„Rostiger Nagel (Aussichtsturm)“ – Versionsunterschied
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#WEITERLEITUNG [[Sornoer_Kanal#Rostiger_Nagel]] |
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{{Wikidata-Weiterleitung|Q63520958}} |
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| OFZ_NAME = Landmarke Lausitzer Seenland |
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| BILD = Senftenberg Rostiger Nagel lub 2023-08-24 img01.jpg |
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| BILD_BES = Rostiger Nagel (2023) |
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| NS = 51/31/38.1/N |
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Die '''Landmarke Lausitzer Seenland''', [[Umgangssprache|umgangssprachlich]] als '''Rostiger Nagel''' bezeichnet, ist ein [[Aussichtsturm]] im Ortsteil [[Sedlitz (Senftenberg)|Sedlitz]] der Stadt [[Senftenberg]] im [[Landkreis Oberspreewald-Lausitz]] im Süden von [[Brandenburg]]. Er wurde 2008 an der Mündung des [[Sornoer Kanal]]s in den [[Sedlitzer See]] errichtet. |
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== Lage == |
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[[Datei:Senftenberg - Landmarke 0012.JPG|mini|links|hochkant|Rositger Nagel mit Informationstafeln (2011)]] |
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Der Aussichtsturm liegt im [[Lausitzer Seenland]] in der [[Niederlausitz]] und befindet sich rund sechseinhalb Kilometer östlich des Stadtzentrums von Senftenberg und 15 Kilometer nordwestlich von [[Hoyerswerda]] an der Mündung des Sornoer Kanals in den Sedlitzer See am Weg zwischen [[Kleinkoschen]] und [[Lieske (Neu-Seeland)|Lieske]] (Gemeinde [[Neu-Seeland]]). Die Gemarkung gehört an dieser Stelle zum Senftenberger Ortsteil Sedlitz, die Grenze zu Kleinkoschen liegt unmittelbar südlich des Aussichtsturms. Die zum Turmumfeld gehörenden Nebenanlagen liegen größtenteils bereits auf Kleinkoschener Gemarkung. Die Stadt [[Cottbus]] liegt 30 Kilometer nordöstlich und die Stadt [[Dresden]] 60 Kilometer südwestlich des Aussichsturms. |
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== Geschichte == |
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[[Datei:Senftenberg Rostiger Nagel lub 2023-08-22 img03 Aussicht.jpg|mini|links|Blick vom Rostigen Nagel auf das Einlaufbauwerk des Sornoer Kanals in den Sedlitzer See (2023)]] |
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Der Aussichtsturm Rostiger Nagel wurde zwischen August und Oktober 2008 im Rahmen des Themenjahres „Seensucht Lausitz“ der [[Internationale Bauausstellung Fürst-Pückler-Land|Internationalen Bauausstellung Fürst-Pückler-Land]] errichtet und am 23. Oktober 2008 nach einer Bauzeit von 70 Tagen eingeweiht. Der Entwurf ging im April 2005 aus einem im Rahmen eines Architekturwettbewerbs von den [[München|Münchner]] Architekten Stefan Giers und Susanne Gabriel eingereichten Vorschlag hervor,<ref>[http://www.iba-see2010.de/de/verstehen/projekte/wettbewerbe/seenland.html ''Ergebnis des Wettbewerbs Landmarke Lausitzer Seenland.''] In: ''iba-see2010.de'', 18. April 2005, abgerufen am 9. Mai 2024.</ref> die Planung des [[Tragwerk (Bauwesen)|Tragwerks]] übernahm das Ingenierbüro Seeberger Friedl Planungsgesellschaft aus [[Pfarrkirchen]]. Bauherr war die Stadt Senftenberg, [[Projektträger]] die [[Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft]].<ref>[https://www.internationale-bauausstellungen.de/geschichte/2000-2010-iba-fuerst-pueckler-land-werkstatt-fuer-neue-landschaften/landmarke-lausitzer-seenland-senftenberg-weitsicht-ins-seenland/ ''Weitsicht ins Seenland.''] Internationale Bauausstellungen, abgerufen am 9. Mai 2024.</ref> |
