Lösungen für die konkurrenzfähige Erzeugung von grünem Wasserstoff, Strukturwandel im Agrarsektor und neue Möglichkeiten für den 3D-Druck

Lösungen für die konkurrenzfähige Erzeugung von grünem Wasserstoff, Strukturwandel im Agrarsektor und neue Möglichkeiten für den 3D-Druck

-- English version below --

Liebe Leserin, lieber Leser,

ist die Erzeugung von grünem Wasserstoff in Deutschland konkurrenzfähig? Welchen Beitrag können wir zum Strukturwandel in unserer Region im Agrarsektor leisten? Wie kann die additive Fertigung von Bauteilen verbessert werden und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für tribokorrosiv beanspruchte Bauteile? Lesen Sie selbst. Zum Ende des Jahres geben wir Ihnen mit unserem Newsletter noch einmal einen kleinen Einblick in aktuelle Themen des Fraunhofer IST. Ein besonderes Highlight war die Verleihung des B+T Innovation Awards, über den wir uns sehr gefreut haben.

Wir wünschen Ihnen nun viel Vergnügen bei der Lektüre, erholsame Feiertage und einen guten Start in das neue Jahr. Wir freuen uns darauf, Sie auch 2023 wieder mit spannenden Neuigkeiten aus dem Fraunhofer IST zu versorgen.

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Highlights

B+T-Innovation Award

Am 1. Dezember 2022 wurde das Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik IST für seine menschenzentrierte Forschung und Entwicklung von nachhaltigen sowie zukunftsweisenden Technologien mit dem diesjährigen B+T Innovation Award ausgezeichnet. Über die Preisvergabe entscheidet ein Expertengremium der B+T-Unternehmensgruppe.

Der B+T Innovation Award 2022 geht an das Fraunhofer IST für seine menschenzentrierte Forschung und Entwicklung von nachhaltigen sowie zukunftsweisenden Technologien. V.l.n.r. Frank Benner, Prof. Dr.-Ing. Christoph Herrmann und Annalina Benner.
V.l.n.r. Frank Benner, Prof. Dr.-Ing. Christoph Herrmann und Annalina Benner.
© Norbert Kaufmann, B+T Unternehmensgruppe

Schicht für Schicht zu mehr Stabilität: Neue Möglichkeiten für den 3D-Druck durch integrierte Plasmabehandlung

Die Haftung spielt bei additiven Fertigungsverfahren eine bedeutende Rolle, da sie die Stabilität der gedruckten Bauteile maßgeblich beeinflusst. Am Fraunhofer IST werden derzeit Plasmaquellen entwickelt, die in den 3D-Drucker integriert werden können und so bereits während des Druckprozesses eine gezielte chemische Modifikation der Oberfläche ermöglichen. Dadurch kann u.a. eine deutliche Steigerung der Adhäsion erreicht werden.

Oberflächenfunktionalisierung über eine in die additive Fertigung integrierte Plasmaquelle.
Oberflächenfunktionalisierung über eine in die additive Fertigung integrierte Plasmaquelle. © Fraunhofer IST

Plasmabehandlung während des 3D-Drucks

Im Leistungszentrum Medizin- und Pharmatechnologie ist es Forscherinnen und Forschern am Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik IST gelungen, eine Plasmaquelle in einen 3D-Drucker zu integrieren, sodass die Oberfläche modifiziert werden kann. Ziel ist es, die Scaffolds bereits während des Druckprozesses mit Plasma zu behandeln, um die gewünschten Eigenschaften zu erzeugen.

Oberflächenfunktionalisierung über eine in die additive Fertigung integrierte Plasmaquelle.
Oberflächenfunktionalisierung über eine in die additive Fertigung integrierte Plasmaquelle. © Fraunhofer IST

Strukturwandel im Helmstedter Revier

Wie lässt sich ein wirtschaftlicher, sozialer und ein ökologisch nachhaltiger Strukturwandel im ehemaligen Helmstedter Revier gestalten? Wie können Arbeitsplätze in der Region gesichert und neue geschaffen werden? Welche Innovationen sind notwendig, um die landwirtschaftlichen Betriebe in der Region langfristig zu stärken? Diese Fragen beschäftigen auch die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Fraunhofer-Gesellschaft. 

