„Eigentümlich frei“ – Versionsunterschied

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Der Sozialwissenschaftler [[Thomas Gesterkamp]] bestätigte diese Einordnung: „die Macher betrachten sich als Libertäre, sprachlich wie personell aber gibt es Überschneidungen zur 'Jungen Freiheit'.“<ref>Thomas Gesterkamp: ''Für Männer, aber nicht gegen Frauen – Essay.'' In: [[Bundeszentrale für politische Bildung]] (Hrsg.): ''[[Aus Politik und Zeitgeschichte]] (APuZ)'', Nr. 40, Bonn 2012, 24. September 2012 ([http://www.bpb.de/apuz/144847/fuer-maenner-aber-nicht-gegen-frauen online]).</ref> Der Politikwissenschaftler [[Albrecht von Lucke]] konstatierte bereits 2009 in einem Zeitungsartikel den „völlige[n] Einklang von 'Junger Freiheit' und 'eigentümlich frei' in ihrem Kampf gegen die angebliche Dominanz der ''[[political correctness]]''“.<ref>Albrecht von Lucke: [http://www.taz.de/Piratenpartei-und-Junge-Freiheit/!40866/ ''Die Untiefen der Freiheit.''] taz.de, 18. September 2009.</ref>
Der Sozialwissenschaftler [[Thomas Gesterkamp]] bestätigte diese Einordnung: „die Macher betrachten sich als Libertäre, sprachlich wie personell aber gibt es Überschneidungen zur 'Jungen Freiheit'.“<ref>Thomas Gesterkamp: ''Für Männer, aber nicht gegen Frauen – Essay.'' In: [[Bundeszentrale für politische Bildung]] (Hrsg.): ''[[Aus Politik und Zeitgeschichte]] (APuZ)'', Nr. 40, Bonn 2012, 24. September 2012 ([http://www.bpb.de/apuz/144847/fuer-maenner-aber-nicht-gegen-frauen online]).</ref> Der Politikwissenschaftler [[Albrecht von Lucke]] konstatierte bereits 2009 in einem Zeitungsartikel den „völlige[n] Einklang von 'Junger Freiheit' und 'eigentümlich frei' in ihrem Kampf gegen die angebliche Dominanz der ''[[political correctness]]''“.<ref>Albrecht von Lucke: [http://www.taz.de/Piratenpartei-und-Junge-Freiheit/!40866/ ''Die Untiefen der Freiheit.''] taz.de, 18. September 2009.</ref>

Marc-Felix Serrao kam in einem Portrait über das Magazin in der „Süddeutschen Zeitung“ 2010 zu einem anderen Ergebnis: „eigentümlich frei: Deutschlands einziges radikal liberales Magazin kämpft weiter für den Kapitalismus.“ Serrao schreibt: „Spricht man mit FDP-Langzeitwählern, Sloterdijk-Fans oder Sarrazin-Verstehern, jener noch etwas tapsigen, aber immer selbstbewussteren Milieu-Melange, die bisher wenig mehr vereint als ihre Ablehnung von ’68, dann findet man viele, die die Zeitschrift kennen.“ Politisch ordnet Serrao das Magazin so ein: „Der klassische Liberalismus wird hier mit einer radikalindividualistischen Note gewürzt, die in der Freiheit, vor allem der Besitzfreiheit des Einzelnen den höchsten Wert erkennt, und die dem Staat allenfalls Minimalfunktionen zubilligt.“<ref> Marc-Felix Serrao: „Der Gegner aus Grevenbroich. Eigentümlich frei: Deutschlands einziges radikal liberales Magazin kämpft weiter für den Kapitalismus“, Süddeutsche Zeitung vom 02.03.2010, Seite 17. .</ref>

Auch der [[Focus]] beschreibt das Magazin 2011 anlässlich eines Gastbeitrags von Herausgeber Lichtschlag als „libertäre Monatszeitschrift“. <ref>Focus: [http://www.focus.de/politik/deutschland/debatte-nichts-haben-sie-verstanden_aid_616881.html „Nichts haben sie verstanden“] Focus, 11.04.2011</ref>


== Autoren ==
== Autoren ==

Version vom 23. Oktober 2012, 10:25 Uhr

eigentümlich frei

Beschreibung Monatszeitschrift
Sprache Deutsch
Verlag Lichtschlag Medien und Werbung KG
Erstausgabe 1. Januar 1998
Erscheinungsweise zehnmal im Jahr
Chefredakteur André F. Lichtschlag
Herausgeber André F. Lichtschlag
Weblink ef-magazin.de

eigentümlich frei (kurz: ef) ist eine politische Monatsschrift, die seit 1998 erscheint und Positionen vertritt, die von Herausgeber und Chefredakteur André F. Lichtschlag als individualistisch, kapitalistisch und libertär bezeichnet werden.

