ausleihen verbucht.
„Mit ihren zum Lesen verführenden Serviceleistungen“ sind die Stadtbüchereien Hamm Bibliothek des Jahres 2005 geworden. Ein Neubau, das Heinrich-Kleist-Forum, soll bis 2009 anstelle des alten Horten-Kaufhauses entstehen und dort die Zentralbibliothek, die VHS Hamm und die SRH Fachhochschule Hamm zusammenfassen.
Theater
Zu den bedeutendsten Theatereinrichtungen der Stadt gehören die Westfälischen Freilichtspiele e.V. Waldbühne Heessen, das Helios-Theater im Kulturbahnhof und das Kurhaus Bad Hamm. Die Waldbühne Heessen ist das besucherstärkste Amateur-Freilichttheater Deutschlands.
Das Helios-Theater, benannt nach seinem Gründungsort, der Heliosstrasse in Köln, begann als experimentelles Tourneetheater mit z. T. 100 verschiedenen Stationen pro Jahr. Seit 1997 ist es in Hamm ansässig und hat zunächst in verschiedenen Spielstätten der Stadt gearbeitet. Erst seit 2004 steht der Kulturbahnhof als dauerhafte Spielstätte zur Verfügung. Das Helios-Theater Ensemble ist damit Hamms erstes und einziges professionelles Theater. Das Ensemble geht zusätzlich zur Bespielung des Stammhauses auch weiterhin auf Tourneen und war 2002, 2004 und 2007 Ausrichter und Begründer des internationalen Theaterfestival „hellwach“ in Hamm.
Der Theatersaal des Kurhauses ist Spielstätte für zahlreiche Tourneebühnen und bietet so neben Konzerten auch ein vielfältiges Schauspiel- und Musicalangebot.
Künstlerviertel
Im durch die zentral gelegene Martin-Luther-Kirche geprägten Martin-Luther-Viertel entsteht durch den Einsatz einer Bürgerinitiative seit einigen Jahren ein Kunst- und Künstlerviertel. Vielseitige Kunst im öffentlichen Raum von Lichtgestaltung über Wandgemälde bis zu Skulpturen und Objektkunst wird mit dem Ziel einer positiv besetzten Umgestaltung des ehemaligen sozialen Brennpunktes verbunden.
Im August 2005 entstand ein neues Kunstwerk in der Rödinghauser Straße, der Verbindungsstraße zwischen der Weststraße und der Martin-Luther-Straße. Sieben verschiebbare Torelemente aus Edelstahl sind dort zu einem Blickfang geworden. Das Werk steht unter dem Motto: „Gegensätze im Einklang“, der Entwurf stammt von der Künstlerin Martine Mallet aus Hamm. Die Umsetzung erfolgte durch den Architekten Dipl. Ing. (FH) Martin Weber aus Heiligenhaus. Verschiedenste kulturelle Aktivitäten begleiten das Viertel durch das Jahr und kulminieren in dem multikulturellen Fest La Fête am jeweils letzten Augustwochenende, welches mittlerweile Kultstatus erlangt hat.
Künstlerwinkel
An der Ecke Alter Uentroper Weg/Braamer Straße befindet sich in der „Alten Schule Werries“ das Gemeinschaftsatelier des Arbeitskreises Kunst Hamm e.V. Die Räumlichkeiten wurden seit der Renovierung 1975 mit vielen verschiedenen Arbeitsgeräten ausgestattet, damit die Künstler ihre Ideen umsetzen können. Es werden mehrmals im Jahr Ausstellungen veranstaltet, z. B. in der Stadthausgalerie in Hamm.
Museen
Das Gustav-Lübcke-Museum wurde im 19. Jahrhundert als Heimatmuseum für die Stadt Hamm gegründet. Der Name erinnert an den Kunstsammler Gustav Lübcke, der 1917 seine Sammlung der Stadt übereignet hatte. Diese Sammlung bestand zu großen Teilen aus kunsthandwerklichen Gegenständen aus dem frühen Mittelalter bis zur Gegenwart. Ein weiterer Sammlungs- und Ausstellungsschwerpunkt ist die ägyptische Kunst. Dieses Metier entsprang der langen Tradition der Mumiensammlung des Gustav-Lübcke-Museums. Die Ägypten-Sammlung zählt zu den größten in Deutschland.
Daneben bietet das Museum eine reiche Auswahl an Kunst des 20. Jahrhunderts in seiner Dauerausstellung an. Ferner finden hier zahlreiche Wechselausstellungen zu unterschiedlichen Themenbereichen statt. Darüber hinaus besitzt das Gustav-Lübcke-Museum eine eigene museumspädagogische Abteilung, die spezielle Angebote für Schulklassen organisiert.
Das Gustav-Lübcke-Museum ist seit 1993 in einem modernen Museumsbau untergebracht, der von den dänischen Architekten Bo und Wohlert entworfen wurde.
Das Museum wird ideell und finanziell unterstützt durch den Museumsverein Hamm e. V.
Hamm besitzt auch die Stadthaus-Galerie in Trägerschaft des Kulturbüros in Verbindung mit dem Kunstverein Hamm e. V. Hier werden jährlich mehrere Ausstellungen von lokalen Künstlern und Gruppen sowie Künstlern aus den Hammer Partnerstädten gezeigt.
Im Tierpark gibt es zudem noch eine interessante naturkundliche Dauerausstellung. Sie beinhaltet vor allem Präparate der heimischen Tierwelt und eine umfangreiche Insektensammlung.
Städtische Musikschule Hamm
Mit über 2.000 Schülern zählt die Städtische Musikschule Hamm zu den größten und bedeutendsten Musikschulen Deutschlands. Die von dem früheren Musikschulleiter Norbert Edelkötter ins Leben gerufene, reichhaltige Orchesterlandschaft wird unter dem heutigen Musikschulleiter, Herrn Bernd Smalla, fortgeführt und prägt das kulturelle Leben der Stadt in vielfältiger Weise.
Bedeutendere Veranstaltungen
Mehrmals im Jahr findet in den Zentralhallen die Terraristika statt, sie ist die größte europäische Terrarien- und Reptilienmesse. In den Sommermonaten gibt es zahlreiche Veranstaltungen, die bedeutenderen darunter sind:
- Das Open Air Musikfestival Hammer Summer,
- das Flugplatzfest nahe der Innenstadt,
- das Festival del Mar im Maximilianpark, welches bis 2004 Italienische Nacht hieß,
- das „Feuerwerk“, das ebenfalls im Maximilianpark stattfindet,
- der jährliche stattfindende Mittelaltermarkt auf der Wiese des Maximilianparks unterhalb des Glaselefanten,
- sowie das seit Jahren etablierte Kurparkfest.