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Die Baukosten beliefen sich zuletzt auf knapp 1,25 Millionen Euro. Davon wurden 100.000 Euro durch die Stadt Senftenberg und der Rest durch das [[Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg|Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung des Landes Brandenburg]] getragen. Im Jahr 2010 wurde der Turm mit dem Sonderpreis des [[Preis des Deutschen Stahlbaues|Preises des Deutschen Stahlbaues]] ausgezeichnet.<ref>{{Literatur |Titel=Deutscher Stahlbaupreis 2010 und Stahlbau-Förderpreis entschieden |Sammelwerk=Stahlbau |Band=79 |Nummer=7 |Datum=2010-06-30 |DOI=10.1002/stab.201090066 |Seiten=535 |Online=https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/stab.201090066 |Abruf=2024-05-09}}</ref> Ein Jahr zuvor hatte der Turm aufgrund der fehlenden Barrierefreiheit den Negativpreis „[[Betonkopf (Preis)|Betonkopf]]“ des [[Allgemeiner Behindertenverband in Deutschland|Allgemeinen Behindertenverbandes Land Brandenburg]] erhalten.<ref>[http://betonkopf-brandenburg.de/Ausgezeichnete_2009.html ''Brandenburgischer Betonkopf 2009.''] Allgemeiner Behindertenverband Land Brandenburg, abgerufen am 9. Mai 2024.</ref> |
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Am 10. August 2016 wurde der zur Anlage gehörende Kiosk durch einen Brand zerstört.<ref>[https://www.niederlausitz-aktuell.de/niederlausitz-aktuell/orte/oberspreewald-lausitz/senftenberg/kleinkoschen/62963/200-000-euro-schaden-kiosk-am-rostigen-nagel-brennt-ab.html ''200.000 Euro Schaden. Kiosk am rostigen Nagel brennt ab.''] Niederlausitz Aktuell, 11. August 2016, abgerufen am 9. Mai 2024.</ref> Ab Oktober 2017 wurde der Kiosk wieder aufgebaut, die Planungen wurden wiederum durch den Architekten Stefan Giers übernommen. Die Kosten für den Wiederaufbau beliefen sich auf rund 180.000 Euro.<ref>[https://www.architekturundlandschaft.de/kiosk-mit-wc-anlage-an-der-landmarke-lausitzer-seenland/ ''Kiosk mit WC-Anlage an der Landmarke Lausitzer Seenland.''] Architekturbüro Stefan Giers, abgerufen am 9. Mai 2024.</ref> Zwischen 2024 und 2027 soll die Umgebung des Aussichtsturms für veranschlagte Kosten von 1,1 Millionen Euro aufgewertet werden, unter anderem sind ein [[Kinderspielplatz]], ein Wasserwanderrastplatz und ein Ausbau der Verkehrsanlagen geplant.<ref>Torsten Richter-Zippack: [https://www.lr-online.de/lausitz/senftenberg/lausitzer-seenland-rostiger-nagel-_-kuenftig-geht_s-vom-turm-direkt-an-den-sornoer-kanal-72906525.html ''Rostiger Nagel – künftig geht's vom Turm direkt an den Sornoer Kanal.''] Lausitzer Rundschau, 2. Februar 2024, abgerufen am 9. Mai 2024.</ref> |
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== Architektur und Tragwerk == |
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Der Turm besteht aus 111 Tonnen [[Cortenstahl]], einem wetterfesten Baustahl, auf dessen Oberfläche sich durch Bewitterung eine Sperrschicht aus [[Sulfate]]n oder [[Phosphate]]n bildet, die den Stahl vor weiterer Korrosion schützt. Aufgrund seines dadurch entstehenden typischen Aussehens erhielt der Aussichtsturm den umgangssprachlichen Namen „Rostiger Nagel“. Die Rostschicht auf der Oberfläche des Turms, der im [[Lausitzer Braunkohlerevier]] liegt, soll an das Aussehen der Arbeitsgeräte im Tagebau erinnern.<ref>[https://senftenberg.de/Tourismus/Erlebnisziele/index.php?La=1&object=tx,2055.558.1&kat=&kuo=2&sub=0&NavID=2779.78&La=1 ''Landmarke Lausitzer Seenland.''] Stadt Senftenberg, abgerufen am 9. Mai 2024.</ref> |
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[[Datei:Senftenberg Rostiger Nagel lub 2023-08-22 img01.jpg|mini|Auf der Aussichtsplattform (2023)]] |
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Die Landmarke Lausitzer Seenland ist 28,86 Meter hoch und verfügt über eine Aussichtsplattform auf ca. 27 Metern Höhe, die über 162 Stufen zu erreichen ist. Der Grundriss entspricht einem [[Rechtwinkliges Dreieck|rechtwinkligen Dreieck]] mit Kathetenlängen von zwölf und acht Metern. |
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Das [[Tragwerk (Bauwesen)|Tragwerk]] besteht aus sechs Millimeter dicken Stahlblechen, die überlappend aneinander geschweißt sind. Um den Schweißaufwand auf der Baustelle möglichst gering zu halten, wurden die Bleche im für den Transport größtmöglichen Format im Werk vorgefertigt. Die [[Wand (Bauteil)|Wandscheiben]] sind innen hohl und mit zehn Millimeter dicken [[Rippe (Technik)|Rippen]] sowie einer zusätzlichen Unterkonstruktion ausgesteift. Die Brüstungselemente sind ebenfalls durch Rippen vertikal verstärkt, die Bodenplatten haben eine Unterkonstruktion aus L-förmigen Kantprofilen. |
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== Nutzung == |
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[[Datei:Senftenberg Rostiger Nagel lub 2023-08-22 img02 Aussicht.jpg|mini|Aussicht vom Turm nach Osten auf den Sornoer Kanal (2023)]] |
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Der Turm dient der touristischen Nutzung sowie als regionales Ausflugsziel. Bei gutem Wetter bietet der Turm einen Ausblick zum [[Großräschener See]] im Norden, zur Stadt Cottbus und zum [[Kraftwerk Jänschwalde]] im Nordosten, zu den Kraftwerken [[Kraftwerk Schwarze Pumpe|Schwarze Pumpe]] und [[Kraftwerk Boxberg|Boxberg]] im Osten bzw. Südosten sowie zum Windpark [[Klettwitz]] im Westen. Im Umfeld des Turms befinden sich ein Imbiss und Toiletten sowie ein kleiner Parkplatz. |
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Der Aussichtsturm ist frei öffentlich zugänglich. Bei Gewitter, Nässe und Frost ist das Betreten jedoch verboten. |
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== Weblinks == |
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{{Commonscat|Rostiger Nagel}} |
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* [https://www.lausitzerseenland.de/de/entdecken/natur-entdecken/aussichtstuerme/artikel-landmarke-lausitzer-seenland-0.html Landmarke Lausitzer Seenland] auf der Website des Tourismusverbands Lausitzer Seenland |
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* [https://senftenberg.de/Tourismus/Erlebnisziele/index.php?La=1&object=tx,2055.558.1&kat=&kuo=2&sub=0&NavID=2779.78&La=1 Landmarke Lausitzer Seenland] auf der Website der Stadt Senftenberg |
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* [https://www.bauwelt.de/dl/793974/10825402_d380452f12.pdf Flyer zum Aussichtsturm „Rostiger Nagel“] bei bauwelt.de (PDF; 776 kB) |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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[[Kategorie:Aussichtsturm in Brandenburg]] |
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[[Kategorie:Bauwerk in Senftenberg]] |
[[Kategorie:Bauwerk in Senftenberg]] |
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[[Kategorie:Erbaut in den 2000er Jahren]] |
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[[Kategorie:Turm aus Metall]] |
[[Kategorie:Turm aus Metall]] |
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[[Kategorie:Aussichtsturm in Europa]] |
[[Kategorie:Aussichtsturm in Europa]] |
Version vom 9. Mai 2024, 14:48 Uhr
Rostiger Nagel Landmarke Lausitzer Seenland
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Rostiger Nagel (2023)
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Basisdaten | |||||||||
Ort: | Senftenberg-Sedlitz | ||||||||
Land: | Brandenburg | ||||||||
Staat: | Deutschland | ||||||||
Höhenlage: | 105 m ü. NHN | ||||||||
Koordinaten: 51° 31′ 38,1″ N, 14° 5′ 56,5″ O | |||||||||
Verwendung: | Aussichtsturm | ||||||||
Zugänglichkeit: | Aussichtsturm öffentlich zugänglich | ||||||||
Turmdaten | |||||||||
Bauzeit: | August–Oktober 2008 | ||||||||
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Gesamthöhe: | 28,86 m | ||||||||
Aussichtsplattform: | 27,00 m | ||||||||
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Positionskarte | |||||||||
Die Landmarke Lausitzer Seenland, umgangssprachlich als Rostiger Nagel bezeichnet, ist ein Aussichtsturm im Ortsteil Sedlitz der Stadt Senftenberg im Landkreis Oberspreewald-Lausitz im Süden von Brandenburg. Er wurde 2008 an der Mündung des Sornoer Kanals in den Sedlitzer See errichtet.
