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Verkaufsförderung

Vegan Grillen? Diese Supermärkte setzen auf fleischlose Alternativen

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Vegetarisches für den Grill? Ist längt keine Seltenheit mehr.
Vegetarisches für den Grill? Ist längt keine Seltenheit mehr.

Alternative Produkte nach vegetarischem oder veganem Standard waren bisher im Supermarkt eher die Ausnahme. Mittlerweile stehen die zahlreichen Neuheiten bunt und vielseitig neben traditionellen Produkten in den Regalen. Wir  geben Tipps und zeigen, was aktuell in den Märkten zur Grillsaison angesagt ist.

Pflanzliche Ernährung ist schon lange kein Dogma mehr. Laut Statista reduzieren immer mehr Kunden den Konsum tierischer Produkte oder geben an, bewusstere Kaufentscheidungen zu treffen. Vegane und vegetarische Produkte verzichten auf tierische Inhaltsstoffe. Dabei bedienen sie konkrete Kundenbedürfnisse - nicht anders als etwa zuckerfreie oder fettarme Produktlinien. Bei Auswahl und Platzierung gibt es jedoch einiges zu beachten.

Vegetarisch ist Trend - und wird es bleiben

Alle Supermärkte führen inzwischen vegane und vegetarische Alternativen. Die Produkte haben ein modernes Image und werden gerne gekauft. Der Discounter Lidl hat beispielsweise mit „Vemondo“ eine vegane Eigenmarke im Sortiment und konnte seit der preislichen Anpassung an vergleichbare tierische Produkte den Absatz im letzten Halbjahr um 30 Prozent steigern. Generell nähern sich der klassische Lebensmitteleinzelhandel und Bio-Märkte einander weiter an und lernen voneinander.

Jüngstes Beispiel ist die Eröffnung von „Rewe voll pflanzlich“ in Berlin Friedrichshain mit mehr als 2.700 rein pflanzlichen Produkten. Der neue Supermarkt bezieht den ehemaligen Flagship-Store von „Veganz“ und damit einen bewährten Standort. Denn jedes Sortiment verträgt genau nur die Menge an veganen und vegetarischen Produkten, welche auch nachgefragt ist. Hier sind die spezifische Auswahl und Preissensibilität der Kundschaft entscheidend.

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Veggie ist nicht gleich veggie

Das Trendwort „veggie“ kann auf Produkten sowohl vegetarische als auch vegane Verarbeitung versprechen. Ebenfalls wird die Angabe „rein pflanzlich“ auf einigen Produkten verwendet, welche ohnehin keine tierischen Inhaltsstoffe beinhalten. Dieser Mitnahmeeffekt verzerrt das eigentlich schützenswerte Gütesiegel für pflanzliche Alternativen.
Dabei kann das Angebot prinzipiell in drei Kategorien unterteilt werden. Am bekanntesten sind pflanzliche Alternativen zu Produkten wie Fleisch oder Milch. Aber auch verarbeitete Lebensmittel, wie Süßigkeiten werden immer häufiger ohne tierische Inhaltsstoffe angeboten. Tierische Inhaltsstoffe oder Prozessstoffe sind in Produkten wie Wein oder Waschmittel noch wenig bekannt. Diese nutzen in der Verarbeitung teilweise tierische Produkte, werden aber ebenfalls immer häufiger vegan verarbeitet angeboten.

Etablierte Marken mit kleinen Startups mischen

Die bekannteste deutsche Marke im Bereich „Veggie“ ist noch vor Veganz und Alnatura die Rügenwalder Mühle. Der Hersteller hat die Zeichen der Zeit früh erkannt und produziert seit zehn Jahren erfolgreich Fleisch- und fleischlose Produkte nebeneinander. Andere große Handelsmarken, wie Iglu, Müller Milch, Magnum, Coppenrath & Wiese oder Meggle sind dem Beispiel gefolgt. Sie bieten vegane Produktlinien an oder haben bekannte Produkte teilweise oder vollständig durch vegane Neuerungen ersetzt.

Andere rein vegane Marken gibt es bereits erstaunlich lange am Markt. Der bekannte Getränkehersteller Alpro bietet bereits seit 1980 pflanzliche Milchalternativen an und gehört seit 2016 zum Danone-Konzern. Jüngere Marken sind Billie Green (seit 2020) oder BettaF!sh (seit 2018), letztere mit Alternativen zu Fischprodukten.

Raus aus der Nische

Pflanzliche Produkte sind gekommen, um zu bleiben - und waren eigentlich schon immer da. Die Obst- und Gemüseabteilung ist das Rückgrat jedes Supermarktes. Deshalb muss aber nicht jede Auslage gleich zur „Veggie-Bar“ umgelabelt werden.
Das vegane und vegetarische Sortiment kann zweifelsfrei neben den traditionellen Produkten existieren und bedarf keiner besonderen Platzierung. Die pflanzliche Alternativen gehören heute wie selbstverständlich in jedes moderne Sortiment. Selbst dann, wenn sie nicht regional sind oder einen optimalen Nutri-Score aufweisen. Am Ende müssen sie sich wie alle anderen Angebote durch guten Geschmack und ein vernünftiges Preis-Leistungs-Verhältnis bewähren - und nicht nur durch bunte Verpackungen.

Beispiele aus den Märkten 

Rewe voll pflanzlich in Berlin setzt rundum auf Vegetarisches. In der Tiefkühlabteilung gibt es alles, was das Herz begehrt: von Backwaren über tiefgekühltes Gemüse bis Pizza. Das Sortiment besteht aus einem Mix aus klassischen Herstellern und Trendsettern. 
Vegetarisches für den Grill? Ist längt keine Seltenheit mehr. Bei Marktkauf in Löhne werden die vegetarischen Alternative direkt neben dem klassischen Grillgut angeboten.  Auch Edeka Wichmann bietet eine große Auswahl an vegetarischen, selbstgemachen Spezialitäten für den Grill an.  Edeka Husmann setzt ebenfalls auf Fleischloses für den Grill und wirbt damit auf Instagram. 
Verkostungen lohnen sich vor allem bei Neuprodukten. Denns Biomarkt in Siegen verkostet beispielsweise vegane Grillwürstchen - das funktioniert nicht nur im Biomarkt. Wir finden: tolle Idee!  Pflanzliche Produkte neuer Hersteller gibt es reichlich, diese fügen sich nahtlos in bestehende Sortimente ein. Sonderplatzierungen wie bei Rewe Boppard sind eher selten - ziehen aber die Aufmersamkeit der Kunden auf sich. 
Immer auf dem neuesten Stand: Achtsame Konsumenten mit genauem Blick für Qualität und Inhaltsstoffe der aktuellen Neuheiten sind über soziale Medien gut vernetzt. Bekannte Kanäle wie vegan_check oder Hashtags wie #veganeneuheiten weisen auf neue Produkte hin. So kann der Fußball- und Grillsommer kommen! 
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