Seit einigen Jahren belebt der Stunikenmarkt, die Hammer Innenstadtkirmes, den Herbst.
Die Hammer City Night, ein seit Jahren etabliertes Radrennen, auf einem Innenstadtrundkurs um die Pauluskirche, wurde 2007 auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Ursache für das Ausfallen der 11. City Night war der Doping-Skandal im Radleistungssport. Im Jahr 2008 fand der Radsport eine neue Heimat im Stadtbezirk Bockum-Hövel.
Seit vielen Jahren etabliert ist auch das Weihnachtskonzert des Chores Cantate'86 (Leitung: Werner Granz) in der Maximilianhalle, zu dem in jedem Jahr ein oder mehrere namhafte Solisten geladen werden.
Auch die Städtische Musikschule Hamm prägt das kulturelle Leben der Stadt. Zu den wiederkehrenden Aufführungen gehören das Oostmalle-Abschlusskonzert - die Orchesterschüler der Musikschule halten einmal im Jahr eine intensive Probenwoche in dem belgischen Ort Oostmalle in der Nähe von Antwerpen ab - und die Weihnachtskonzerte. Das sinfonische Blasorchester der Städtischen Musikschule (Leitung: Georg Turwitt) gehört zu den regelmäßigen Gästen im Maximilianpark Hamm. Das Sinfonieorchester der Städtischen Musikschule Hamm (Leitung: Bernd Smalla) symbolisiert die Spitze der klassischen Orchesterschule. Der Popularbereich wird u. a. durch die Jazz-Combo (Leitung: Arno Mejauschek) und die Bigband (Leitung: Klaus Heimann) vertreten.
Das Collegium Musicum, das Orchester des Städtischen Musikvereins Hamm, wendet sich unter der Leitung von Ulrich Lütgebaucks mit seinen regelmäßig wiederkehrenden Sommer- und Weihnachtskonzerten vor allem, aber sicherlich nicht ausschließlich an Familien und Senioren. Der Chor des Städtischen Musikvereins unter der Leitung von Lothar R. Mayer bereichert das kultuerelle Leben der Stadt regelmäßig mit anspruchsvollen Konzertprogrammen.
Bauwerke
Sakralbauten
Pauluskirche (St. Georg und Laurentius)
Der zentrale Kirchenbau in Hamm ist die heute evangelische Pauluskirche, (früher St. Georg und Laurentius nach den Schutzpatronen der Stadt), deren Pfarrgemeinde durch Abpfarrung im Jahre 1337 von der Pankratiuskirche im Dorf Mark entstand. Der Kirchenbau ist in gotischem Stil errichtet. Das genaue Alter des Kirchenbaus ist unbekannt, einige Quellen nennen das Jahr 1275 als das Jahr des Baubeginns. Die Errichtung der Kirche fand aber jedenfalls in der Zeit zwischen der Stadtgründung und der Abpfarrung statt. Sehr wahrscheinlich bestand vor dem eigentlichen Kirchenbau eine kleinere Kapelle o. ä. an gleicher Stelle. Ihr Turm, dessen Spitze ca. 80m hinaufragt, gilt als altes Wahrzeichen der Stadt. Die Kirche wurde in ihrer langen Geschichte mehrfach stark beschädigt. Insbesondere im Zweiten Weltkrieg wurden große Teile der Kirche zerstört. Aus der Zeit des Wiederaufbaus nach 1945 zeugt der pyramidenförmige Turmhelm der sich wieder dem ursprünglich gotischen der Jahre vor dem großen Stadtbrand von 1741 anlehnt. Ihren heutigen Namen erhielt die Pauluskirche im Jahre 1912.
Martin-Luther-Kirche
Daneben prägt die barocke Martin-Luther-Kirche ein ganzes Viertel in der Hammer Innenstadt. Sie wurde in den Jahren 1734 bis 1739 erbaut, um der lutherischen Gemeinde und großen Teilen der Garnison in Hamm einen angemessenen Gottesdienst zu ermöglichen. Ursprünglich „Kleine Evangelische Kirche“ manchmal auch Garnisonskirche genannt, erhielt sie im Jahre 1912 den heutigen Namen.
St. Agnes (ehemalige Klosterkirche der Franziskaner)
Der einzige katholische Kirchenbau in der Hammer Altstadt – die Kirche St. Agnes – geht auf die Gründung eines Franziskaner-Observanten-Klosters im Jahre 1455 zurück. In diesem Jahr erhielt der junge Franziskanerkonvent die der heiligen Agnes geweihte Kapelle der im Nordosten der Stadt liegenden landesherrlichen Burg von Graf Gerhard von der Mark zu Hamm geschenkt. Der Bau der Klosterkirche in ihrer heute noch existierenden Form begann im Jahre 1507 in Folge einer Stiftung. Am 21. Mai 1515 erfolgte die Einweihung der Kirche. Graf Gerhard wurde 1461 im Vorgängerbau der Klosterkirche, seiner Hofkapelle St. Agnes zu Hamm, beigesetzt. Die Grabstätte ist dann in den Mittelgang des Neubaus verlegt worden. Die Grabplatte aus Messing blieb jedoch nicht erhalten. Sie zeigte auf 12 Messingplatten (1,51 m x 3,29 m) den Grafen auf einem gemusterten Teppich mit Kopfkissen und gefalteten Händen liegend, zu seinen Füßen das von zwei Schwänen gehaltene Doppelwappen Kleve-Mark. An den Seiten befanden sich Säulen, deren Kapitelle von einem Tudorbogen abgeschlossen wurden, und je ein Zierband mit vier Familienwappen. Die Umschrift hieß: „Am 12. September 1461 starb der erlauchte Schutzherr Herr Gerhard von Kleve-Mark, Gründer dieses Konvents der Minderbrüder von der Observanz. Betet für seine Seele, daß sie ruhe in Frieden. Amen.“ Er war der erste und einzige Landesherr, der in Hamm begraben wurde. Die Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg zerstörten das Gotteshaus fast vollständig, nur die Außenmauern im östlichen Bereich blieben bestehen.
