„DE-CIX“ – Versionsunterschied
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Die verteilte [[Switch (Computertechnik)|Switch]]-Infrastruktur ermöglicht den ISPs, kostenfrei Daten auszutauschen („[[Peering]]“). Die Anschaltung der Mitglieder erfolgt wahlweise über fractional Gigabit Ethernet (0,2 Gbps), [[Gigabit Ethernet]], fractional 10-Gigabit-Ethernet (2,5 Gbps) oder 10-Gigabit-Ethernet-Ports.<ref>[http://www.zeit.de/digital/internet/2012-11/de-cix-frankfurt Netzstruktur: Wo das deutsche Internet wohnt], ''[[Zeit Online]]'' vom 29. November 2012</ref> |
Die verteilte [[Switch (Computertechnik)|Switch]]-Infrastruktur ermöglicht den ISPs, kostenfrei Daten auszutauschen („[[Peering]]“). Die Anschaltung der Mitglieder erfolgt wahlweise über fractional Gigabit Ethernet (0,2 Gbps), [[Gigabit Ethernet]], fractional 10-Gigabit-Ethernet (2,5 Gbps) oder 10-Gigabit-Ethernet-Ports.<ref>[http://www.zeit.de/digital/internet/2012-11/de-cix-frankfurt Netzstruktur: Wo das deutsche Internet wohnt], ''[[Zeit Online]]'' vom 29. November 2012</ref> |
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Im April 2001 ging der DE-CIX 2 in Betrieb, um die Platzprobleme im alten Rechenzentrum zu lösen und die Ausfallsicherheit zu steigern. Der neue und der alte Standort wurden durch Glasfaserleitungen miteinander verbunden. Der steigende Internet-Verkehr sowie die Anforderung nach weiterer Ausfallsicherheit machten es notwendig, im Januar 2004 einen dritten DE-CIX-Knoten in Betrieb zu nehmen, der bei der Firma TelecityGroup in der Gutleutstraße in Frankfurt am Main installiert wurde. An allen drei Standorten stand bis Ende 2006 jeweils ein [[Switch (Computertechnik)|Switch]] des Typs [[Cisco Systems|Cisco]] Catalyst 6509-NEB-A. Danach wurden die Switches durch neue TeraScale E1200 von [[Force10]] ersetzt und gleichzeitig ein vierter DE-CIX-Knoten in der Kleyerstraße in Betrieb genommen. Die alte Cisco-Hardware wird seitdem in dem ebenfalls von der DE-CIX Management GmbH betriebenen Hamburger [[WORK-IX]] eingesetzt. Im 1. Quartal 2009 wurden die zwei [[Force10]]-Switches des DE-CIX-Kernnetzes durch [[Brocade Communications Systems|Brocade]] (ehemals ''Foundry Networks'') MLX-32 Switches ersetzt. Um dem weiteren Ausbaubedarf gerecht zu werden, wurden ab Ende 2009 die TeraScale E1200 durch ExScale E1200i von [[Force10]] ersetzt. Im April 2013 verkündete DE-CIX den Aufbau von DE-CIX Apollon. Diese besteht aus einem optischen Netz auf Basis von [[ADVA Optical Networking|ADVA]] FSP3000 und [[Alcatel-Lucent]] 7950 SRX-20. Die neue Plattform bietet 100-Gigabit-Ethernet-Ports und wird zum 1. September 2013 zur Verfügung stehen.<ref>[http://www.heise.de/netze/meldung/Deutscher-Internet-Knoten-DE-CIX-Peering-mit-100-GBit-s-1838411.html Deutscher Internet-Knoten DE-CIX: Peering mit 100 GBit/s] heise Netze vom 10. April 2013</ref> |
