„De Vrouw 1813–1913“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Het Dagelijks Bestuur van de Tentoonstelling De Vrouw 1813-1913.jpg|mini|Vorstand der Ausstellung]]
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Initiatorinnen der Ausstellung waren die Zoologin Mia Boissevain (1878–1959), die sich aktiv im niederländischen Verein für Frauenstimmrecht (''Vereeniging voor Vrouwenkiesrecht'', VvVK) engagierte, und die Feministin, Aktivistin für Frauenrechte und Frauenwahlrecht [[Rosa Manus]] (1881–1942).<ref name="Verpoorten" /> Dem Vorstand gehörten außerdem an: J. E. van Buuren-Huys, J.P. Odijk-Wouters, L. C. A. van Eeghen, W. Asser-Thorbecke und Dr. G. Docters van Leeuwen-van Maarseveen.
Initiatorinnen der Ausstellung waren die Zoologin Mia Boissevain (1878–1959), die sich aktiv im niederländischen Verein für Frauenstimmrecht (''Vereeniging voor Vrouwenkiesrecht'', VvVK) engagierte, und die Feministin, Aktivistin für Frauenrechte und Frauenwahlrecht [[Rosa Manus]] (1881–1942).<ref name="Aerts">Mieke Aerts, Lex Heerma van Voss: [https://pure.knaw.nl/ws/portalfiles/portal/1710528/10038_21228_1_PB.pdf ''De Vrouw 1813-1913-2013 – Inleiding''.] In: ''De Vrouw 1813-1913-2013''. bmgn - Low Countries Historical Review, Vol. 130, Nr. 2, 2015, S.&nbsp;5–12</ref> Dem Vorstand gehörten außerdem an: J. E. van Buuren-Huys, J.P. Odijk-Wouters, L. C. A. van Eeghen, W. Asser-Thorbecke und Dr. G. Docters van Leeuwen-van Maarseveen.<ref name="Verpoorten" />


Zur Durchführung wurden 150.000 Gulden benötigt. Das Projekt wurde mit 8.000 Gulden von der niederländischen Regierung gefördert. Weitere Geldmittel wurden durch den Eintritt zur Ausstellung, den Verkauf von Publikationen, durch die Katalogeinnahmen von 75 Cent pro Buch und die Vermietung von Verkaufsflächen in der Galerie erwirtschaftet. Dazu kamen Spenden von Menschen, die die niederländische Frauenbewegung unterstützten.<ref name="Verpoorten" />
Zur Durchführung wurden 150.000 Gulden benötigt. Das Projekt wurde mit 8.000 Gulden von der niederländischen Regierung gefördert. Weitere Geldmittel wurden durch den Eintritt zur Ausstellung, den Verkauf von Publikationen, durch die Katalogeinnahmen von 75 Cent pro Buch und die Vermietung von Verkaufsflächen in der Galerie erwirtschaftet. Dazu kamen Spenden von Menschen, die die niederländische Frauenbewegung unterstützten.<ref name="Verpoorten" />


== Die Ausstellung ==
== Die Ausstellung ==
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[[Datei:De vrouw 1813-1913 tentoonstelling bij Huize Meerhuizen op de Amsteldijk, Afb PBKD00425000001.jpg|mini|Ausstellungsgelände und ''Meerhuizen'']]
Vrouwenemancipatie, SFA022009481.jpg|Ausstellungseröffnung
De vrouw 1813-1913 tentoonstelling bij Huize Meerhuizen op de Amsteldijk, Afb PBKD00425000001.jpg|Ausstellungsgelände und ''Meerhuizen''
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[[Datei:Koningin Wilhelmina loopt onder een aantal erebogen door tijdens haar bezoek aan de, SFA001011688.jpg|mini|Besuch von Königin Wilhelmina]]
Das Ausstellungsgelände am Amsteldijk in der Nähe des heutigen Meerhuizenplein im Stadtviertel [[Rivierenbuurt]] in [[Amsterdam-Zuid]] umfasste das Gehöft ''Meerhuizen'' und das umliegende Areal, auf dem Pavillons errichtet wurden. Die Ausstellung dauerte vom 2. Mai bis 1. Oktober 1913. Sie war täglich von 10 bis 21:30 Uhr geöffnet und wurde von 300.000 Menschen besucht.<ref name="Verpoorten" />
Das Ausstellungsgelände am Amsteldijk in der Nähe des heutigen Meerhuizenplein im Stadtviertel [[Rivierenbuurt]] in [[Amsterdam-Zuid]] umfasste das Gehöft ''Meerhuizen'' und das umliegende Areal, auf dem Pavillons errichtet wurden. Die Ausstellung dauerte vom 2. Mai bis 1. Oktober 1913. Sie war täglich von 10 bis 21:30 Uhr geöffnet und wurde von 300.000 Menschen besucht.<ref name="Verpoorten" />