Pankratius-Kirche in Hamm-Mark
Die dem heiligen Pankratius geweihte Marker Dorfkirche wurde um 1100 in der Ortschaft Mark errichtet, ganz in der Nähe der späteren Burg Mark, dem Sitz der Grafen von der Mark. Die Mark und damit auch die evangelische Kirche St. Pankratius liegen heute im Stadtbezirk Uentrop. Sie gehört nicht nur zu den ältesten und bedeutendsten, sondern auch zu den schönsten Sakralbauten Hamms. Umgeben ist sie von dem ehemaligen Friedhof und einem Ensemble alter Fachwerkhäuser. Das weit ausladende Querschiff mit dem dreiseitig geschlossenem Chor überragt das niedrige Langhaus. Der etwas nach Süden verschobene, zweigeschossige Turm gibt Anlass zu der Vermutung, dass der Kirchenbau einfachen romanischen Ursprungs ist. Wie bei allen Kirchen aus dieser Zeit besteht das Mauerwerk aus grünem Sandstein. Die unbehaunen und nur grob verfugen Außenmauern waren über viele Jahre der Witterung stark ausgesetzt. Deshalb wurden sie 1989 mit einer weiß gekälkten Putzschicht überzogen. 1735 wurde das heutige Glockengeschoss aus Ziegeln aufgemauert und 1909 mit Schiefer verblendet. Seit 1796 wird der Turm durch eine Wetterfahne mit einem Posaune blasenden Engel gekrönt. Eindrucksvoll sind Anfang des vorigen Jahrhunderts hinzugefügten Glasmalereien in den Fenstern. Bis 1337 war die Kirche zu Mark die Mutterkirche der Stadt Hamm. Denn die Hammer Hauptkirche, die den beiden Heiligen Laurentius und Georg geweiht war (die heutige Pauluskirche), wurde erst in diesem Jahr zur selbständigen Pfarrei erhoben. Ihre maßgebliche kunstgeschichtliche Bedeutung erhält die schlichte Dorfkirche durch ihre Wandmalereien im Chor, die bei einer Erneuerung 1908/1909 entdeckt wurden. Diese Fresken dürften nach der Erbauung des Chores in der Mitte des 14. Jh. entstanden sein. Sie bilden eine gemalte Predigt, die nach Umfang und Vollständigkeit in Westfalen einzigartig bleibt. Ältestes Ausstattungsstück der Kirche ist der aus Baumberger Sandstein gefertigte Taufstein aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Außerdem hat sich im Chor eine Anzahl von Grabmälern erhalten. Am bekanntesten ist das des Generalleutnants Carl Friedrich von Wolffersdorff († 1781). Die Marker Dorfkirche gehört heute zur evangelischen Kirchengemeinde Mark, der auch der 1986 gegründete "Jugendchor und Junger Chor im Friedrich-von-Bodelschwingh-Haus Cantate'86" (Leitung: Werner Granz) angehört. Der Chor, der sich seit 2007 Leistungschor im ChorVerband NRW nennen darf, beteiligt sich mehrmals im Jahr an der Gestaltung der Gottesdienste in der Pankratiuskirche.
Kirche St. Victor
Die evangelische Kirche St. Victor ist am Herringer Markt gelegen. Sie kann eine dreischiffige Halle mit geschlossenem Chor und einem offensichtlich älteren Westturm aufweisen. Die zweijochige Halledürfte den in Westfalen häufig anzutreffenden Raumvorstellungen des 13. Jahrhunderts entsprechen, der Turm stammt vermutlich aus der Mitte des 12. Jahrhundert. Er hat auf allen vier Seiten je zwei gekuppelte Schallöffnungen und wirkt gegenüber dem hochüberdachten Langhaus eher gedrungen. Das Mauerwerk wird von grünem Sandstein dominiert. In der nördlichen Seitenschiffwand ist eine spätgotische Nische mit vorkragendem profiliertem Rahmen zu finden. Die einstmals reichhaltigen Wandmalereien aus dem 14. Jahrhundert, die noch vor ihrer Erneuerung im Jahre 1900/1901 entdeckt wurden, konnten aufgrund ihres schlechten Erhaltungszustandes leider nicht gerettet werden. Sehenswert ist insbesondere der Chorraum, dessen Fenster 1952 von Professor Thol entworfen wurde. Es zeigt die Himmelfahrt Christi und zehn Darstellungen aus dem Leben von Jesus. Bemerkenswert sind auch die beiderseits angebrachten Epitaphien aus Baumberger Steinen. Seit 1973 ist die Kirche im Besitz einer Orgel mit 24 Registern. Sie bewahrt außerdem einen Abendmahlkelch auf, auf dem das Wappen von der Regel - silbervergoldet - zu sehen ist. Der Kelch stammt aus dem 14. Jahrhundert und ist eines der ältesten erhaltenen Werke Hammer Goldschmiedekunst.
Liebfrauenkirche
Die katholische Pfarrkirche Liebfrauen befindet sich im Stadtbezirk Mitte. Die feierliche Grundsteinlegung des ersten Kirchbaus erfolgte am 27. März 1897. Am 25. Juni 1899 wurde die Kirche dann durch den Weihbischof Dr. Augustin Gockel aus Paderborn eingeweiht. 1909 wurde die Liebfrauenkirche von der Muttergemeinde St. Agnes abgepfarrt. Die rasch anwachsende Zahl der Gemeindemitglieder machte einen zweiten, erheblich größeren Kirchbau notwendig. Der Grundstein dieser neuen Kirche wurde am 14. Mai 1911 gelegt. Bereits am 17. Dezember 1911 wurde die Kirche durch Bischof Josef Schule aus Paderborn eingeweiht. 1912 folgte die Einweihung des Josefsaltars, der ein Geschenk des Arbeitsvereins war. Am 7. September 1940 wurde die Kirche kriegsbedingt zerstört. In den Nachkriegsjahren konnte zunächst nur eine Notkirche errichtet werden. Erst am 19. Oktober 1952 erfolgte die Grundsteinlegung für einen Wiederaufbau der Liebfrauenkirche in vereinfachten Formen. Am 16. August 1953 weihte der Paderborner Erzbischof Dr. Lorenz Jaeger die Kirche ein. Erst in jüngerer Zeit fand der Wiederaufbau mit der Errichtung der parallelen Spitzhelme seinen Abschluss. Seit 2006 verfügt die Kirche über eine neue Orgel.
Pfarrkirche Berge
Die evangelische Pfarrkirche in Berge liegt auf dem Nordhang des Höhenzuges von Rhynern nach Bönen. Dieser trennt das Lippetal von der Hellwegzone. Die Ursprünge der Kirche gehen bis in das 11. Jahrhundert zurück. Zur dieser Zeit gab es hier bereits eine Hauskapelle. Der Kirchturm ist vermutlich im 14./15. Jahrhundert westlich an die alte Kapelle angebaut worden. Das Mauerwerk des mächtigen, 6,5 x 7 m großen, in drei Geschossen aufsteigende Gebäudes besteht aus grünem Sandstein in kleinen Quaderschichten. Innerhalb des Turmes befindet sich eine gegossene Glock mit einer Inschrift, deren Jahreszahl als 1504 oder 1519 zu entziffern ist. Sie stammt von dem Soester Meister Herman Vogel, einem der besten Glockengießer seiner Zeit. Anfang des 20. Jahrhunderts erhielt das renovierungsbedürftige Mauerwerk von Kirche und Turm einen Zementspritzbewurf. Das Kircheninnere wurde 1957/58 renoviert. Im Zuge dieser Arbeiten wurde der hölzerne Altar durch einen steinernen ersetzt. Die Kirhe wurde außerdem mit einer neue Orgel mit acht Registern ausgestattet. Von der Kirche aus hat man einen fantastischen Blick auf fast die gesamte Stadt Hamm.