Im April 2001 ging der DE-CIX 2 in Betrieb, um die Platzprobleme im alten Rechenzentrum zu lösen und die Ausfallsicherheit zu steigern. Der neue und der alte Standort wurden durch Glasfaserleitungen miteinander verbunden. Der steigende Internet-Verkehr sowie die Anforderung nach weiterer Ausfallsicherheit machten es notwendig, im Januar 2004 einen dritten DE-CIX-Knoten in Betrieb zu nehmen, der bei der Firma TelecityGroup in der Gutleutstraße in Frankfurt am Main installiert wurde. An allen drei Standorten stand bis Ende 2006 jeweils ein [[Switch (Computertechnik)|Switch]] des Typs [[Cisco Systems|Cisco]] Catalyst 6509-NEB-A. Danach wurden die Switches |
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<nowiki> </nowiki>durch neue TeraScale E1200 von [[Force10]] ersetzt und gleichzeitig ein vierter DE-CIX-Knoten in der Kleyerstraße in Betrieb genommen. Die alte Cisco-Hardware wird seitdem in dem ebenfalls von der DE-CIX Management GmbH betriebenen Hamburger [[WORK-IX]] eingesetzt. Im 1. Quartal 2009 wurden die zwei [[Force10]]-Switches des DE-CIX-Kernnetzes durch [[Brocade Communications Systems|Brocade]] (ehemals ''Foundry Networks'') MLX-32 Switches ersetzt. Um dem weiteren Ausbaubedarf gerecht zu werden, wurden ab Ende 2009 die TeraScale E1200 durch ExScale E1200i von [[Force10]] ersetzt. Im April 2013 verkündete DE-CIX den Aufbau von DE-CIX Apollon. Diese besteht aus einem optischen Netz auf Basis von [[ADVA Optical Networking|ADVA]] FSP3000 und [[Alcatel-Lucent]] 7950 SRX-20. Die neue Plattform bietet 100-Gigabit-Ethernet-Ports und wird zum 1. September 2013 zur Verfügung stehen.<ref>[http://www.heise.de/netze/meldung/Deutscher-Internet-Knoten-DE-CIX-Peering-mit-100-GBit-s-1838411.html Deutscher Internet-Knoten DE-CIX: Peering mit 100 GBit/s] heise Netze vom 10. April 2013</ref> |
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== Standorte == |
== Standorte == |
Version vom 27. Juli 2013, 23:10 Uhr
DE-CIX Management GmbH
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Rechtsform | Gesellschaft mit beschränkter Haftung |
Gründung | 1995 |
Sitz | Köln, Deutschland |
Leitung | Harald A. Summa (Geschäftsführer) |
Website | de-cix.net |
Der German Commercial Internet Exchange, kurz DE-CIX, ist ein Internet-Knoten in Frankfurt am Main und gemessen am Durchsatz der größte der Welt.
Entwicklung
Der DE-CIX wurde 1995 gegründet und war ursprünglich ein Projekt von drei Internet-Service-Providern (ISPs). Den Betrieb übernahm der eco Verband der deutschen Internetwirtschaft e.V., mittlerweile wurden die kommerziellen Aktivitäten des DE-CIX in die DE-CIX Management GmbH mit Sitz in Köln überführt. Nach eigenen Angaben wickelt der DE-CIX einen großen Teil des deutschen Peering-Verkehrs ab und ist nach angeschlossenen ISPs der zweit-[1] und nach Traffic der größte Internetknoten der Welt[2] (Stand: Oktober 2012). 1999 zog der DE-CIX in ein neues Rechenzentrum der Firma Interxion an der Hanauer Landstraße in Frankfurt am Main um, 2012 hat die technische Infrastruktur des DE-CIX eine sternförmige Topologie und ist auf insgesamt 14 Rechenzentren (RZ) der Betreiber e-shelter, Equinix, Level(3), I.T.E.N.O.S., Interxion, New Telco, TelecityGroup und Telehouse im Frankfurter Stadtgebiet verteilt.
Technik
Die verteilte Switch-Infrastruktur ermöglicht den ISPs, kostenfrei Daten auszutauschen („Peering“). Die Anschaltung der Mitglieder erfolgt wahlweise über fractional Gigabit Ethernet (0,2 Gbps), Gigabit Ethernet, fractional 10-Gigabit-Ethernet (2,5 Gbps) oder 10-Gigabit-Ethernet-Ports.[3]
Im April 2001 ging der DE-CIX 2 in Betrieb, um die Platzprobleme im alten Rechenzentrum zu lösen und die Ausfallsicherheit zu steigern. Der neue und der alte Standort wurden durch Glasfaserleitungen miteinander verbunden. Der steigende Internet-Verkehr sowie die Anforderung nach weiterer Ausfallsicherheit machten es notwendig, im Januar 2004 einen dritten DE-CIX-Knoten in Betrieb zu nehmen, der bei der Firma TelecityGroup in der Gutleutstraße in Frankfurt am Main installiert wurde. An allen drei Standorten stand bis Ende 2006 jeweils ein Switch des Typs Cisco Catalyst 6509-NEB-A. Danach wurden die Switches
durch neue TeraScale E1200 von Force10 ersetzt und gleichzeitig ein vierter DE-CIX-Knoten in der Kleyerstraße in Betrieb genommen. Die alte Cisco-Hardware wird seitdem in dem ebenfalls von der DE-CIX Management GmbH betriebenen Hamburger WORK-IX eingesetzt. Im 1. Quartal 2009 wurden die zwei Force10-Switches des DE-CIX-Kernnetzes durch Brocade (ehemals Foundry Networks) MLX-32 Switches ersetzt. Um dem weiteren Ausbaubedarf gerecht zu werden, wurden ab Ende 2009 die TeraScale E1200 durch ExScale E1200i von Force10 ersetzt. Im April 2013 verkündete DE-CIX den Aufbau von DE-CIX Apollon. Diese besteht aus einem optischen Netz auf Basis von ADVA FSP3000 und Alcatel-Lucent 7950 SRX-20. Die neue Plattform bietet 100-Gigabit-Ethernet-Ports und wird zum 1. September 2013 zur Verfügung stehen.[4]
Standorte
Der Internetknoten ist in mehreren Rechenzentren in Frankfurt am Main redundant untergebracht. Die einzelnen Standorte sind:[5]
Interne Bezeichnung | Betreiber | Adresse |
---|---|---|
DE-CIX1 | InterXion (Fra1) | Hanauer Landstraße 302 |
DE-CIX2 | InterXion (Fra4) | Weismüllerstraße 19 |
DE-CIX3 | TelecityGroup | Gutleutstraße 310 |
DE-CIX4 | Level3 / ancotel / Databurg (Avaya/Tenovis) / I.T.E.N.O.S. | Kleyerstraße 90 |
DE-CIX6 | InterXion (Fra5) | Hanauer Landstraße 308 |
DE-CIX7 | Level3 | Kleyerstraße 82 |
Datenrate
Im Oktober 2012 waren mehr als 480 Internetdienstanbieter und andere Organisationen aus mehr als 52 Ländern am DE-CIX angebunden, darunter praktisch alle großen Internet Service Provider. Der Datendurchsatz hat im September 2012 erstmals die Marke von 2 Terabit pro Sekunde überschritten.[6] Laut Website besitzt DE-CIX derzeit eine Kapazität von 7 Tbit/s.[7]
Datendurchsatz zu Spitzenzeiten | Datum |
---|---|
16 Gbit/s | Dez. 2003[8] |
23 Gbit/s | Aug. 2004[8] |
49 Gbit/s | Okt. 2005[8] |
90 Gbit/s | Nov. 2006[9] |
300 Gbit/s | Dez. 2007[9] |
407 Gbit/s | Mai 2008[9] |
800 Gbit/s | Juli 2009[10] |
1,2 Tbit/s | Aug. 2010[11] |
1,4 Tbit/s | März 2011[12] |
2 Tbit/s | Sep. 2012[13] |
2,4 Tbit/s | Jan. 2013[14] |
Durchschnittlicher Datendurchsatz | Datum |
---|---|
400 Gbit/s | Juli 2009[10] |
682 Gbit/s | Aug. 2010[11] |
900 Gbit/s | Jan. 2011[12] |
1,2 Tbit/s | Aug. 2012[13] |
Weit weniger Traffic ist für das neue Internetprotokoll IPv6 messbar. Im März 2012 liefen durchschnittlich nur 0,8 Gigabit/s an IPv6-Traffic über den DE-CIX, was 0,088 % des IPv4-Traffics entspricht. Nach dem World IPv6 Launch Day am 6. Juni 2012 liefen in Spitzenzeiten (zumeist gegen 21:00 Uhr) schon 3,5 Gigabit/s durch den DE-CIX. Im Mai 2013 laufen durchschnittlich konstant 8 Gbit/s über den DE-CIX.