René Borresch, Geschäftsführer der Bundeslehranstalt Burg Warberg; Prof. Dr.-Ing. Christoph Herrmann, Institutsleiter des Fraunhofer IST; Prof. Dr. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft; Prof. Dr. Lothar Hagebölling, Mitglied der Strukturkommission Helmstedt; Hilmar Freiherr von Münchhausen, Geschäftsführer des Netzwerks Ackerbau Niedersachsen e.V.; Volker Hahn, Vorsitzender des Netzwerks Ackerbau Niedersachsen e.V. (v.l.n.r.) während der »Fokusreise Strukturwandel« auf der Burg Warberg. © Fraunhofer, Max Niemann
René Borresch, Geschäftsführer der Bundeslehranstalt Burg Warberg; Prof. Dr.-Ing. Christoph Herrmann, Institutsleiter des Fraunhofer IST; Prof. Dr. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft; Prof. Dr. Lothar Hagebölling, Mitglied der Strukturkommission Helmstedt; Hilmar Freiherr von Münchhausen, Geschäftsführer des Netzwerks Ackerbau Niedersachsen e.V.; Volker Hahn, Vorsitzender des Netzwerks Ackerbau Niedersachsen e.V. (v.l.n.r.) während der »Fokusreise Strukturwandel« auf der Burg Warberg. © Fraunhofer, Max Niemann

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Aus der Forschung

Behandlungsmöglichkeiten für tribokorrosiv beanspruchte Bauteile

In industrienahen Aufbauten wurde die Behandelbarkeit von Lagerringen in Batchprozessen untersucht. Die Chargierung einzelner Lagerringe fand in entsprechenden Fraktionen statt.
In industrienahen Aufbauten wurde die Behandelbarkeit von Lagerringen in Batchprozessen untersucht. Die Chargierung einzelner Lagerringe fand in entsprechenden Fraktionen statt.
© Fraunhofer IST

Dichtungslose Wälzlager, die unter Medienschmierung verwendet werden können, besitzen ein hohes Potenzial für den Einsatz in energieeffizienten und ressourcenschonenden Anwendungen. Standard-Wälzlagermaterialien sind bei diesen kombinierten Beanspruchungen aus Korrosion und Verschleiß jedoch nur sehr begrenzt einsetzbar. Abhilfe kann eine Randzonenbehandlung mittels Niedertemperatur-Plasmanitrieren bieten, die am Fraunhofer IST erforscht wird.

Kurzfristige Lösungen für grünen Wasserstoff in Salzgitter

Auf dem Werksgelände der Salzgitter AG werden bereits heute grüner Wasserstoff und Strom aus Windenergie erzeugt.
Auf dem Werksgelände der Salzgitter AG werden bereits heute grüner Wasserstoff und Strom aus Windenergie erzeugt. © Salzgitter AG

Der Wasserstoff Campus Salzgitter verfolgt den Anspruch, sich am industriegeprägten Standort als sichtbare Modellregion für eine erfolgreiche Transformation von Industrie und Gesellschaft zur Klimaneutralität zu entwickeln, indem er den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft adressiert und vorantreibt. Experten des Fraunhofer IST haben im Auftrag des Campus gemeinsam mit MAN Energy Solutions SE ein Thesenpapier zum Projekt »GreenH2SZ« veröffentlicht, das mögliche Lösungen für eine zeitnahe und kosteneffiziente Versorgung von Salzgitter mit grünem Wasserstoff aufzeigt. 

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Jobs und Karriere 

Ebenso vielfältig wie unsere Forschungsfelder sind die Möglichkeiten für Ihre Karriere am Fraunhofer IST: Ob in der Ausbildung, als studentische Hilfskraft, bei der Abschlussarbeit oder Promotion, als Wissenschaftlerin bzw. Wissenschaftler, in der IT, Technik oder in der Verwaltung – werden Sie Teil des Teams!

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Weiterbildung

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Weiterbildung »Energiewende praktisch – Fachwissen für Ihren Umstieg auf Wasserstoff«.

Sie wollen Ihr Unternehmen zukunftssicher machen? 

In unserem Weiterbildungsprogramm »Energiewende praktisch – Fachwissen für Ihren Umstieg auf Wasserstoff» lernen Sie die gesamte Wertschöpfungskette der Wasserstoffwirtschaft kennen. Sie erfahren, warum Wasserstoff ein Schlüsselelement für eine klimaneutrale Wirtschaft ist und welche Faktoren bei der Umstellung auf Wasserstoff für Ihr Unternehmen wichtig sind. 

Unsere Module richten sich ganz nach Ihrem Bedarf: 

  • E-Learnings vermitteln umfangreiche Grundlagen 
  • Live-Online Treffen bieten die Möglichkeit zur Vertiefung und zum Austausch 
  • Interaktive Methoden fördern ein tiefes Verständnis für Anwendungen
  • Use Cases: Industrieunternehmen geben spannende Einblicke und teilen ihre Erfahrungen
  • Austausch: Expert*innen zeigen Lösungsansätze auf
  • Personenzertifizierung »Fachkundige*r Wasserstoff mit TÜV Rheinland geprüfter Qualifikation«

Machen Sie Ihr Unternehmen fit für das Wasserstoffzeitalter! Wir begleiten Sie gern. 

+++ English version +++

The plasma point source in action: treatment of a 3D printed component.
The plasma point source in action: treatment of a 3D printed component. © Fraunhofer IST

Dear reader, 

Is the production of green hydrogen competitive in Germany? What contribution can we provide towards structural change in the agricultural sector in our region? How can the additive manufacturing of components be improved and what treatment possibilities are available for components subjected to tribocorrosive stress? Read for yourself. At the end of the year, our Newsletter once again provides you with a brief insight into current topics at the Fraunhofer IST. One particular highlight was the presentation of the B+T Innovation Award, which we were absolutely delighted about.

We hope that you enjoy reading this Newsletter, and we wish you a relaxing holiday season and a good start to the new year. We look forward to continuing to provide you with exciting news from the Fraunhofer IST in 2023.

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Highlights

B+T-Innovation Award

On 1st December 2022, the Fraunhofer Institute for Surface Engineering and Thin Films IST was honored with this year’s B+T Innovation Award in recognition of its human-centered research and development into sustainable as well as future-oriented technologies. The recipient is selected by a panel of experts from the B+T group of companies. 

The B+T Innovation Award 2022 goes to the Fraunhofer IST for its human-centered research and development into sustainable as well as forward-looking technologies. From left to right: Frank Benner, Prof. Dr.-Ing. Christoph Herrmann and Annalina Benner. Frank Benner, CEO of the B+T Unternehmensgruppe, and shareholder Annalina Benner presented the B+T Innovation Award on behalf of the entire group of companies in recognition of the commitment and research work of the Fraunhofer IST in the field of sustainability. Within the framework of the official award ceremony, Institute Director Prof. Dr.-Ing. Christoph Herrmann accepted the prize on behalf of the institute’s employees. “At the Fraunhofer IST in Braunschweig, we maintain a focus on the sustainable design of the entire product life cycle, from the procurement of raw materials, through production and the product, and on to disposal and recycling – i.e. from the cradle to the grave – and strive to implement this in a practicable manner. We are therefore delighted to have received this recognition for our work,” said Christoph Herrmann, expressing his thanks.  As a long-standing project partner and, since 2019, also as a trustee of the Fraunhofer IST, Frank Benner has gained an in-depth insight into the research work and technological development of the institute. The Fraunhofer IST is working, for example, on making electroplating processes more agile, flexible and sustainable in the future through the application of digital methods. For this
The B+T Innovation Award 2022 goes to the Fraunhofer IST for its human-centered research and development into sustainable as well as forward-looking technologies. From left to right: Frank Benner, Prof. Dr.-Ing. Christoph Herrmann and Annalina Benner.
© Norbert Kaufmann, B+T Unternehmensgruppe

Layer by layer to more stability: New possibilities for 3D printing through integrated plasma treatment

The adhesion of the individual layers plays an important role in additive-manufacturing processes, as it significantly influences the stability of the printed components. At the Fraunhofer IST, plasma sources are currently being developed which can be integrated into the 3D printer, thereby enabling a targeted chemical modification of the surface during the printing process itself. Amongst other things, a significant increase in adhesion can consequently be achieved.

With the plasma point source, comparatively small area can be modified with high resolution.
With the plasma point source, comparatively small area can be modified with high resolution. © Fraunhofer IST

Plasma treatment during 3D printing

In the High-Performance Center Medical and Pharmaceutical Engineering, researchers at the Fraunhofer Institute for Surface Engineering and Thin Films IST have succeeded in integrating a plasma source into a 3D printer, thereby enabling the surface to be modified. The aim is to treat the scaffolds with plasma during the actual printing process in order to produce the desired properties.

Surface functionalization via a plasma source integrated into additive manufacturing.
Surface functionalization via a plasma source integrated into additive manufacturing. © Fraunhofer IST

Structural change in the “Helmstedter Revier”

How can an economic, social and ecologically sustainable structural change be achieved in the former opencast mines near Helmstedt? How can jobs in this region be safeguarded and new ones created? Which innovations are necessary in order to strengthen the agricultural enterprises in the region in the long term? These questions are being addressed not only by politicians and the people and companies of the Helmstedt region, but also by the scientists of the Fraunhofer-Gesellschaft.

René Borresch, Managing Director of the Federal Training College Burg Warberg; Prof. Dr.-Ing. Christoph Herrmann, Director of the Fraunhofer IST; Prof. Dr. Reimund Neugebauer, President of the Fraunhofer-Gesellschaft; Prof. Dr. Lothar Hagebölling, Member of the Structural Commission Helmstedt; Hilmar Freiherr von Münchhausen, Managing Director of the Netzwerk Ackerbau Niedersachsen e.V.; Volker Hahn, Chairman of the Netzwerk Ackerbau Niedersachsen e.V. (l.t.r.) during the "Focus Journey Structural Change"​ at Burg Warberg. © Fraunhofer, Max Niemann
René Borresch, Managing Director of the Federal Training College Burg Warberg; Prof. Dr.-Ing. Christoph Herrmann, Director of the Fraunhofer IST; Prof. Dr. Reimund Neugebauer, President of the Fraunhofer-Gesellschaft; Prof. Dr. Lothar Hagebölling, Member of the Structural Commission Helmstedt; Hilmar Freiherr von Münchhausen, Managing Director of the Netzwerk Ackerbau Niedersachsen e.V.; Volker Hahn, Chairman of the Netzwerk Ackerbau Niedersachsen e.V. (l.t.r.) during the "Focus Journey Structural Change" at Burg Warberg. © Fraunhofer, Max Niemann

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From research

Treatment possibilities for components subjected to tribocorrosive stresses

In realistic industrial setups, the treatability of bearing rings was investigated in batch processes. The batching of individual bearing rings was performed in corresponding fractions.
In realistic industrial setups, the treatability of bearing rings was investigated in batch processes. The batching of individual bearing rings was performed in corresponding fractions. © Fraunhofer IST

Sealless rolling bearings that can be used under media lubrication possess high potential for utilization in energy-efficient and resource-saving applications. Standard rolling-bearing materials are, however, of very limited use under these combined stresses of corrosion and wear. A remedy can be offered through edge-zone treatment by means of low-temperature plasma nitriding, which is being researched at the Fraunhofer IST. 

Short-term solutions for green hydrogen in Salzgitter

On the factory premises of Salzgitter AG, green hydrogen and electricity are already being generated from wind energy.
On the factory premises of Salzgitter AG, green hydrogen and electricity are already being generated from wind energy.
© Salzgitter AG

The Wasserstoff Campus Salzgitter, at its industrially dominated location, is pursuing the goal of developing itself as a prominent model region for the successful transformation of industry and society to climate neutrality by addressing and driving forward the development of a hydrogen economy. On behalf of the Campus, experts from the Fraunhofer IST, in collaboration with MAN Energy Solutions SE, have published a thesis paper on the “GreenH2SZ” project which identifies possible solutions for supplying Salzgitter with green hydrogen in a timely and cost-efficient manner. 

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