Pfarrkirche St. Antonius
Die katholische Pfarrkirche St. Antonius liegt in dem landwirtschaftlich eindrucksvollen Umfeld der Bauernschaft Geithe, die heute zum Stadtbezirk Uentrop gehört. Unmittelbar an der Kirche führt die Römer-Route entlang. Die im Schatten der Kirche gelegene Gastwirtschaft mit Biergarten lädt nicht nur Radtouristen zum Verweilen ein. In früheren Jahrhunderten befand sich hier eine Kapelle aus Fachwerk, errichtet im Jahre 1785. Sie bestand aus einem etwa 11 m langen, flachgedeckten Schiff und einem dreiseitigen Chor. Der hölzerne Dachreiter über dem Hauptportal war mit zwei kleinen Glocken bestückt. Die Grundsteinlegung für den bestehenden neogotischen Ziegelbau nach den Plänen von Kreisbauinspektor Reimann vom Staatshochbauamt in Soest erfolgte am 5. Juli 1896. Bereits am 12. September 1897 konnte der Bau dem Heiligen Antonius von Padua geweiht werden. Ein Teil der Ausstattung der bestehenden Kirche stammt vermutlich aus dem 1808 aufgelösten Kloster Kentrop.
Pfarrkirche Uentrop
Die evangelische Pfarrkirche bildet seit dem 11. Jh. den Mittelpunkt eines Kirchspiels im heutigen Stadtbezirk Uentrop. Der quadratische Westturm ist dabei das älteste Bauteil der Kirche. Er wird in das 11. oder 12. Jahrhundert datiert. An ihn schloss sich nach Osten eine schmalere romanische Saalkirche an, die etwa zur gleichen Zeit errichtet worden ist. Die Saalkirche ist nicht erhalten, ihre Dachlinie ist aber noch heute an der Ostwand des Turmes zu sehen. Mitte der sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts konnte der Turm stabilisiert werden, nachdem sein lockeres Mauerwerk abzugleiten drohte. Seit 1870 krönen Kugel, Kreuz und Hahn die Spitze des Kirchturms. Ferner birgt der Turm eine 1723 vom Uhrmacher Diedrich Schmalt zu Herzebrock angefertigte, schmiedeeiserne Turmuhr. Diese schlägt seit einigen Jahren wieder zu jeder vollen Stunde. An den Turm schließt sich das Kirchenschiff an. Darauf befindet sich ein Satteldach, das aus dem 16. Jahrhundert stammt. Kunstgeschichtlich beachtenswert sind die Wandmalereien im Inneren des schlichten Kirchenbaus. Diese konnten während der Renovierungsarbeiten im Jahre 1966 augedeckt werden. Es handelt sich um einen Apostelzyklus in fragmentarischem Zustand, der sich an den Wänden des Chorraumes befindet. Bemerkenswert an der Uentroper Kirche ist auch der Taufstein aus Sandstein.
Sri-Kamadchi-Ampal-Tempel
Durchaus sehenswert ist auch der in den vergangenen Jahren entstandene Hindu-Tempel Sri Kamadchi Ampal, einer der größten Europas. Seine Architektur verbindet hinduistische Elemente mit der betont sachlichen Wirtschaftsarchitektur des späten 20. Jahrhunderts. Die Innenräume, aber auch das Gesamtgebäude bieten ein interessantes multikulturelles Erlebnis.
Burgen und Schlösser
Burg Nienbrügge
Die vermuteten Reste der Burg Nienbrügge – eine Burggräfte – lassen sich in der Flur Steinwinkel in Bockum-Hövel, einem Stadtbezirk von Hamm, besichtigen.
Burg Mark
Burg Mark war einst der Stammsitz der Grafen von der Mark. Heute existieren von der ehemaligen Burganlage nur noch die Wassergräben um einen baumbestandenen Burghügel. Die Hauptburg wurde ab dem 18. Jahrhundert als Steinbruch benutzt. Im Jahre 1803 wurden sogar die Fundamante der Burg herausgebrochen, so dass während der archäologischen Ausgrubungen in den Jahren 1973 und 1975 nur noch die weitgehende Zerstörung der archäologischen Befunde festgestellt werden konnte. Dies ist bedauerlich, weil es sich bei der Burg Mark um eine der größten Motten in Westfalen handelte. Im Jubiläumsjahr 1976, 750 Jahre nach Gründung der Siedlung Hamm, wurde die ungefähre Lage des Palas (Donjon) auf dem Burghügel durch Mauerwerk im Boden kenntlich gemacht.
Stadtburg oder Burg der Grafen von der Mark
Die irgendwann nach der Stadtgründung erbaute Burg der Grafen von der Mark, die sich am Nordenwall befand und nördlich an die Stadtmauer angrenzte, ist heute nicht mehr erhalten. Bereits in den Zwanzigerjahren des 20. Jahrhunderts waren die Gebäude der Burg bis auf einen spärlichen Rest verfallen. Allerdings war zu dieser Zeit der Keller der Burg noch vollständig erhalten. Im Jahre 1944 wurde das Gelände dann durch die Luftangriffe völlig zerstört und später mit einer Kinderklinik überbaut, dem katholischen St. Elisabeth-Säuglingskinderheim. Dieses wurde schließlich 2006 zugunsten des Neubaus des Seniorenzentrums An St. Agnes zum Abriss freigegeben. Im Zuge der Ausschachtungsarbeiten konnten die Grundmauern der Burg im Erdreich nachgewiesen werden. Sie werden der ÖFfentlichkeit zugänglich bleiben. Zu diesem Zwecke wurden eine Kennzeichnung im Straßenbelag und eine Teilpräsentation der Originalfunde vorgenommen.
Schloss Heessen
Schloss Heessen ist eine an der Lippe gelegene Schlossanlage im Hammer Stadtteil Heessen. Das dreiflügelige Hauptgebäude ist aus Backstein erbaut und besitzt als markantestes Bauteil zwei 30 Meter hohe Treppengiebel. Das heutige Schloss steht auf massiven Eichenpfählen aus dem 14. Jahrhundert, die schon als Fundament seiner Vorgängerbauten dienten. Mehrfach unter seinen verschiedenen Besitzern umgebaut und umgestaltet, erhielt es seine heutige Gestalt um 1908 unter dem Münsteraner Regierungsbaumeister Alfred Hensen, der dem Gebäude durch Turmbauten, Zinnen und eine Schlosskapelle nach englischem Vorbild ein neugotisches Aussehen verlieh. Von dem zur Anlage gehörigen, einstigen Barockgarten westlich des Schlosses sowie dem Park im englischen Landschaftsstil ist heute nur noch sehr wenig erhalten und wird heute Rosengarten genannt. Seit 1957 ist in den Gebäuden ein Landschulheim und privates Internat (Gymnasium) untergebracht.