Lage
Der Aussichtsturm liegt im Lausitzer Seenland in der Niederlausitz und befindet sich rund sechseinhalb Kilometer östlich des Stadtzentrums von Senftenberg und 15 Kilometer nordwestlich von Hoyerswerda an der Mündung des Sornoer Kanals in den Sedlitzer See am Weg zwischen Kleinkoschen und Lieske (Gemeinde Neu-Seeland). Die Gemarkung gehört an dieser Stelle zum Senftenberger Ortsteil Sedlitz, die Grenze zu Kleinkoschen liegt unmittelbar südlich des Aussichtsturms. Die zum Turmumfeld gehörenden Nebenanlagen liegen größtenteils bereits auf Kleinkoschener Gemarkung. Die Stadt Cottbus liegt 30 Kilometer nordöstlich und die Stadt Dresden 60 Kilometer südwestlich des Aussichsturms.
Geschichte
Der Aussichtsturm Rostiger Nagel wurde zwischen August und Oktober 2008 im Rahmen des Themenjahres „Seensucht Lausitz“ der Internationalen Bauausstellung Fürst-Pückler-Land errichtet und am 23. Oktober 2008 nach einer Bauzeit von 70 Tagen eingeweiht. Der Entwurf ging im April 2005 aus einem im Rahmen eines Architekturwettbewerbs von den Münchner Architekten Stefan Giers und Susanne Gabriel eingereichten Vorschlag hervor,[1] die Planung des Tragwerks übernahm das Ingenierbüro Seeberger Friedl Planungsgesellschaft aus Pfarrkirchen. Bauherr war die Stadt Senftenberg, Projektträger die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft.[2]
Die Baukosten beliefen sich zuletzt auf knapp 1,25 Millionen Euro. Davon wurden 100.000 Euro durch die Stadt Senftenberg und der Rest durch das Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung des Landes Brandenburg getragen. Im Jahr 2010 wurde der Turm mit dem Sonderpreis des Preises des Deutschen Stahlbaues ausgezeichnet.[3] Ein Jahr zuvor hatte der Turm aufgrund der fehlenden Barrierefreiheit den Negativpreis „Betonkopf“ des Allgemeinen Behindertenverbandes Land Brandenburg erhalten.[4]
Am 10. August 2016 wurde der zur Anlage gehörende Kiosk durch einen Brand zerstört.[5] Ab Oktober 2017 wurde der Kiosk wieder aufgebaut, die Planungen wurden wiederum durch den Architekten Stefan Giers übernommen. Die Kosten für den Wiederaufbau beliefen sich auf rund 180.000 Euro.[6] Zwischen 2024 und 2027 soll die Umgebung des Aussichtsturms für veranschlagte Kosten von 1,1 Millionen Euro aufgewertet werden, unter anderem sind ein Kinderspielplatz, ein Wasserwanderrastplatz und ein Ausbau der Verkehrsanlagen geplant.[7]
Architektur und Tragwerk
Der Turm besteht aus 111 Tonnen Cortenstahl, einem wetterfesten Baustahl, auf dessen Oberfläche sich durch Bewitterung eine Sperrschicht aus Sulfaten oder Phosphaten bildet, die den Stahl vor weiterer Korrosion schützt. Aufgrund seines dadurch entstehenden typischen Aussehens erhielt der Aussichtsturm den umgangssprachlichen Namen „Rostiger Nagel“. Die Rostschicht auf der Oberfläche des Turms, der im Lausitzer Braunkohlerevier liegt, soll an das Aussehen der Arbeitsgeräte im Tagebau erinnern.[8]
Die Landmarke Lausitzer Seenland ist 28,86 Meter hoch und verfügt über eine Aussichtsplattform auf ca. 27 Metern Höhe, die über 162 Stufen zu erreichen ist. Der Grundriss entspricht einem rechtwinkligen Dreieck mit Kathetenlängen von zwölf und acht Metern.