In der Tradition der [[Weltausstellung]]en wurden „mit einem durchdachten Mix aus Wissen und Unterhaltung, wie Statistiken, historischen Ausstellungen und Partyabenden“ vom 2. Mai bis 1. Oktober 1913 „auf dem Ausstellungsgelände und in den großen Sälen die Fortschritte in der Stellung der niederländischen Frau einem breiten Publikum sichtbar gemacht“.<ref name="Verpoorten" /> Wie auch in zeitgenössischen Museen üblich, wurden auf dem Ausstellungsgeläne Speisen und Getränke angeboten.<ref name="Verpoorten" /> Die Besucher konnten sich zu den Themen Frauenwahlrecht, Bildung, Statistik, Kolonien, Sozialarbeit, Hygiene und Krankenpflege, Heimindustrie und in der groß angelegten historischen Abteilung informieren. Im Ausstellungszeitraum wurden im Konferenzsaal insgesamt 51 Vorträge zu aktuellen Themen der Frauenbewegung gehalten. Neben Niederländerinnen sprachen auch bekannte internationale Feministinnen, wie etwa die Amerikanerin [[Carrie Chapman Catt]], Präsidentin der [[International Alliance of Women]]. Neben dem Katalog gab es das Ausstellungsmagazin „De Vrouw“, das als offizielles Organ der Ausstellung in 16 Ausgaben über aktuelle Veranstaltungen informierte.
In der Tradition der [[Weltausstellung]]en wurden „mit einem durchdachten Mix aus Wissen und Unterhaltung, wie Statistiken, historischen Ausstellungen und Partyabenden“ vom 2. Mai bis 1. Oktober 1913 „auf dem Ausstellungsgelände und in den großen Sälen die Fortschritte in der Stellung der niederländischen Frau einem breiten Publikum sichtbar gemacht“.<ref name="Verpoorten" /> Wie auch in zeitgenössischen Museen üblich, wurden auf dem Ausstellungsgeläne Speisen und Getränke angeboten.<ref name="Verpoorten" /> Die Besucher konnten sich zu den Themen Frauenwahlrecht, Bildung, Statistik, Kolonien, Sozialarbeit, Hygiene und Krankenpflege, Heimindustrie und in der groß angelegten historischen Abteilung informieren. Im Ausstellungszeitraum wurden im Konferenzsaal insgesamt 51 Vorträge zu aktuellen Themen der Frauenbewegung gehalten. Neben Niederländerinnen sprachen auch bekannte internationale Feministinnen, wie etwa die Amerikanerin [[Carrie Chapman Catt]], Präsidentin der [[International Alliance of Women]]. Neben dem Katalog gab es das Ausstellungsmagazin „De Vrouw“, das als offizielles Organ der Ausstellung in 16 Ausgaben über aktuelle Veranstaltungen informierte.


Eröffnet wurde die Ausstellung durch [[Wilhelmina (Niederlande)|Königin Wilhelmina]] und erfuhr weitere Aufmerksamkeit durch zwei weitere private Besuche der Königin im Mai und erneut am 16. August 1913.<ref name="Aerts" />
Zur Planung der einzelnen Themengebiete wurden 24 Unterausschüsse gebildet.