Eigendarstellung

Der Titel des Magazins ist nach eigenen Angaben von den Begriffen Eigentum und Freiheit abgeleitet.[1]

eigentümlich frei bezeichnete sich im Anfangsjahr im Untertitel als „Marktplatz für Liberalismus, Anarchismus und Kapitalismus“, anschließend einige Jahre mit „Freisinn, Eigensinn, Eigentum“. Ef präsentiert sich politisch kämpferisch: „eigentümlich frei steht auf der Seite der libertären Gegenwehr“. Das Magazin habe den "Anspruch, sich gegen Entmündigung und Wohlstandsvernichtung durch die Politik zu wenden und aufzuzeigen, inwiefern Politiker, Staatsbürokraten und ihre willfährigen Medien den ehrlich arbeitenden Bürgern viel mehr schaden als nutzen." Ziel sei es, „dieses Land zu verändern. Nicht weniger“.[2] Ein Anliegen vieler Autoren von ef ist die Kritik am staatlichen Interventionismus. Ökonomische Grundlage der Zeitschrift ist die betont liberale Österreichische Schule der Volkswirtschaftslehre, deren deutschsprachige Vertreter regelmäßig in ef publizieren.

1998 startete die Zeitschrift nach Eigenangaben mit 70 Festabonnenten.[2] Heute habe sie eine verbreitete Auflage von 6000 Heften. Ihre Internetseite komme monatlich auf 300.000 Besucher (Visits) und über eine Million Page Impressions.[3] Nach zwei Proben 2004 und 2005 ist die Zeitschrift seit Mai 2006 im Einzelverkauf erhältlich.

Rezeption

Karen Horn, damals Wirtschaftsredakteurin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, beschrieb die Zeitschrift 2001 als „radikalliberal“ und begrüßte das damals dreijährige Bestehen dieser „ungewöhnlichen, auf dem deutschen Markt einzigartigen“ Zeitschrift, die „der liberalen intellektuellen Szene ein Diskussionsforum“ biete, auch wenn sie manchmal „in der Aufmachung provokant, manchmal sogar reißerisch“ sei. Dieser Stil möge zwar „in seriösen Leserkreisen nicht eben verkaufsförderlich wirken. Aber es bestätigt: Der echte Libertäre hat vor keinem Thema Angst, er erwartet, vorurteilsfrei diskutieren zu können, und er liebt es, wider den Stachel zu löcken.“[4]

Für Heribert Seifert (Neue Zürcher Zeitung) ist eigentümlich frei ein „Szeneorgan für die sogenannten Libertären“, die auf „besitzbürgerlichen Individualismus und offensiven Sukkurs für einen Kapitalismus, der mit möglichst wenig Staat auskommt“ setze. Sie sei neben den erzliberalen Schweizer Monatsheften eine Zeitschrift, die bemüht ist, gegen einen sogenannten allgegenwärtigen sinnentleerten „Wischi-Waschi-Liberalismus“ „liberale Positionen wirtschafts-, gesellschafts- und kulturpolitisch schärfer zu konturieren“. Der Ton von eigentümlich frei sei laut, gelegentlich schrill, die Botschaft überschaubar. Auch rechtskonservative Autoren kämen zu Wort. Der gemeinsame Kampf gegen Einschränkungen der Meinungsfreiheit führe trotz unterschiedlicher Staatsvorstellungen zu einer Zusammenarbeit: „Anlass zu Alarmrufen über einen Rechtsruck des Blatts“ bestehe aber nicht. [5]

Die Soziologin Karin Priester sieht eigentümlich frei als ein Forum des minimalstaatlichen Libertarismus – nach den Theorien von Ayn Rand, Murray Rothbard u. a. –, der seit 2007 auch die Nähe zum Rechtsextremismus suchen würde. „Neben dem NPD-Vorsitzenden Udo Voigt und dem Nationalanarchisten Peter Töpfer kam Angelika Willig, bis 2009 Chefredakteurin von Hier & Jetzt, der Theoriezeitschrift der sächsischen NPD-Jugendorganisation Junge Nationaldemokraten und Vordenkerin eines grundsätzlichen Systemwechsels, zu Wort.“[6] eigentümlich frei erklärte hierzu, dass mit Voigt „ein einziges Mal ein sehr kritisches Interview geführt wurde“, so wie unzählige Zeitungen in Deutschland dies auch gemacht hätten. Angelika Willig habe 2003 und 2004 insgesamt zwei Artikel in eigentümlich frei publiziert, lange bevor sie 2008 für kurze Zeit Chefredakteurin von Hier & Jetzt wurde.[7]

In dem Artikel Das rechte Scharnier (2012) im Magazin Publik-Forum untersucht Angelika Strube neurechte und rechtskonservative Medien. „Auf den ersten Blick weniger leicht einzuordnen“ sei das Magazin eigentümlich frei, das für sich reklamiere, „libertär“ zu sein und sich gegen „Mainstream“ und den „demokratischen Totalitarismus“ zu stellen. Es gäbe jedoch „deutliche personelle Überschneidungen innerhalb der Autorenschaft“ von eigentümlich frei mit der Junge Freiheit, „die als das Scharnierorgan neurechten Gedankenguts schlechthin“ gelte, und dem Jugendmagazin Blaue Narzisse. Dies bestätige die Einschätzung Thomas Sagers[8] von Lichtschlags Magazin als „Beispiel für die Querfrontstrategie neurechter Kräfte“.[9]

Der Sozialwissenschaftler Thomas Gesterkamp bestätigte diese Einordnung: „die Macher betrachten sich als Libertäre, sprachlich wie personell aber gibt es Überschneidungen zur 'Jungen Freiheit'.“[10] Der Politikwissenschaftler Albrecht von Lucke konstatierte bereits 2009 in einem Zeitungsartikel den „völlige[n] Einklang von 'Junger Freiheit' und 'eigentümlich frei' in ihrem Kampf gegen die angebliche Dominanz der political correctness“.[11]

Autoren

Neben dem Chefredakteur André Lichtschlag schreiben oder schrieben unter anderem folgende Autoren[12] regelmäßig für ef:

Einzelnachweise

  1. André Lichtschlag, Mitbegründer der Zeitschrift und auch der „Max-Stirner-Gesellschaft”, hat sich bei der Titelfindung von Max Stirners Buch Der Einzige und sein Eigentum inspirieren lassen, und in den ersten Jahren erschienen in ihr auch mehrere Artikel über Stirner. Seit der Stirnerforscher Bernd A. Laska den inhaltlichen Bezug kritisch in Frage gestellt hat (Max Stirner — Pate von ›eigentümlich frei‹? in Heft 11, S. 381–383 ), figuriert Stirner zwar noch auf der „Ehrentafel“ als „Ikone der Zeitschrift“, spielt aber sonst in ihr keine Rolle mehr.
  2. a b http://www.ef-magazin.de/warum-ef/
  3. Anzeigenpreisliste
  4. Karen Horn: Der Freiheit eine Stimme. Eine kleine Zeitschrift setzt sich an die Spitze der radikalliberalen Szene in Deutschland. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13. August 2001, abgerufen aus dem Internetarchiv am 3. September 2012.
  5. Heribert Seifert: Gegen Wischiwaschi-Liberalismus – Die Zeitschriften «Eigentümlich frei» und «Schweizer Monatshefte». In: Neue Zürcher Zeitung, 22. Februar 2008.
  6. Karin Priester: Fließende Grenzen zwischen Rechtsextremismus und Rechtspopulismus in Europa? Bundeszentrale für Politische Bildung, aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ 44/2010), 28. Oktober 2010, S. 38, online
  7. Hinweis in eigener Sache: Libertäre Nazis?, Redaktion eigentümlich frei, 22. Oktober 2012
  8. Tomas Sager: Mobilmachung. Vertreter des extrem rechten und rechtskonservativen Spektrums ziehen gegen den NRW-Verfassungsschutz zu Felde. In: Blick nach Rechts, 21. August 2003; zitiert nach dem Online-Archiv von ef, dort inzwischen nicht mehr verfügbar.
  9. Angelika Strube: Das rechte Scharnier. In: Publik-Forum, Online-Ausgabe 26. Januar 2012. Strube ist Professorin für Ethik und Anthropologie an der Universität Bayreuth.
  10. Thomas Gesterkamp: Für Männer, aber nicht gegen Frauen – Essay. In: Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ), Nr. 40, Bonn 2012, 24. September 2012 (online).
  11. Albrecht von Lucke: Die Untiefen der Freiheit. taz.de, 18. September 2009.
  12. Liste der Autoren von ef.