Grundlagenwissen Babynahrung

Wenn Sie Ihr Kind mit Säuglingsmilch füttern wollen, haben Sie einiges zu bedenken. Bevor es losgeht, müssen Sie wissen, wie man die Flaschen richtig sterilisiert und wie man das Pulver im richtigen Verhältnis anrührt. Dann ist es wichtig zu wissen, wie und wie oft Sie Ihrem Kind die Flasche geben und wie Sie Ihr Kind füttern, wenn Sie unterwegs sind.

Wie sterilisiere ich die Flaschen richtig?

Bvor Sie Flaschen und Sauger das erste Mal benutzen, müssen sie sterilisiert werden und auch jedes Mal, wenn sie benutzt worden sind. Waschen Sie alles gründlich aus, und sterilisieren Sie alles sorgfältig. Verwenden Sie einen Dampf- oder einen Mikrowellen-Sterilisator oder benutzen Sie eine Sterilisier-Lösung.

Es reicht aber auch, wenn Sie die Flaschen auskochen - legen Sie Flasche und Sauger dafür mindestens zehn Minuten in kochendes Wasser. Wichtig ist, dass sie danach mit einem sauberen Geschirrtuch abgetrocknet werden, da Bakterien und Pilze feucht-warmes Klima mögen und sich sonst schnell breit machen würden.

Wie bereite ich Säuglingsmilch zu?

  • Befolgen Sie die Anweisung auf der Packung sorgfältig.
  • Verwenden Sie abgekochtes, gekühltes Wasser.
  • Füllen Sie die Flasche bis zur Markierung.
  • Messen Sie das Milchpulver mit der mitgelieferten Kelle nach Angaben des Herstellers ab. Mit Hilfe eines Messers können Sie überflüssiges Pulver von der Kelle abstreifen, drücken Sie es dabei aber nicht fest.
  • Geben Sie die Nahrung zum Wasser in die Flasche, verschließen Sie diese gut mit Sauger und Deckel und schütteln Sie alles gut durch.
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Erliegen Sie nicht der Versuchung, zusätzliche Kellen Milchpulver hinzuzufügen - dadurch könnte Ihr Baby krank werden.

Einmal abgekühlte Flaschenmilch soll nicht wieder erwärmt werden - gießen Sie jeden Rest weg! Wenn man Flaschen vorbereiten möchte, sollten Sie am besten eine Thermoskanne mit heißem Wasser füllen und die Nahrung dann bei Bedarf damit frisch anrühren.

Wie oft sollte ich mein Baby füttern?

Wie beim Stillen sind sich die Experten auch hier einig, dass es für die ersten Wochen keinen Zeitplan geben sollte. Gewohnheiten werden sich nach einem oder zwei Monaten von selbst zeigen. Bieten Sie Ihrem Säugling anfangs entweder alle zwei bis drei Stunden die Flasche an oder wenn er hungrig zu sein scheint. Die meisten Kinder verlangen etwa alle zwei bis drei Stunden die Brust/Flasche.

Wenn das Baby 4,5 Kilo wiegt, dann braucht es etwa 700 ml Milch am Tag, verteilt auf mindestens acht Portionen. Das heißt, es bekommt vier bis acht Mahlzeiten. Nach ca. zwei bis drei Wochen stellt sich die Trinkmenge auf ca. 100 - 150 ml pro Mahlzeit ein (je nachdem, wie häufig es etwas bekommt).

Zwingen Sie Ihr Baby nicht zum Trinken, wenn es satt ist. Ihre Hebamme wird Ihnen sagen können, wie viel Ihr Baby mit zunehmendem Alter und Gewicht braucht. (Weitere Informationen über die Menge an Babynahrung finden Sie auch hier.)


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Worauf sollte ich beim Kauf von Säuglingsnahrung achten?

Wichtig ist vor allem die Altersangabe auf der Packung. Falls Sie nicht stillen wollen oder können, ist Säuglingsanfangsnahrung (Pre 1) die einzige Alternative zur Muttermilch ( bzw. HA bei allergiegefährdeten Kindern). Folgenahrung ist auf die Bedürfnisse des Babys ab dem Beikostalter abgestimmt. Empfohlen wird, Ihr Kind in den ersten sechs Monaten mit nichts anderem zu füttern, bevor Sie zusätzliche Beikost einführen (EWGRichtl-2006/141, Artikel 13 (1)b). Laut dem Netzwerk „Gesund ins Leben“ und anderen Fachgesellschaften ist jedoch Folgenahrung nicht notwendig. Die Anfangsmilch kann das gesamte erste Lebensjahr gegeben werden. Wenn Sie die Folgenahrung geben möchten, dann sollte frühestens mit Einführung der Beikost damit gefüttert werden.

Es gibt eine EG-Richtlinie zur Säuglingsnahrung, an die sich alle Hersteller halten müssen. Dabei geht es unter anderem um die enthaltenen Kalorien. Bei Säuglingsanfangsnahrung beträgt der Kaloriengehalt nach dieser Richtlinie 60 - 70 kcal/pro 100 ml und bei Folgenahrung 60 - 70 kcal.

Säuglingsanfangs- und Folgenahrung unterscheiden sich außerdem in der Zusammensetzung, vor allem im Eisengehalt. Folgenahrung enthält zudem Kohlenhydrate in Form von Stärke, Maltose, Maltodextrine, Glukose, Saccharose und Fructose. Deswegen schmeckt sie auch süßer. Insbesondere die Folgenahrung 3, die ab dem 10. Monat von den Herstellern empfohlen wird, ist überflüssig. Ab diesem Zeitpunkt kann schon die Umstellung auf die Familienkost stattfinden und Kuhmilch gereicht werden. Die Folgenahrung 3 enthält zudem auch unnötige Aromastoffe und Zucker.

Verwirrend auf den ersten Blick können für Eltern die Aufschriften und Abkürzungen auf den Packungen sein. Welche Bedeutung die einzelnen Beschriftungen haben und wofür die einzelnen Inhaltsstoffe gut sind, können Sie der folgenden Liste entnehmen.

  • HA (hypoallergen): für allergiegefährdete Säuglinge; enthaltenes Eiweiß ist aufgespalten, daher allergenarm; allerdings nicht bei diagnostizierter Kuhmilchallergie geeignet
  • LCP/LC-PUFA (langkettige, mehrfach ungesättigte Fettsäuren): für die Entwicklung des Gehirns, Nervensystems und Sehvermögens
  • Probiotika (Milchsäurekulturen): Förderung einer gesunden Darmflora, zur Regulierung der Verdauung, zur Stärkung der Abwehrkräfte
  • Prebiotika (prebiotische Ballaststoffe): Förderung einer gesunden Darmflora, zur Regulierung der Verdauung, zur Stärkung der Abwehrkräfte
  • GOS/FOS (Prebiotikamischung aus Galacto- und Fructooligosaccharide): Förderung einer gesunden Darmflora, zur Regulierung der Verdauung, zur Stärkung der Abwehrkräfte
  • Taurin: zur Unterstützung der Entwicklung des Gehirns; für die Bildung von Gallensäuren
  • Nukleotide: wichtig für die Abwehrkräfte sowie für die Reifung der Darmschleimhaut
    (Diätverband, undatiert)
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Diätverband, undatiert. Bundesverband der Hersteller von Lebensmitteln für eine besondere Ernährung (DIÄTVERBAND) e.V. : "Aktuelles zu Säuglinganfangsnahrung und Folgenahrung. Eine Fachinformation für Pädiater und Hebammen. http://www.diaetverband.de/download/downloads/broschuere_empfehler.pdfÖffnet ein neues Fenster

EWGRichtl-2006/141. Richtlinie 2006/141/EG der Kommission vom 22.12.2006 über Säuglingsanfangsnahrung und Folgenahrung und zur Änderung der Richtlinie 1999/21/EG
veröffentlicht im Amtsblatt EU L 401/1 ff. vom 30.12.2006.

http://www.diaetverband.de/download/downloads/RL_EG_2006_141_SAN_FN_221206.pdfÖffnet ein neues Fenster

Wissenschaftliche Basis: Scientific Commission on Food (SCF) “Revision of Essential Requirements of infant Formulae and Follow-on Formulae”, 4. April 2003
http://www.diaetverband.de/download/downloads/SCF_essential_requirements_IF_FOF_040403.pdfÖffnet ein neues Fenster