Zur Planung der einzelnen Themengebiete wurden 24 Unterausschüsse gebildet:
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[[Datei:Nelly Bodenheim - Tentoonstelling de VROUW 1813-1913CATALOGUSAmsterdamAfdeeling Beeldende Kunsten Mei-Oct.jpg|mini|Entwurf von Nelly Bodenheim]]
Die Sektion ''Bildende Kunst'' wählte neben Werken von Frauen in der Kunstgeschichte um 1813 auch Beispiele für die Kunst von Frauen aus ihrer eigenen Zeit. Sämtliche Dekorationen und Werbearbeiten für die Exponate wurden von Künstlerinnen angefertigt.<ref name="dutchbook" /> [[Wilhelmina Drupsteen]] entwarf das Werbeplakat „Violett und Grün“, das prämiert und auch als Cover des Ausstellungskatalogs gewählt wurde. Mit daran befestigten Kordeln konnte das Buch wie eine Damenhandtasche getragen werden.<ref name="dutchbook" /> Auch die Entwürfe für die Wandgemälde der Eingangshalle des zentralen Ausstellungsraumes stammten von Drupsteen, die vom Gedicht „Gebroken kleuren“ („Gebrochene Farben“) von [[Henriette Roland Holst]] inspiriert waren.<ref>[https://resources.huygens.knaw.nl/vrouwenlexicon/lemmata/data/Drupsteen ''Drupsteen, Wilhelmina (1880-1966)''.] In: ''Huygens Instituut''. Abgerufen am 30. Oktober 2024</ref> [[Nelly Bodenheim]] gestaltete die Titelseite des Katalogs der Abteilung Bildende Kunst. Sie verwendete dazu Bilder, um die Buchstaben des Wortes „Katalog“ darzustellen.<ref>[https://resources.huygens.knaw.nl/vrouwenlexicon/lemmata/data/Bodenheim ''Bodenheim, Johanna Cornelia Hermanna (1874-1951)''.] In: ''Huygens Instituut''. Abgerufen am 31. Oktober 2024</ref> Die einzelnen Bilder stellten die verschiedenen Kunstformen dar, die niederländische Frauen ausübten.<ref name="Verpoorten" />
* Die Sektion ''Bildende Kunst'' wählte neben Werken von Frauen in der Kunstgeschichte um 1813 auch Beispiele für die Kunst von Frauen aus ihrer eigenen Zeit. Sämtliche Dekorationen und Werbearbeiten für die Exponate wurden von Künstlerinnen angefertigt.<ref name="dutchbook" /> [[Wilhelmina Drupsteen]] entwarf das Werbeplakat „Violett und Grün“, das prämiert und auch als Cover des Ausstellungskatalogs gewählt wurde. Mit daran befestigten Kordeln konnte das Buch wie eine Damenhandtasche getragen werden.<ref name="dutchbook" /> Auch die Entwürfe für die Wandgemälde der Eingangshalle des zentralen Ausstellungsraumes stammten von Drupsteen, die vom Gedicht „Gebroken kleuren“ („Gebrochene Farben“) von [[Henriette Roland Holst]] inspiriert waren.<ref>[https://resources.huygens.knaw.nl/vrouwenlexicon/lemmata/data/Drupsteen ''Drupsteen, Wilhelmina (1880-1966)''.] In: ''Huygens Instituut''. Abgerufen am 30. Oktober 2024</ref> [[Nelly Bodenheim]] gestaltete die Titelseite des Katalogs der Abteilung Bildende Kunst. Sie verwendete dazu Bilder, um die Buchstaben des Wortes „Katalog“ darzustellen.<ref>[https://resources.huygens.knaw.nl/vrouwenlexicon/lemmata/data/Bodenheim ''Bodenheim, Johanna Cornelia Hermanna (1874-1951)''.] In: ''Huygens Instituut''. Abgerufen am 31. Oktober 2024</ref> Die einzelnen Bilder stellten die verschiedenen Kunstformen dar, die niederländische Frauen ausübten.<ref name="Verpoorten" />
* Der Unterausschuss für Literatur und Theater unter dem Vorsitz von [[Carry van Bruggen]] (1881–1932) gab in seiner Abteilung mit Büchern und Porträts einen Überblick über die Arbeit moderner niederländischer Schriftstellerinnen und Schauspielerinnen. Zudem fanden Vorträge und Theateraufführungen statt.<ref name="Verpoorten" />