Schloss Ermelinghof
Schloss Ermelinghof ist ein ehemaliges Rittergut im Stadtbezirk Bockum-Hövel von Hamm. Urkundlich erwähnt wurde es erstmals im Jahre 1350.
Schloss Oberwerries
Das Schloss Oberwerries ist ein zweiflügeliges Wasserschloss in den Lippeauen des Hammerer Stadtbezirks Heessen. Es umfasst mehrere Gebäude, die innerhalb verschiedener Jahrhunderte zur heutigen Schlossanlage zusammengewachsen sind. Heute dient Schloss Oberwerries als Bildungs- und Begegnungsstätte und als Veranstaltungsort repräsentativer Empfänge der Stadt Hamm. Im Pavillonturm gibt es zudem die Möglichkeit, sich standesamtlich trauen zu lassen.
Haus Uentrop
Haus Uentrop ist ein Wasserschloss im Stadtteil Uentrop. Das 1720 errichtete Schloss befindet sich heute in privatem Besitz und ist restaurierungsbedürftig. Seit dem 6. Februar 1986 steht es unter Denkmalschutz. Es ist von einem Park umgeben.
Herrenhäuser
Ferner gibt es in Hamm noch die Adelsanwesen Haus Hohenover in Hamm-Uentrop, Haus Kentrop in Hamm-Mitte und Haus Reck in Hamm-Lerche.
Nicht erhaltene Burgen und Schlösser
Leider nicht mehr erhalten sind die Burg Geinegge in Hamm-Bockum-Hövel, das Haus Hövel in Hamm-Bockum-Hövel und die Hombug in Hamm-Rhynern. Alle diese Gebäude sind heute überbaut und können deshalb nicht mehr besichtigt werden.
Profanbauten
Durch Kriegszerstörung und späterer Abbrüche sind in der Innenstadt nur noch wenige ältere Wohnbauten erhalten geblieben. An der Antonistraße 10 befindet sich das so genannte Stunikenhaus. Das barocke Giebelhaus mit Freitreppe wurde 1748 von dem städtischen Oberbrandmeister Johann Bernhard Stuniken (1702–1784) erbaut. Aus derselben Epoche stammt das nur wenig ältere Vorschulzehaus, Südstraße 8. Den zweigeschossigen palaisartigen Traufenbau mit Walmdach und Pilastergliederung ließ sich der Bürgermeister Gottfried Balthasar Rademacher (1694-1781) im Jahre 1744 errichten. Zu den letzten spätmittelalterlichen Fachwerkbauten der Stadt zählt das Alte Brauhaus Henin in der Eylertstraße 15. Das im Frontbereich später veränderte Haus wurde dendrochronologisch auf das Jahr 1516 datiert. Ebenfalls in diese Zeit gehören Widumstraße 10 und 12. Letzteres wurde im 19. Jahrhundert überarbeitet.
Unter den Bauten des frühen 20. Jahrhunderts ist das an der Ecke Weststraße / Ritterstraße gelegene Geschäftshaus Lommel hervorzuheben. Bauherr war der Schuhhändler Viehoff. Im Obergeschoss befand sich das „Cafe Metropol“, ein beliebter Treffpunkt für jung und alt in der damaligen Zeit. Der Backsteinbau in expressionistischen Formen wurde 1927 nach einem Entwurf des Architekten Max Krusemark erstellt und ist dem Backsteinexpressionismus zuzurechen. Weitere Beispiele dieser Stilrichtung in Hamm sind die Polizeiwache und das Bürgerhaus.
Das ursprünglich als Gartenhaus errichtete Komödienhaus am Nordring 9 entstand um 1735 und wurde 1777 umgebaut. Nach schwerer Beschädigung im Zweiten Weltkrieg wurde es anschließend vereinfacht wiederaufgebaut.
Reste der mittelalterlichen Stadtmauer wurden 1985 am Nordenwall freigelegt und zum Teil neu aufgemauert.
Das Empfangsgebäude des Bahnhofs wurde 1920 in neobarocken Formen erbaut und steht seit 2001 unter Denkmalschutz. Es wurde Mitte der 1990er Jahre restauriert.
Im Jahr 2004 erhielt die Stadt Hamm ein weiteres Wahrzeichen zurück. Das überschäumende Bierglas der ehemaligen Isenbeck-Brauerei wurde als Rekonstruktion in Originalgröße am Universahaus (Südstraße) angebracht. Allerdings läuft die Abfolge der Lichtelemente langsamer als beim Original. Die Brauerei selbst wurde abgerissen; an ihrer Stelle steht nun das Allee-Center.
Im Jahre 2008 wurde beschlossen, die Fassaden der historischen Gebäude an der Südstraße, der "Hammer Meile", während ihres Umbaus zu einem Klinikgebäude zu erhalten.
Im Ortsteil Heessen - an der Lippe gelegen - befindet sich das Schloss Heessen. Die Schlossanlage wurde erstmals 975 als Erbgut des Bischofs Ludolf von Münster erwähnt. Heute ist diese historische Stätte im Besitz der Familie von Boeselager, die diese aber nicht selber bewohnt, da seit über 40 Jahren das Schloss als privates Tagesgymnasium und Internat genutzt wird.
Einige wenige Kilometer weiter östlich steht das Schloss Oberwerries. Dieses wird erstmals 1284 im Lehnsregister des Grafen von Limburg im Besitz des Engelbert von Herbern genannt. Seit 1942 im Besitz der Stadt Hamm, wurde es in der Zeit von 1952 bis 1975 restauriert. Heute bildet das Wasserschloss ein beliebtes Ziel für Schulen, Vereine, Verbände und Gruppen für Aus- und Weiterbildungszwecke.
Parkanlagen
Südlich der Innenstadt an der Grünstraße liegt der Tierpark Hamm. Dieser wurde zunächst am 30. Juni 1934 als Tier- und Pflanzengarten „Südenstadtpark“ eröffnet. Nach seiner Zerstörung bei einem Bombenangriff am 22. April 1944 wurde der Tierpark 1950 wieder aufgebaut.
