Der Name ist scheinbar einfach zu erklären. Doch kommen drei Möglichkeiten in Frage, die durch urkundliche Formen aus dem hohen Mittelalter auf eine eingeschränkt werden können. Steht der Beiname Roth einfach hinter dem Vorname , muß überwiegend an einen Personenname auf Hroth- gedacht werden. Heißt der Beleg: der Rote (z. B. Konrad der Rote, der Schwiegersohn Kaiser Ottos I.), ist an die Haarfarbe zu denken. vergleiche den Familienname Rothaar und die Familienname Schwarz, Weiß. Heißt der alte lateinisch Beleg: de Roth = von Roth, ist an den Siedlungsname Roth = Rodung zu denken. Das gleiche gilt für den Familienname Rot(h)er: Personenname Rother; starke Flexion des Adjektivs wie bei Familienname Langer (siehe dort). Die Familienname Roter, Weißer, Langer sind besonders in Schlesien häufig gewesen.

Roth, Rothe, Rother (schlesisch) meinen den Rothaarigen beziehungsweise Rotbärtigen; zur »starken« Form Rother vergleiche Schwarzer, Weißer, Langer, Kleiner, alle besonders schlesisch (Statistik: Bahlow, schlesisch Namenbuch Seite 135). Seite auch Brechenmacher »Der Sippenname Roth« (Stuttgart 1939). niederdeutsch ist Rode! In Liegnitz 1413 »der rote czymmerman = Rotenitsche der cz.«. Da rotes Haar sich leicht vererbt, ist Rothe schon früh Familienname: vergleiche die Brüder Jeckel und Tilke Rote 1350 Breslau Im übrigen spielt wohl auch der häufige Ortsname Roth (Rode »Rodung« beziehungsweise Rotaha »Rotwasser«) hinein; Rothe zu bei kann zu Ortsname Rötha bei Leipzig gehören. Vergleiche auch die Komposita Rothaug (wie Grünaug), Rothbart (Barbarossa!), Rothhaar, Rothermund (1330 Lübeck), Rothmund, Rodewange (Mette mitten roden Wangen 1400 Haldensleben).