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[[Datei:De vrouw 1813-1913 tentoonstelling bij Huize Meerhuizen op de Amsteldijk, Afb PBKD00425000015.jpg|mini|Raum des VvVK]]
De vrouw 1813-1913 tentoonstelling bij Huize Meerhuizen op de Amsteldijk, Afb PBKD00425000015.jpg|Raum des VvVK
Einen eigenen Raum hatte der Verein für Frauenstimmrecht (VvVK), in dem er über die Entwicklung der Frauenrechte informierte und für das Frauenstimmrecht warb.
De vrouw 1813-1913 tentoonstelling bij Huize Meerhuizen op de Amsteldijk, Afb PBKD00425000019.jpg|Abteilung „Ost- und Westindien“

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Der Unterausschuss für Literatur und Theater unter dem Vorsitz von [[Carry van Bruggen]] (1881–1932) gab in seiner Abteilung mit Büchern und Porträts einen Überblick über die Arbeit moderner niederländischer Schriftstellerinnen und Schauspielerinnen. Zudem fanden Vorträge und Theateraufführungen statt.<ref name="Verpoorten" />
* Einen eigenen Raum hatte der Verein für Frauenstimmrecht (VvVK), in dem er über die Entwicklung der Frauenrechte informierte und für das Frauenstimmrecht warb.<ref name="Aerts" />

* Die Einrichtung einer Sektion „Kolonien“ wurde erst spät in die Planung aufgenommen. In der Ausstellung waren ein indisches Haus und ein Raum mit Produkten weiblicher Arbeit aus den Kolonien zu sehen.<ref name="Aerts" />



[[Datei:Koningin Wilhelmina loopt onder een aantal erebogen door tijdens haar bezoek aan de, SFA001011688.jpg|mini|Besuch von Königin Wilhelmina]]




[https://pure.knaw.nl/ws/portalfiles/portal/1710528/10038_21228_1_PB.pdf]
[https://bmgn-lchr.nl/issue/view/25]


[https://www.researchgate.net/publication/282420584_De_Vrouw_1813-1913-2013]
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De vrouw 1813-1913 tentoonstelling bij Huize Meerhuizen op de Amsteldijk, Afb PBKD00425000012.jpg|''Meerhuizen''
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* ''Wissenschaft, Spiele und Sport'': Jeanne van den Bergh van Eysinga-Elias
* ''Wissenschaft, Spiele und Sport'': Jeanne van den Bergh van Eysinga-Elias
* ''Angewandte Kunst'': Margaretha Verwey (Vorsitzende), Alise Monnickendam-Mouzin (stellvertretende Vorsitzende), R. Dorfmeijer (Sekretärin), Gerarda Rueter-de Lang (Schatzmeisterin), Bertha Bake, Tjeerdtje Slothouwer, Françoise Baanders-Fockema, Louise Wildt
* ''Angewandte Kunst'': Margaretha Verwey (Vorsitzende), Alise Monnickendam-Mouzin (stellvertretende Vorsitzende), R. Dorfmeijer (Sekretärin), Gerarda Rueter-de Lang (Schatzmeisterin), Bertha Bake, Tjeerdtje Slothouwer, Françoise Baanders-Fockema, Louise Wildt




== Literatur ==
== Literatur ==



== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 20. November 2024, 16:44 Uhr

Austellungsplakat von Wilhelmina Drupsteen

De Vrouw 1813-1913 war eine Ausstellung, die vom 2. Mai bis 30. September 1913 auf dem Gelände des Buitenplaats Meerhuizen auf dem Amsteldijk in Amsterdam anlässlich des 100. Jahrestags der Befreiung der Niederlande von den französischen Besatzern und dem Bestehen als unabhängiges Königreich stattfand. Sie hob die Errungenschaften der Frauen in dieser Zeit hervor und erinnerte insbesondere an die Unabhängigkeit der Frauen und ihre politische Gleichberechtigung.[1].