Im Stadtteil Ostwennemar liegt der Maximilianpark. Hierbei handelt es sich um einen Naherholungs- und Veranstaltungsort der anlässlich der ersten Landesgartenschau 1984 auf dem Gebiet der ehemaligen Zeche Maximilian entstanden ist. Als (neues) Wahrzeichen der Stadt Hamm steht hier der „Glaselefant“, der aus der alten Kohlenwäsche der Zeche errichtet wurde. Heute befinden sich in dem Glaselefanten das Maxi-Labor und ein kleiner Garten im oberen Bereich.
Um die Innenstadt herum befindet sich ein Grüngürtel, die sogenannten Ringanlagen. Sie geben einerseits im südlichen und westlichen Teil den Verlauf der Ahse vor ihrer Verlegung wieder und gibt noch heute einen guten Eindruck vom Verlauf der Stadtmauer, der Festungswälle und der Gräben der Stadt Hamm.
Sehr beliebt bei den Bürgern der Stadt ist auch der Kurpark Bad Hamm, der sich östlich an den Exerzierplatz und südlich des Datteln-Hamm-Kanal anschließt. Der Park umschließt dabei das Kurhaus nebst Theatersaal und die Klinik für manuelle Therapie.
Nach der Freigabe der Kissinger Höhe als Naherholungsgebiet stehen dort 7 km Wanderwege zur Verfügung. Der höchste Punkt der Halde bietet einen weiten Ausblick ins Land, unter anderem bis zum Haarstrang.
Maximilianpark und Kurpark sind Teile der Route der Industriekultur, Themenroute 7 (Industriekultur an der Lippe).
Sport
In Hamm ist eine Vielzahl von Sportarten in einer großen Anzahl unterschiedlich großer und bedeutender Vereine vertreten. Die Sportvereine sind dabei wesentlicher Bestandteil des Vereins- und Sozialwesens der Stadt. Einige Vereine haben eine überregionale Bedeutung erlangt. Außerdem ist die Stadt Sitz des Westfälischen Turnerbundes e. V. im Schloss Oberwerries. Die bedeutendsten Vereine im Bereich des Ballsportes sind bzw. waren:
Im Fußball die Hammer SpVg, die seit 2006 wieder in der Oberliga Westfalen spielt und in den 1970er Jahren gegen den SC Eintracht Heessen (heute SV Eintracht Heessen), der fast in die 2. Fußball-Bundesliga aufgestiegen wäre, jedoch entscheidende Spiele verlor und dadurch finanzielle Probleme bekam.
Erfolgreichster Vertreter des Handballsports in Hamm ist der ASV Hamm, welcher mit seiner ersten Herrenmannschaft in der 2. Handball-Bundesliga spielt. Im Tischtennis gastierte der TTC Grünweiß Bad Hamm mit einer Herrenmannschaft lange Jahre in der 1.Tischtennis-Bundesliga. Der SK Germania Herringen vertritt Hamm mit der ersten Herrenmannschaft und der ersten Damenmannschaft seit einigen Jahren in der ersten Rollhockeybundesliga und nahm 2006 am Europapokal teil. Im Faustballsport wird die Stadt vom TV Westfalia Hamm in der 1. Bundesliga Nord vertreten. In den letzten Jahren konnten mehrere Deutsche Meisterschaften und auch Europapokalsiege errungen werden. Hier spielen zahlreiche ehemalige und aktuelle Nationalspieler.
Der Eissport wurde in Hamm durch drei Clubs vertreten und insbesondere das Eishockey erfreute sich während der 1990er Jahre sehr großer Beliebtheit. Als erster Verein betrat die Eisflächen der ASV Hamm (Hammer Eisbären), welcher ab der Saison 1994/95 in der 1.Liga Nord spielte. Der Verein musste nach zwei Spielzeiten 1996/97 schließlich eine Saison in der 2. Liga Nord verbringen, bevor er erneut in die 1. Liga Nord aufstieg. Die Eisbären beendeten diese letzte Saison in der zweithöchsten Spielklasse jedoch nicht mehr. Zwei Spieltage vor Abschluss musste der Spielbetrieb wegen Insolvenz nach einem Konkursantrag im März 1998 durch den Spieler Brad Scott eingestellt werden. Die Vereinsauflösung erfolgte kurz darauf. In der folgenden Spielzeit trat der neugegründete ESC Hamm (Hammer Huskies) den Spielbetrieb an und stieg gespickt mit einer Reihe von Spielern der aufgelösten Hammer Eisbären zügig in die Regionalliga auf. Der Verein spielte dort fünf Spielzeiten, ehe auch er aufgelöst wurde. Wie schon bei den Eisbären spielten Finanzierungsprobleme eine Rolle, jedoch waren diese bei weitem weniger gravierend als noch bei den Hammer Eisbären am Ende der Saison 1997/98.
Heute gibt es nur noch den Verein Lippe-Hockey Hamm (Young Stars), der als Nachfolger der Hammer Huskies zunächst die Jugend auffing, die nach Auflösung des ESC Hamm heimatlos geworden war. Die erste Mannschaft spielt seit Beginn der Saison 2007/08 in der Regionalliga des LEV NRW. Der Verein widmet sich vor allem der Jugendarbeit.
Ein bekannter Vertreter des Wassersports in Hamm ist das Maxi-Swim-Team Hamm. Es gründete sich im Dezember 2005 aus den Leistungsträgern der damaligen Schwimm-Abteilung des SC Rote Erde Hamm. Seitdem konnten die Leistungsschwimmer zahlreiche Medaillen auf NRW- und Deutschen Meisterschaften erringen. Der bereits genannte SC Rote Erde Hamm spielt heute mit seiner Wasserball-Herrenmannschaft in der zweiten Liga West. Der Verein war in seinen Glanzzeiten deutscher Rekordmeister und ist deutscher Rekordvizemeister, nachdem er als Rekordmeister durch die Wasserfreunde Spandau 04 abgelöst wurde. Siehe dazu auch die Liste der deutschen Wasserballmeister.
Auch der American Football ist in Hamm durch die Aces Ahlen-Hamm vertreten, seit 2005 lassen sie die Lippebowl austragen.
Zukunftspläne
Hamm ist durch den Strukturwandel im Ruhrgebiet darauf angewiesen, in die Zukunft zu investieren. Da Hamm ursprünglich eine Ansammlung von Kleinstädten ist, wird seit der Gebietsreform versucht, die Stadtteile miteinander zu verbinden. In der Vergangenheit wurden bereits mehrere Projekte umgesetzt, für die Zukunft sind weitere geplant:
- Innenstadtumbau Bahnhofsviertel Hamm, Hauptprojekte: Neubau des Heinrich-Kleist-Forum zur unterbringung der Zentralbibliothek, der Volkshochschule und der Privaten Fachhochschule auf dem ehemaligen Hortengelände (Ziel: Fertigstellung in 2009), Abriss der ehem. Kaufhalle und Erstellung einer Grünfläche als Interimslösung und Überplanung des Stadtbades und der alten Feuerwehrwache.
