Outdoor: Wie werden die Gehzeiten bei Wanderwegen berechnet?

Marcel Winter
Marcel Winter

Bern,

Jeder Outdoor-Fan kennt die Wegweiser mit Kilometerangaben und Gehzeiten an Wanderwegen. Doch wie werden sie eigentlich berechnet?

Outdoor
Die Gehzeiten können Sie beim Wandern im Outdoor berechnen. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweizer Wanderwege haben eine Gesamtlänge von 65'000 Kilometern.
  • Zur Berechnung der Gehzeiten wird eine feste Formel verwendet.

Das Wandern ist offizieller Volkssport in der Schweiz. Einer Schweizer Alpen-Club SAC-Studie zufolge sind ein Drittel der Schweizer Bevölkerung aktive Wanderer. Sie profitieren dabei von einem beeindruckenden Netz an Wanderwegen.

Würde man alle Wanderwege aneinanderreihen, ergäben sie eine Länge von 65'000 Kilometern. Laut dem Portal «Schweizer Wanderwege» entspricht dies einer anderthalbfachen Umrundung der Erde.

50'000 Wegweiser-Standorte in der Schweiz

Auch wenn die meisten Wandernden heute technische Hilfsmittel wie Smartphones mit GPS nutzen, bleiben klassische Wegweiser unverzichtbar. Sie helfen vor allem dort, wo es Unsicherheiten zum richtigen Abzweig gibt oder wo Wege nur schwer zu erkennen sind.

Wanderwege
Die Schweizer Wanderwege im Outdoor sind in der Regel sehr gut markiert. - Depositphotos

Die ehrenamtlichen Mitarbeitenden der kantonalen Wanderweg-Fachorganisationen kümmern sich um die rund 50'000 Wegweiserstandorte im Land. Sie sorgen dafür, dass diese stets gut sichtbar und sauber sind und tauschen sie bei Bedarf sogar aus.

Outdoor: Die Informationen auf den Wegweiser-Tafeln

Anstelle von Kilometerangaben stehen auf den Wegweisern für Wanderwege überwiegend die Gehzeiten in Minuten angegeben. Diese finden sich am Start- und Zielpunkt und bei längeren Strecken auch an Zwischenhalten.

Doch es ist klar, dass es in diesem Fall kein «One Size Fits All» gibt: Der versierte Outdoor-Fan wandert schliesslich wesentlich schneller als das Rentnerehepaar, das es zweimal im Jahr in die Berge zieht.

Wandertafeln
Wandertafeln können helfen, richtig zu wandern. Sie zeigen zum Beispiel an, wie lang eine Route ist. - Depositphotos

In früheren Zeiten wurden tatsächliche Wandernde losgeschickt, um die Zeit manuell zu messen. Einige Gemeinden machten es besonders geschickt, indem sie mehrere unterschiedlich fitte Gruppen losschickten. So konnten sie aus den verschiedenen Gehzeiten einen Durchschnittswert errechnen.

Die moderne Formel zur Gehzeitberechnung

Heute muss niemand mehr mit der Stoppuhr zum Wandern aufbrechen. Stattdessen brütete in den 80er-Jahren ein kluger Kopf namens Stephan Weber eine komplexe mathematische Formel aus. Diese berücksichtigt neben der Weglänge auch die Steigung, Horizontaldistanz und Höhendifferenz. Formel-Begeisterte finden die Formel etwa auf der Website von «Schweizer Wanderwege».

Die einfache Faustformel

Die sehr vereinfachte Formel für Nicht-Mathematiker orientiert sich daran, dass der durchschnittliche Erwachsene vier Kilometer pro Stunde schafft. Dies entspricht einem Kilometer pro Viertelstunde. Geht es 100 Höhenmeter bergauf oder 200 Höhenmeter bergab, kommt eine Viertelstunde hinzu, da sich das Tempo dann verlangsamt.

Wandern
Wichtig ist es, beim Wandern immer wieder Pausen einzulegen und richtige Wanderschuhe zu tragen, keine Latschen. - Depositphotos

Wer eine Wanderung von zehn Kilometern und 300 Höhenmetern zur Bergstation plant, sollte drei Stunden und 15 Minuten einplanen. Für die Strecke von zehn Kilometern sind 2,5 Stunden vorgesehen, die 300 Höhenmeter dauern zusätzlich 45 Minuten.

Dazu sollte jeder sein eigenes Tempo im Flachland kennen: Wer beim durchschnittlichen Spaziergang nur drei Kilometer in einer Stunde schafft, muss die Formel entsprechend anpassen.

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Kommentare

User #1135 (nicht angemeldet)

Rechne diese Zeiten immer mal 3

User #1905 (nicht angemeldet)

Die Bilder sind ungeeignet. Es ist medizinisch, ärztlich und statistisch bewiesen, dass gesunde Menschen die keine Einschränkungen oder Gleichgewichtsstörungen haben, irgendwelche Wander- oder Hikingstöcke benutzen sollten, so cool und professionell sie auch aussehen. Sie fördern falsches gehen, oder eben auch das Gleichgewichtsgefühl zu verlieren, wenn man solche Stöcke zu viel benutzt. Wer natürlich unsicher ist auf unebenen Wanderwegen soll sie benutzen, dann machen sie auch sinn. Aber man ist wegen solchen Stöcken weder cool, noch betreibt man damit eine bessere Sportart als wenn man ohne Stöcke Spazieren oder Wandern geht.

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