Beitrag von Dirk Rossmann GmbH

Unterstützung und Kooperation   In meinem letzten Post habe ich über die zunehmenden Insolvenzen von Einrichtungen der Altenpflege oder in der Sozialwirtschaft geschrieben.   Es gibt allerdings auch Beispiele von Einrichtungen, die dem Problem des Fachkräftemangels sehr pragmatisch begegnen. Was brauchen Mitarbeitende aus dem Ausland, um zu bleiben? Herr Ritsch, Heimleiter des Senioren-Centrum Katzenelnbogen in Rheinland-Pfalz sagt: „Mitarbeiter, die sich gemeinsam so um die ausländischen Fachkräfte kümmern, dass die bleiben wollen – obwohl die deutsche Einwanderungsbürokratie Endloswartezeiten produziert oder den Nachzug von Kindern verzögert“.   Konkret kann das eine ganze Reihe von Bestrebungen bedeuten. Zum Beispiel, sich um Wohnraum für die neuen Mitarbeitenden zu kümmern. Sich um ihre Anerkennung als Fachkraft zu bemühen, um den Nachzug ihrer Familien, um Kita- und Schulplätze und um die Begleitung durch den deutschen Bürokratiedschungel.   Das Senioren-Centrum Katzenelnbogen ist aufmerksam und kreativ. Und was wirklich bemerkenswert ist: Es hat ein neues Verständnis von Mitarbeiterfürsorge entwickelt. So kümmert sich die Kollegin am Empfang auch um Amtsangelegenheiten; Der Hausmeister holt auch außerhalb der Dienstzeiten mal neue Möbel ab. Damit werden die neu vom Heim für die Auslandsfachkräfte angemieteten Wohnungen und das kleine Haus mit Azubi-WG eingerichtet. Der Weg ist, sich gemeinsam für das Gelingen zuständig zu machen.   Kooperation und Unterstützung von Mitarbeitenden in all ihren Lebenslagen ist vielleicht aufwendig, zahlt aber sich aber aus. So kann der Auftrag einer angemessenen Betreuung und Versorgung älterer Menschen sichergestellt werden. Und es bindet zudem Mitarbeiter langfristig, was wiederum zu Kostensenkung durch Fluktuation beiträgt.   Aufmerksamkeit, Kreativität, ein gemeinsames Ziel, die Kooperation und auf das Gelingen konzentrieren. Dann kann auch die deutsche Bürokratie den Aufbruch nicht aufhalten.   #Neuzeit #Transformation #Organisationsberatung #Aufbruch #Umbruch

Am Montag hat der virtuelle (Un-)Vereinbarkeitsgipfel der Ruhrgebietskonferenz Pflege stattgefunden. Thema: Was tun, damit Familien, Unternehmen und Pflegedienste nicht weiter auf sich allein gestellt sind? Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW, hat in seiner Keynote zum Start der Veranstaltung seine Einordnung der Situation geteilt. Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales Nordrhein-Westfalen (Zitate sinngemäß aus der Erinnerung): „84% der Pflegebedürftigen in NRW werden zu Hause betreut und wir wissen, dass wir dazu keine wirkliche Alternative haben. Stationäre Versorgung würde an Personalmangel scheitern.“ „Wir müssen weiter an der Vereinbarkeit von Beruf und Pflege arbeiten. Da stehen wir heute noch, wo wir bei der Vereinbarkeit von Beruf und Kindern im Jahr 2005 standen. Hier haben wir einfach nichts gemacht.“ Die Tatsache, dass die Pflegenden heute aufgrund des steigenden Renteneintrittsalters immer länger berufstätig sind, belastet das „System“ zusätzlich. Dadurch können sie erst später ohne parallele berufliche Belastung in beispielsweise die Pflege der eigenen Eltern einsteigen. Notburga Ott von „wir pflegen“ hat einen weiteren Aspekt eingebracht: 13-15 Prozent der Beschäftigten haben eine Pflegesituation zu Hause. Diese Zahl mag hoch erscheinen. Kein Wunder, denn die Mehrheit der pflegend Beschäftigten spricht ihre Situation im beruflichen Umfeld gar nicht an. Negative Reaktionen, Kündigungen, keine Verlängerung befristeter Verträge uvm. sind keine Seltenheit. Pflegend beschäftigt zu sein ist keine persönliche Entscheidung, sondern absolute Notwendigkeit in unserer Gesellschaft. Mit Blick auf die steigenden Zahlen der Pflegebedürftigen, wird das Thema auch für Unternehmen zunehmend herausfordernd. Hilfreich können hier sogenannte „Pflege-Guides“ sein. Sie sind die erste Anlaufstelle und Vertrauenspersonen für Betroffene. Außerdem informieren sie über innerbetriebliche Regelungen und Maßnahmen sowie über das externe Hilfenetz im Pflegefall. Weitere Infos hier: https://lnkd.in/e46pdAPp #Vereinbarkeit #BerufundFamilie #BerufundPflege #Careerandcare Career & Care