- Masterplan Verkehr mit neuen Verkehrskonzepten für Straße und Schiene (in der Planung)
- Weiterbau der A445 nach Rhynern mit Anschluss an die A2 (Baubeginn unbekannt)
- Bau der Feuer- und Rettungswache 2 im Osten der Stadt (Baubeginn Anfang 2009)
- Umbau des alten Güterbahnhofs (Planung und Bau)
- Hamm ans Wasser (Hauptprojekt Lippesee wurde abgelehnt, restliche Teilprojekte zum Teil umgesetzt oder in Umsetzung)[11]
- Bau eines Gewerbegebietes mit der Gemeinde Bönen (Inlogparc)
- Landesgartenschau 2014 (Bewerbung nicht erfolgreich, Bewerbung für 2017 in Diskussion)
Vordringliches Projekt ist der Umbau des Bahnhofsquartiers, das seit 2007 mit dem Abriss des Hortengebäudes in eine neue Phase eingetreten ist.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Vor 1945 hat die Stadt Hamm unter anderem folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen:
- 1844: Rulemann Friedrich Eylert
- 1877: Wilhelm von der Marck
- 1879: Franz Borberg
- 1881: Ludwig Hartmann
- 1898: Adalbert Falk
- 1919: Richard Matthaei
Die Stadt Hamm hat seit 1945 folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen:
- 1946: Josef Schlichter
- 1953: Hugo Bröcker
- 1954: Josef Weidekamp
- 1959: Peter Röttgen
- 1959: Ferdinand Poggel
- 1965: Heinrich Luhmann
- 1971: Gerhard Krampe
- 1990: Werner Figgen
- 1990: Günter Rinsche
Söhne und Töchter der Stadt
In Hamm wirkten unter anderem der Freiherr vom Stein als Präsident der Kriegs- und Domänenkammer der Grafschaft Mark sowie der ehemalige preußische Kultusminister Adalbert Falk als Präsident des Oberlandesgerichts. Unter Letztgenanntem bezog das Gericht ein neues Gebäude am heutigen Theodor-Heuss-Platz. Dieses Gebäude wird seit vielen Jahren als Rathaus der Stadt Hamm genutzt.
In Hamm sind geboren:
- 1770, 5. April, Rulemann Friedrich Eylert, reformierter Pfarrer in Hamm, ev. Bischof in Potsdam
- 1824, 13. April, Friedrich Kapp, deutschamerikanischer Rechtsanwalt, Schriftsteller und Politiker
- 1868, 24. Oktober, Gustav Lübcke, Buchbinder, Kaufmann, Kunstsammler und Museumsdirektor
- 1882, 18. Januar, Anna Siemsen, Pädagogin und Politikerin
- 1884, 5. Juli, August Siemsen, Politiker und Pädagoge
- 1891, 27. März, Hans Siemsen, Journalist und Schriftsteller
- 1897, 13. Oktober, Walter Frevert, Forstmann und Jagdschriftsteller
- 1900, 9. Juli, Hermann Freytag, Oberbürgermeister von Duisburg (NSDAP)
- 1902, 2. Juni, Joachim von Elbe, Jurist, Mitglied der Rechtsabteilung der US-Militärregierung in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg
- 1903, 5. Februar, Fritz Everding, naturalistischer Maler und Grafiker
- 1906, 19. Mai, Gerd Bucerius, Verleger („Die Zeit“ ab 1959) und Publizist (Gründer des Verlages Gruner und Jahr GmbH & Co.)
- 1907, 13. März, Ludwig Biermann, Physiker
- 1907, 24. Februar, Paul Commer, Maler
- 1907, 21. März, Josef Veldtrup, Pädagoge und Dichter, im heutigen Stadtteil Heessen
- 1923, 16. März, Heinz Wallberg, Dirigent, im heutigen Stadtteil Herringen
- 1926, 21. Februar, Karl Otto Conrady, Literaturwissenschaftler, Herausgeber, Lyriker („Der Neue Conrady. Das große deutsche Gedichtbuch“)
- 1927, 15. März, Hanns Joachim Friedrichs, Fernsehjournalist und Moderator („Tagesthemen“)
- 1927, 17. Oktober, Friedrich Hirzebruch, Mathematiker, Gründer und erster Direktor des Max-Planck-Instituts für Mathematik in Bonn
- 1930, 16. August, Manfred Schulte, Politiker (SPD), MdB
- 1940 Ludger Edelkötter, Komponist und Verleger
- 1941, 21. Oktober, Gerhard Schmitt-Thiel, Moderator, Autor und Journalist
- 1948, 22. März, Bernard Dietz, genannt „Ennatz“ , Fußballspieler, im heutigen Stadtteil Bockum-Hövel
- 1951, 17. April, Horst Hrubesch, Fußballspieler
- 1953, 23. März, Josef Kaczor, genannt „Jupp“, Fußballspieler
- 1954, 7. September, W. K. Giesa, Fantasy-Schriftsteller
- 1956, 7. Januar, Leonard Lansink, Schauspieler („Wilsberg“)
- 1957, 24. Januar, Klaus Fiehe, Musiker und Hörfunkmoderator
- 1958, 17. April, Ralf Wosik, Tischtennisspieler
- 1960, 7. Februar, Klaus J. Behrendt, Schauspieler (Tatort-Kommissar Max Ballauf)
- 1960, 13. Juni, Christoph Oertel, Filmkomponist und Sounddesigner
- 1960, 1. September, Joachim Masannek, Autor und Regisseur von Die Wilden Kerle
- 1964, 29. März, Andreas Obering (Der OBeL), Schauspieler („Das Wunder von Bern“), Comedian
- 1964, 16. Juni, Michael Lusch, Fußballspieler
- 1964, 4. Dezember, Uwe Kröger, Musicaldarsteller
- 1965, 1. Dezember, Till Hoheneder (Till), früher Till&Obel, Comedian und Musiker
- 1968, 22. April, Marion Kortsteger, Kritikerin und Schriftstellerin
- 1978, 8. Oktober, Torben Wosik, Tischtennisspieler
- 1983, 5. November, Mike Hanke, Deutscher Fußballnationalspieler von Hannover 96
Literatur
- Frolinde Balser: Sozial-Demokraten 1848/49 - 1863, 2 Bde, Stuttgart 1962
- Ingrid Bauert-Keetmann: Hamm, Chronik einer Stadt, Köln 1965
- Anneliese Beeck: Hamm, Die 50er Jahre im Bild. Prolibris-Verlag, Kassel 2000, ISBN 3-935263-01-5
