Althispanische Schriften

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Schriften im vorröm. Spanien
Das phönizische Alphabet zum Vergleich
Südlusitanischer Zeichensatz (Rodríguez Ramos 2000).
Südostiberischer Zeichensatz (Correa 2004).
Nordostiberischer Zeichensatz, 37 Buchstaben, 4. – 3. Jh. vor Chr. (Ferrer i Jané 2005)
Keltiberischer Zeichensatz – Westliche Variante (Ferrer i Jané 2005).
Nordostiberischer Zeichensatz, 28 Buchstaben, 2. – 1. Jh. vor Chr.
Keltiberischer Zeichensatz – Östliche Variante.
Gräko-Iberisches Alphabet.

Die althispanischen Schriften sind die Schriftsysteme, die vor und zu Beginn der römischen Herrschaft auf der Iberischen Halbinsel benutzt wurden. Die meisten von ihnen sind typologisch sehr ungewöhnlich, da es sich eher um Halb-Silbenschriften als um echte Alphabete handelt, obwohl sie sich aus dem phönizischen Alphabet entwickelt haben.

Die althispanischen Schriften wurden vom 5. vorchristlichen Jahrhundert – nach Meinung einiger Forscher vom 7. Jahrhundert – bis zum Ende des 1. vorchristlichen oder dem Anfang des 1. nachchristlichen Jahrhunderts verwendet und waren das Hauptmittel, um die althispanischen Sprachen schriftlich festzuhalten. Einige Forscher vertreten die Ansicht, dass sie einzig vom phönizischen Alphabet abstammen, während andere glauben, dass das griechische Alphabet ebenfalls eine Rolle spielte.[1]

Die althispanischen Schriften werden in drei Hauptgruppen aufgeteilt, Südlich, Nördlich und Gräko-iberisch, mit Unterschieden sowohl bei den Formen der Zeichen als auch bei ihren Lautwerten.

Inschriften der südlichen Schriften wurden hauptsächlich in der Südhälfte der iberischen Halbinsel gefunden, repräsentieren nur 5 % der insgesamt bisher gefundenen Inschriften und werden fast immer von rechts nach links geschrieben.[2] Es handelt sich dabei um:

Inschriften der nördlichen Schriften wurden hauptsächlich im nordöstlichen Viertel der iberischen Halbinsel gefunden, repräsentieren 95 % aller gefundenen Inschriften und werden fast immer von links nach rechts geschrieben. Es handelt sich dabei um:

Außerdem gab es

Die letztere war eine direkte Entwicklung aus der ionischen Variante des griechischen Alphabets und auf eine kleine Region an der Mittelmeerküste der heutigen Provinzen Alicante und Murcia beschränkt.

Die südlichen Schriften wurden von rechts nach links geschrieben wie das phönizische Alphabet, während die nördlichen Schriften dies zu links nach rechts umkehrten wie das griechische Alphabet.


  • Correa, José Antonio (2004): «Los semisilabarios ibéricos: algunas cuestiones», ELEA 4, S. 75–98.
  • Ferrer i Jané, Joan (2005): «Novetats sobre el sistema dual de diferenciació gràfica de les oclusives sordes i sonores» (Memento vom 15. Februar 2012 im Internet Archive) (PDF; 244 kB), Palaeohispanica 5, S. 957–982.
  • Hoz, Javier de (2005): «La recepción de la escritura en Hispania como fenómeno orientalizante», Anejos del Archivo Español de Arqueología XXXV, S. 363–380.
  • Rodríguez Ramos, Jesús (2000): «La lectura de las inscripciones sudlusitano-tartesias» (PDF; 192 kB), Faventia 22/1, S. 21–48.
  • Untermann, Jürgen : Monumenta Linguarum Hispanicarum, Wiesbaden. (1975): I Die Münzlegenden. (1980): II Die iberischen Inschriften aus Sudfrankreicht. (1990): III Die iberischen Inschriften aus Spanien. (1997): IV Die tartessischen, keltiberischen und lusitanischen Inschriften.
  • Velaza, Javier (2004): «La escritura en la península ibérica antigua», La escritura y el libro en la antigüedad, Madrid, S. 95–114.

Einzelnachweise

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  1. Correa, José Antonio: Del alfabeto fenicio al semisilabario paleohispánico. In Revista sobre lenguas y culturas de la Histania antidua 5. Palaeohispanica 5, Zaragoza, 2005, S. 137–154.
  2. Jürgen Untermann: Monumenta Linguarum Hispanicarum. Wiesbaden 1975, I Die Münzlegenden. 1980; II Die iberischen Inschriften aus Südfrankreich. 1990; III Die iberischen Inschriften aus Spanien. 1997; IV Die tartessischen, keltiberischen und lusitanischen Inschriften.