BULGARIEN WÄHLT IRIS-T SLM IM RAHMEN VON ESSI
Die deutsche Initiative zum Ausbau der europäischen Luftverteidigung – European Sky Shield Initiative (#ESSI) – nimmt weiter Fahrt auf. Nun haben auch die bulgarischen Streitkräfte das deutsche Luftverteidigungssystem IRIS-T SLM von Diehl Defence unter Vertrag genommen, auch wenn es sich erstmal nur um eine Fireunit handelt, mit der Option auf mehr Systeme.
Der Vertrag wurde gestern im BAAINBw in Koblenz unterzeichnet. Mit Bulgarien wächst die Nutzerfamilie von IRIS-T SL (Surface Launched = Luftverteidigung) auf neun Nationen. Bulgarien ist zudem das erste Land, das optional IRIS-T SLX in den Vertrag mit aufgenommen hat.
„Die Beschaffung des Systems stellt nicht nur einen wichtigen Meilenstein für die bulgarische Luftverteidigung dar, sondern stärkt auch die European Sky Shield Initiative und trägt damit zu einer umfassenden Luftverteidigung für Europa und die NATO bei“, berichtet Diehl Defence. „Mit weiteren optionalen IRIS-T SLM- und SLX-Einheiten stellt die Beschaffung eine strategisch wichtige und zugleich zukunftsweisende Entscheidung Bulgariens für die internationale Zusammenarbeit innerhalb der ESSI dar.“
Eine Fireunit IRIS-T SLM besteht aus den Elementen Feuerleitstand (Tactical Operations Center = TOC), Radar, Feuereinheit (Launcher) sowie Flugkörpernachschub. Jedes dieser Elemente wurde auf Standard-ISO-Containern realisiert und kann dementsprechend auf verschiedensten Plattformen integriert werden. Aktuell laufen sogar Versuche bei der Deutschen Marine zur Integration auf einer Fregatte, üblich sind allerdings nationale Fahrzeuge.
Die Gesamtlösung zur Luftverteidigung lässt sich ebenfalls flexibel um das TOC realisieren und auf die Bedrohung ausrichten, so kann ein Setup aus TOC, Radar und mehreren Launchern bestehen, aber auch aus TOC, mehreren Radaren und einem Launcher. Diese Modularität und Flexibilität ist eines der Kernmerkmale von IRIS-T SLM.
Das zweite ist die herausragende Treffergenauigkeit. Durch die Ukraine wird diese mit 100 Prozent angegeben und selbst wenn dies Teil von Kriegspropaganda sein sollte, zeigen alle bisherigen Daten eine Abfangquote von deutlich über 90 Prozent, so zumindest entsprechende Aussagen aus der Bundeswehr.
Mit IRIS-T SLM erhält Bulgarien also eine überaus wirksame Lösung, die sich zudem nahtlos und interoperabel in ESSI einfügt. Durch die weite Verbreitung von IRIS-T SLM ergeben sich Synergien für alle Streitkräfte, von dem Austausch von Ersatzteilen über das Pooling und Sharing der Flugkörper bis hin zur Ausbildung der Bediener.
Mehrere weitere Nationen haben bereits Interesse angemeldet, nicht nur um Rahmen von ESSI. So wird auch die Schweiz es wahrscheinlich demnächst unter Vertrag nehmen (wir berichteten). Womit der untere Layer der europäischen #Luftverteidigung dann in Zukunft fast durchgehend von Diehl Defence mit seinem IRIS-T SL gestellt wird. Ein Erfolgsmodell Made in Germany.
Text: Dorothee Frank, Foto: Diehl Defence
Klingt nach einem erfolgreichen Tag!