- Anneliese Beeck: So entstand das neue Hamm: Kriegsende und Wiederaufbau. Griebsch, Hamm 1992, ISBN 3-924966-03-6
- Anneliese Beeck: Es ging aufwärts in Hamm 1949–1955. Westfälischer Anzeiger Verlagsgesellschaft, Hamm 1997, ISBN 3-924966-13-3
- Anneliese Beeck: Auf dem Weg zur Großstadt Hamm: 1956–1975. Westfälischer Anzeiger Verlagsgesellschaft, Hamm 2001, ISBN 3-924966-30-3
- Anneliese Beeck: Hamm unterm Hakenkreuz: 1930-1945. Westfälischer Anzeiger Verlagsgesellschaft, Hamm 2007, ISBN 978-3-924966-33-1
- Rainer Brücker; Die Konfessionsentwicklung in Westfalen im 17. Jahrhundert, Dissertation, 376 Seiten, Münster 2004[1]
- M[oritz] F[riedrich] Essellen: Beschreibung und kurze Geschichte des Kreises Hamm und der einzelnen Ortschaften in demselben, Hamm 1985 (unveränderter Nachdruck der Originalausgabe von 1851), ISBN 3-923846-07-X
- Grömmel, Vera; Daten und Fakten zum regionalen Arbeitsmarkt, Abschließender Bericht zur Arbeitsmarktuntersuchung Region Hamm / Kreis Unna, Bergkamen Januar 2001
- Walther Hubatsch (Hrsg.): Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815–1945, Band 8: Westfalen. Johann-Gottfried-Herder-Institut, Marburg 1980
- Friedrich Kennemann: Quellen zur politischen und sozialen Geschichte Westfalens im 19. Jahrhundert und zur Zeitgeschichte, 2 Bde, Hamm 1975 und 1976
- Erich Keyser (Hrsg.): Westfälisches Städtebuch. Kohlhammer, Stuttgart 1954
- Otto Krabs: Ereignisse und Geschichten. Aus der Geschichte der SPD im Unterbezirk Hamm (Westf.), in: SPD - 100 Jahre Unterbezirk Hamm, o. O. 1963
- Magistrat der Stadt Hamm (Westf.) (Hrsg.): 700 Jahre Stadt Hamm (Westf.). Festschrift zur Erinnerung an das 700-jährige Bestehen der Stadt Hamm (Westf.). Stein, Werl 1973 (unveränderter Nachdruck der Originalausgabe von 1927), ISBN 3-920980-08-5
- Meinold Markus: Bahnhof Hamm (Westf). Die Geschichte eines Eisenbahnknotens. Hövelhof: DGEG Medien GmbH 2004, ISBN 3-937189-07-6.
- Alfred Overmann (bearb.): Die Stadtrechte der Grafschaft Mark, 2. Hamm. Aschendorffsche Buchhandlung, Münster 1903 (= Veröffentlichungen der historischen Kommission für Westfalen. Rechtsquellen. Westfälische Stadtrechte I)
- Eduard Raabe: Geschichte van diär Stadt Hamm, 2 Bände, Leipzig 1903
- Wilhelm Ribhegge (Hrsg.) u. a.: Geschichte der Stadt und Region Hamm im 19. und 20. Jahrhundert. Patmos Verlag, Düsseldorf 1991, ISBN 3-491-34228-7
- Wilhelm Ribhegge: Die Grafen von der Mark und die Geschichte der Stadt Hamm im Mittelalter, Ardey Verlag, Münster 2000
- Westfälischer Städteatlas; Band: I; 7 Teilband. Im Auftrage der Historischen Kommission für Westfalen und mit Unterstützung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, hrsg. von Heinz Stoob † und Wilfried Ehbrecht. Stadtmappe Hamm, Autor: Heinz Stoob. ISBN 3-89115-334-1; Dortmund-Altenbeken, 1975.
- Jerrentrup - Peter - Feußner: Alte Kirchen in Hamm, Westfälischer Anzeiger Verlagsgesellschaft, 1999, ISBN 3-924966-23-0
- Jahrbuch der Stadt Hamm 2005, Online Version
- Herbert Wagner: Die Gestapo war nicht allein... Politische Sozialkontrolle und Staatsterror im deutsch - niederländischen Grenzgebiet, LIT-Verlag Münster 2004 (enthält u. a. Sondergericht Hamm).
- Fritz Brümmer: 750 Jahre Hamm und wie es weiterging. Eine heitere Stadtchronik
- Hamm, Entwicklung des Stadtgrundrisses vom Mittelalter bis zur Gegenwart anlässlich der Ausstellung derStadt Hamm im Städtischen Gustav-Lübcke-Museum vom 13. September bis 18. Oktober 1981.
- Frühe Burgen in Westfalen 19, Die Homburg und die Burg Mark, Kreisfreie Stadt Hamm, herausgegeben von der Altertumskommission für Westfalen/Landschaftsverband Westfalen-Lippe
- Karl Wulf, Hamm - Stadt zwischen Lippe und Ahse, Historischer Rückblick von den Anfängen bis etwa 1930. Herausgegeben vom Stadtplanungsamt Hamm.
- Beschreibung und kurze Geschichte des Kreises Hamm und der einzelnen Ortschaften in derselben, 1851. 1985 nachgedruckt im Verlag Reimann GmbH & Co., Hamm. ISBN 3-923846-07-X.
- 750 Jahre Stadt Hamm, Im Auftrage der Stadt Hamm herausgegeben von Herbert Zink, Hamm 1976. Griebsch Druck GmbH, Hamm.
Fußnoten
- ↑ Essellen 58f.
- ↑ Essellen, S. 57.
- ↑ Wochenblatt für die Stadt und den Kreis Hamm, 42, 27. Mai 1846, Stadtarchiv, ZAS, Gaststätten A-H, sofern nicht längst umsigniert.
- ↑ Keinemann I, 25 und 45.
- ↑ Balser 614, Krabs 11.
- ↑ Essellen 56.
- ↑ Sozialdemokrat 70, v. 11. Juni 1865.
- ↑ Sachisthal, S. 42.
- ↑ Westfälischer Anzeiger, 14. Mai 1889.
- ↑ Erstellt nach 100 Jahre Stadtwerke Hamm, S. 6, Heimat am Hellweg 1958, S. 136-138, Essellen S. 34, Einwohnerbuch 1914.
- ↑ Lippesee
Weblinks
- Homepage der Stadt Hamm
- Hamm Wiki
- Michel Muth: Geschichte der Stadt Hamm, Teil 1, Teil 2
- Wikiquote: Hamm – Zitate
- Linkkatalog zum Thema Hamm, Westfalen bei curlie.org (ehemals DMOZ)
- Hammona Die Stadt Hamm in historischen Ansichten
- Route Industriekultur: Kurpark Hamm
- Offene Kirche - Pauluskirche
- Commons: Bilder von Hamm in den Commons – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien