Yala (Provinz)
Yala (thailändisch ยะลา, malaiisch Jolor) ist eine Provinz (Changwat) in Süd-Thailand. Die Hauptstadt der Provinz heißt ebenfalls Yala.
Yala | |
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ยะลา | |
Statistik | |
Hauptstadt: | Yala |
Telefonvorwahl: | 073 |
Fläche: | 4.521,1 km² 48. |
Einwohner: | 480.334 (2008) 55. |
Bevölkerungsdichte: | 106 E/km² 41. |
ISO 3166-2: | |
Gouverneur: | |
Karte | |
Etymologie
BearbeitenDer Name Yala ist die thailändische Transliteration von Jala (Jawi: جال), sein ursprünglicher malaiischer Name bedeutet ‚Netz‘. Die Provinz wird auf Patani-Malaiisch auch Jolor (Jawi: جولور) genannt.
Geographie
BearbeitenYala liegt im äußersten Süden von Thailand auf der Malaiischen Halbinsel an der Grenze zu Malaysia. Yala ist die einzige Provinz im Süden des Landes, die keine Küstenlinie zum Indischen oder Pazifischen Ozean hat.
Der höchste Punkt des Sankalakhiri Gebirges (nördliche Titiwangsa-Berge), 1533 Meter hoch, liegt an der Thai-Malaysischen Grenze zwischen Yala und Perak.[1]
Angrenzende Provinzen und Gebiete: | |
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Norden | Pattani und Songkhla |
Osten | Narathiwat |
Süden | Landesgrenze zu Malaysia |
Westen | Landesgrenze zu Malaysia |
Wichtige Städte
Bearbeiten- Betong, die südlichste Stadt von Thailand
Klima
BearbeitenDas Klima ist tropisch-monsunal, und durch die äquatornahe Lage können das ganze Jahr über ergiebige Regenfälle auftreten. Die Höchsttemperatur im Jahr 2008 betrug 36,8 °C, die tiefste Temperatur wurde mit 20,6 °C gemessen. An 164 Regentagen fielen in demselben Jahr 2181,0 mm Niederschlag.
Wirtschaft
BearbeitenAllgemeines
BearbeitenYala zählt zu den reichsten Provinzen des Südens, vornehmlich wegen der ertragreichen Gummiplantagen.
Das „Gross Provincial Product“ (Bruttoinlandsprodukt) der Provinz betrug 2008 42.630 Millionen Baht. Der Mindestlohn in der Provinz beträgt 172 Baht pro Tag (etwa 4 €).[2]
Daten
BearbeitenDie unten stehende Tabelle zeigt den Anteil der Wirtschaftszweige am Gross Provincial Product in Prozent.
Wirtschaftszweig | 2006 | 2007 | 2008 |
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Landwirtschaft | 47,3 | 47,3 | 48,9 |
Industrie | 6,6 | 6,7 | 6,0 |
Andere | 46,1 | 46,0 | 45,1 |
Alle Angaben in %[2]
Landnutzung
BearbeitenFür die Provinz ist die folgende Landnutzung dokumentiert:[2]
- Waldfläche: 948.710 Rai (592,9 km²), 33,6 % der Gesamtfläche
- Landwirtschaftlich genutzte Fläche: 758.512 Rai (474,1 km²), 26,8 % der Gesamtfläche
- Nicht klassifizierte Fläche: 1.118.452 Rai (699,0 km²), 39,6 % der Gesamtfläche
Lokale Produkte
BearbeitenLokale Produkte im Rahmen des Programms One Tambon One Product sind in Yala:
- Kluai-Hin-Bananen: eine Sorte ähnlich den Kluai-Nam-Wa-Banenen, die gekocht oder glasiert einen nussigen Geschmack erreichen
- Sojasauce nach Betong-Art: eine Sauce aus Soja, die speziell hergestellt wird
- Shogun-Orangen: das führende Produkt im Obstanbau von Yala, ähnlich der grünen Süßorange mit einem weicheren schmackhafteren Fleisch
Staudämme
Bearbeiten- Der Bang Lang-Staudamm liegt etwa 60 km von der Provinzhauptstadt entfernt, er wird vom Maenam Pattani (Pattani-Fluß) gespeist. Der Stausee überdeckt eine Fläche von etwa 50 km² und hat viele kleinere Inseln.
Verkehr
BearbeitenEisenbahn
BearbeitenIn der Hauptstadt Yala befindet sich ein Bahnhof an der Südbahn, die Bangkok mit Malaysia verbindet.
Flugverkehr
BearbeitenAm 28. Februar 2022 wurde der Flughafen Betong in der Stadt Betong offiziell eröffnet.
Straßen
BearbeitenDie wichtigste Straßenverbindung in der Provinz Yala ist die Route 410 von Pattani über Yala und Betong bis zur Grenze nach Malaysia.
Geschichte
BearbeitenIn frühen Zeiten lag die Hauptstadt der Region im heutigen Süden von Thailand in Pattani, das die Hauptstadt eines gleichnamigen Königreiches war. Das Königreich hatte allerdings Tribut an das Thai-Königreich Sukhothai und später an dessen Nachfolger Ayutthaya zu leisten. Nach dem Zusammenbruch Ayutthayas 1767 erhielt Pattani zunächst volle Unabhängigkeit, doch kam es unter der Herrschaft von König Phra Phutthayotfa Chulalok (Rama I.) wieder unter die Kontrolle Siams.
Nachdem die Briten sich auf der Malaiischen Halbinsel festgesetzt und eine neue Ordnung geschaffen hatte, wurde Pattani – und damit das heutige Yala – 1909 zu einem Bestandteil des Königreiches Siam. Zusammen mit Narathiwat war Yala ursprünglich Bestandteil der Provinz Pattani, wurde aber 1933 abgetrennt und zu einer eigenständigen Provinz gemacht. Siehe auch: Geschichte Thailands
Probleme
BearbeitenNach langen Jahren der Ruhe ist seit 2004 eine separatistische Bewegung im Süden aktiv, die insbesondere in den Provinzen Narathiwat, Pattani und Yala Bombenanschläge durchführen und Gegner ermorden lässt. Seit Januar 2004 sind auf diese Weise mehr als 800 Menschen umgekommen. Der letzte Anschlag war am 25. Oktober 2011 im Zentrum von Yala, dabei kamen 3 Menschen ums Leben und 44[3] weitere Personen erlitten teils lebensgefährliche Verletzungen.[4] Bei zwei der ums Leben gekommenen Personen handelte es sich um militante Rebellen, welche den Sprengsatz auf dem Motorroller transportierten. Insgesamt wurden 21 Sprengsätze in ganz Yala positioniert, von denen 16 explodierten, fünf weitere konnten entschärft werden.[3] Am 24. Januar 2018 wurden bei einem Bombenanschlag auf dem Markt von Yala drei Menschen getötet.
Bevölkerung
BearbeitenYala ist eine der vier Provinzen, in denen nicht die Buddhisten (31,0 % bei der Volkszählung 2000), sondern die Muslime (68,9 %) die Mehrheit der Bevölkerung stellen. Es handelt sich meist um malaiisch-stämmige Menschen (66,1 % sind Malaien), sie sprechen einen malaiischen Dialekt, das Pattani-Malaiische (thailändisch ยาวี – Yawi). 3 % der Bevölkerung sprechen chinesische Sprachen als Erstsprache.[5] Daneben finden sich hier auch Angehörige der Semang, die die Sprache Kensiu sprechen.[6]
Wappen
BearbeitenDas Wappen der Provinz Yala zeigt einen Minenarbeiter mit einfachem Werkzeug, wie Hacke und Korb. Yala war ursprünglich eine Bergbaustadt, in deren Gegend Zinn und Wolfram abgebaut wurde.
Der lokale Baum ist der rote Aschokbaum (Saraca declinata), die lokale Blume ist der Balatabaum (auch Pferdefleischholz, Mimusops elengi). Der Wahlspruch der Provinz Yala lautet schlicht: „Die südlichste Provinz von Thailand,Großartig zum Anschauen und ein Grenzland.“ |
Verwaltungseinheiten
BearbeitenProvinzverwaltung
BearbeitenYala ist in 8 Amphoe (Landkreise) eingeteilt, die wiederum in 56 Gemeinden (Tambon) und 341 Ortsteile (Muban) zerfallen.
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Lokalverwaltung
BearbeitenFür das ganze Gebiet der Provinz besteht eine Provinz-Verwaltungsorganisation (องค์การบริหารส่วนจังหวัด, kurz อบจ., Ongkan Borihan suan Changwat; englisch Provincial Administrative Organization, PAO).
In der Provinz gibt es eine Großstadt (เทศบาลนคร – Thesaban Nakhon): Yala (เทศบาลนครยะลา) und zwei Städte (เทศบาลเมือง – Thesaban Mueang): Sateng Nok (เทศบาลเมืองสะเตงนอก) und Betong (เทศบาลเมืองเบตง). Daneben gibt es 7 Kleinstädte (เทศบาลตำบล – Thesaban Tambon).[7]
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten(Siehe Eintrag in Yala)
- Krachang-Höhle – etwa 50 km von Yala entfernt, mit einem fließenden Gewässer und Stalaktiten
- Nationalparks:
- Nationalpark Bang Lang – 60 km von Yala entfernt in Richtung Betong; sehr schön gelegen inmitten einer Berglandschaft mit einem neunstufigen Wasserfall, der von steilen Klippen herabfällt.
Literatur
Bearbeiten- Thailand in Figures 2011. 13. Auflage. Alpha Research, Nonthaburi 2011, ISBN 978-616752603-4.
Weblinks
Bearbeiten- Übersichtskarte der Provinz (Bezeichnungen auf Thai und Englisch) abgerufen am 9. November 2013
- Touristische Informationen über die Provinz Yala – Seite der Tourism Authority of Thailand TAT (auf Englisch)
- Webauftritt der Provinz Yala (auf Thai)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Gunong Ulu Titi Basah: Thailand
- ↑ a b c Thailand in Figures (2011), S. 407
- ↑ a b Bangkok Post ( vom 23. Juli 2012 im Webarchiv archive.today) (englisch, aufgerufen am 28. Oktober 2011)
- ↑ The Nation (englisch, aufgerufen am 25. Oktober 2011)
- ↑ web.nso.go.th ( des vom 20. April 2021 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 303 kB) – Provinz Yala des Census 2000
- ↑ Shuichi Nagata: Subgroup ‘names’ of the Sakai (Thailand) and the Semang (malaysia): a literature survey. In: Anthropological Science, Band 114, 2005, S. 45–57
- ↑ Department of Provincial Administration: Stand 2012 (auf Thai)
Koordinaten: 6° 32′ N, 101° 17′ O