Der heutige 5. Dezember ist der Internationale Tag des Ehrenamtes. Passend dazu, schreibt Jennifer Wobker, die Trainerin der ersten Frauenmannschaft der DJK Arminia Ibbenbüren, auf FUSSBALL.DE einen Liebesbrief ans Ehrenamt.
Liebes Ehrenamt,
es ist an der Zeit, dir Danke zu sagen, denn dieses einfache, aber doch bedeutende Wort wird häufig viel zu selten ausgesprochen. Mein Name ist Jenny, und ich engagiere mich seit mehreren Jahren ehrenamtlich im Frauenfußball der DJK Arminia Ibbenbüren . Zurzeit trainiere ich die 1. Frauenmannschaft und leite die Frauenfußballabteilung. Und das ist manchmal ein ganz schönes Abenteuer, aber auch ein Geschenk! Es gibt manche Tage, an denen die Organisation von Trainingseinheiten und Spielen eine echte Herausforderung darstellt. Dazu kommt die Koordination von Terminen, die Motivation der Spielerinnen und die Kommunikation mit den Spielerinnen. Ähnlich sieht es bei der Leitung der Frauenfußballabteilung aus. Hier müssen immer wieder nicht nur neue Trainer*innen, sondern auch Spielerinnen gesucht und gefunden oder Termine mit allen Beteiligten koordiniert werden.
Während der Saison heißt es dann sich im Hintergrund um die Mannschaften zu kümmern. Neben meinem eigentlichen Beruf erschlagen mich diese Aufgaben manchmal und es gibt zahlreiche Abende, an denen man mehr als kaputt ins Bett fällt. Du stellst mich eben einerseits vor Schwierigkeiten, aber du bringst mir auch unvergessliche Momente: Es sind die strahlenden Gesichter der Spielerinnen, wenn sie ein Tor erzielen oder eine neue Fähigkeit erlernen. Es sind die gemeinsamen Erfolge, die wir feiern, und die Freundschaften, die im Team entstehen. Die Momente, in denen wir zusammen lachen, uns unterstützen und gegenseitig motivieren, sind unbezahlbar. In diesen Momenten erinnere ich mich wieder daran, warum ich mich für das Ehrenamt entschieden habe.
"Ich hoffe, dass noch viele weitere Menschen den Mut finden, sich ehrenamtlich zu engagieren"
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Natürlich gibt es auch Tiefen. Manchmal gibt es Rückschläge, sei es in Form von Niederlagen oder Herausforderungen im Team. Doch gerade in diesen schwierigen Zeiten wachsen wir zusammen. Wir lernen, wie wichtig Zusammenhalt und Unterstützung sind. Wir finden Wege, um uns gegenseitig zu ermutigen und aus unseren Fehlern zu lernen. Das Ehrenamt ist mehr als nur eine Verpflichtung, es ist eine Herzensangelegenheit. Es ist die Möglichkeit, etwas zurückzugeben, Gemeinschaft zu erleben und das Leben anderer positiv zu beeinflussen.
Auch wenn es manchmal schwer ist und man nicht immer ausreichend Wertschätzung bekommt, sind es die kleinen Gesten der Mannschaft, die mich immer wieder motivieren. Erst durch mein Team wurde ich zur Wahl zu den "Amateuren des Jahres" vorgeschlagen und konnte ein Teil dieser Reise sein. Ein paar meiner Spielerinnen trainieren Jugendmannschaften im Verein und kopieren Trainingsinhalte. Beim Training sind es Äußerungen wie "können wir noch weiter spielen", "die Übung hat richtig Spaß gemacht", "dürfen wir noch länger auf die Bude ballern" usw. die mich davon überzeugen, dass der Job als Trainerin die richtige Entscheidung war. Am Ende ist es einfach großartig und motivierend zu sehen, wie meine Spielerinnen wachsen und sich entwickeln.
Durch die ehrenamtliche Arbeit, die ich heute leiste, gebe ich auch etwas davon zurück, wovon ich früher als Kind bzw. Spielerin selbst profitiert habe. Ohne dich, liebes Ehrenamt, würde es viele Angebote in den unterschiedlichen Bereichen in unserer Gesellschaft nicht geben. In allen Vereinen ist man auf Menschen angewiesen, die sich ehrenamtlich engagieren. In meinem Verein gibt es etliche davon. Unsere Zusammenarbeit untereinander ist wichtig und bereichernd, aber natürlich brauchen auch wir noch mehr davon. Ist die Arbeit auf vielen Schultern verteilt, macht es mehr Spaß. Daher danke ich dir. Ich bin dankbar für die Gelegenheit, die du mir gibst, Teil des Vereins und des Teams zu sein, und ich hoffe, dass noch viele weitere Menschen den Mut finden, sich ebenfalls ehrenamtlich zu engagieren.
Deine Jenny