Planung und Organisation

Bereits 1898 hatte mit der Nationale Tentoonstelling van Vrouwenarbeid in Den Haag eine Ausstellung der niederländischen Frauenbewegung zu Frauenarbeit stattgefunden, die Impulse zur Gründung mehrerer Frauenorganisationen und -vereine gesetzt hatte. Ziel von „De Vrouw 1813-1913“ war es zu zeigen, was die Niederländerinnen in den 100 Jahren seit der Unabhängigkeit der Niederlande im Jahr 1813 erreicht hatten. Die Ausstellung zog Vergleiche zwischen dem Leben und der gesellschaftlichen Stellung von Frauen in den Jahren 1813 und 1913 in verschiedenen Bereichen wie Haushalt, Wahlrecht, Kunst, Literatur, Sozialarbeit, Sport und Frauenarbeit.[2] Die Ausstellung sollte eine Möglichkeit bieten, Menschen zu erreichen, die sich mit Frauenrechten bisher nicht beschäftigt hatten und sie von der Bedeutung des Frauenwahlrechts zu überzeugen.[3]

Vorstand der Ausstellung

Initiatorinnen der Ausstellung waren die Zoologin Mia Boissevain (1878–1959), die sich aktiv im niederländischen Verein für Frauenstimmrecht (Vereeniging voor Vrouwenkiesrecht, VvVK) engagierte, und die Feministin, Aktivistin für Frauenrechte und Frauenwahlrecht Rosa Manus (1881–1942).[4] Dem Vorstand gehörten außerdem an: J. E. van Buuren-Huys, J.P. Odijk-Wouters, L. C. A. van Eeghen, W. Asser-Thorbecke und Dr. G. Docters van Leeuwen-van Maarseveen.[3]

Zur Durchführung wurden 150.000 Gulden benötigt. Das Projekt wurde mit 8.000 Gulden von der niederländischen Regierung gefördert. Weitere Geldmittel wurden durch den Eintritt zur Ausstellung, den Verkauf von Publikationen, durch die Katalogeinnahmen von 75 Cent pro Buch und die Vermietung von Verkaufsflächen in der Galerie erwirtschaftet. Dazu kamen Spenden von Menschen, die die niederländische Frauenbewegung unterstützten.[3]

Die Ausstellung

Besuch von Königin Wilhelmina

Das Ausstellungsgelände am Amsteldijk in der Nähe des heutigen Meerhuizenplein im Stadtviertel Rivierenbuurt in Amsterdam-Zuid umfasste das Gehöft Meerhuizen und das umliegende Areal, auf dem Pavillons errichtet wurden. Die Ausstellung dauerte vom 2. Mai bis 1. Oktober 1913. Sie war täglich von 10 bis 21:30 Uhr geöffnet und wurde von 300.000 Menschen besucht.[3]