Das Tragwerk besteht aus sechs Millimeter dicken Stahlblechen, die überlappend aneinander geschweißt sind. Um den Schweißaufwand auf der Baustelle möglichst gering zu halten, wurden die Bleche im für den Transport größtmöglichen Format im Werk vorgefertigt. Die Wandscheiben sind innen hohl und mit zehn Millimeter dicken Rippen sowie einer zusätzlichen Unterkonstruktion ausgesteift. Die Brüstungselemente sind ebenfalls durch Rippen vertikal verstärkt, die Bodenplatten haben eine Unterkonstruktion aus L-förmigen Kantprofilen.
Nutzung
Der Turm dient der touristischen Nutzung sowie als regionales Ausflugsziel. Bei gutem Wetter bietet der Turm einen Ausblick zum Großräschener See im Norden, zur Stadt Cottbus und zum Kraftwerk Jänschwalde im Nordosten, zu den Kraftwerken Schwarze Pumpe und Boxberg im Osten bzw. Südosten sowie zum Windpark Klettwitz im Westen. Im Umfeld des Turms befinden sich ein Imbiss und Toiletten sowie ein kleiner Parkplatz.
Der Aussichtsturm ist frei öffentlich zugänglich. Bei Gewitter, Nässe und Frost ist das Betreten jedoch verboten.
Weblinks
- Landmarke Lausitzer Seenland auf der Website des Tourismusverbands Lausitzer Seenland
- Landmarke Lausitzer Seenland auf der Website der Stadt Senftenberg
- Flyer zum Aussichtsturm „Rostiger Nagel“ bei bauwelt.de (PDF; 776 kB)
Einzelnachweise
- ↑ Ergebnis des Wettbewerbs Landmarke Lausitzer Seenland. In: iba-see2010.de, 18. April 2005, abgerufen am 9. Mai 2024.
- ↑ Weitsicht ins Seenland. Internationale Bauausstellungen, abgerufen am 9. Mai 2024.
- ↑ Deutscher Stahlbaupreis 2010 und Stahlbau-Förderpreis entschieden. In: Stahlbau. Band 79, Nr. 7, 30. Juni 2010, S. 535, doi:10.1002/stab.201090066 (wiley.com [abgerufen am 9. Mai 2024]).
- ↑ Brandenburgischer Betonkopf 2009. Allgemeiner Behindertenverband Land Brandenburg, abgerufen am 9. Mai 2024.
- ↑ 200.000 Euro Schaden. Kiosk am rostigen Nagel brennt ab. Niederlausitz Aktuell, 11. August 2016, abgerufen am 9. Mai 2024.
- ↑ Kiosk mit WC-Anlage an der Landmarke Lausitzer Seenland. Architekturbüro Stefan Giers, abgerufen am 9. Mai 2024.
- ↑ Torsten Richter-Zippack: Rostiger Nagel – künftig geht's vom Turm direkt an den Sornoer Kanal. Lausitzer Rundschau, 2. Februar 2024, abgerufen am 9. Mai 2024.
- ↑ Landmarke Lausitzer Seenland. Stadt Senftenberg, abgerufen am 9. Mai 2024.