79% der Lehrkräfte halten Verbesserungen beim Übergang nach der Volksschule für wichtig
Pünktlich zum Semesterende wird das Thema aktuell in den Medien wieder stark diskutiert: der Übergang nach der Volksschule. Er ist für die Kinder mit großem Druck verbunden, gute Noten im Zeugnis zu haben. Die Eltern werden sehr emotional, da der Einschnitt entscheidend für die Zukunft ihrer Kinder sein kann. Lehrkräfte stecken oft im Dilemma – wie fair Noten geben und gleichzeitig die Bildungslaufbahn der Kinder nicht limitieren? Wie umgehen mit dem Druck vonseiten der Eltern? Wie den Kindern liebevoll möglichst viel von dem Druck nehmen?
Vor einem knappen Jahr haben wir in einer Umfrage Lehrkräfte unter anderem zu diesem Thema befragt. 529 Lehrkräfte österreichweit haben uns auf diese Frage geantwortet: Wie sinnvoll ist der Übergang nach der Volksschule in der aktuellen Form gestaltet?
62% halten den Übergang für verbesserungswürdig, weitere 17% halten ihn sogar für gar nicht sinnvoll gestaltet. Damit fordert eine überwältigende Mehrheit von 79% Veränderungen am Übergang nach der Volksschule.
Warum, wird zum Beispiel durch diese Antwort klar:
„Das Problem beim Übertritt von der Volksschule in die Mittelschule/AHS ist, dass die Schüler*innen völlig von der Willkür der Volksschullehrer*innen abhängig sind. Hier erfolgt tatsächlich eine soziale Auslese, da viel davon abhängt, ob die Eltern in der Lage sind, für ihr Kind einzutreten. Ob sie dabei ernst genommen werden, hängt leider sehr von der sozialen Stellung der Eltern ab. Ich bestreite nicht, dass die Volksschullehrer*innen oft die besten Absichten haben – etwa wenn sie für ein Kind die Mittelschule statt der AHS empfehlen, weil es sich an der AHS doch nicht wohlfühlen würde. Das ändert aber nichts daran, dass diese Bildungsentscheidung nicht in die Hände der Klassenlehrer*innen gehört. Der Druck, ein 'Einserzeugnis' für das 'Wunschgymnasium' zu erreichen, lastet zudem im letzten Schuljahr schwer auf den Kindern, die zu diesem Zeitpunkt überhaupt erst seit drei Jahren in die Schule gehen! Dringend verbesserungsbedürftig.“
Auch Lösungsvorschläge werden genannt:
„Wünschenswert wäre eine gemeinsame Sekundarstufe mit ausreichenden Fördermöglichkeiten.“
„Eine Aufnahmsprüfung in die AHS könnte den Volksschullehrer*innen den Druck durch die Eltern nehmen und das Niveau in der AHS verbessern.“
💬 Welche Erfahrung habt ihr mit diesem Übergang gemacht? Habt ihr ihn mit euren Kindern selbst erlebt? Oder als Lehrkraft begleitet? Wo seht ihr die größten Probleme? Wie würdet ihr euch den Übergang idealerweise vorstellen – und wann?
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