„Heidenmauer (Wiesbaden)“ – Versionsunterschied
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* Weitere Befestigungen könnten durch [[Bodenerosion]] aufgrund der Hanglage nicht mehr nachweisbar sein.<ref>W. Czysz 1994 S. 221</ref> |
* Weitere Befestigungen könnten durch [[Bodenerosion]] aufgrund der Hanglage nicht mehr nachweisbar sein.<ref>W. Czysz 1994 S. 221</ref> |
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Alle bisheringen Deutungen konnten aber nicht nachgewiesen werden, ebenso wie weitere Theorien, die bisher nicht wissenschaftlich untersucht wurden. Beim Bau der [[Taunus-Eisenbahn]] um 1839 fand man im [[Salzbach (Wiesbaden)|Salzbach]]tal südlich von Wiesbaden Reste von Pfeilern, die auf ein [[Aquädukt|Aquäduktes]] schließen lassen. Es ist bisher aber nicht klar, woher das Wasser kam und wohin es geleitet wurde. Von der Topographie her muss die Leitung aber aus der Gegend der Heidenmauer gekommen sein. |
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1902 wurden die Reste der Heidenmauer wegen des Baus der ''Coulinstraße'' durchbrochen. Der damalige Wiesbadener Stadtbaumeister [[Felix August Helfgott Genzmer]] ließ das so genannte Römertor errichten, eine überdachte Holzkonstruktion in romanisierendem Stil. Anfang der 1980er Jahre wurde die bis dahin für die Öffentlichkeit nicht erreichbare Überquerung der Coulinstraße durch einen angefügten Treppenaufgang auf der Talseite und einen neuen Steg auf der Bergseite als Füßgängerquerung erschlossen. |
1902 wurden die Reste der Heidenmauer wegen des Baus der ''Coulinstraße'' durchbrochen. Der damalige Wiesbadener Stadtbaumeister [[Felix August Helfgott Genzmer]] ließ das so genannte Römertor errichten, eine überdachte Holzkonstruktion in romanisierendem Stil. Anfang der 1980er Jahre wurde die bis dahin für die Öffentlichkeit nicht erreichbare Überquerung der Coulinstraße durch einen angefügten Treppenaufgang auf der Talseite und einen neuen Steg auf der Bergseite als Füßgängerquerung erschlossen. |
Version vom 3. Juli 2009, 06:35 Uhr
Das Römertor in der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden ist ein auf römischen Mauerresten basierender Bau aus dem Jahre 1903.
Die als Heidenmauer bezeichnete Mauer, bestehend aus Bruchsteinen und römischem Mörtel, ist an der Basis 2,30 m stark, bis zu 10,00 m hoch, und ca. 80 m lang. Sie wurde um 370 n. Chr. unter Kaiser Valentinian I. errichtet und ist damit das älteste erhaltene Bauwerk der Stadt aus der Römerzeit. Sie befindet sich im Zentrum Wiesbadens und beginnt auf dem „Schulberg“, von wo sie in östlicher Richtung talwärts verläuft und in der Straße „Am Römertor“ endet. Insgesamt ist sie auf einer Strecke von 520 m nachweisbar. Die Tatsache, dass die Mauer an beiden Seiten abbricht, hat zu verschiedenen Deutungen geführt:
- Die Mauer könnte noch während dem Bau aufgegeben und niemals fertiggestellt worden sein.[1]
- Die Abschnitte, die nicht von der Mauer geschützt wurden, waren durch Feuchtigkeit oder Hanglage für einen Angriff weniger geeignet und könnten nur durch einen Graben oder Palisade geschützt worden sein.[2]
- Weitere Befestigungen könnten durch Bodenerosion aufgrund der Hanglage nicht mehr nachweisbar sein.[3]
Alle bisheringen Deutungen konnten aber nicht nachgewiesen werden, ebenso wie weitere Theorien, die bisher nicht wissenschaftlich untersucht wurden. Beim Bau der Taunus-Eisenbahn um 1839 fand man im Salzbachtal südlich von Wiesbaden Reste von Pfeilern, die auf ein Aquäduktes schließen lassen. Es ist bisher aber nicht klar, woher das Wasser kam und wohin es geleitet wurde. Von der Topographie her muss die Leitung aber aus der Gegend der Heidenmauer gekommen sein.
Im Mittelalter wurde die Heidenmauer in die Wiesbadener Stadtbefestigung einbezogen und ist heute das einzig verbliebene Teilstück davon. Gesicherte Nachweise, ob an der Heidenmauer in diesem Zusammenhang bauliche Änderungen stattfanden, bestehen bisher nicht.
1902 wurden die Reste der Heidenmauer wegen des Baus der Coulinstraße durchbrochen. Der damalige Wiesbadener Stadtbaumeister Felix August Helfgott Genzmer ließ das so genannte Römertor errichten, eine überdachte Holzkonstruktion in romanisierendem Stil. Anfang der 1980er Jahre wurde die bis dahin für die Öffentlichkeit nicht erreichbare Überquerung der Coulinstraße durch einen angefügten Treppenaufgang auf der Talseite und einen neuen Steg auf der Bergseite als Füßgängerquerung erschlossen.
Unterhalb des Römertores wurden Kopien von in Wiesbaden gefundenen Grab- und Gedenksteinen sowie Schrifttafeln aus der Römerzeit aufgestellt und so ein Freilichtmuseum geschaffen.
Literatur
- Baedeker Wiesbaden Rheingau. Karl Baedeker GmbH, Ostfildern-Kemnat, 2001, ISBN 3879540764
- Walter Czysz: Wiesbaden in der Römerzeit. Theiss, Stuttgart 1994 ISBN 3-8062-1088-8 S. 220–225.
- Hans-Günther Simon in: Dietwulf Baatz und Fritz-Rudolf Herrmann (Hrsg.): Die Römer in Hessen. 3. Auflage. 1989. Lizenzausgabe Nikol, Hamburg 2002, ISBN 3-933203-58-9, S. 490f.
Einzelnachweise
- ↑ H.-G. Simon in Baatz/ Herrmann 1989, S. 491.
- ↑ W. Czysz 1994 S. 221; wurde bereits in den 1870er Jahren von Karl August von Cohausen vermutet: A. v. Cohausen: Miscellen. Nassauische Annalen 12, 1873 S. 317 und ders.:Die Heidenmauer. Nass. Ann. 14, 1877 S. 410f.
- ↑ W. Czysz 1994 S. 221
Koordinaten: 50° 5′ 3,6″ N, 8° 14′ 19,7″ O