In der Tradition der Weltausstellungen wurden „mit einem durchdachten Mix aus Wissen und Unterhaltung, wie Statistiken, historischen Ausstellungen und Partyabenden“ vom 2. Mai bis 1. Oktober 1913 „auf dem Ausstellungsgelände und in den großen Sälen die Fortschritte in der Stellung der niederländischen Frau einem breiten Publikum sichtbar gemacht“.[3] Wie auch in zeitgenössischen Museen üblich, wurden auf dem Ausstellungsgeläne Speisen und Getränke angeboten.[3] Die Besucher konnten sich zu den Themen Frauenwahlrecht, Bildung, Statistik, Kolonien, Sozialarbeit, Hygiene und Krankenpflege, Heimindustrie und in der groß angelegten historischen Abteilung informieren. Im Ausstellungszeitraum wurden im Konferenzsaal insgesamt 51 Vorträge zu aktuellen Themen der Frauenbewegung gehalten. Neben Niederländerinnen sprachen auch bekannte internationale Feministinnen, wie etwa die Amerikanerin Carrie Chapman Catt, Präsidentin der International Alliance of Women. Neben dem Katalog gab es das Ausstellungsmagazin „De Vrouw“, das als offizielles Organ der Ausstellung in 16 Ausgaben über aktuelle Veranstaltungen informierte.

Eröffnet wurde die Ausstellung durch Königin Wilhelmina und erfuhr weitere Aufmerksamkeit durch zwei weitere private Besuche der Königin im Mai und erneut am 16. August 1913.[4]

Zur Planung der einzelnen Themengebiete wurden 24 Unterausschüsse gebildet:

Entwurf von Nelly Bodenheim
  • Die Sektion Bildende Kunst wählte neben Werken von Frauen in der Kunstgeschichte um 1813 auch Beispiele für die Kunst von Frauen aus ihrer eigenen Zeit. Sämtliche Dekorationen und Werbearbeiten für die Exponate wurden von Künstlerinnen angefertigt.[2] Wilhelmina Drupsteen entwarf das Werbeplakat „Violett und Grün“, das prämiert und auch als Cover des Ausstellungskatalogs gewählt wurde. Mit daran befestigten Kordeln konnte das Buch wie eine Damenhandtasche getragen werden.[2] Auch die Entwürfe für die Wandgemälde der Eingangshalle des zentralen Ausstellungsraumes stammten von Drupsteen, die vom Gedicht „Gebroken kleuren“ („Gebrochene Farben“) von Henriette Roland Holst inspiriert waren.[5] Nelly Bodenheim gestaltete die Titelseite des Katalogs der Abteilung Bildende Kunst. Sie verwendete dazu Bilder, um die Buchstaben des Wortes „Katalog“ darzustellen.[6] Die einzelnen Bilder stellten die verschiedenen Kunstformen dar, die niederländische Frauen ausübten.[3]
  • Der Unterausschuss für Literatur und Theater unter dem Vorsitz von Carry van Bruggen (1881–1932) gab in seiner Abteilung mit Büchern und Porträts einen Überblick über die Arbeit moderner niederländischer Schriftstellerinnen und Schauspielerinnen. Zudem fanden Vorträge und Theateraufführungen statt.[3]
  • Einen eigenen Raum hatte der Verein für Frauenstimmrecht (VvVK), in dem er über die Entwicklung der Frauenrechte informierte und für das Frauenstimmrecht warb.[4]
  • Die Einrichtung einer Sektion „Kolonien“ wurde erst spät in die Planung aufgenommen. In der Ausstellung waren ein indisches Haus und ein Raum mit Produkten weiblicher Arbeit aus den Kolonien zu sehen.[4]


[1]

[2]

Beteiligte Personen und Gruppen (Auswahl)

Silbermedaille

Künstlerinnen:

Weitere Beteiligte:

Ausschüsse

Es wurden 24 Unterausschüsse gebildet, darunter

  • Banken- und Bürosektor: Clara Meijers (Vorsitzende), Maria Bouwmeester
Mitglieder des Historischen Komitees in Kostümen von 1813
  • Historische Kommission: Frau J. Overvoorde-Gordon (Präsidentin), Dinah Kohnstamm, Annie Posthumus, J. M. Sterck-Proot, S. M. Ferman, R. J. van Oven, Frau C. M. Lely, R. de Balbian Verster-Bolderhey
Ausschuss Kolonien
  • Kolonien: H. E. Kasteleyn-Beyerinck (Präsidentin), N. van Zuylen-Tromp (Vizepräsidentin), J. M. Trouw-Gunning (Schatzmeisterin), M. L. van Vollenhoven-Rochussen (Sekretärin), C. Delfos-van der Linde, E. van Deventer-Maas, J. van der Schuijt, J. S. R. Baerveldt-Haver, J. Schuurbecque Boeye, Frau Ginjoolen-Bakker, H. B. de la Bassecour Caan, H. G. de Booy-Boissevain, E. D. de Visser-Quanjer, E. C. van Buuren-du Mosch, F. J. Vattier Kraane-Daendels, E. M. de Jong van Beek en Donk-Stern, G. J. D. Baelde-Schaap, Frau Hissink-Liddell, Frau Hesselberg
  • Ausbildung
  • Wissenschaft, Spiele und Sport: Jeanne van den Bergh van Eysinga-Elias
  • Angewandte Kunst: Margaretha Verwey (Vorsitzende), Alise Monnickendam-Mouzin (stellvertretende Vorsitzende), R. Dorfmeijer (Sekretärin), Gerarda Rueter-de Lang (Schatzmeisterin), Bertha Bake, Tjeerdtje Slothouwer, Françoise Baanders-Fockema, Louise Wildt

Literatur

Commons: De Vrouw 1813–1913 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. De vrouw 1813 - 1913, 1913. In: Beeldend BeNeLux Elektronisch (Lexicon). Abgerufen am 30. Oktober 2024
  2. a b c Exhibition catalog for ‘De vrouw 1813-1913’. In: Dutch Book Design. Abgerufen am 31. Oktober 2024
  3. a b c d e f g h Ellen Verpoorten: Tentoonstelling De Vrouw 1813 – 1913. In: Atria, instituut voor vrouwengeschiedenis Abgerufen am 20. November 2024
  4. a b c d Mieke Aerts, Lex Heerma van Voss: De Vrouw 1813-1913-2013 – Inleiding. In: De Vrouw 1813-1913-2013. bmgn - Low Countries Historical Review, Vol. 130, Nr. 2, 2015, S. 5–12
  5. Drupsteen, Wilhelmina (1880-1966). In: Huygens Instituut. Abgerufen am 30. Oktober 2024
  6. Bodenheim, Johanna Cornelia Hermanna (1874-1951). In: Huygens Instituut. Abgerufen am 31. Oktober 2024
  7. Bertha van Hasselt. Biografische Daten und Werke im Niederländischen Institut für Kunstgeschichte (niederländisch)
  8. Anne Philippine Madeleine van Heerdt tot Eversberg-Quarles van Ufford. In: Hygens Instituut. Abgerufen am 30. Oktober 2024
  9. Anna Elisabeth Kerling. In: Beeldend BeNeLux Elektronisch (Lexicon). Abgerufen am 30. Oktober 2024
  10. Charlotte Boom-Pothuis. In: Joods Virtueel Museum. Abgerufen am 30. Oktober 2023
  11. De Vrouw 1813–1913. Biografische Daten und Werke im Niederländischen Institut für Kunstgeschichte (niederländisch)
  12. Marloes Huiskamp: Swart, Elisabeth Sara Clasina de (1861-1951). In: Digitaal Vrouwenlexicon van Nederland. Abgerufen am 30. Oktober 2023
  13. Frans Holtkamp: Huis te Lande, vrouwen in de tuinbouw. Stichting Rijswijkse Historische Projecten 2020, S. 48–49

[[Kategorie:Ausstellung]] [[Kategorie:Kunstausstellung]] [[Kategorie:Veranstaltung 1913]] [[Kategorie:Niederländische Geschichte (19. Jahrhundert)]] [[Kategorie:Niederländische Geschichte (20. Jahrhundert)]] [[Kategorie:Geschichte des Feminismus]] [[Kategorie:Veranstaltung in Amsterdam]] [[Kategorie:Frauengeschichte]] [[Kategorie:Veranstaltung (Frauen)]] [[Kategorie:Frauen (Niederlande)]]