Der jemals höchste IPv6-Durchsatz am DE-CIX wurde am 1. Juni 2013 mit 47,4 Gigabit/s erzielt.
Störungen und Ausfälle
- 16. April 2003 – Zwei Switches mussten wegen Problemen neu gestartet werden[15]
- 15. Dezember 2003 – Ausfall der Gigabit-Ethernet-Module in DE-CIX 2[16]
- 17. Oktober 2005 – Teilausfall wegen Software-Panne[17]
- 8. Juni 2010 – Massive Störung von Providernetzen wegen Ethernet-Loop auf einem Port des neuen Force10-Switches[18]
- 13. August 2011 – Mehrere Verbindungen zu anderen Netzbetreibern gestört
- 3. August 2012 – Störung an einem Core-Switch führt zu massiven Problemen bei den angeschlossenen Netzbetreibern
- 1./2. September 2012 – Eine Störung des core02 Switch führt zu hohem Paketverlust
Siehe auch
Weblinks
- Website des DE-CIX mit Traffic-Statistiken
- German Internet Exchange: Deutschlands dickster Knoten
- Verband der deutschen Internetwirtschaft e.V (englisch)
- Ulrich Hottelet: Die Achillesferse des Internet in Telepolis vom 4. Mai 2001
Einzelnachweise
- ↑ Rangfolge der weltweiten Internet-Knoten, nach angeschlossenen ISPs sortiert (englisch, pch.net)
- ↑ Rangfolge der weltweiten Internetknoten, nach Traffic sortiert (englisch, pch.net)
- ↑ Netzstruktur: Wo das deutsche Internet wohnt, Zeit Online vom 29. November 2012
- ↑ Deutscher Internet-Knoten DE-CIX: Peering mit 100 GBit/s heise Netze vom 10. April 2013
- ↑ DE-CIX: Customers & Partners
- ↑ Rekord am DE-CIX: 2 Terabit pro Sekunde, heise online vom 22. September 2012
- ↑ DE-CIX: Quick Facts, abgerufen am 15. Oktober 2012
- ↑ a b c Update DE-CIX @ EIX RIPE 51 Präsentation vom 13. Oktober 2005 zum DE-CIX am RIPE 51, Seite 4 (pdf; 1,0 MB)
- ↑ a b c DECIX Update RIPE57 (PDF; 1,0 MB) Präsentation vom Oktober 2008 zum DE-CIX am RIPE 57, Seite 2
- ↑ a b DE-CIX halbiert Preise für kleine Provider, golem.de vom 13. Juli 2009
- ↑ a b Internetknoten: Mehr als 1 TBit/s am DE-CIX, golem.de vom 31. August 2010
- ↑ a b DE-CIX: Internet-Verkehr wächst bis 2015 um den Faktor 20, heise online vom 28. Januar 2011
- ↑ a b Rekord am DE-CIX: 2 Terabit pro Sekunde, heise online vom 22. September 2012
- ↑ New peak and new customers at DE-CIX DE-CIX News vom 23. Januar 2013
- ↑ Internet steckte DE-CIX-Ausfall gut weg, heise online vom 16. April 2003
- ↑ Switch-Ausfall am Internet-Knoten DE-CIX, heise online vom 15. Dezember 2003
- ↑ Teilausfall am Internet-Knoten DE-CIX ohne gravierende Auswirkungen, heise online vom 17. Oktober 2005
- ↑ DE-CIX: Switch-Fehler störte Provider-Netze, heise online vom 8. Juni 2010