"Kaum Fortschritte bei der Aufteilung von #CareArbeit", so titelt das Handelsblatt in der gestrigen Ausgabe. Ich stelle mir die Frage welche Aufteilung brauchen wir? Meines Erachtens brauchen wir eine gesellschaftliche Veränderung bei der Wahrnehmung von Carearbeit. Wenn ein Elternteil die Vormittagstermine des Theatervorspiels in der Kindertagesstätte begleitet, wer bezahlt dann die Rentenanwartschaft dazu ? Ist in der jetzigen Zeit diese Frage nicht auch auf Unternehmensebene zu diskutieren ? Wie vergütet ein Unternehmen Carearbeit ? Mit einer Freistellung für diese Zeiten, das wird gesellschaftlich nicht reichen. Wir werden in den nächsten Jahren durch die demografische Entwicklung in #Deutschland eine eklatante Zunahme von Carearbeit haben, leider oft nicht im Theatervorspiel, jedoch beim Kümmern um die pflegebedürftigen Angehörigen - Welche Rolle spielen die Unternehmen dabei ? Sozialversicherungsrechtlich flankierte Instrumente gibt es, an der Einführung, Umsetzung und Ausgestaltung dazu im #Mittelstand hapert es. Falls Sie darüber nachdenken wie Sie das angehen können, wir tun es auch, gerne auch für Sie. ⏩ www.vb-rb.de/Benefits #Wertguthaben #Zeitwertkonto #fachkraeftemangel #Demographie #morgenkannkommen meine Volksbank Raiffeisenbank eG

Ein flächendeckender, fairer Stundenlohn für persönliche Assistenz – nicht nur eine Forderung, sondern eine Notwendigkeit. Wie der ÖZIV in Wien vorschlägt, sollten auch in Deutschland höhere und einheitliche Stundenlöhne für persönliche Assistenzkräfte von den Kostenträgern bezahlt werden. Diese sollten sich am TVöD-P orientieren. Aktuell gibt es eine enorme Spanne von Mindestlohn bis hin zu TVöD-P-ähnlichen Sätzen. Nicht nur auf Länderebene, auch auf Kreisebene können sich Stundenlöhne an der nächsten Landkreisgrenze enorm unterscheiden. Diese Ungleichheit erschwert es Menschen mit Behinderung, die auf Assistenz angewiesen sind, qualifizierte Kräfte zu finden. Denn am Ende des Tages spielt das Gehalt eine entscheidende Rolle. Als jemand, der selbst Assistenz nutzt und in der Beratung für persönliche Assistenz tätig ist, kenne ich die Herausforderungen der Assistenzsuche aus erster Hand. Meine Erfahrungen haben mich 2015 dazu bewogen, die Facebook-Gruppe 'Assistenzbörse' zu gründen, die heute 13.000 Mitglieder zählt. 2020 kam dann der 'AssistenzTreff' dazu, eine Plattform für die Job- und Wissensvermittlung in der persönlichen Assistenz, die sich momentan in der Weiterentwicklung befindet. 2019 konnten die zweitgrößten Assistenzdienste in Berlin zusammen mit Ver.di einen Tarifvertrag nach TV-L EG 5 mit den Kostenträgern vereinbaren. Behinderte Arbeitgeber*innen die ihre Assistenz selbst im Arbeitgebermodell organisieren, bekamen darauf enorme Schwierigkeiten ihre Assistenzkräfte zu halten bzw. neue zu finden. Jahrelanger und massiver Protest behinderter Arbeitgeber*innen und ihrer Assistenzkräfte haben schließlich dafür gesorgt, dass der Lohn ihrer Assistent*innen ebenfalls an den Tariflohn angeglichen wurde. Voraussetzung hierfür war die Gründung einer Arbeitsgemeinschaft der Arbeitgeber*innen mit persönlicher Assistenz (AAPA) die als Verband fungiert und als Tarifeinigung zwischen AAPA und der Gewerkschaft Verdi in Form einer Niederschriftserklärung vorliegt. Quelle: https://lnkd.in/eMqbD9jz Ein gutes Beispiel dass sich Aktivismus und Protest auch lohnen kann. #Inklusion #PersönlicheAssistenz #FairerLohn #Selbstbestimmung"